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Einkommen bis zu 3000 Mark entlasten und die höheren mehr als bisher zur Steuer heranziehen soll. Für die Arbeit im Dienste der Wohltätigkeit, dem der auf den 20. Februar angesetzte Kinderhilfstag in Chemnitz gewidmet ist, wirbt ein Aufruf, der in diesen Tagen an etwa 2000 junge Damen und Herren versandt worden iü. Wie im vorigen Jahr, so soll auch diesmal das Haupterträgnis des Tages durch den Verkauf von Blumen (Röschen) und Ansichtspostkarten auf Straßen und Plätzen, in Häusern, Geschäften und Straßenbahnen und an allen möglichen anderen Orten erzielt werden. Erfroren aufgefunden wurde in Unlersachsenberg der 80jährige Arbeiter Glaß. Er hatte einen Gang zu besorgen und ist wahrscheinlich unterwegs infolge von Ermüdung eingeschlafen und hierbei erfroren. Der verheiratete Lehrer Alfred Ernst Richter aus Mülse«.St. Michel« wurde wegen Sittlichkeitsver gehens an seinen Schülerinnen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Auf dem Terrain der Bodenbacher Bergmann werke wurde eine 22 Grad warme mächtige Quelle erbohrt. Anrze Chronik. Eine ganze Familie durch Gas vergiftet. In der Nacht zum Mittwoch wurde die Familie des Klempnermeisters Pamft in Hermsdorf bei Waldenburg durch Einatmen von Gas, das einer am Hause vorbei führenden Leitung entströmt und durch den Keller in das Wohnhaus eingedrungen war, vergiftet. Die Ehefrau, zwei Töchter und der Sohn wurden tot, der Ehemann zwar noch lebend aufgesunden, doch ist sein Zustand hoffnungslos. Die beftohleue Brettldiva. In Frankfurt a. M wurde in der Nacht zum Donnerstag bei der Brettldiva v. Lessel ein Einbruchsdiebstahl verübt. Der gesamte In halt des Sllberschrankes im Werte von 12000 Mk. wurde gestohlen. Außerdem wurden der Künstlerin ein Brillanten halsband im Werte von 6000 Mark, eine Platinkette und zwei Paar Ohrringe mit Brillanten entwendet. Blutiger Streit zwischen Nachbar». Bei einem Streit zwischen Nachbarrleuten in Gelsenkirchen wurde der Ehefrau Kasprick der Schädel zertrümmert. Sie war sofort tot. Ihr zu Hilfe eilender Ehemann wurde tödlich verletzt Der Täter wurde verhaftet. Ei« Schiff mit 23 Mann Besatzung unter- gegangen Das Hamburger Vollschiff „Orla" ist auf offener See mit 23 Mann Besatzung im Sturm unter gegangen. Unter der Mannschaft waren der erste Offizier Wurmstich aus Magdeburg und der Leichtmatrose Both aus Weimar. Postraub. Ein raffinierter Schwindel wurde in den vorgestrigen Abendstunden in dem Nebenpostamte in der Kiebachgaffe in Innsbruck verübt. Ein unbekannter Mann, der sich die Uniform eines Postdieners verschafft hatte, erschien zur üblichen Stunde im Postamt, um Wertsendungen und Briefsäcke abzuholen. Da die Ueber- gabepapiere ordnungsgemäß ausgestellt waren, wurde dem Diener alles Verlangte anstandslos übergeben. Einige Stunden später stellte sich heraus, daß der Beamte einem Schwindler zum Opfer gefallen war, der, mit den Ob- liegenheitne vertraut, das Postamt um 18000 Kronen ge prellt hat. Von dem Täter, der wahrscheinlich mit meh reren anderen Personen in Verbindung steht, fehlt jede Spur. Heftige Erdbebe» in Griechenland. Heftige Erdbeben, die großen Materialschaden anrichteten, er eigneten sich auf Zakynthos (Ionische Inseln). Menschen- leben sind nicht zu beklagen. Weniger starke Erdstöße waren in Leukadia, Elis und Kephalonia zu spüren. Ein Automobilomnibus in einer Abteilung Soldaten. Aus Bourges (Frankreich) wird gemeldet: An einer scharfen Krümmung der Landstraße, nahe dem Lager von Avord, fuhr rin Automobilomnibus in eine Abteilung des 95. Infanterieregiments hinein. Ein Hauptmann und vierzehn Mann wurden zu Boden ge- schlmdert und verletzt, vier mußten ins Krankenhaus ge bracht werden. Von den Reisenden wurde niemand verletzt. Lynchjustiz i« Amerika Aus Hamilton (Georgia) wird gemeldet: Drei Neger und eine Negerin waren des Mordes bezichtigt und in das Strafgefängnis gebracht worden. Hundert Männer überwältigten den Kerker meister, schleppten die Neger vor die Stadt, hängten sie an Bäumen auf und gaben auf die Gehenkten noch Schöffe ab. Explostouskatastrophe. In Altsuidun bei Kuld- scha (China) erfolgte in einem Puloerkeller eine Explosion. Etwa 100 Häuser sollen zerstört und viele Personen ge tötet oder verwundet worden sein. die Luxe. Ein Stückchen Zeitgeschichte in Versen. Diplomatische Konflikte — gab es immcr in der Welt, — jüngst zur T ipolisaffäre — haben sie sich zu gesellt, — Frankreich und Italien stehen — ernstlich auf gespanntem Fuß — wieder durch die Schuld Italiens,— wie man zugeftehen muß. — Denn aus Frankreichs Schiff „Manouba", — das Italien arretiert, — wurden türkische Offiziere, — etwa dreißig abgeführt, - zwar es wurde frei, gegeben — später wirser dieses Schiff. — doch bttrcffs der Offiziere — blieb es bei dem Uebergriff. — F-a k- retchs Presse, die erboste, — suchte uns gar zu beschul digen, — als ob uni're Diplomaten — hier Italiens Ansicht huldigen — und die Sache eingekäinll, — die jetzt solchen Aerg-r schuf — und in. mancher Tageszeitung — regt sich der Rrvancheruf. — Allerdings ist es ein Segen: — SowaS pflegt sich bald zu legen, — in zwei Tagen oder drei — ist verstummt auch dies Gesch et —. Aus den Slichwadlresulaten — hat mau immerhin ersehen, — daß um die Regierung cs — vorderhand noch nicht geschehen, — wie -s sch int, hat sich besonnen — noch zum Schluß das Wähleihe-r — und dec Nationaltzesarkr — kam zum Ausdruck erwas mche. Wie aus Wien man uns berichtet, — scheidet dort aus freier Wahl — krankheitshalber aus dem Amte - nächstens wohl Graf Aehrentha!. — Uu den Drerbundriß zu flicken — iuhr nach Rom Herr Kiderlen, — zwar es hieß: Besuche HUber, doch wir werden cs ja seh'a, — sicherlich hat da Italien — eine Rüge abvekommen, — daß es sich uw Tripolis — gar zu häßlich doch benommen — Lenkt es nunmehr endlich rin, — sollte daS uns alle freu'n. — Falscher Ehrgeiz machte blind — uus'res Dreibunds Schmerzenskind, — und wir wünschen selbstverständlich, — daß es sehend werde endlich. Rätsel-Ecke. Preisrätsel. Für die richtige Lösung des Preisrätsels setzen wir eine B ücher - P'rämie aus. Es wird unter denjenige richtigen Lösungen gelost, die bis Mittwoch abe»d in der .Redaktion des Wilsdruffer Wochenblattes" mit der Auf schrift: „Preisrätsel-Lösung" eingegangen sind. Um Un- zuträglichksiten bei der Auswahl der Gewinne zu ver meiden, muß die Lösung außer dem Namen und Wohn ort auch die Altersangabe des Abonnenten enthalten. — Bei Abholung der Gewinne ist dir letzte Abonnements- qmttuvg vorzuzeigcn. Skataufgabe. (a b c 6 die vier Farben; H. Aß: L König; v Dame, Ober; L Bube, Wenzel, Unter; V Al n die drei Spieler.) Nachdem Al gepaßt und H bis b Handspiel gereizt, sagt v der Vorhandspieler, auf folgende Karlen ein s-Handsplel (Eichel-Solo) an: äS, 10, L, O, 9, 8, 7; b8; <18. Das Sp el wird verloren, obwohl cS und c^. jur Skat liegen. Al hatte 3 Augen weniger in der Karte als n. Wie war Kartenvnteilung und Gs- g des Spieles? Bilderrätsel. Lösungen in nächster Nummer. Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Vexierbild: Veikchrt im linken Baumstämme. Bild iß von oben zu betrachten. Tauschrätsel: Dame, Wisd, Feder, — Z lle, Kern, Stirn, W-lte, - Rebe. Will-, Be-l Hast, — D-gen, Milch, Fell, — Zahn, Stern, Leier, Otter«, - Halm, Keller, Zeil, Eulen, Bast. Die Zeit eilt — Die Zeit heilt. Homonym: Der Steuer, die Steuer. Dresdner Sehlachtviehpreise. Auftrieb: Ochse« 2, Bulle« 6, Kalben und Kühe 7, Kälber 1209, Schafe 70, Schweine 2245, zusammen 3537 Stück. Preise pro 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlacht gewicht: Ochsen, Bullen, Kalben und Kühe Montagspreise; beste Mast- und Saugkälber 57-59 resp. 97-99, mittlere Mast- und gute Saugkälber 50—55 resp. 88 bis 95 und geringe Kälber 41—46 resp 79—84 Mk., längs. — Schafe Montagspretse. Schweine: Vollfleischige der feinereu Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1V« Jabr 47—49 resp. 63—65, FettsLWstue 50-51 resp 65-67, fleischige 45—46 resp. 61-63, gering ent wickelte 42—44 resp. 58 61 und Sauen und Eber 43-46 resp 58 -61 Mk, mittel. -Uebernänder: —Ochsen, — Bulle, — Kühe, — Schafe, — Kalben sowie — Schweine. Stürmische Mögen Kriminal-Roman von Karl von Riegerstein. 30) (Nachdruck verboten.) 14. Kapitel. An jenem Tage ließ sich Ramingen zu ganz ungewohnt zeitiger Stunde bei Mistreß White melden. Sie kam ihm in einem wundervollen Neglige entgegen, ganz Duft und Spitzen. „O, Sie bringen mir meinen duftigen Morgen gruß heute selbst", sagte sie und nahm den prachtvollen Blumenstrauß aus seinen Händen entgegen. „Und Sie sehen so feierlich aus. Was ist denn? Haben Sie etwas Besonderes vor? ist etwas geschehen? ist. . . Kommen Sie, sehen Sie sich und erzählen Sie. Ich bin in einer Spannung wie ein junges Mädchen, das . . ." und sie brach in holder Ver wirrung errötend ab, als hätte sie etwas gesagt, was sie nicht hätte sagen sollen. „Ja", sagte er. „Es ist etwas Besonderes, was mich heute berführt. Sie kennen mich noch nicht lange, gnädigste Frau, aber doch lange genug, um zu wiffen, daß ich Sie liebe." „O", machte sie. „Lange genug, um zu wissen, daß ich ohne Sie mcht mehr leben kann. Ich, der ich geglaubt hatte, über derartige Gefühle längst hinaus zu sein, ich, der ich über die Liebe als etwas Überwundenes gelächelt hatte, ich bin verliebt wie ein Schuljunge. In Sie, Mistreß White. Und hier bin ich. Nicht um Ihre Hand zu erbitten. Nein. Um Abschied von Ihnen zu nehmen." „Abschied? Ja, höre ich recht. Sie wollen gehen. Sie sagen, daß Sie mich lieben, und wollen gehen?" „Ja, gnädige Frau. Mein Herz treibt mich, Ihnen zu sagen: Emmy, sei mein!" und er ergriff ihre Hand und preßte sie an sein Herz. „Die Ehre aber verlangt, daß ich gehe", setzte er dann dumpf hinzu und ließ ihre Hand sinken. „Ich .... verstehe .... Sie .... nicht", lispelte Mistreß White und sah ihn mit großen Augen wie fassungslos an. „Sie können's auch nicht. Sie können es nicht verstehen", rief er in schneidendem Schmerz, „wie es einem Manne zumute ist, der allem entsagen muß, nach dem er mit jeder Fiber seines Herzens strebt." „Ja, aber . . . müssen Sie denn entsagen?" „Ja. Ich bin es mir und meiner Ehre schuldig. Man soll einem Ramingen nicht nachsagen können, daß er ein Glücksjäger ist. Daß er nur um des Geldes willen geheiratet und Liebe geheuchelt hat. Und darum — darum, Emmy, lassen Sie mich gehen. Nur eines sagen Sie mir, daß Sie mir vergeben, daß ich Ihnen dennoch meine Liebe gestanden habe." „Nein, Paul", sagte sie. „Wenn Sie wirklich gehen wollen, verzeih ich es Ihnen nicht. Denn was Sie tun, ist falsch, ist kleinlich. Wenn Gott unsere Herzen zusammengefügt hat — und das hat er, Paul! so . . ." Er aber jubelte auf: „Emmy! Emmy!" und wollte sie an sich ziehen. Sie aber wehrte ihm. — „So darf der schnöde Mammon nicht trennen. Und dann, bin ich denn reich? Die Leute sagen es so, aber in Wirklichkeit bin ich es nicht." „Nicht?" rief er. Aber lange nicht mit jenem Enthusiasmus, den man hätte erwarten dürfen. „Nein. Nach hiesigen Verhältnissen vielleicht ja. Nach unseren nicht. Was sind die paar Millionen gegen die Riesenvermögen, an die wir drüben gewöhnt sind?" „Millionen. Also doch!" dachte er. Laut aber rief er: „Sie würden also ... Du würdest mich nehmen, Emmy, wenn ich um deine Hand bäte?" „Ich würde stolz sein, die Frau eines Mannes zu werden, den ich eben wieder als Ehrenmann habe schätzen gelernt." „Du willst also?" - „Ich will." „Emmy!" jubelte er auf und wollte sie wieder an sich ziehen und sie küssen. Lste aber entrang sich ihm wieder. „Nicht jetzt, das ist nicht Sitte bei uns." „Und wann kann die Verlobung stattfinden?" fragte er. „Wann darf ich der ganzen Welt Mit teilung machen von meinem Glück?" „Wann du willst. Heute noch, wenn du willst." „Und die Hochzeit?" fragte er mit glühenden, funkelnden Blicken. „Sobald du willst." „In wenigen Wochen also." „Das gebt doch nicht. Ich muß erst meine Papiere noch haben." „Und wann können sie hier sein?" „In einem Monat." „Ein Monat! Einen Monat noch soll ich ver gehen lassen, ohne dich zu besitzen! Nein, nein, nein." (Fortsetzung folgt.) De oekann gestifte tungs( lages eisigem tekloni Innen saal all Käufer der Ne die Bl diesem Ergeb: Friede: es um des Ze der ru A brüst vorige! vor da