Volltext Seite (XML)
Stürmilcke Mögen Kriminal-Roman von Karl von Riegerstein. LU (Nachdruck verboten.) An diesem ersten Abend schon zeichnete Mistreß Mute Herrn von Ramingen ganz besonders aus. Ihr liebenswürdigstes Lächeln galt ihm. Er durfte ihr, als sie sich ans Klavier setzte, um Chopin zu spielen, den sie ganz meisterhaft zur Geltung brachte, das Notenblatt wenden; er durfte ihr sogar während des Spieles Worte zuflüstern, die nicht nur der Schönheit ihres Spieles galten, sondern dem Weibe. Dem Weibe, das ihn in seinem Banne hielt, vom ersten Augenblicke an, da er sie gesehen. Und sie schien sich ganz dem Tonfall seiner Stimme gefangen zu geben und sich von dem Klange seiner Stimme und dem Sinne seiner Worte berauschen zu lassen, so wie ihn die Töne des Instrumentes, so wie ihn der Dust ihres Haares, die Nähe ihres Leibes berauschte. Es war, als hätte er sie hypnotisiert und als flehe sie vom ersten Augenblicke an unter seinem bannenden Einfluß. Natürlich fiel das allgemein auf. Die Damen mokierten sich darüber. Die Herren waren empört und fanden es geradezu unbegreiflich. Wer war denn dieser Ramingen? Nun, die Damen begriffen es übrigens ganz gut. Die Tatsache aber, daß man's so zeigte, die begriffen sie nicht. Aber Ramingen war ganz entschieden einer von jenen Männern, die gefallen können. Er hatte jenes gewisse Etwas an sich, das den Damen immer gefällt: das Blasierte, das er jetzt freilich nicht herauskehrte. Und dann war er ja durch den Prozeß so interessant. Der Bruder jener Frau, die ihr Gatte ermordet hatte. Der Bruder, der alles daran setzte, um seine arme Schwester zu rächen. Und ein Mensch, um den sich vor drei Jahren erst eine junge Dame aus dem Fenster der Esplanade geworfen hattet Dieser Nimbus allein schon genügte, um ihn zum Helden zu machen. , Man begriff also den Eindruck vollkommen, den Ramingen auf die schöne Herrin des Hauses gemacht hatte, und daß sie's so zeigte, na — das war halt amerikanisch. Merkwürdigerweise schien Herr von Minckwitz durch die Aufmerksamkeiten, die Herr von Ramingen der Amerikanerin erwies, und durch die Aufnahme, die diese bei ihr fanden, am wenigsten alteriert. Man hatte sich also offenbar in ihm und dem Ahnenwollen von Beziehungen zwischen ihm und ihr geirrt. So begreiflich nun die Damen den Eindruck fanden, den Ramingen gemacht hatte, so fühlte sich eine derselben doch bemüßigt, der Frau des Hauses in einem unbewachten Moment zuzuflüstern: „Nehmen Sie sich in acht, Mistreß White, Herr von Ramingen ist ein gefährlicher Mensch. Wissen Sie denn nicht?" „Uas soll ich uissen?" fragte Mistreß White in ihrem reizenden, amerikanischen Deutsch. „Was alle Welt weiß. Daß eine Frau um seinetwillen ihr Leben lassen mußte." „O, ueiter nichts? Nur eine? Das ist nicht viel." Und diese Antwort machte natürlich alsbald die Runde durch die ganze Gesellschaft und wurde zum geflügelten Worte: ,O, ueiter nichts? Nur eines? Das ist nicht viel." der Illinois Crntralbahn, Harahan, und der zweite Bize- Präsident Melzer, ferner Pierce, der Hauptanwalt der Rock Island Eisenbahn und ein Sohn des früheren Kriegs- sekretärs Wright wurden getötet, 20 andere Reisende ver letzt. Die vier Getöteten schliefen in Melzers Privat wagen. der an den Persoaenzug angehängt war- Schweres Bootsunglück. Aus R o de Janeiro meldet »er Draht: Durch Kentern eines Bootes kamen vier Angestellte des „Nordd. Lloyd" ums Leben: der dritte Oisirier Schneider (Krefeld), Schiffsarzt Dr. Han- Friedrich (Lübeck) und die Zahlmeister Waldow (Königs berg) und Wahlen (Werden a. v. Ruhr). Die drei Erst genannten gehörten zu der Besatzung des Lloyddampfers „Krefeld". Die Leichen von Schneider, Dr. Friedrich und Wahlen wurden geborgen und am Sonnabend und Sonn tag in Rio de Janeiro beigesetzt. Die Leiche WaldowS konnte bisher noch nicht geborgen werden. Waldow und Wahlen waren verheiratet. Uebec die Ursache des Un glücks liegen nähere Mitteilungen noch nicht vor. Ttrrrze Chronik. Grttbe»««glüS. Auf der Grube „Graf Renard" wurden, wie aus Gleiwitz gemeldet wird, drei Bergleute durch hereinbrechende Kohlen verschüttet und getötet. Explosion einer «arbidanlnge. Aus Trier meldet der Draht: In einer Wirtschaft in Hausbach ex plodierte die Karbidanlage, wodurch das Gebäude teilweise zerstört und viele Fensterscheiben der umliegenden Häuser zerbrochen wurden. Der Wirt wurde zehn Meter weit fortgeschleudert und schrecklich verstümmelt tot aufgefunden. Stratzenbohnzusammenstoß. Aus Paris wird gemeldet: Auf der Trambahnltnie zwischen Lille und Roubaix stießen am Sonntag abend bei dichtem Nebel zwei Wagen zusammen. Der Führer des einen Wagens wurde getötet und zwölf Reisende mehr oder minder schwer verletzt. Eisenbahnkatastrophe in Nordamerika. Aus Centralia (Illinois) wird gemeldet: Ein Schnellzug der Illinois Central Railway stieß am Montag in voller Fahrt von hinten auf einen Personenzug, der angehalten hatte, um Wasser einzunehmen. Der frühere Präsident ganzen Tag brachte er in der Wohnung seiner abwesenden Mutter zu, bis er nachts gegen halb 12 Uhr verhaftet wurde. Wie es heißt, hatte Willkomm die Absicht, sich mit seiner Frau zu verständigen, um dann wieder das Weite zu suchen. Der am Sonnabend gemeldete Raubmordanfall aus den 20 jährigen Kaffenboten Findeisen der Chemnitzer Ortskrankenkasse in einem Hause in der Tgeaterstraße hat sich als fingiert herausgestellt. Nach längerem Leugnen gestand Findeisen, daß der 19jährige Handarbeiter Rühle mann und der Handarbeiter Ernst Klitsch das Geld ge stohlen hätten. Die Beiden wurden noch Sonnabend abend durch die Kriminalpolizei festgenommen. Sie gaben an, im Einverständnis mit Findeisen gehandelt und das Geld im Zeisigwald vrrstrckl zu haben. Das Geld wurde von der Kriminalpolizei an der angegebenen Stelle auch vorgefunden. Die Staatsanwaltschaft Zwickau setzt für Ermitt lung des Mörders des zu Penig geborenen Vorarbeiters Karl Friedrich Nette in Niederschlema 500 Mark Be lohnung aus. Auf der Landstraße bei Glauchau wurde ein voll ständig erschöpfter Mann, in dem man später den ehe- maligen Feldwebel Fr. August Hesse aus Weißenfels er mittelte, im Schnee liegend aufgefunden. Er wurde zur Polizeiwache gebracht und starb dort am Herzschlag. Der Weber Keller aus Crimmitschau, der im vorigen Jahre seine beiden Kinder ertränken wollte, hat sich im Untersuchungsgefängnis in Zwickau erhängt. Auf dem Bahnhofe Herlasgrii« wurde in der ver gangenen Nacht der Handelsmann Schädlich aus Elster berg durch den Leipzig-Hofer Personenzug tödlich überfahren. Drei Schulkinder im Alter von 8 und 10 Jahren, zwei Mädchen und rin Knabe, brachen beim Eisläufen in Gospersgrün ein und ertranken. Im Avortraum der Schule zu Br«uu--bra brachte sich der 13jährige Sohn des dortigen Fabrikanten Körner einen lebensgefährlichen Nevolverfchuß in den Kopf bei. Furcht vor dem Verlaufe der Aufnahmeprüfung in eine höhere Schule wird als Grund zu dem Selbstmordver such angegeben. Nach vorausgegangenem Streit im Gasthof in Elben berg wurde der 21jährige Wenzel Sattler von einem anderen Gaste namens Lauber auf der Straße überfallen und durch mehrere Messerstiche getötet. Der Mörder warf sein Opfer in den Bach, wo es später aufgefunden wurde. Lauber wurde verhaftet. Der infolge Schneeverwehung auf der Schmalspur linie Sayda—Mulda eingestellte Betrieb ist wieder ausge nommen worden. In Ryschitz bei Pilsen legte die 82jährige Marie Borick das Geständnis ab, ihren 85 Jahre alten Gatten erschlagen zu haben, weil er sie betteln schickte. Die Leiche des Erschlagenen wies nicht weniger als 38 Verletzungen auf. ^eide Augen eingebüßt hat der Arbeiter Michalk, der Arbeiter Zuschke trug eine Zertrümmerung des Unterkiefers davon. Beide sind ledig. Ferner wurde dem 62jährtgen Arbeiter Fröde der rechte Arm gebrochen. In den Staatsbahnwerkstätten zu Engelsdorf bei Leipzig trat der Schlosser Dietrich verbotswidrig zwischen bewegte Wagen, geriet zwischen die Puffer und wurde tödlich verletzt. Beim Rodeln ertrunken ist in Altleisnig das fünf» jithrige Söhnchen des Arbeiters Schlosser. Ler Kleine fuhr mit seinem Schlitten in die Mulde und verschwand unter dem Eise. In der ganzen Stadt Döbeln wurde vorgestern gegen 5 Uhr nachmittags eine heftige Detonation bemerkt. Zugleich versagten Gasbeleuchtung und Wasserleitung Zn der inneren Bahnhofsstraße am Eingang der Bis marckstraße loderte eine mächtige Flamme mehrere Meter hoch auf. Infolge Bruchs eines Gashauptrohres hatte sich der überwölbte Mühlgraben der Niedermühle mit Gas gefüllt, das aus noch unbekannte Weise explodierte. Die Flamme brannte bis V«? llhr uns rötete den Himmel. Durch die Explosion wurden an der Unfallstellt die Straße And die Platten des Bürgersteiges aufgerissen. Auch die Mühlgrabenwölbung ist zum Teil zerstört, so daß das Wasser sich staut. Di« Niedermühle kam sofort zum Still stand, da das Gas in den Kanal zurückgeschlaaen Lar und an der Mühle große Verwüstungen angerichtet hatte. In den Hintergebäuden wurden zahlreiche Fensterscheiben zertrümmert. Ein auf der Mühlgrabenwölbung stehendes dreistöckiges Haus mußte geräumt werden. Die ganze Stadt ist in Dunkel gehüllt. Auch der Bahnhof ist ohne GaS. Menschenleben sind, soweit bekannt, nicht zu be- Sagen. Ein Bürgerschullehrer, der während der Explosion gerade an der Unfallstelle vorübergtng, erlitt Brandwunden un Gesicht. Am Abend wurden die AufräumungSarbeiten ausgenommen. Der im 30. Jahre stehende Kaufmann Richard Kalter- mann in Frankenberg, der vorige Woche auf der Rodelbahn verunglückte und schwere Beinverletzungen er litt, ist nach großen Schmerzen infolge der Verletzungen gestorben. Der nach bedeutenden Unterschlagungen flüchtig ge wordene Kassierer der Veretnsbank in Dippoldiswalde, Willkomm, auf dessen Ergreifung eine hohe Belohnung ausgesetzt war, ist in der Nacht zum Montag in der Wohnung seiner Mutter in Freiberg verhaftet worden. — Zu der Verhaftung wird noch gemeldet: Willkomm klingelte am Sonntag früh halb 6 Uhr am Haus des Tischlermeisters Thiele in Freiberg, in welchem seine Mutter wohnt, und erklärte dem Hausbesitzer, er habe seit mehreren Tagen nicht geschlafen, sei totmüde und möchte ruhen. Thiele ließ Willkomm in die Wohnung von dessen Mutter, die zurzeit bet ihrem Sohn in Frank furt weilt, etntreten unv begab sich dann zur Jagd nach auswärts. Als er abends gegen 11 Uhr heimkam, wurde er von seinen Angehörigen veranlaßt, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, worauf Willkomm alsbald festge- nommen wurde. Unmittelbar nach der Verhaftung des flüchtigen Bankkassterers Willkomm wurde von der Kri- minalbrtgade Dresden ein 51 Jahre alter Rechtskonsulent aus der Schweiz, der sich im Auftrage des Flüchtigen seit einigen Tagen sowohl in Freiberg als auch ander wärts aufgthallen, und nach dem Bekanntwerden der er wähnten Verhaftung alsbald sich von dort entfernt hat, auf der Rückreise nach der Schweiz verhaltet und der Königlichen Staatsanwaltschaft Freiberg zugeführt, weil er dringend verdächtig erscheint, die beabsichtigte Ver haftung deS Willkomm vereitelt zu haben. Auch hat der Rechiskonsulent einen größeren Betrag der von Willkomm unterschlagenen Gelder empfangen, weshalb er sich zu verantworten haben dürfte. — Von anderer Seite wird dazu aus Freiberg geschrieben: Willkomm wandte sich auf seiner Flucht zunächst nach England, von da nach München, und dann nach der Schweiz, wo er sich in Zürich mehrere Tage aufhtelt. Bei seiner Rückkehr nach Freiberg verließ er einige Nationen zuvor den Zug und ging nach der Stadt, wo er am Sonntag morgen gegen h Uhr in völlig erschöpftem Zustande anlangte. Den Marktbericht. Dresdner Schlachtvtehmarkt am 22. Januar 1912. Austrieb: 169 Ochsen, 222 Bullen, 256 Kalben und Kühe, 343 Kälber, 1154 Schafe und 1432 Schweine, zusammen 3526 Stück. Di« Preise für 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlachtgewicht waren in Marl nachstehend verzeichnete: Ochsen: 1. u) vollfleischige, ausgemästete höchst« Schlachtwcrtes bis zu 6 Jahren 48—52 resp. 91—98, b) Oesterreich« desgl. —,—resp - Schlachtgew., 2. junge fleischige, nicht ausgeuu, ältere ausgemästete 43—47 resp. 80-87, 3. mäßig genährte jung«, gut genährte ältere 36—42 resp. 75—80 und 4. gering genährte jeden Alter- 28—34 resp. 70—74. Bullen: 1. vollfleijchige, ausgewachsene höchst« Schlachtwertes 48—51 resp. 86—90, 2. vollfleischige, jüngere 43—47 resp. 79—85, 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 34—40 resp. 72—76 und 4. gering genährte —,— resp. —. Kalben und Kühe: 1. vollfleijchige ausgemäst« Kalben höchsten Schlacht wertes 46—50 resp. 83—92, 2. vollfleischigt ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bts zu 7 Jahren 39—44 resp. 7a—82, 3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalb« 33—36 resp. 70—72, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 27—32 resp. 65—69 und 5. gering genährte Kühe und Kalbe« 23—26 wesp. 60—63 Schlachtgewicht. Kälber: 1. Doppellender 85—30 resp. 115—120, 2. besteMast-u. SaugLlber 56—58 resp. 96—98, 3. mittl. Mast- u. gute Saugkälber,.5V—55 resp. 88—95 u. 4. ger. Saugkalb« 40—46 resp. 78—84. Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Mast hammel 42—45 resp. 85—90, 2. ältere Masthammel 35—38 resp. 78—83 und 3. mäßig genährte Hammel und Schase (Merzschase) 27 bis 33 resp. 60—72. Schweine: 1. s) vollfleischige der feineren Rass« und der« Kreuzungen im Alt« bis zu 1^ Jahren 46—48 resp. 62 bis 64, 2. b) Fettschweine 48—50 refp. 63—66, 3. fleischige 44—45 resp. 60—62 4. gering entwickelte 41—43 resp. 57—60 und 5. Sau« und Eber 42—45 resp. 57—6V Ausnahmspreise über Notiz. Unt« dem Austrieb befanden sich — Rinder und — Schase dänischer Herkunft. Geschäftsgang sowohl in Rinder und Kälbern, als auch in Schaf« und Schtveinen durchgehends langsam. Vieh aus dem Beobachtungsgebirt etwa 2 Mark unter Notiz. Unverlaust sind stehen gebliebea 4 Ochsen, 12 Bullen, 15 Kühe, — Schafe und 84 Schweine. Dresdner Produktenbörse am 22. Januar 1912. Wett«: Trübe. Stimmung: ruhig. Preise tu Mari. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Weizen, weiß« —, brauner, neuer (74—78 Kilo) —,—, do. neu« (78—81 Kilo) 209—212, do. neu« (76—77 Kilo) 206—208, russischer rot 245—248, do. russischer weiß —, Kansas —, Argentinier 242—245, Uustialifcher —,— Manitoba 242—245. Rogq«, sächsisch« neu«(75—76 Kilo) 192—193, do. do. (72 bis 74 Kilo) 187-19l, do. scuchi« (68-69 Kilo) , preußisch« neuer 194-196, russischer 198-200. Gerste, sächsische neue 212-217. schlesische -20—228, Posen« 220—228, böhmische 233—243, Futtergerst« 176—179. Has«, sächsischer alt« —, do neu« 208 —212, beregnet« —,—, schles. all« —, do. neuer 208—212, ms. Ioco204—207. Mai», Cirquantiue alt« 194—197, neuer 188—193, Ruudmais, gelb 186—189, amerik. Mixeü-Mats neuer —,—, Laplata gelb —, do. neu seucht —. Erbsen 190—200. Wick« 210—225. Buchweizen, inländisch« 210 b» 220, do fremder 210—220. Oclfaaten, Winterraps, scharf trock« —, do. trocken —,—, do, seucht —,—. Leinsaat, sei« 380-l99, mittlere360-370, Laplata 370—375, Bombay—,—. Rüböl rLffiuierl 72. Rapskuchen (Dresdner Marke«) lange 14,00, rund« —,—. Leinkuchen (Dresdner Mark«) 1 22.50, II 22,00. Malz 35,00—37,00. Weizenmehl (Dresdner Marken): Kaijerauszug 36,00—36,50, Grießler auszug 35,00—35,50, Semmelmehl 34,00—34,50, Bäckermundmchl 32,50—33,03, Grießlcrmundmeht 25,00—26,00, Pohlmehl 20,00 bi- 21,00. Roggenmehle (Dresdner Mark«): Nr. 0 28,50—29,00, Rr. 0/1 27,50-28,00, Nr. 1 26,50-27,00, Nr. 2 24,00-25,00, Nr. 3 21,50 bis 22,50, Futtermehl 16,40—17,00. Weizenklcie (Dresdner Mark») grobe 14,20—14,60, seine 14,00—14,20. Roggenkleie (Dresdner Mark«) 14,40—14,80. Marktpreis« am 19. Januar. Kartoffeln hiesige, 50 Kilogramm 4,30 bis 4,50, Heu im Gebund 50 Kllogramm 5,20—5,60, Roageustrotz (Flegcldrusch) Schock 37,60 dis 40,00. Ramingen war wieder einmal mit sich zufrieden. Sein Weizen schien wieder zu blühen. Zeit war's. Übrigens schien ja die Kleine direkt verschossen in ihn. Na, ein Wunder war es ja nicht. Das war er nicht anders gewöhnt. Nun, und die dumme Geschichte mit seiner Schwester, die war ja jetzt auch bald tot und begraben. Der Prozeß stand dicht vor der Tür und mußte ja mit Walters Verurteilung enden, übrigens ein so dummer Mensch, dieser Karl. Sich selber zu stellen, wie er hört, sein Herr -ist verhaftet. Was hat er davon? Zu retten ist Walter ja doch nicht. Der ist geliefert. — Geliefert. Ein Schauer scheint Ramingens Körper zu über fliegen und er fährt sich mit der Hand über die Stirn. Ach was, wer wird sich den dummen Gedanken hin geben. Das Leben liegt vor ihm, goldig, verlockend, voller Hoffnungen und Verheißungen. Mochte der andre dran glauben. Was ging das ihn an. Und er nahm die Zeitung zur Hand. „Die Verhandlung gegen von Walter ist auf den achtzehnten festgesetzt." Schon auf den achtzehnten. Er war natürlich auch Zeuge. Die Vorladung mußte er wohl heut oder morgen bekommen. Wenn schon! Übrigens mit der Kleinen da mußte Ernst ge macht werden. Ganz kurzer Prozeß. Denn länger ging es nicht so. Die Manichäer drängten. Gläubiger von allen Seiten. Die Geldmittel erschöpft, und wieder schauerte er zusammen. Erschöpft! und das andre. . . nein, das ging nicht. Das war daS Verderben. (Fortsetzung folgt.) '