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Folge eircr verhängniSvollcu Wirtschastf Politik find, weil gerade jetzt alle Arstrenguvxtn gemacht werde» müffev, um die Besiedlung dlS Landes vorwärts zu bringen. Ausland. Tie -ev-rsteher»-- AuslSsuug -er türkische» Kammer. Der Senat hat mit 39 gegen 5 Stimmen, bei einer Stimmenentholtung, sich sür die Auflösung der Kammer ausgesprochen. Ler Umsturz in Paraquay. Blätterweldungen aus Asuncion zuttlge ist cS zwischen den Anhängern Rojas' und den Revolutionären zu einem heftigen Kamps gekommen, in dem die Revolutionäre Heuen der Lage geblieben find. Zahlreiche Tote liegen in den Straßen. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 19. Januar 1912. — Las »eburt-feft -es «e«e» deutsche« Reiches war der gestrige Donnerstag, denn am 18 Januar vor 41 Jahren vollzog sich, während von Paris her der Donner der französischen Geschütze erdröhnte, im Prunk- Volle» Versailler Königsschlosse der feierliche Akt der Krönung Königs Wilhelm I. von Preußen zum ersten Kaiser des neue» deutschen Reiches. — Da« -er Reichslasswahl. Die große Schlacht um die Gunst und Mrinsrg des LolkeS ist nun- mehr geschlagen, und wen« auch noch nicht überall das endgültige Ergebnis festfteht, so find die ermittelten Resultate immerhin schon geeignet, ein ungefähres Bild Vos der Lage der Dinge zu gebe«. Im Allgemeinen kann man da die Tatsache konstatieren, daß das Ergebnis der Wahle« alle Parteien — mit Ausuohme der Sozial demokratie — nicht befriedigt. Diese letztere Partei hat allerdings durchaus Ursache, über die bisher gezeitigte« Resultate Befriedigung zu vkrrateu. Mit einem Anwachsen der sozialdemokral scheu Stimmen war nicht allein wegen der TeuerungSverhLltn.sie zu rechnen, daß die neuen Wahlen nicht wie im Jahre 1907 unter dem herrschenden Eirfluß deS BlrckgedanünS vor sich gingen. Gleichwohl hätte der national empfindende Staatsbürger mit einer derartig starken Zunahme dßser Partei nicht gerechnet. Viel geschadet Hal übrigens in einer Anzahl von Wahl- kreise» die Verzettelung der natioralr« Wählerschaft auf Kandidaten aller möglichen Parteirichtungen. Es wäre u. E. ein Zeichen politischer Klugheit gewesen, w.nn in sozialdemokratisch gefährdetes Wahlkreisen ein einziger bürgerlicher Kandidat im gemeinsame« Einvernehmen oller Parteien zur Ausstellung gelangt wäre und durch seine Einzelerscheinung das dieser Maßnahme zu Grur.de lieger.de nationale Prinzip schärfer zum Ausdruck brivger konnte. Durch geeignete Komprom sse hätte» in dieser Weise alle bürgerlichen Parteien ihre Kandidaten auf eine gröbere Avzahl von Wahlkreisen verteilen könne«, ohne in ihrer späteren FraktioMärke Einbuße zu erleiden. Hoffe« wir, daß bei der morgen stattfi« Sende» Stichwahl die bürgerlichen Wähler sich auf ihre Pfl cht, den nationales Gedanke» über das Parteiirtereffe zu stelle«, eicht eist Hinweisen lasse« brauche«. Bei der ixponierten Stellusp, die das deutsche Reich z. Zt. in der auswärtigen Politik eivnimmi, könnte eine Schwächung des «aüo»alen Empfindens die oerSublichste« Folge» zeige«. Und höher als jedes Sondelintereffe muß sür de« deutsche« Patrioten der Gedavke stehe«, alles asdere zu vergessen, solange das Vaterland und seine Verhältnisse gefährdet erschein,«. — Dir Maul« «u- Klauenseuche ist am 15. d. M im Königreiche Sachses in 171 Gemeinten und 306 Ge höften amtlich sestgeftellt worden. DcrSignd am S1. De zember v. I. war 172 Gemeinden und 394 Gehöfte. - DaS Kaiser!. Gesundheitsamt meldet de» Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche vom Schlacht viehhofe in Magdeburg am 15 Januar. — Ei-eiufahre«. Der starke Frost ist dem Einbringen des NutzcisrS äußerst günstig. Das ist umso erfreulicher, als bereit« seit einige« Jahren nicht Gelegen heit hierfür vorhanden war, und die verschiedrnes Eis- kellereien besonder- nach dem vergangenen heißen Sommer einer gründiichcn Auffüllung bedürfen, um ihre« Bestand zu ergänze». Tagtäglich kann man gegenwärtig Wagen, hochbkpackt mit starkem und besonders sestgefroreuem E s auf den Straßen sehen. - Wiuterhygieue. Anläßlich der z. Zt herrschenden abnormen Kälte sei auf einige im Juteressr der Erhaltung der Gesundheit unbedingt notwendige Vorsichtsmaßregeln an dieser Stelle htngewiesen: Leinene KL:Perwäsche ist nach Möglichkeit zu vermeide«, weil sie die Ausdünstung deS Körpers verhindert und dadurch leicht zu Erkältungen führen kann. Ganz besondere Sorgfalt ist auf die Dich tigkeit des Schuhwerks und das Warmhalten der Füße zu verwenden. Kaltwerden der Füße führt häufig zu ernsten Erkrankungen rdkumatischer Natur. Es schadet wenigir, wen« Nase, Ohren und Fingerspitzen einmal tüchtig frieren, wenn nur durch Eiklegnng von Filz- oder Strohsohlrn i» die St efel sür einen warmen Fuß Sorge getragen wird. Besondere Vorsicht ist schließlich, wie wohl raum hervorkehobeu zu werden braucht, beim Alkoholgenuß anzuraten. Cognac und andere Branntweine führen zwar unmittelbar nach dem Gruufle eine rasche Steigerung der Körperwärme herbei, die sich jedoch schon rach kurzer Zrit durch doppelt unbehagliches Frösteln und »ebender durch eise verderbliche Ermattung bezw. Müdigkeit rächt. — Bockbierfeste. Wenn im Januar dir rechte harte Kvitterkälte etvsctzt, gebraucht der menschliche Magen zur inneren Heizung deS ganzen Körpers einen besonders kräftigen Stoff. Grog ist zwar zu dieser Zett ebenfalls besonders beliebt, wird aber wegen seiner Schwere und Hitze nicht von jedem gut vertragen. Die Erfindung des Bockbieres hat hier schon vor langen Jahren einem bc- «US damals tiefgefühlten Betürfnis Abhülft geschaffen. Menn in den Fcvstein der Gasthäuser die berühmter- Plakate auftauchev, auf denen Hopfenreben, Gttstenähren, Fäffir und ein großer zottiger Bock i« jeder n deutlichen Gruppierons parad-eren, daon -fühlt der Mittelemoväer die ersten Lenzesgebarken in ftimr Brust erwachen. Wochen lang hat man auf diesen Tag gewartet Und in riwliaer Würdigung dieser letzteren Tatsache beginnen auch die Brauereien fast in jedem Jahre etwas früher mit dem Ausschank des ersten „Bock". Seit einer Reibe von Jahren hat sich auch die Gewohnheit heravigebiltzet, Bcckblrrftste zu veranstalten, bet denen cs so lustig alS möglich her peht. Bunte Mützen und Kappen zieren jeden Teilnehmer, cs herrscht eine frohe, ungebundene Stimmung und wer übelnehmerisch oder empfindlich veronlatzt -st, tut gut, vo« solchem Feste fernzubleiden. Den« ia der Augrub! ckslaune, die der Alkohol diktiert, fällt hier und da auch ein Scherz etwas derb aus, und wer sich darüber verletzt zeigen wollte, liefe Gefahr, ausgelacht zu werden. Weaiser an gesehm als das Fest selbst ist die K terstimmnnz am nächsten Morgen. Ein richtiger Beckdierkater hat recht fühlbare Krallen und ergreift nicht ohne weiteres die Flucht vor einer Büchse Oelftrdinen. Maa muß schon schärfere Mittel avweuden, um seiner Herr zu werden, und das einzige Mittel bleibt, am nächsten Tage für eine» frischen zu sorgen. Den» nur auf diese Weise erlebt mau schließ lich die Genugtuung, daß jeder dieser diverse« Bockdier kater vur einen Tag vorhält. — OeffeuMche Eta-t-emeiu-eratSsttzuug am 18. Januar 1912. Anweien» sind folgende Herren: Bürgermeister Kahle »berger als Vorsitzender, St R. Gorrne, Bretschneider, Dr. Kronfeld, Wehner, St.V. Bertholtt, Fischer, Frühauf Hientzsch, Loßner, Ranft, Schlichcnmaier, Schultz und Weitz, erttchuldigt fehlt St V. Tzschasch.l Der Vorsitzende eröffnet '/,7 Uhr die Sitzung Unter geschä tlichen Mitteilungen gibt er bekannt, daß der Vor- steher deS hiesigen Postamtes um Anbringung einer Tür schließers an der HauStüre des Stadthauses gebeten hat Kollegium Hal hiergegen nichts eirzuwenden Für den am 23. uud 24. Februar 1912 staltstüdeuden Gemeinde- tag in Leipzig wrrd der Vorsitzende als Vertreter der Stadt gewählt. Ueber den Kauf deS früher Voselschen Grundstücks durch Möbelhändlcr Hildebrand soll rua mehr der Vertrag aufgesetzt werden dergestalt, daß der Käufer 4600 Mk. anzahlt, während die restlichen 4000 Mk als erste Hypothek auf das Grundstück allein ringitrogev werden. Die Reparatur an der Heizung am Raihaufe ist vollendet und sULkioniert nunmehr tadellos. Mit etmr weiter vorgeschlagenen Aenderusg der Kondknzleitung ist man einverstanden Der alte Kessel wird cm Altwaren händler M'.ckan sür 7 Mk. vkrkauft. Die durch die Re paratur entstandenen Koste» tu Höhe von 38,70 Mk. sollen bezahlt werden, desgleichen nach längerer Debatte die nicht verwenditen Rohre im Betrage von 80 Mk; nur soll versucht werden, den Preis hierfür etwas za reduzieren. StB. Fischer teilt mit, daß die Eisbahn i« Ordnung ist. vur muß dies« nunmehr gekehrt und g-goffen werden. Dir wettere Instandhaltung wird St.V Fücker übertrage» Die Rodelbahn wieder tu fahrbaren Zustand zu setzen, ist «ach Ansicht des StR. Wehner und des SrV. Loßner jetzt nicht gut angängig, es muß damit gewartet werde", bis Tauwettcr etstr tt. — Sora«-» l e^t eia Ge such dis Kaufmann- Seemann um Erhöhung der G- bühren für Prüfung der Sparkassen» echouv« vor. Bshcr erhielt er 400 Mk, während er tn Zukunft 500 Mk und auch eine Nachzahlung vo« 50 Mk für die vr: stoffene» Jahre vo» 1907 ab verlangt. Di« Spark^fsemtputalion schlägt vor, die Prüfung der Rechsusgen vos 1911 ab rach dem ausgestellten Taris zu bezahlen etae Nachzahlung aber abzulehken, womit Kollegium «ach längerer Debatte einverstanden ist. — Infolge Ausscheiders des Sr R Dtnndorf macht sich die Wahl eines Siellvmreters ir den Schätzungsausschuß für die staarli-ie Schlachtvkhmr- sicheruvg auf die Ztit bis 1. Müi 1912 nölig. Aus öer- stlven geht St.V Frühauf mir 9 Stimme» o!S gewählt hervor, während St.V Ranft drei und S R. Wehner zwei Stimme« erhält StV. Frühauf nimmt die Wahl dankend an.— Der sür daS Jahr 1912 au-g-stelltrHauSüalt plan wird nach eingehender AuSsp ache und nach S: echr-g eine- Postens genehmigt. H erdet -uro zum Ausdruck gebracht, büß eine Erhöhung der städtischen Anlagen auf jeden Fall v rmieoen werden muß. StR Weoner regt noch an, daß das Bad doch in siesem Jahre tu Ordnung gebracht werden möchte. — In Verfolg früheren Be schlusses des Kollegiums, die Abänderung eS Wahlrechts zum Stadtgcm tnberat betreffend, hat die Deputation eine Sitzung abgeholit», über die ein Protokoll geführt wurde, das der Nmsttze. de zur Berl-sung bringt. Aas demselben gcht hcrvor, daß die Wahlberechitgten ser Stadt i» vier Gruppen zerfallen, wovon sowohl die Ansässigen als auch sie Unansässt^en je zwei Gruppen b-ttrn sollen. Die Grenze bei dm Ansässigen würde bei 3100 Mk und bei den Uuansässtgen bet 1600 Mk. zu zichen sein. Ja Gruppe ä. der Ansässigen (bis 3100 Mk.) kämm 160 Wähle- mit einer Stcuril isturg von 4377 Mk., in die Gruppe V (über 3100 Mk.) 54 Wähler mtt 9175 Mk.; die U an- lässigen hätten in der Gruppe (vH 1600 Mk) 218 Wähler mit 2623 Mk. Steuerleistung, in der G uppr L (über 1600 Mk.) 112 Wähler mit 7472 Mk Steucrttiftung Die Ansässigen hätten acht, die Unansauig-n 6 Sladlmr- ordnete zu wählen, wobei auf eine Grupp: ter ersterm vier, auf eine Grurpe der letzteren drtt Stadtverordnete kämen. Die einzelne« Gruppe» hätten an einem besonoeren Tage zu wählen. St.R. Bretschneider hält die Grenze von 3100 Mk. Einkommen bei den Usansässigen -üc zu hoch, weil dabei die Gruppe 8 eine zu genug- Wähler- zahl aufzuweisen hätte. StR Kronfeld möchte die Grenze nicht zu weit herabsctzm, mm sich auch StR- Wehner anschsteßt. St.V, Loßuer kau« sich mcl bem vorgeschlagencn Wahlrecht vichc defreuodm, da aus dem selben keine Stadtverlretung, wohl aber nne StandeSver» tretung hervorgehev würde. Jmenfallo' haben wir zur Zeit keine Veranlassuvp, uvser Wahircwt zu ändern, da eine Ueberflutuvg durch die Sozialvemok atte » cht zu be fürchten wäre. St.V. Weiß ist dafür, daß die Wähler jeder Klaffe ihre Stadive-ordneten für sich wählen unk Kie Grenze bci den Ansässigen herabgesetzt wird. Der Vorsitzende ist ebenfolls iür nue T-ikung der Wähler schäft in Ansässige md Unansässige, nicht aber für Fist« sctzueg der Grenze bei den Ansässigen bft 3100 Mk., vielmehr könnte dir Grenze bei 1900 Mk gezogen werde». Ec ist wcirer dafür, den Vorschlag ruhig nochmals zu prüfen und die Zoche nicht übers Knie zu brechen, da sie v-rl zu wichtig ist St.R.Kronfeld schlägt vor, daß die Klaffe -k der Ansässige« ünf Stadtverordnete wählt, wenn die Grenze ans 1900 Mk herabges-tzt wird, Wiik daon diese Klaffe mehr Wähler aufzuwelsen käste. St V. Weib ist sür Festsetzung der Grenze bei 2200 Mk. St.B. Schlichrumaier wünscht die H-rabsetzung der Grenze bei den Unavsäfstgen auf 1400 Mk. St.R. Bretschneider ist eveutmll damit einverstanden, wer« die Grenzen bei 1900 resp 1400 Mk. festgefitzt ne de. Im übrigen ist er aber iür Beibehaltung deS aftrn Wahlrechts, wenn daL neue Oltsgesetz ohne Aenderuvg des jetzigen Wahlrechts Genehmigung der vorgesetzten Behörde findet. St.V. Fischer beantragt Schluß der Debatte, während St.V- Loßner nochmals betast, daß er sür Beibehaltung deS allen Wahlrechts ist. Schließlich wird die Beschlußfassung iür die nächste Sitzung aufgeschoben. StR. Bret« schneider find weiter die ausgestellten Staffln für daS Gehalt des Bürgermeisters zu hoch. Er ist für 4200 Mk. Anfavgseehalt, daß bei Wiederwahl auf 4800 Mk. erhöht w rde« könnte. — In geheimer Sitzung findet schließlich noch ein Steuererlabgesuch in zusttmmendem Sinne Er» l dtMng. Auf Mitteilung des St.V. Hientzsch ladet der Vorsitzende das Kollegium zu dem am Sonnabend, de» 27. d. M. seitens dcs Miliiärvereins zu veranstaltenden Kommert z« Kaisers Geburtstag im Saale deS Hotel weißer Adler ein. — Schluß «ach '/,10 Uhr. - Der L««-Wir1schaftlich- Verein Witt-r«ff hielt vorgestern raDmurag seine erste diesjährige Ver- sawwluvg ab. Der Vorsitzende, Herr Geh. O-koromieraL. Andrä-Braunsdorf «öffnete dieselbe kurz nach V-4 Uhr und begrüßte die Anwesenden im neuen Jahre, insbe sondere die Herren Pcoil.ffor Dr. Steg itz uud den neuen Geschäftsführer des lanSwirtschastlichen KreisvireinS Dresden, Dr. Ritter aus Dresden. Nach Verlesung deS Protokolls der letzten Versammlung und deS JahriS» verichtcS sür 1911 durch den Schriftführer, Herrn Kantor Kranz-Grumbach, sowie des Kassenberichtes durch den Kassierer, Herrn Prrvatus Gerlach-Nieder Wartha, fand sie Neuwahl deS Vorstandes statt, die die ei».stimmige Wiederwahl der bisherigen Vorstandsmitglieder ergab. Weiter gab ter Vorsitzende die Eilgänge bekannt u»k vollzog dir Aufnahmen der Herre» Gutsbesitzer Mcx Richter u«d Mcx Starke in Ncuki ch n als Mitglieder tn den Verein. Sodann sprach Herr Professor Dr. Steglich» D-esden über „Dir Ergebnisse der im Wilsdruffer Ler» suchSgebiet im Jal re 1911 vurL geführten Sortrraubau--- und Tü gungLvtrsuche". An Hand einer tabellarisch.» Ucbersichr gcb er Aufschluß über de Wirkungln der ver schiedenen künstlichen Düngemittel und verbreittt« sich noch über den Stria- und Staudbrand deS Getreides und Iber die Btkämvfuvg desselben. Reicher Beifall folgte den lehrreiche« Ausführungen, worauf Herr Gutsbesitzer Kirchner-Birkenhain über seine Kartoffela»bauversuche be» richtete. Für unsere Gegend komme« die Sorten mit mittel früher Reis'z:it in Frage, die sich auch i« dem trocknen Vo: j-hre bewährt Haven. Auch seinen Worte« folgte lauter Beifall. Herr Profrffor Steglich teilte noch einiges über eie Eigednifle auf den Versuchsfelder» in Pillnitz mit. Infolge der vorgerückten Zttt trat Herr Gutsbesitzer Wal:her-S^chsdorf mit seinem Vorträge ,20 Jahre Ge» re depreise in Nossen" zurück, um ihn durch das »Woche«- bla-t für Wilsdruff" zur Kesntnis der Mitglieder zu .ringe». Hierauf gab Herr RittergutSpachter Böhme» Kl'pphausen einen Bericht über dir vom Deutschen Land» wntschaslSratausgestelltenKartoffklfütterungSveisuche. Diese Versuche find mit Kartoffilflcckn u»d Preßkarteffeln bei Schwänen in verschiedenen Akstalttn ang'.stellt^wcrdeu, «oder j ne mit Prtßkartvffcl« etve Neuigkeit btsser abge- schnitten haben. Als besseres Verfahren hat sich das kurz mr eer Fütterns« voraenommene Asfeuchtcn der Kartcffel- lock n oder Vnßkartvffeln erwiesen. Auch diese lehrreich » Mitt-ilungen, die der Vorsitzende noch ergänzte, sanden all- kittge Anerkennung. Da« Referat deS Vorsitzenden über das Ergebnis der Saatstärkcversuche wurde ebenfalls der vorgeschrittenen Z-it wegen abgrsetzt, da hierüber bereits- ausführlich in der landwirtschaftlichen Zeitschrift berichtet wurdr. Nach Beantwortung der etngegangenen Frage- zettel und nach einer Bekanntgabe des Herrn Kantor zieutzsch, daß nächsten Sonntag im Hotel weißer Adler ein Lichtbildervortrag dcs Herrn Potizettierarzt Richter- Frankenberg über eine Fahrt an die Wasserkante statt- inden wird, zu dem die Aoweserdeu hiermit eingeladerr lad, erfolgte gegen 6 Uhr Schluß der zahlreich besuchte» Versammlukg. — Auch an dieser Stelle wollen wir darauf auf» merksam machen, daß nächsten Sonntag Herr Polizei- terarzt Richter-Frankenberg im hiesigen Militär- und Floltenverein einen Vortrag mit Lichtbilder« über „Eine Fahrt an die Waffe, kante" yätt. Dieser Vor trag schildert mit 150 vorzüglichen, meist buntgemalten Lichtbildern den Verlauf der unter dem Schutze des Präsidiums dcs Kgl. Sächs. Mtlitärvireinsbundes und unter Mitwirkung der Reiseabteiluvg der Hamburg- Amerika-Linie siattgrfunde«ln Fahrten der Buudcs-Mili- lärvcreine Sachsens au die deutsche Meeresküste, z» Deutschlands größten Handelsplätzen und Kriegshäfen. Ler Vortrag bezweckt, den Teilnehmern an diesen Fahrten eine angenehme Rückrrinserung an die gemeinsam ver lebten schönen Tage zu bringen, für weitere Fahrten Jntercffe zu erregen und zu werben, das Verständnis fü« Deutschlands Macht zur See unter den Sachsen z» kö dein und der deutschen Handels- und Kriegsflotte neue Freunde zu gewinnen. Allen denen, die nicht tn der Lage find, an solch einer Fahrt teilzunebmen, soll der Vortrag durch Wort und Bild einen Einblick in unsere MeereL-, Handels- und KriegSflotteuverhältniffe