Volltext Seite (XML)
Zur Revolution in China. Die Mächte haben in U bereinkimmuvg mst dem jüngst gefaßten Plan die Bahnlinie von Peking nach der See besetzen lassen. Dir in Peking wohnenden Ausländer sind von dieser Demonstration befriedigt. Die Kabelbttichte der deutschen Gesandtscha't in Peking konstatieren ein bedenkliches Anwachsen der fremdenfeind' lichen Bewegung und beantragen eine Verstärkung der Maßnahmen zum Schutze der deutschen Staatkangehö igen in China. Anr Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 8. Januar. Widerstandskraft. Heinrich von Kleist, seit dessen Tod kürzlich gerade hundert Jahre vergangen waren, hat in seinem Drama „Penthesilea" das nachdenkliche Wort gesprochen: „Die abgestorbene Eiche steht im Sturm, doch die gesunde stürzt er schmetternd nieder, weil er in ihre Krone greifen kann". Es ist merkwürdig, wie rasch und plötzlich manchmal das Kräftige und Starke einen schweren Knacks bekommen kann. Da sind Menschen, die machen einen so robusten und blühenden Eindruck, daß man meinen möchte, sie seien gegen alle Krankheiten wunderbar geseit. Aus einmal hört man von einer sehr ernst zu nehmenden Influenza, von einen bösen Lungenleiden, einem jähen Schlagansall und dergleichen. Andererseits, man kennt schmäch tige, schwächliche Personen, die eine missallende Zähigkeit innewohnen haben. Sie kränkeln, aber es macht sich wieder. Sie haben vielleicht edre schwierige Operation hinter sich und müssen sich in Diät und Bewegung halten und vorsehen, aber sie leben doch noch und überleben schließlich manchen, dem man ein viel höheres Alter geweissagt hätte. Nun wäre es eine mächtige Torheit, aus solchen Tatbeständen etwa rin grundsätzliches Lob der Kranken und Schwachen zu machen. Man überlege sich bloß einmal, daß jene Starken und Gesunden ost nur so aussehen, als ob bei ihnen alles in Ordnung wäre. Allein, es kann sür die Schwächlichen immerhin ein gewisser Trost sein, daß sie zu weilen mehr Widerstandskraft gegen Gevatter Tod besitzen und ent wickeln dürsen, als sie es am Ende selber ahnen. Man redet auch vom „schwachen Geschlecht", und es ist doch bekannt, daß gerade eine Frau ganz außerordentlich tapfer die schweren Dinge des Lebens zu tragen versteht. Will sagen, es gibt Frauen, gegenüber deren Leidens- uno Entsagungsgröße, deren Tatkraft und Ausdauer mancher Mann ganz beschämt dasteht. Gewiß, es wird stets etwas Tragisches haben, wenn die Widerstandskraft dort am ersten in die Brüche geht, wo man ihr richtige Festigkeit ohne weiteres zutrauen oder wünschen möchte. Ein besonderes Kapitel ist die moralische Willensschwäche. Es hat jemand seinen Stolz, seine srohe Selbstachtung gehabt; Erziehung, Berus und gesellschaftliche Stellung bedingten an ihrem Teile eine beträchtliche Selbstzucht — und nun geht's, wie bei Gerhart Haupt manns „Fuhrmann Henschel", man „tapert" in sein Unglück hinein, weil man in einem bestimmten, lockenden Falle den Widerstand so jämmerlich vergaß. Wer den Gang der Weltgeschichte kennt, der weiß, wie ganze Völker mit einem Male di« Widerstandskraft gegen den äußeren und inneren Feind verloren; nun ja, wer genauer zusieht, der merkt cs wohl, daß solcher Vorsall eigentlich auch schon längst vorbereitet war. Nicht zu leugnen ist, daß auch dem Irrtum und den Vorurteilen eine recht lange Widerstandskraft eignen kann. Aber die Welt geht dann doch zur modernen Tagesordnung über, und die Nach kommen wundern sich: Wie konnte die Sache nur so ernst genommen werden! Ludwig Börne behauptete: „Nichts ist dauemd als der Wechsel." Es muß schon etwas Wahres an diesem Satze sein. Das Alte wider steht dem Neuen wohl niemals auf die ewige Dauer, und das Neue mit seiner srischen Kraft ist am Ende schon bestimmt, einen, Aller neuesten zu erliegen. Freilich, und das ist auch wieder ein Glück, es sind auch gute alte Werte, die ihre sortwährende und innnlich be- rechügte Widerstandskraft haben, und denen man es gönnen dürfte, Wenigstens aus viele Generationen hinaus ihren Einfluß geltend zu machen — Ter sächsische Landtag tritt am 16. Januar wiederum zu seinen Sitzungen zufomme« und wird sich voraussichtlich zunächst mit den B-ratunge« der Einzel- kapitr! de« StaalAbaushaltetats beschäftigen, von denen bereit« eine ganze Än^s Len ?^utattonen v:r- abschirdrt worden ist. Die Anzahl der bei der Beich^k^ und PetitionSd putatiou der Zweiten Kammer eingegangene» Beschwerden und Petitoneu hat die Zahl 600 nunmehr nahezu erreicht, — DaS Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Aus bruch der Maul» und Maueuseuche vom Schlacht- tu Cöln und vom Viehhof in Frankfurt a. M am 2. Januar. — Das Verschieber» von Briefen und Post» karten In DruAsachensendungen bildet fortgesetzt die Ursache unliebsamer Briefveischl-ppungen und Brief- Verluste. Ungeachtet wiederholter Anmahnungen durch die Presse und trotz unmittelbarer Einwirkung der Post- anstaltcn aus die Absender werden viele Drucksachen- sendungrn leider immer noch in so mangelhafter Verpackung zur Post eiogeltefert, daß sie leicht zu Fallen für kleine Sendungen werden. Als besonder« gefähilich in dieser Beziehung erweisen sich, wie neue Feststellungen bestätigen, die häufig zur Versendung von Drucksachen benutzten offenen Briefumschläge, bei denen die Absender die am oberen Raud oder an der Sitte vorhandene Kloppe nach inne« etnschlagrn. Ja den dadurch entstehenden Spalt verschieben sich unbemerkt Briefe, Postkarten usw., die dann in der Drucksache oft weite Irrfahrten machen. Im eigensten Interesse des Publikums muß eindringlich davor gewarnt werden, die Klappe solcher Umschläge nach inmn einzuschlaaev; viel Kiffer ist eS, die Klapp- über die Rück seite deS Umschlags lose Überhängen zu lassen. AIS recht zweckmäßig haben sich Umschläge bewährt, die an der Ver- schlußklappe einen zungenartigen Ansatz haben, der in einen äußeren Schlitz des Umschlages gesteckt wird. Sie sichern dem Inhalt vor dem HerauSsallrn und verhindern da« Eiuschieben anderer Sendungen; ihre möglichst ausgedehnte Verwendung ist im allgemeinen Interesse zu wünschen. — Verhältnismäßig häufig verschieben sich auch Briefe usw. in Zeitungen, die unter Streifband verschickt werden. Es ist bringend zu raten, die Streifbänder so fest wie möglich um die Zeitungen zu legen, nachdem diese umschnür worden find. — Um den Bericht, der von den Gewerbekammern über die wirtschaftliche Lage vor» Handwerk. Gewerbe u»»d Kleinhandel alljährlich dem König!. Miuisteitum deS Innern zu erstatten ist, auf das Johr 1911 abzeben zu können, versendet die G werdekammer Dresdkn in diesen Tag-n an eine größere Anzahl Handel- und Gewerbetreibende, an die Innungen, Fachwretne rc in ihrem die Kreishauptmannschaft Dresden umfassenden Bezirke Fragebogen über den Geschäftsgang im Jahre 1911. Die Personen rc, die solche Fragebogen erhalten, werveu gebeten, dieselben möglichst gründlich und um gehend zu beantwoiten, damit es der Gewerbekommer ermöglicht wird, einen wahrheitsgetreuen und ausführ lichen Bericht über die Lage von Handwerk und Klein- g,werbe in ihrem Bezirke im Jahre 1911 zu geben. — Zar Gewerbekammer wahlberechtigte Gewerbetreibende, die den Fragebogen nicht erhalten haben, können ihn, falls sie über die E-fahrungen in ihrem Betriebe während deS Jahres 1911 Wesentliches zu berichten haben, von der Geschäftsstelle der Kammer in Dresdee-A, O-tra Allee 271, kostenlos beziehen. — Im Hinblick auf die großen Vorteile, welche das Bestihen der Gesellenprüfung bietet, wird den Eltern, Vormünder« und Pflegern von Handweikslehrlingen dringend empfohlen, ihre Schutzbefohlenen zur Ablegung dieser Prüfung anzuhalten. Andererseits werden auch die Lehrherren und Innungen darauf hivgewtesen, daß ihren gesetzlich die gleiche Pflicht gegen ihre auSIersenden Lehr ltnge obliegt. Die Lehrlinge, deren Lchrh-rren einer In- nung als Mitglied angehöreu, haben ihre Gesellenprüfung vor dem Prüfungsausschuss! dieser Innung abzulegev, vorausgesetzt, daß dieselbe daS Recht zur Abnahme de Gesellenprüfung in dem betrefferd:« Gewerbe besitzt. Die anderen Lehrlinge haben, wenn sie sich zur Gesellenprüfung melden, ein selbstverfaßtes und eigenhändig geschriebene; Gesuch bet der zuständigen Gewerbe-Kammer (im Bezirk der Kreishauptmannschaft Dresden bei der Gewerbe-Kam mer Dresden) einzuretchen. Diesem Gesuche sind beizu- fügen 1. ein vom Lehrling ebenfalls selbstverfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, 2. die Beschönigung d«8 Lehrherru, daß und wie lange der Lehrling bei ihm in der Lehre steht, oder, wenn die Lehrzeit bereit« be endet ist, da» aus Grund von Z 127 c der Gewerbeord- nung auszustcllende LehrzrugniS bezw. der Lehrbrief. 3 die Zeugnisse der Fortbildungsschule oder einer Fachschule »der einer sonstigen gewerblichen Bildungsanstalt, welche der Gesuchsteller besucht hat, 4. die Prüfungsgebühr, die selbe beträgt im allgemeinen 10.— Mk , 5. Vorschläge für das Gefillesstück nebst der Zustimmungserklärung des Lehrherru. Zur Prüfung für nächste Ostern find die Zu lafsungkgesuche nebst den erforderlichen Uvtirlage« und der Prüfungsgebühr bis Ende Januar 1912 etnzureiche«. — Zur Fr«ge -er Lehrstevewvermttttuug. DaS WetynachtSfeft bildete sür viele Familie« den Zett- punkt, wo die Fragt der Berufswahl der zu Ostern die Schule verlaffenden Söhne entschiede« werden muß Ist es für die Eltern bei de« h-uttgen ErwerbSvrrhält«iffrn schon all sich keine leichte Aufgabe, aus der großen Menge der Berufsgrupprn die den Anlagen und Fähigkeiten der Schüler jeweils eutsprechesdeBeschäftigung herauszuwählen, fo häufen sich die Schwierigkeiten, sobald e« heißt, für den Jungen einen Lehrmeister zu finden. Hier entsteht nun de« Ratsuchenden ein treuer Helfer in dec Gestalt der öffentlichen Arbeitsnachweise, die «ach einer neueren Schrift von Dr. jur. Altenrath in erster Linie dazu be- fähigt sind, die Lehrstellen Vermittlung zu betreiben. Für die Kreishauptmannschaft DnSden bildet der von der Königlichen Sächsische« StaatSregteruog unterstützte ZentralarbeitSuachweiS, Dresden-A, Schießgaffe 14, die- jenige Stelle, bei der sowohl Eltern wie auch Lehrherreu hre diesbezüglichen Wünsche Vorbringen können. Formu- lare sür Neuaumeldungeu von ArbeitSgesuchen und offenen Stellen werde« Jntereffente« auf Wunsch zugesandt und E trr« und L-hrherren währrnd der Geschäftsstunden auch ^rönlich Auskünfte erteilt. Die Vermittlung erfolgt völlig kostend?. — Die Vorträge über die Be-ienutrz vor» Dampfkessel« «»»d Dampfmaschinett beginne« am 22 Januar 1912 abends 8 Uhr in dem VortragSsaale der König!. Kusstgewerbeschule Dresden-A, Eliasstraße 34 und werden Lon Beamten d.r König!. Gewerbeinspektionen Dresden I und Dresden H abgehalten. Die Anmeldungen zur Teilnahme an dem Kursu« hat bei Herr« HauSver- Walter Jacob, DreSbes-A., König!. Kuustgewerbeschule, EliaSstraße 34, zu erfolgen, woselbst die Karten zum Preise von 6 Mk. zu entnehmen sind Nach Schluß der Sorträge werden Prüfungen abgehalteu, an denm die- entgen teilnehmen dürfen, die die Vorträge regelmäßig »esucht und mindestens ein Jahr einen Kessel bedient habe«. — Patentschau. Vom Patentbureau O Krueger LCo.,DreSden-A.,Schlobstr.2. Abschriften billigst, Aus- künfte frei. Firma Fr. Wilhelm Kutzscher, Deuben- DrcSde«: Luftvruckglasprefle. (Gm). — Ludwig Löschau, Tharandt: Zusammenlegbarer Sucher für photographische Apparate. (Gm). — Georg Beger, Deuben: Knoten- auSschueidemaschtne zum Auflösen gebrauchte« Bindegarnes. (Ang. Pat). — Zum Jahreswechsel schreibt die Allgem. ev - luth. «srrespvudeuzr Mit großer Befriedigung dürfe« wir auf das vergangeue Jahr zurückblickt«. Es darf tat- ächlich von einer zunehmenden Erstarkung des positiven Luthertums geredet werden. Mehr noch als der äußere Zusammenschluß der kirchlich Gleichgesinnten ist e« von allgemeiner Bedeutung, daß die aktuellen Fragen de« kirch lichen Lebens immer eingehender, immer zielbewußter auf Konferenzen, in theol. Lehrkarses und in der Presse er örtert werde». WaS z. B. die vielgenannte Schrift D. KaftanS „Wo stehen wir" über die Gleich- oder Nicht- Gleichberechtigung der Richtungen ausgesprochen hat, das beschäftigt die kirchliche und auch die politische Presse heute mehr denn je. Was die zwei Organe der Luth. Konferenz: „Dle Allgem. ev.-luth. Kirchenzeitung" und „Der Alt« Glaube" nach allen Seiten beleuchten, das findet in der Zritungs- und Broschüre«-Literatur weitgehende Berück ¬ sichtigung. DaS spruchreif gewordene Th ma kann nicht eher von der Tagesordnung verschwinden, bis die Klärung erfolgt ist, die von liberaler wie von positiver Seite gleicherweise gefordert wird. — E ne auffallende Erschei nung ist es auch, daß in allerletzter Zeit die positive Theologie seitens einzelner Gegner eine Würdigung ge funden bat, die im Gegensatz zu sonstiger Verurteilung wohltuend berühren muß. Solche Anerkennung ist erfreu lich. ist auch geeignet, die Erregung der Geister zu liudrru, allein, die Tatsache bleibt bestehen, baß heute die Unter schiede zwischen positiv und lberal so deutlich herausge- arbeitet sind daß der theoretischen Klarstellung weitgehende praktische Kous-grenzen früher oder später nachfolgen müff n. H—r. — Eine Warnung vor Tkatturnieren erläßt der Landesverband der Saaltvhaber für das Königreich Sachse« in seinem Verbandsorgan. Wie diesem Blatt von gloubhaftcr Seite mitgeteilt wurde, bereisen zurzeit einige Herren unser engeres Vaterland, um Skat.urniere tü die Wege zu letten, Lokale zu b-legen und dir behörd liche Genehmigung tinzuholeu. Die Herren geben an, im Auftrage eine« Vereins oder eines Verbände« zu handeln» in Wirklichkeit sollen aber die ansehnlich n Ueberschüffe der Skatturoiere t« die Tasche der Unternehmer wandern, so daß sich die Herren gewerbsmäßig von diesen Veran staltungen ernähren. Die Saalinhaber-Z-itung ermahnt: infolgedessen alle Verbandskollegen, ihre Lokale zu derar tige« Veranstaltungen nicht herzugeben und solchen un lautere« Sachen keinen Vorschub zu leisten. ES sei viel- mehr Pflicht, die Behörden von den Absichten derartiger Unternehmer i« Kenntnis zu setze«, damit unreellen Hand lungen wirksam entgegengetreten wird. — De»- ueue Jahr 1912 ist ei« Schaltjahr von 366 Tagen oder 52 Woche« und 2 Tage«. I« ihm die güldene Zahl 13, die Epakte Xl, der Sonnenzirkel 17 und der Sonntagsbuchstabe Q k'. Der Frühling beginnt am 20. März «acht» 12 Uhr, der Sommer am 21 Juni abend» 8 Ubr, der Herbst am 23. S ptember vor ¬ mittags 11 Uhr und der Winter am 22 D z mber früh 6 Uhr. 1912 erfolgen 2 Sonnen- urd 2 Mondfinsternisse, von denen bei «n» nur die erste Sonnenfinsternis am 17. April von 9 Uhr 54 Minuten vormittags bis 3 Uhr 15- Minuten nachmittags, u»d die erste Mondfinsternis am 1 Aptil von 10 Uhr 26 Minute« bi« 12 Uhr 2 Minute» nacht» fichbar find. Bauden Kometen werden 1912 voraussicht lich der Brorson und der Wolf am Himmel erscheinen.. Fastnacht fällt auf den 23. Februar; Ostern auf dem 7. April, Himmelfahrt auf den 16. Mai und Pfingsten auf den 26. Mat. Die Ruffe«, Grieche« und Rumänen- die ihre Zeit noch «ach dem alten (Julianischen) Kalender berechne«, beginnen das Jahr 1912 am 14 Ja«uar neu«» SttleS. Die Jude« beginnen ihr J chr 5672 am 23. Sep^ tember 1912. Die Türken, die ihre Jahre seit Roham. mrds Auswanderung zählen, fangen am 22. Dezbr. 1912 ihr 1330. Jahr a«. Kaiser Wilhelm vollendet 1912 sein 53. Lebensjahr, die Kaiserin ihr 54 Der deutsche Kron- Prinz wird am 6. M«i 30. Jahr alt. WaS unser König«. Hauk Wettin anlangt, so feiert Se. Maj. der König am 25. Mai seine» 47. Geburtstag; der Kronprinz vollendet: am 15. Januar sei« 19. Lebensjahr. Da« älteste Mit glied de» Hause» Wettin, Prinzessin Elisabeth, Herzogi» von Genua, erreicht am 4 Februar das 82. Lebensjahr- Ler älteste deutsche Bundesfürst Prinz - Regent Luitpold vo« Baye n wird am 12 März 91 Jahre alt. — Ernst« Aufgabe« bringt jedes neues Jahr, sobald der Trubel der Wethnachts- und Silvesterstim-' musg vorüber ist, für den gewissenhaften Geschäftsmann. Schon i» de« ersten Tagen des Januar beginnt der Bücherabschluß, der mit Aufnahme der Inventur und Aufstellung der Bilanz sein Ende findet. Nicht selte« zerstört dieser Jahresabschluß noch manche bis dahin ge» btjte törichte Hoffnung, daß es doch «och „ganz passabel* im vergangeuen Jahre abgelausen sein könnte. Ebens» ost bringt jedoch die Bilanz auch weit höhere Verdienst- fahle«, al« der Kaufmann gerechnet, die dann meisten- n einem hohen, gut assortierten Warenbestand zu stecke« )flege«, den man bei oberflächlicher Schätzung meisten- viel zu niedrig anzusetzen pflegt. Jedenfalls ist der Nutze« einer bis i«S kleinste genauen jährlichen Bilanz für den Geschäftsmann unverkennbar, will er nicht bezüglich der Rentabilität seines Geschäfts völlig im Duvkeln tappe«. Ihre Ausstellung ist deshalb auch gesetzmäßig angeordnet, obald die betreffende Firma haudelSgertchtlich im Firmen register eingetragen ist. Für kleinere Gewerbetreibende »csteht eine derartige Verpflichtung «och nicht. Gleichwohl an« auch diese« der Nutzen einer kaufmännische» Buch- ührung nicht oft genug wiederholt werden. Mouche Rechnung, deren Gegenstand in Vergtsfenheit geriet, iß unauSgefchrieben geblieben, während eine fachgemäße Buchführung vor solchen Verlusten, die naturgemäß den mit geringem Kapital arbeitende« kleinen Gewerbetrei benden doppelt empfindlich treffen, sicherlich bewahrt hätte. — Apfelstueufaisou. Gleich nach Weihnachten beginnt die Apfelsinensaison. In ganzen Schiffsladungen kommt diese Frucht, die sich im Laufe deS letzten Jahr zehntes einen Platz alS Volksgenußmittel erobert hat, in den Nordseehäfrn auS südlichen Ländern an. Durch best- möglichste Ausnutzung aller Verbindungen hat der Groß- import es schon jetzt verstanden, die Apfelstse zu einem Preise dem Markl zugänglich zu wachen, der erfolgreich mit dem des heimischen Obstes konkurrieren kann, zumal seitdem dieses im Laufe der letzten Jahre eise bedeutende Preissteigerung erfahren hat, die seine« Genuß bald zu einem Vorrecht der begüterten Klaffen zu stempel« droht. — Die Apfelsine, die übrigen» am wenigsten aus Messina, sosder« zu dreivierteln aus Südfrankceich, Spanien und Nordafrika zu un» kommt, ist wegen ihre« Gehalts an Fruchtsäure eine für die Magenlätigkeit äußerst anregende Frucht. Ihr kühlender Saft und da» ihr eigene pikante Aroma mache» sie zudem zu einer beliebte« und dabet preiswerten Erfrischung, so.daß in dieser Hinsicht der Vor- zug vor einheimischem Obst gebührt. Nicht allgemein be kannt dürfte es sei», daß selbst die Schalen eine mehrfache