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Apotheke, DreSde« UL« - - 20.30 20.60 — — 18.50 18,70 2050 20 80 20,90 21.20 Vorwürfe machte, tötete er seinen Schwager durch zahl reiche Messerstiche, ermordete seine eigene Schwester und verwundete deren zwei Kinder so schwer, daß ste bald darauf starben. Al; er verhaftet werden sollte, tötete er sich selbst durch einen Stich ins Hrrz. Explosion. In Seyssel (Ober - Savoyen) wurden in einem Steinbruch darch vorzeitige Explosion einer Dyna- mitpatrone zwei Arbeiter getötet, fünf lebensgefährlich verletzt. Starke Erdbeben. Am Freitag vormittag wurde England von einem Erdbeben helmgesucht. Ziemlich stark waren die Erdstöße im Bergwerttgsbtet von Wales und Newport. Im Bergwerk von Llahtlleth stürzten die Berg leute, von einer Panik ergriffen, dem Ausgange zu, da sie glaubten, daß im Bergwerke eine Explosion entstanden sei. In dem 3000 Einwohner zählendes Städtchen Dune- blane stürzten mehrere Häuser ein. Andere Häuser wurden beschädigt. Unter der Bevölkerung entstand eine große Panik. Viele Bewohner hielten sich während der Nacht auf den Straßen auf. Wie weiter aus Lissabon gemeldet wird, hat sich am Freitag ein heftiges Erdbeben auch in Angra ereignet. Mehrere Häuser stürzten ein. Personen sind nicht zu Schaden gekommen, doch ist der Sachschaden beträchtlich. Bergung der Schätze der New Yorker Eguitable-Gesettschast. Am Donnerstag wurden, wie aus New Jork gemeldet wird, die Kellergewölbe der Equitable-Lebensversicherungs-Gesellschaft geöffnet, deren GeschäftSpalast am 9. d. M. durch einen Riesenbrand zerstört wurde. ES stellte sich heraus, daß die Stahl kammern dem Feuer standgehaltrn hatten, und die darin lagernden Wertpapiere im Betrage von etwa fünf Mil liarden Mark konnten unversehrt geborgen werden. Explostouskatastrophe. Aus New Jork wird gemeldet: Ein Kabeltelegramm aus Guayaquil in Ecuador berichtet, daß bei einer Explosion in den Militärbaracken sechzig Personen teils getötet, teils verwundet wurden. Ursprung der meistenLeiden Unzählig sind die SchmerzenSsywplowe und Schwäche- zustände, bereu Ursprung in der BIutar««t deS Organi-muS zu suchen ist. Allgemeine Schwäche, schmekeS Ermüde«, Schwi«vel- u«d OH«m«chtS» «»fälle, Kopf« u«dRü<ke»fchmerre«,Herzklopfeu, Furcht, «ud Angstgefühl, Niedergeschlagenheit, fahles, blasses Aussehen verlchwmo», wenn da- Blut in der genügenden Menge und richtigen Zusammen- setz mz tm Körper kreist. Nach wissealchattlichen Aeuße- rungen hervorragender Aerzte ist Leeiferrin das zuverlässigste blutbildende und kräftigende Präparat, und wird von zahlreichen Aerzten bei obenerwähnten Symptomen verordnet (m) Leeiserrin ist wohlschmeckend, wirkt zugleich günstig auf die Versauunz uud wird auch von dem scvwächsten Magen gut vertragen. Lecilerrtn kostet Mk. 8.— die Flasche, in Apotheken erhältlich, sicher von Mshre«- Wetze» »euer — Roggen neuer — Gerste — Hafer — und gefunden. Das Motiv der Tat ist noch nicht bekannt. Die Leiche konnte bisher nicht geborgen werden. Der 26jährige, von seiner Ehefrau getrennt lebende Stahlwarenhändler Grobhupf von Plaue» lockte seine Frau nach Hof und schoß ihr dort zwei Kugeln in die Brust. Die Frau liegt schwerverletzt im Krankenhaus. Der Täter ist flüchtig. Die 31jährige Ehefrau des Instrumentenmachers Knoth tn Markneukirchen wurde al« verstümmelter Leichnam auf den Schienen der Bahn aufgefunden. Die Frau hatte sich einer Operation unterziehen sollen. Aus Furcht davor hatte ste den Tod gesucht. Am östlichen Pöhlbergabhang, auf GeyerSdorfer Flur bet Anuaberg wurde von Seminaristen der Leichnam des Nrmenhausbewohners Schuster aus Mildenau auf gefunden. Der Mann wurde seit 12. Januar vermißt und ist jedenfalls ein Opfer der letzen großen Kälte ge- worden. Er war 42 Jahre alt und hinterläßt Frau und hinterläßt Frau und Kinder. D!e Frau des Fabrikak betterS Adler in Spremberg wollte ihre beides Kinder baden und hatte dieselben zu diesem Zwecke in eine Wanne nahe am Ofen gesetzt. Dabet hatte die Frau das Unglück, einen Topf kochenden Wassers, den ste aus dem Oien nehmen sollte, auf die Kinder zu gießen. Diese erl tten dadurch schwere Ver brühungen am ganzen Köiper. Die Verletzungen des dreijährigen Kindes waren derart schwer, daß es im Stadtkrankenhause Bautzen, wohin es gebracht worden war, gestorben ist. Der Einwohner Angst in Gohland an der Spree ist auf einer Fahrt mit dem Kopfe unter den fahrenden Schlitten gerate» und hat dabei so schwere Verletzungen erlitten, daß der Tod alsbald eintrat. Der Schmtedegeselle Bauer in Malke«»« a. Eger faßte im Zorn das vierjährige Kind der Margarete Dober- auer, mit der er tn gemeinsamem Haushalte lebt, bei den Füßen und schlug eS mit dem Kopfe mit solcher Wucht an die Wand, daß das Kind sofort tot war. Der Un mensch wurde verhaftet. Aurze Chronik. Schwere- Stratzenbahuunglück. Am Sonnabend geriet auf der keilen Biktoriastraße in Hörde beim Ran gieren ein Anhängewagen der Straßenbahn ins Rollen. Der Wagen sauste mit großer Schnelligkeit den Berg hin ab und überfuhr ein Fleischergeschirr. Von den beiden Lenkern desselben war der eine alsbald eine Leiche, der andere wurde lebensgefährlich rerletzt, der Wagen wurde zertrümmert. Auch-das Pferd wurde getötet. Der Postraub i» Innsbruck. Von den Inns- brucker Posträubern fehlt noch immer jede Spur. ES find zwar zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden, doch hat die Untersuchung noch kein greifbares Resultat ergeben. Die geraubten Postsäcke wurden entleert aufge- funden. Der Verdacht richtet sich gegenwärtig hauptsäch lich gegen einen jungen Burschen, der kurz nach der Tat Innsbruck mit dem Schnellzug in der Richtung Wien ver laffen hat. Di- Erdb-b-u-Katsstroph- i« Grieche«!»«*. Vom Erdbeben auf den griechischen Inseln Zante und Eephalonia werden jetzt Einzelheiten gemeldet: In der Umgebung von Argostori auf der Insel Cephalonia wurden 30 Tote und eine große Anzahl Verwundeter aus den Trümmern hervorgezogen. Die Bevölkerung kampiert im Freien. Die Erderschütterungen wiederholten sich am Donnerstag abend. In Zante haben Kirchen, Fabriken und andere bedeutende Baulichkeiten schwer gelitten. Der Materialschaden beträgt dort bisher drei Millionen Franken. DaS Kabel Zante—Patras funktionierte bis zum Donnerstag abend noch ungestört. Aus Korfu, wo sich die Bevölkerung besonders opferwillig zeigt, sind zahl- reiche Barken nach den heimgesuchten Inseln abgegangen. — Bet dem Erdbeben in Thessalonia sind mehrere Dörfer zerstört worden. Acht Personen wurden getötet und zwei verwundet. Die Erdstöße dauern auch hier an. Der Teufel Alkohol. Aus Jenes im Dep. Seine et Otse wird gemeldet: Als der Taubstumme Nterle in berauschtem Zustande heimkam und ihm sein Schwager Amtlicher Bericht ber Sitzung --S Bezirks«uSschufseS zn Meißen am 25. Januar 1912. In der ersten Sitzung des Bezirksausschusses im Jahre 1912 wurde genehmigt: Die Einziehung eines Fußweges in Flur Diera, ein Nachtrag zum Anlagrnregulativ für Reinsberg, Dismem brationen in Weinböhla und Coswig, die Verlängerung des vorläufig erlassenen Ortsstatuts für Obermeisa, eine große Anzahl von Ortsgrsetzrn verschiedener Hebammen bezirke, von Regulativen über Erhebung von Lanzauf- sichtsgebühr, von Satzungen einiger Schornsteinfegerbezirke und Freibankbeztrke. Bet Besprechung der Satzung des StraßenwalzenverbandeS Reinsberg wurde eingehend er örtert, ob nicht den Verbänden empfohlen werden soll, statt der bisher üblichen Walzen Dampfwalzen oder Neben geräte für Dampfwalzen zu beschaffen. Der Bezirksaus schuß einigte sich schließlich dahin, daß eine allgemeine Anweisung dieses Inhalts an die Verbände zur Zeit noch nicht angebracht sei, daß aber die Königliche AmtS- hauptmannschaft die Gemeiudeverbände in geeigneten Fällen darüber verständigen soll, daß ihren Zwecken mit einer Dampfwalze mehr gedient ist als mit der Straßen walze alter Art. Ein Gesuch des Vereins der Gastwirte von Wilsdruff und Umgegend wegen Beseitigung der für die Genehmigung zur Abhaltung von Karpfenschmäusen zu entrichtenden Gebühren mußte abgelehnt werden, da die Erhebung der Gebühr nach Ansicht des Bezirksausschusses sachlich durch- auS gerechtfertigt ist. Doch wurde seitens deS Amts hauptmanns in Aussicht gestellt, in geeigneten Fällen einen Nachlaß von der gesetzlich auf 3 Mk festgestellten Mindestgebühr der Königlichen Amtshauptmannschaft für Genehmigung zu gewähren. Die Vorschläge der Amtshauptmannschaft über die Verteilung der Wegebaubethilfen aus Staats- und Be zirksmitteln wurden nach Abänderung in einigen Fällen gut geheißen. Der Wegegeldeinnehmer und der Straßenwärter auf der Bezirksftraße sollen bez. der Dienstkleidung den staat ¬ lichen Straßenwärtern^gleichgestellt werden. DaS OrtS- statut der Gemeinde Obergruna über Militärleistungen im Frieden wurde genehmigt. Die Errichtung einer Spar kaffe in Burkhardtswalde wurde befürwortet. Eine längere Aussprache fand über den Antrag der Gemeinde Brockwitz, ihr die Genehmigung zur Errichtung einer Sparkasse tn Aussicht zu stellen, statt. Es wurde dabei von keiner Seite bezweifelt, daß die Entwicklung von Brockwitz zur Erteilung der erbetenen Genehmigung führen müsse, dagegen waren die Meinungen geteilt, ob der Zeitpunkt hierfür schon eingetreten sei. Insbesondere wuroe betont, baß sich auch Sörnewitz stark entwickele, unmöglich aber dieser Gemeinde später etwa eine weitere Sparkasse genehmigt werden könne. Es wurde daher aus der Mitte des Bezirksausschusses die Frage angeregt, ob nicht Brockwitz und Sörnewitz mindestens zu einem Ge- nuindeverdand zusammengeschlossen werden könnten. Der Bezirksausschuß war einstimmig der Ansicht, daß der jetzige Zustand auf eine Vereinigung beider Gemeinden htndränge, die nur zum Nachteil beider, indessen zum größeren Nachteil für Sörnewitz, das von beiden Orten weniger günstig liege, hinausgeschoben werden könnte. Es wurde von einigen Beztrksausschußmitgltevern gerasezu bedauert, daß die Landgrmeindeordnung nicht die Mög lichkeit gäbe, tn solchen Fällen zwangsweise zu vereinigen und die Hoffnung ausgesprochen, daß die dem Landtage vorliegende Novelle zur Landgemeindeordnung diese Mög lichkeit bringen möchte. Vorerst soll die Königliche Amts hauptmannschaft versuchen, die beiden Gemeinden gütlich zu vereinigen, «he der Bezirksausschuß einer von beiden neue Sondereinrichtungen wie Sparkassen usw. bewilligt. Auch sprach sich der Bezirksausschuß dahin ans, daß alle solche Einrichtungen nicht nebeneinander in beiden Orten bestehen dürften, weil das die Vereinigung nur hindern könnte, sondern höchstens tn einer von beiden, wobei Brock witz, das die besseren Aussichten auf stetige Entwicklung habe, den Vorzug verdiene. Am besten würde es freilich sein, wenn mit der Einrichtung solcher Einrichtungen ge wartet würde, bis die Entwicklung die unbedingt not wendige Vereinigung gebracht hätte. In der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung wurde ein SteuerrekurS.abgewiesen, die vorliegenden Gesuche um Schankerlaubnis tn Neuhirschstein, Heynitz und Neucoswig, sowie zwei Unterstützungsgesuche um Beihilfen zu Heil verfahren aus der König Albert-Stiftung im Gesamtbe träge von 240 Mk. aber genehmigt Marktbericht. Meißen, am 27. Januar. Butter, 1 Kt!» 2,90 vis 3,— Mk.; Gänse, 1 Pfund 90 Pfg.; Hase». Stück 4.50- 5,00 Mk.; Eier, 1 Stück 11 Pfg. Getretdepreise geringe Quatität mittlere Qualität gute Qualität niedrigst, höchst, niedrigst, höchst, niedrigst, höchst. Stürmische Mögen Kriminal-Noman von Karl von Riegerstein. 82z (Nachdruck verboten. Woher sollte er morgen das Geld nehmen? Er erinnerte sich eines Falles, der dem heutigen ge glichen hatte. Da hatte er sich's verschafft. Und ein böses Lächeln umspielte beim Gedenken daran seine Züge. Zu dem Mittel aber griff er dies mal nicht. Konnte er nicht greifen. Es blieb nichts übrig als — das andere. So gewagt es auch war. Oben machte er sorgfältig Toilette. Dann ging er hinab zu seiner Braut. „Hier", sagte er zu Mistreß White, die in ihrer prachtvollen, tief dekolletierten Soireetoilette einen geradezu berückenden Eindruck machte, „hier habe ich dir als meine Braut diese Kleinigkeit ge bracht", und er überreichte ihr ein Etui. „Sieh nicht auf ihren Wert, der für dich nur gering ist, aber denke daran, daß es ein Teil meines Familien schmuckes ist, den auch meine Mutter getragen." „Wie lieb du bist", sagte sie und ließ das Schloß der Kassette springen. Ein blendender Glanz prachtvoller Juwelen strahlte ihr da plötzlich entgegen, so daß ihr ein Schrei der Überraschung entfuhr. „Das ... das soll für mich sein. . . o, wie danke ich dir, wie schön, wie wunderbar schön diese Steinel" und sie nahm die kostbare Agraffe heraus und wollte sie sich gleich vor dem Spiegel befestigen. Er aber hielt sie zurück. »Nein", sagte er, »tu das nicht. Du wirst es Aberglauben nennen, aber mir ist es mehr. Eine Legende in meiner Familie be hauptet, es bedeute Unglück, wenn ein Mädchen oder eine Frau den Schmuck trägt, ehe sie auch den Namen unseres Geschlechts schon mitträgt." „Wie wunderbar", sagte Emmy lächelnd. „Wie doppelt wertvoll sind diese Steine durch die Tradition, die sich daran knüpft. Und sieh nur, wie dieser Stein funkelt. Ist es nicht, als ob Blut da zu Feuer ge- worden?" „Wo?" rief er totenbleich. Dann lächelte er. „Du erschrickst einen mit deiner Phantasie", sagte er. „Aber tu' die Steine weg. Bis ..." bis du sie tragen darfst", flüsterte er, „bis du mein Weib bist." „Bis ich dein Weib bin", flüsterte auch sie und sah ihn mit ihren rätselhaften Augen an, als schweife ihr Geist in jene kommenden Zeiten. Eine Sekunde laug dauerte diese Verträumtheit jedoch nur, dann schüttelte sie den Bann behend ab. „Komm, laß uns gehen", sagte sie, „unsere Gäste werden schon warten", und ihr galant den Arm reichend, führte er sie in den Saal mit einer Miene, Lie den Anwesenden keinen Zweifel darüber ließ, daß die Würfel gefallen waren, und daß er aus dem Wettstreit um die Dame des Hauses glänzend als Sieger hervorgegangen war. „Man darf wohl gratulieren?" fragte denn auch Frau von West. „Das darf man. Ich habe mich heute mit Herrn von Ramingen verlobt." Und nun begann das Beglückwünschen und Gra tulieren, das man aus ähnlichen Vorkommnissen kennt, und in das sich viele enttäuschte Gefühle, viel Neid und viel versteckte Feindseligkeit mischt. Man gönnte ihm einfach die reiche Partie nicht, den Goldfisch, den er einem selber vor der Nase weggeschnappt hatte. Das Souper aber gab allen die heitere, alle« vergessende Stimmung wieder. Der Bräutigam strahlte natürlich von Glück, die Braut schien inner lich zufrieden, und ihre Augen strahlten wie Edel steine. Wiederholt nippte auch sie vom Champagner und tat den andern Bescheid. Gerade jetzt stand der Diener mit der in die Serviette geschlagenen Flasche hinter ihr und schenkte ein. „Nun?" fragte er leise. „In meinem Schränkchen. Links oben." Niemand hatte die Worte gehört, niemand daS Zischeln bemerkt. Der Diener trat zurück und schenkte nebenan ein. Dann verließ er unauffällig den Saal und schlich sich in das Zimmer Mistreß Whites ein. Das Schränkchen war verschlossen, aber der Schlüssel steckte im Schloß. Er öffnete die Schranktür ganz leise und nahm das "Etui heraus. Er konnte der Ver suchung nicht widerstehen, es zu öffnen. Ein Ausruf Ler Überraschung entfuhr auch ihm. „Ich dachte es mir", sagte er und schob dann das Etui in die Tasche. Dann trat er wieder in den Saal zurück. Wieder schenkte er Emmy ein. „Ich hab's", flüsterte er. „Es ist's." — Sie nickte unmerkbar. „In zehn Minuten entdeckst du den Diebstahl." „Prosit!" sagte ste und stieß mit ihrem Nachbar an, der ihr das Glas hinhielt. Dann rückte sie ihre» Stuhl zurück. Es war heiß hier, sehr heiß. (Fortsetzung folgt.)