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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 18.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191201181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19120118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19120118
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-01
- Tag 1912-01-18
-
Monat
1912-01
-
Jahr
1912
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Au» Stabt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehme» wir lederzett dankbar entgegen. Wilsdruff, den 17 Januar Gin eigenes Keim. Obdachlose... Der Menschheit ganzer Jammer Packt uns an. Man hat sich jetzt viel mit ihnen beschäftigt, anlässlich des großen Sterbens in Berlin und der vereinzelten Ver- gistungsjälle in Leipzig. Man hört aus Amerika, daß dort ihre Zahl ins Unheimliche gewachsen ist, und die Kalte hat schon so viele dahin gerafft. Man braucht aber gar nicht weit zu gehen, um Menschen zu schauen, die morgens nicht wissen, wo sie abends ihren müden Körper ausstrecken werden. Was ziehen doch für Bettler herum! Auch aus dem Lande, wo es keine Asyle gibt, und wo jedes Dors froh ist, wenn solch zerluinpter, armseliger Kerl die letzten Gehöfte hinter sich hat. Es könnte ihm ja was Menschliches passieren, und dann würde er der Gemeinde ausiiegen. Wie mag so einem armen Teufel zumute sein, wenn er hinter den Türen, an denen er anspricht, eine wanne, mollige Familienstube ahut! Hat ers auch einmal ge habt — ein eigenes, trauliches Heim? Nicht alle Obdachlosen sind auch innerlich jo heruntergekommen, daß es ihnen jür immer ganz egal wäre, ob sie irgendwo zu Hause sind oder nicht. Das eigene Heini mit dem wonnigen Zauber de» Gemütlichen und Behaglichen ist wohl in der Hauptsache eine deutsche Erfindung. Niemals wird man sich bei uns in weitesten Kreisen mit der englisch-amerikanischen Gepflogenheit besreunden können, wonach junge, wenig begüterte Leute, um nur rasch heiraten zu dürfen, erst mal ohne alle eigene Wirtschaft in einer billigen allgemeinen Fremdenpension ihre junge Ehe etablieren. In Deutschland wartet Wan da lieber noch ein Weilchen mit der Hochzeit. Man will erst so gestellt sein, daß man seine eigenen Möbel hat, sein eigenes Heim. Froh und stolz sagt man dann gern: „Klein, aber mein!" Wer hier über Gefühlsduselei spottet, der gibt sich selbst ein trübseliges Armutszeugnis. UebrigenS ist cs eine be kannte Geschichte, daß das Heim-Bewußtsein nicht an Prunk und Pracht gebunden ist, daß also auch bei bescheidenen Mitteln eine liebe, hübsche Häuslichkeit vorhanden sein kann. Geschickte Frauenhände machen aus Wenigem ein gewinnendes Gesamtbild, schaffen durch natürlichen Geschmack ein Dekoratives, das nicht kalt und aufdringlich, sondern persönlich und herzlich wirkt. Ein Deutscher, der am eigenen Heim seine Helle Freude hat, denkt in der Regel nicht an sranzösische Zierlichkeit und Künstlichkeit, sondern an germanische Solidhcit und Treuherzigkeit. Wer das nicht fühlt, der wird es nicht erjagen; aber wer es hat und Pflegt, dem ist es ein wichtiger Rhythmus feines Lebens, auch wmn er darüber keine philosophischen Betrachtungen anstellt. Manchem wäre cs die Krone aller erfüllten Wünsche, wenn das eigene Heim ein wirkliche» ganzes Haus oder — na, Häuschen sein könnte. Die freundliche Gartenstadtbewegung möchte derartigen Träumen und Hoffnungen an ihrem Teile helfend entgegenkommcn. Aber wos auch nicht in Erfüllung gehen kann, was man so vom Hause ganz für sich allein schwärmt und sich ausmalt — auch die Mietswohnung mitten in der Stadt kann ein eigenes Heim bedeuten, das einem je länger je mehr an» Her; wächst, und das man nimmer missen möchte. . . . Fortschrittliche Volkspartei 30448 Sozialdemoktaien . . . 441764 1907 85608 25418 59678 4643 225( 34 44405 418570 1912 67366 20280 36925 1213 205620 73286 518791 Konservative . Reichspartei . Reformer . . Zentrum . . Nationalliberale 1903 . 75454 . 22864 . 70656 . 4847 . 101202 — Krwnprtvz Georg vox Sachse« wird, nach, dem er Anfang März seine Reifeprüfung abgelegt haben wird, eine längere Auslandsreise in Begleitung deS Generalmajors Adolf v. Carlowitz, Kommandeurs der 6. Infanterie-Brigade Nr. 64, antreten. Als Reiseziel ist, nach der ,m«mehr vom König endgültig getroffene» Entscheidung, Aegypten festgesetzt worden, nicht, wie kürz« lich von anderer,,^t;-^Liröei wurde, L Lon? " ' " „ ».„^.W^üeMru vormittags 10 Uhr im SttzungSsaale Ler Königliche» Amtshauptmannschalt Dresden-A., Kanzlei- gäßchen 1, vorgenommeue amtliche Ermittel««- deS WahlergebniffeS für uniere« 6. Reichstagswahlkreis, bei der auch unser Herr Bürgermeister zugegen war, ergab folgendes Resultat: Von den 73940 Wahlberechtigten über- Haupt haben 67766 ihre Stimme abgegeben. Davon fielen auf Oberförster Dr. Mammen 9277, auf Okerpost, asfistent Herrmann 17859, auf Redakteur Horn 39911, auf Elzberger 274 u»d auf Landgertchtsdirektor Dr. Heinze 33 Stimme»; weiter waren 26 Stimme» zersplittert und 386 Stimme» uvgiltig. — Die Ritter des Eiferte« Kreuzes. Zum Beginn des Jahres 1911 wäre« noch 278 Jrhaber deS Eiserne» Kreuzes am L-beu, 9 der erste», 249 der zweiten Klafft, 20 trugen diese Auszeichnung am weiße» Bande. Zum Anfang 1912 waren die Inhaber der ersten Klaffe auf siebe» durch Tod zurückgegangen: General der Js- fanterie von Monlbe und General der Kavallerie vos Kirchbach. Die neuste Rangliste führt von der zweites Klaffe «och laut Anfang 239, l «runter 15 daS Kreuz am weißen Band. — Die ZitwachSsteuer bat sich in Sachsen recht gut entwickelt. Jgre Ertragnisse find schnell gestiegen. Nach den Angaben der Regierung brachte die Zuwachs, steuer i» alle» sächsischen Gemeinden eir: 1908: 69602 Mk. -- 0,03 Prozent aller Steuern über- Haupt — 0,7 Prozent aller indirekten Steuern, 1909: 442000 Mk. 0.47 Prozent aller Steuern über- Wild-Liberale .... — — 7829 — Die sächsischer» Stichwahl«« und die Ra- tio«alliberale«. Der Vorstand des Nationalliberatrn LandesvereinS sür das Königreich Sachsen ersucht alle Parteiorganisationen in den sächsischen Wahlkreisen, wo Stichwahlen voizuuehmen find, für die nationalgestnntev, im Kampfe mit der Sozialdemokratie stehenden Kandidaten, entschlossen einzutreten und alles aufzubieten, um ihren zum Siege zu verhelfen Danach werden die National- - liberalen in Plamn den Fortschrittler Günther, in Freiberg den Konservativen Dr. Wagner, in Oschatz-Grimma den Konservativen Dr. Giese, in Borna den ReiMparteiler Geueralleutnant v. Liebert und tu Bautzen den Reformer Gräfe mit aller Kraft unterstützen. Sache der ««deren bürgerlichen Parteien wird es sein, diesem Beispiel zu folgen. havpt — 4,16 Prozent aller indirekten Steuer», 1910: 1327901 Mk. 1,30 Prozent aller Steuern über- haupr — 1229 Prozent aller indirekte» Steuern. — Stimmenverhältnis der einzelnen Par teie« i« Sachse« — Stichwahlparale der Konservative«. Schon vor den Havpiwahten halte der Vorfitzesde des Ko.'s.r- vativen LandesvereinS an den Vorsitzenden des National- liberalen Lander Vereins die Anregungen ergehen I ss^v, daß Nationalliberale und Konservative sobald als möglich auf eine gemeinsame Stichwahlparole sich einigen mühten. Aus der Antwort war die unbedingte Zustimmung zu gegenseitiger Stichwahlhilfe zu entkeimen. Js gleicher Weise war mau vom Konservativen Lavdesverein auch an den Vorsitzenden des Fortschrittlichen LandesvereinS mi der Anfrage hei angetreten, ob der letztere bereit sei au Grundlage voller Gleichberechtigung ei» Stichwahlab kommen mit dem Konservativen LandesveretsS zu treffen. Eine zustimmende Erklärung ist nicht erfolgt. Der engere Vorstand des Konservativen LandesvereinS hat hieraus in seiner Sitzung vom vergangenen Montag folgende Er- klärung beschlossen: Wir richten an unsere Parteifreunde im 2. 5. und 12 Wahlkreise die dringende Aufforderung, für die natioualliberalen Stichwahlkardidaten mit aller Kraft einzutreten und bis zum letzten Manu für dieselbe» zu stimme». Wir werden ebenso bereit sein, für die Kan- dtdaten der Fortschrittspartei im 23 Wahlkreise die gleiche Parole auSzugeben, wenn uvS der Fortschrittliche Landes- verein Gegenseitigkeit zustchert. Dies ist bis jetzt zu un- serem Bedauern »och nicht geschehen. Dresden, am 15 Januar 1912. Konservativer Landesvrretn im Königreich Sachsen. — Poft-Scheck- ««V UederweisuagSverkehr. Mancher, »er heutzutage eine Rechnung mit beiliegender blauer Zahlkarte zugesandt erhält, weiß leider mit der Zählkarte noch nichiS anzufange«. Ec legt ste einfach bei Seite und greift schließlich »ach alter Gewohnheit zur Postanweisung, nm die R-chnung zu bezahlen. Und doch «ibt eS, seitdem die Deutsche Post den Postscheck- und Ueberweisungsverkchr eingeführt hat, nicht- billigeres als solch eine Zählkarte. Denn wer sich ihier bedient, braucht für die Uevcrmtitelung deS Geldes der Post keinerlei Ge bühr zu entrichten; er spart also jedeSmal das Posta«- weffungS-Frarko; das find, da eine Zahlkalte auf Be träge bis 10000 Mk. lauten darf, bis zu 90 Pfg. Aller- di«gs ist zu beachten, daß ma» Geld mittels Zahlkarte immer nur an solche Perso-en Anzahlen kann, die bei der Deutsche» Post ein Postscheckkonto besitzen. Wer zu diesen Kontoinhabern zählt w-lche Post-Kovtonummern sie haben und zu welchem Postscheckamt sie gehören, ist ohne weiteres aus der üdersa-idie« Rechnung zu ersehe«, sodaß sich da- «ach die Zahikarte daun auSfülle« läßt. Vielfach sind diese Angaben auch, wenn der Rechnung eine Zählkarte bestiegt, auf der Zahlkarte auf Veranlassung der Ko»to- inhaberS bereits mit vorgedruckt Da die Poft an allen Orten dem Publikum am Schalter einzelne Formulare zu Zahlkarten unentgeltlich verabfolgt, kann man Geld mit tels Zählkarte auch dann gebührenfrei einzahle», wen» der Empfänger zwar ein Postscheckkonto hat, lem Schuld- ner aber eine Zahlkarte für die Begleichung nicht zugestrllt hat. Dieser Fall kommt z. B. gegenüber den xj« Post, imrÄvnlL brstht«»ru Eteüerzahlftelle« in Betracht. Hier läßt sich auS dem Steuerzettel das entnehmen, was man zur Ausfüllung der Zählkarte braucht. Nur darf man d b i die im Sreuerzettel handschriftlich ««gegebene Kontonummer, unter der der Steuerzahler selbst lei der Struerzahlstelle gebucht ist, nicht mit der vorgedruckte» Postkomonummer der Steuerzahlstelle verwechseln. Noch bei weitem gröber gestalten sich die Annehmlichkctten für »e» Einzelnen bei der Begleichung seiner ZahlungSver- bindlichküten, wes« er selber sich bei der Post ein Post- fchcckkonto einrichte« läßt. DteS kann namentlich den mittleren Geschäftsleuten, Handwerker« u»d Landwirte« nicht warm genug angerateu werden. Denn von dem selben Tage ab, wo sie Postkontoinhaber geworden find, nimmt ihne« ihr Postscheckamt die Sorge für die Aufbe. Wahrung und Verwaltung ihrer größeren Barbestände ab m d st- brauche« sich fortan nur »och die für de« Klein- verkehr täglich nötige Münze im Hause zu halte«. Der Sontotnhaber ist dergestalt leiser der Gefahre« mehr aus gesetzt. die mit der Aufbewahrung vo» Geldsummen und ihrer Uebergabe an Dritte (Angestellte usw.) verknüpft sind. - Eiseabahnerpresigut. Für den Geschäft«, verkehr ist eine schnelle B-föroerung von Paketen von dc- sosderem Weit. Es wird daher auf die Eisrichtung deS E s-ubahnerpreßgut.« aufmerksam gemacht. Solche- Gut wirs mit größter Beschleunigung befördert und innerhalb d-r Dienststunden der Gepäckabfertigungen, also vielfach auch nacht« und an Sonntagen, angrvomme«. AIS Eisen- bahspakete oder Expreßgut könne« alle Gegenstände vrr- sendet werde», die sich, ohne besondere Vorkehrungen zu erfordern, zur Beförderung im Packwagen eignen, und zwar von und nach solche« Station« deutscher Bahnen, die für den Gepöckoerkehr eingerichtet stsd, nicht jenseits einer GrenzzollabfertigungSstelle liege«. Aber auch im Verkehr mit Preußen und Süddeutschland ist eine auSge- dehnte Abfertigung möglich Jeder Sendung ist eine Erseubahu-Paketadreffe betzugeben, die der Absender auS- zusülle» hat; auf eise Adresse können btS zu 5 Stücke auf- gelitfert werden. Solche Adressen find bei den Gtpäck- adferttgungen zu haben. Jede« Frachtstück muß die ge naue, deutliche und dauerhaft befestigte Adresse des Em- pfänger« tragen. Expreßgut wird bei den Gepäckabfer- tigungen «»genommen und mit den Zügen für de« Pe.sorenverkehr (LuxuSzüge und die im Fahrplane mit „O G/ bezeichneter» Züge ausgenommen) befördert. Es wird die Expreßgutfracht mindestens sür 20 lex berechnet; bei Beförderung t« Eil- und Personenzügen werde» min destens 50 Pfg , bei verlangter Beförderung i« Schsell- zügrn, auch nur st eckeuwrise, mindestens 1 Mk. erhoben. Auf der Paketadresse ist der Zug, mit dem die Beförde rung statlfii den soll, anzugeben; fehlt diese Angabe, so wird daS Expreßgut mit dem nächsten geeignete« Zuge difördert. Der Empfänger lass am Bestimmungsort die Auslieferung des Expreßguts bei der Gepäckabfertigung verlangen, sobald nach Ankunft des Zuges, mit dem es zu befördern war, die zur ordsuugSmäßigen Bereitstellung erforderliche Zett verstriche« ist. Holt der Empfänger die Sendung «ach Ankunft de« Zuge» nicht ab, so wird sie ihm argemeldet; Sirduvgen, die »ach Dresden. Havpt» bahnbof, Weltivelstlaße »der Neustadt. Leipzig Dresdser» oder Bayrischer Bahnhof und Chemnitz Hauptbahnbot be stimmt stad, werden dem Empfänger, wenn er im Stadt- gebiete wohnt, gegen eine stst^esetzie Gebühr zuge ührt, so» fern die Sendungen sicht zur Selbstabholunz bestimmt sind. Bei regelmäßiger Versendung von Expreßgut em» pfi hlt cs sich, vom „Befcheinigungsduch über oufjegebene Eiscnbakmxpreß^üter" Gebrauch zu mach n, das zum Preise von 55 Pfz. bei den Gepäckabfertigungen erhältlich ist; eine Quittung in anderer Form wird nur auf Ver» langen erteilt. — Ei« de«kwür-tger Tag ist Ler heutige Mitt» woch, denn vor 350 Jahren, am 17. Januar 1562, er« schien das Edikt von St. Germain, daS den Hugenotten, deu französischen Protestanten, Gewissensfreiheit u»d unter gewissen Bedingungen auch freie Religionsüdung gewährte. SchwenS hatten dis dahin die französischen Protestanten zu erdulde» gehabt. Eto H.inrich II. richtete gegen ste sogar eine Feuerkammer, dieftS Sondertrtbunal für Ketzer, das durch die Härte seiner Urteile, die meist auf den Tod durch Feuer lautete», berüchtigt war. Das Jahr 1561 brachte de» französischen Protestanten schon cintge Er» lrichterungen. Ein königliches Edikt vom Juli 1561 schaffte nämlich für sie dir ToseSftrafe ad. Der 17. Ja- nuar 1562 brachte dann das Ev>kl von St. Germain. Allein nuc kurze Zeit konnten sich die Protestanten Frank» rcichs der Wohltat desselben erfreue». Scho« am 1. März 1562 richtete der Gegner der Protestanten, der Herzog, von Guts« unter des zu Vaffy zum Gottesdienste ver» sammelten Anhängern drS ProlestantiSmosses ein scheuß» liches Blutbad au. Mit diesem Blutbade »ahm der erste Hugenottenkrieg seinen Anfang, dem eine Reihe anderer folgte«. Erft der Cove Napoleons und die durch die Julirevolution im vorigen Jahrhundert reformierte Chartre brachten den französische» Protestanten endzülttA das, was ihnen heute vor 350 Jahren schon allerdings in beschränkterem Maße zugestcherl war, vämlich Freiheil des Gewffeas und des Kultus. — Die Enthüllung des Denkmals für die 10 ertrunkene« Ulanen am Eldufer bei Posta soll Ende April oder Ansang Mat statistnde«. Der König, wird der Feier beiwohnen Bor etlichen Tagen weilte der Gcneraladjutant Exzellenz von Müller erneut in PostL wegen der DenkmalSfrage. — Elbebrücken waren im Jahre 1911 38 errichtet, und zwar 19 von Humburg bis zur sächsische« Grenze» i2 im Königreich Sachsen, 7 i» Böhme«. Ja Sachsen ind 8 Brücke« von Eise«, 4 vos Stein. Häfen und Zu- luchtSorte beßanven 53. Ja Dresden-Neustadt vermag der Marienhafen 40 Fahrzeuge von 600 Ton«e« unter» zubringe», in DreSden-Pieschen ebenfalls 40, ta Dresden» Friedrichstadt der König-Albert-Hafen 320, Meißen 45. Riesa 180 usw. — Trnntsuchl Heilmittel werde« immer wieder asgepriesen, obgleich ste zu nichts weiter helfen, -lS wie Schwindlern und Charlatancn die Kaffen zu füllen. Die icheiste Hilfe für einen Trinker ist stet» die Heilbehand» ung in einer Heilstätte für Alkoholkranke; hier findet der kranke — den» da« ist jeder Trt»kcr — verständnisvolle trztltche Behandlung, Aufklärung, sowie körperliche und ittliche Kräftigung. ES werden keine Pülverchen und Mixturen velavreicht, die nichts nütze», sondern nur schaden könne»; reine frische Luft, Unterricht i« der Alkoholfrage, gesunde Kost und fröhliche Arbeit bet vollständiger Abstinenz st»d die Heilfaktoren, die fast immer zum ge wünschten Ziele führe«. Leider sind die Kurkosten ta private» Anstalten meist ziemlich hohe und könne« nicht von jedem erschwungen werden, e« soll deshalb hiermit auf das Unternehmen deS VeretvS Sächsische Volksheil- tätten sür Alkoholkcavke hiugtwitsen werden. Am- .. November 1903 wurde von diesem Vereine die Volks» Heilstätte „Seesricden" bei Moritzburg (Bez Dre«de»> gegründet, die bet größtcr Billigkeit der Verpflegung allen moderne» Anforderungen entspricht. Die Heilstätte blickt aso heute auf ein achtjähriges Bestehe« zurück. Während fteser Zeit wurden 405 alkoholkranke Männer in derselben behandelt: 112 davon wurden auf Kosten der Landes» Versicherungsanstalt verpflegt, bei 36 zahlten die Ort«» und Letliebskrankenkaflen, Armeebehörde« oder Wohl» ätcr, während in 255 Fälle» die Kranke» selbst die Kur» oste« trugen. Von de« Behasdetten waren u. a. 48 Kauf» mte, 108 Handwerker, 87 Arbeiter, 40 Postbeamte,. 29 Eisenbahnbeamte, ferner Beamte a«derer Behörde«. Gastwirte, Brauer, Kellner, Gutsbesitzer, Landwirte rc^ Zur Zeit sind von den 30 verfügbaren Plätze« «och einige frei und wolle man sich wegen kostenfreier AuS- unft an die Verwaltung der Heilstätte „Seefriede»" bet Moritzburg (Bez. Dresden) wende». Für Unbemittelte übernehmen in gkeignet erscheinende« Fälle« auch die Oltskrankevkaffeu rc sowie die LandeS-VerstcherungSan. statt dir Kosten und wenn nötig auch die Unterstützung, der Familie. Jeder Arzt ka«« de« Antrag auf Ueber» «ahme des Heilverfahrens durch die b-tr. Kaffen stellen. — Veste Beha«dlu«g vo« vra«dwu«de«. Bet Brandwunden hängt der Verlauf fehl von den erste« Maßnahmen ab, die zur Behandlung ergriff-n werde«. Bet sehr ausgedehnten und schweren Verbrennungen könne« diese selbstverständlich nur vom Arzt auSgehe», während bei einer geringfügige« Beschädigung auch der Veruvglückte selbst oder jemand aus seiner Umgebung hilfreich eingretfe« kann. Als Grundsätze der Behandlung von Brandwunde« stellt Dr. Fencher in dem „Journal der Amerikanischen Medizinischen Bereinigung" folgendes auf: Wenn da» Gewebe nur verletzt ist und kiae tiefere Zellenzerstöru«g stattgefunden hat, so muß die Stelle gegcn Verumetniguns vo« außen her geschützt werden, bis die Natur selbst eine Heilung der Wunde bewirkt hat. Liegt aber eine eigent liche ZellenzerstLrung vor, die dcS betreffende Gewebe zum Aosterbcn gebracht hat, so muß die- erst abgestoße« und dann das Darunterlikgrnde nach außen geschützt werden. Kann eine Verunreinigung der Brandwunde nicht ver miede« werden, so wird zunächst eine Eiterung und dann eine Verlängerung des Leidens entstehe« und außerdem
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