Volltext Seite (XML)
— Verschont die Kinder. Die Sorgen des Lebens, besonders die um dos Läßliche Brot, können ja nicht immer den Kindern verborgen bleiben. Namentlich wenn sie schon anfavgen zu denken und Verständnis für ihre Umgebung bekommen. Aber Ausgabe der Eltern und Erzieher ist es, wenn es irgend möglich ist, eine Jugend nicht zu früh mit Sorgen zu belasten. Meist können ja Kinder diese Sorge doch nicht aus der Welt schaffen Helten. Wenn man Kinder zur Anspruchslosigkeit und Bescheiden heit ergeht, so würde ja der praktische Erfolg für Eltern in bescheidenen Verhältnissen damit erzielt sein. Und noch ein anderer Vorteil liegt darin, die Kinder in einer ge. Wissen Unbefangenheit zu ei halten: ihre Fröhlichkeit wird »frischend auf die sorgenvollen Gemüter der Eltern wirken. Diese Art, seine Kmd-r zu ergehen, ist natürlich weil da- von intternt, ihnen falsche Tatsachen vorzuspiegeln und sie in Ansprüchen zu erziehen, die den Verhältnissen wider- sprechen. — Wie der ,.Dr. Anz" mitteilt, hielt der nationale Ausschutz im 6. Reichsiagswahlkreise eine V-r- traueosmannerveriammlung ab, die von Der Aufstellung eines konservativen Kandidaten neben dem vationalliberalcn Kenntnis nahm. Ferner schreibt dosfilbe Blatt zur Kan. dtdatrr von Pros Dr. Mammen, dieser Kandidat be kenne sich za keiner Partei Ec wlrde sich demnächst in einzelnen Orten den Wählern vorstellen. — Theater im Löweu. Der vorgestrige und gestrige Abend suhlte uns ins bay'rische Hochgeb rge. um uns mit den Bewohnern des Aipmlaodes bekannt zu machen. In beiden Volksstückeri, sowohl im W-llhardtschen „Buschliesel" als auch im Neuerlichen „Almemausch uvd Edelweist" kann man so recht die einzelnen Charaktere diese- Volksstammes studieren, die iu den handelnden Personen lebenswahr znr Darstellung gelangten. Szenerie und Garderobe, Sprache und Bewegungen, alles poßie sich dem Hochländlern an. Desgleichen wurden die vo> kommenden Gesänge frisch und ausdrucksvoll zum Vortrag gebracht, was wir bereits im Volksstück „Mein Leopold" zu beobachten Gelegenheit hatten. Beide Vorstellungen waren gut besucht und amüsierte sich das Publikum nach Herzens lust, was auch von der gestrigen Nachittagsvorstellung mit dem Märchen „Tischlein deck dich, Esel streck dich, Knüppel aus dlw Sack" zu sagen ist, in dem namentlich dem Gr« scheinen des lebendigen Esets zugejubelt wurde. — Morgen Ab-rrd findet die Benefizvorstellang für Herrn Curt Richter statt, auf dem R pertoir steht das Ritter schauspiel „Das Käthchen von H tlbronn", das herzige, wunderliebliche „Käthchen von Heilbronn", diese herrlichste Blüte in dem duftigen Straube deutscher Literatur, bas hohe Lied der Liebe. Mit ihm wollte der Dichter seiner treulosen Geliebten Julie Kuntze und der Welt zeigen, w e ein deutsches Müschen lieben müsse. Dock auch seiner Feindin, der Zerstörerin seines Liebesglücks, Dora Stock, deren Tante, fitzte er in diesem Schauspiel ein unver gängliches Denkmal in der Kunigunde von Thvrneck Das war des Dichters Rache. Das „Bornaer Tgbl" schreibt üb» kte vor einem Jahr dort stattgefundenr Aufführung: „libt? Saison-Theater. Grob und allseitig war die Zu stimmung, ja bi« Begeisterung, welche die Benefizvorstellurg des Herrn C. Richter am letzten Dienstag c,w ckk halte Was trotz redlichen Bestrebens und unverdrossener Mühen bislang der Direktion nie gelungen war, ein volles, aus verkauftes HauS zu erzielen, das hatte das Kleisr'sche Ritterschausviel „Das Käthchen von H.tlbronn" zuwege gebracht Er ist sehr erfreulich, daß auch eine d rartige Darbietung hier einmal so vielseitigen Zuspruch fand, wie man sonst nur bei Kapletsängerv, da aber regelmäßig, zu beobachten gewöhnt ist. Was getan werden konnte, nm dem prächtigen Schauspiele Boden zu gewinnen, war auch gelch bcn: Eine sorgfältige B'seyavg de - Rollen, ein Hcranzkhen möglichst ausreichender Hilsskrä te, eine wohl- berechnete Ausnützung der Bühne eine geschickte und ge schmackoolle Verwendung der verfügbaren R quistten, eine prächtige, den Z-itv rhältniffen dürchaus entsprechende Garderobe und vor allem eine Führung der Handlung von dazu berufenen Kräften. Was aus der kleinen Saal bühne alles gewacht worden war, mußte Erstaunen erregen Wie tr-fflich und wirkangssich» war doch, um nur ii s herauszuhrben, die Szine vor dem Burgtor um Flieder- dusch aufgebout! Der Brand der St.ahlburg und der Hochseitszug im Rittersaale »lockerten große Vorberei- tugen, um nicht in den Eindruck des Halben, des Lächer lichen zu verfallen. Wie geschickt und geschmackvoll war aber hier alles ovgcordnet! Urd nun neben den wackeren übrigen Darstellern, wir denken dabei bcsondkrS an den des ehrwürdigen Theobald Friedeborns, die beiden Haupt- gkstolten. Herr Curt Richter war als Graf Wetter vom Strahl eine p ächtige Figur, die jene edlen, mannhaften Züge des ritterlichen Herrn aufs beste wiedergab. Und das'Käthchen! Eine lieblichere, die Herze» mit G 'walt fesselnde Rolle hatte Fräulein Marga Richter noch nicht gegeben. Welch eine zwingende Macht ging von dem märchenhaften Käthchen aus. Möse das liebe „Käthchen von H tlbronn", dieser Edelstein nickt unwert an der Krone des britischen Dichter- königs zu glänzen, namentlich der deutschen Frauenwelt, der treuen Hüterin des Gaten und Schönen willkommen sein " — Wir wollen nochmals darauf aufmerksam mache , daß die Vorstellung punkt 8 Uhr beginnt, damit die aus wärtigen Besucher den Zug 10^ Uhr zur Rückfahrt er reichen können. — Domierstag abeno findet auf p'cl'Lmgeu Wunsch mu nochmalige Aufführung des herrlichen V rs- Lustspiels „Renaissance" statt, und möchten wir seh; empfehlen, diese Vorstellung zu besuchen, die wohl eine der besten Leistungen des Ensembles ist. — Am 15. d. Mts hatte der Stenographenverein „Gabelsberger" Wilsdruff zu einem Vortragsabend rm Hotel Goldner Löwe eiugeladcn. Der Vortragende war Herr Elbgapverbandsschriftführer und Pvliz isekretär Kaittei, Dresden, welcher über das Thema: „Die Steno- graphis und der Beamte" sprach. Der Vortragende ging aus von der allgemeinen Bedeutung der Stenographie für alle Beomtenkategorien und sprach dann über die Be deutung und Verwendung der Stenographie beim Gerichts- und Verwalturgsbcawten. Ec wies nach, daß in großen Städten bereits der Versuch, die Stenographie praktisch zu verwenden, gemacht worden sei, z B. beim Landgericht zu Breslau, ferner bei den Stadtverwaltungen Dresden, Leipzig, Chemnitz Es sei nur roch eine Frage der Zeit, daß die Stenographie im Gerichtswesen und in der Ver waltung von Staatswegen Eingang staden werde. Aus diesem Grunde sei es unbedingt nötig, daß die hier in Frage kommendes Beamten einmal die Stenographie ec- lernen muffen oder zum anderen Male ihre stenographi schen Vorkevntnisse aufzufeischen suchen. In stimm Schluß wort bat der Vortragende die Anwesenden, für die gute Sache der GabelSbergecschen Stenographie nach Kräften Propaganda zu machen und insbesondere die Beamten für diese Sache zu interessieren. Es wurde beschlossen, an vie Herren Beamten das Korrespondenzblatt und die Systemmkunde der Gabelsbergersche« Stenographie vom Verein aus zu PropagandaMcken zu versenden und zum Eintritt iu den hiesigen Verein aufzufo: dcrn. — Neue Bürger. Heute Vormittag worden im Ratssitzuvgssaole 37 hiesige Einwohner durch Hirn Bürgermeister Kahlenberger zu Bürgern der Stadt ver- pflichtet. — Zu dem Bericht über die Stadtgemeinderats- sitzung am vergangenen Donnerstag ist btrichligend zu vemert-n, daß nicht das Pachiverdältnis filbst, sondern die Uukündbarkeit desselben mit Herrn Möüelsabrikaut Klemm mit Ende des Jäh es abgelaufrn ist. — Erdbever». Die Erdstöße, weist e am Donners tag abend gegen halb 11 Uhr in einer groß n Reihe iächstcher Städte, von Nord nach Süd verlaufend, per- spürt worden sind (stehe auch Kurze Chronik), scheinen nach den uns gewordenen M tteilangen in unserem One nicht sonderlich verspürt worden zu sein Dagegen wird aus Hühndorf berichtet, daß dort leichte Erschütterungen unter Wahrnehmung eims rollenden Geräusches bemerkt worden sind. Aehrlich ist auch aus Cossebaude gemcld t worden. — Wir machen darauf ammerksam, daß am Bußtag und Totensonntag die Geschäfte gouz geschloffen stns. — Die amtliche GewiuvUste der 2«. Geldlotterie für das Völkerschlacht-Denkmal bei Leipzig l egt für Jnterlfsenten zur Einsichtnahme in unserer Geschäfts- stelle aus. — Aerztlicher Dienst am Butztag von mittags 1 Uhr ab: H-rr Dr. meb. Bretschnetzer — Bei der am Sonnabend auf dem Jagdreviere Schmiedewalde obgehalteaen Treibjagd wurd-n 8t Hasen, 1 Fasan, 3 Rebhühner u>d 4 Kaninchen erlegt. — Donnerstag abend kurz vor Uhr wurden auch in Meitzen Erdei schütterungen wahrgenommen: Ge räusche wie von -.ollenden, schwerbeladencv Wagen oder Eisenbohnzugen. Gläser und Klaviere wurden zum Klingen sebroOi, een Tisch mit Nollen geriet in Bewegung. Nm Neumarkt, an der Btkmmckfiraße, Lrauhausstraße, in Sörnewitz und au vielen anderen Orten stad diese Er- scheinungkn beobachtet worden. Auch schon um 9 Uhr und noch früher sind ähnliche Erschütterungen beobachtet worden. MrchEKnach-'tchten für Bußtag. Wilsdruff. Vorm. 9 Ubr Prcbigtgottesdienst (PredigNext: 1 Joh. 2, 93—25). Nachm. 2 Uhr Tausgöttesdimst. Nachm. '/z8 Uhr Abendmahlsgoiüsdiensi in der Kapelle zu Sachsdors. Abends V Uhr Abmdmahtsgotlcsdienst. Kirchenmusik. Wenn alle unireu werden, so bleib ich dir doch treu." Geistliches Lied sür Bariton und Orgel v. Draesecke. Gesang: Herr Lehrer Galle. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Piedigtgottesdlenst. Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst. Nachm. 5 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. Kefselsdorf. Vorm. Hr9 Uhr Beichte. Hillsgeistlicher Kupfer Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Derselbe. Nachm. 5 Uhr Abcndmahlsgottesdienst. Pfarrer Knauth. Sora. Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdicnst. Abends ^7 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Anmeldungen mög lichst tags vorher erbeten. RShrsdorf. Vonn. >/.,9 Uhr Predigtgottesdimst. Nachm. '/z2 Uhr Abendmahlsgotlesdienst. Abends 7 Uhr Missionsandachl im Psarrhausc. Limbach. Vorm. V-9 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst mit heiligem Abendmahl. Blankenstein. Vorm. 0-9 Uhr Beichte und Feier des heil. Abendmahls. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Neukirchen. Vo,m. 0-9 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst und Abendmahlsscier. Dampfschiff-Fa hrplan vom 22. November 1911 bis auf weiteres 7,35 * 11,15 2,15 ab Dresden an« »9,40 12,50 6,10 8,30 1210 310 „ Kötzschenbroda „ 8,20 11,30 4 50 8 35 12.15 3,15 „ Niederwartha „ 8,10 11,20 4,40 8 45 1225 3,25 „ Gauernitz „ 7,50 11,00 4,20 8 55 12,35 3,35 „ Scharfenberg „ 7,35 10,45 4,05 9,00 12 40 3,40 „ Sörnewitz „ 7,30 10,40 4,00 9,15 12 55 3 55 , Spaar 7,05 10,15 3,35 9 20 1,00 4 00 an Me ßen ad 7,00 10,10 3,30 9,35 130 4,15 ab „ an — 10,00 3,20 1120 315 6,00 'an Riesa ab — 7,15 12,40 * Nur bis mit 28., -si nur Lis mit 29. Dezember 1911. Schwächezustände Unlust zur Arbeit Mangel an Energie. Dies-r Zustand beruht auf einem mangelhaft ge- räb'tcp Körper, in dessen Blut die nötigen Bestandteile ietl c: iS Uegt häufig rm Mangel an" roten Blut körperchen vor, welche unbedingt notwendig sind, um sich kräftig und frisch zu fühlen. Ein hervorragendes Mittel zur Hebung der Körper- kräste besitzt d-r Arzneischatz iu „Leeiferrin", welches die Hauptbestandteile des Blutes und der Nervensubstanz enthält und <nch sehr günstig auf die Verdauung und Assimilation wirkt, so vie den Appetit hebt. (ns) Leeiferrin (Ovo-Lecithin-E^sen) kostet M. 3 — die Flasche Beim Einkauf achte man genau auf das Won: „Leeiferrin". Ja den Apotheken erhältlich, ganz sicher von Mohren Apotheke Dresden. sss Lum 719 Dreisen, Sch-ffelstrah- 10/12 Blumenpapier Blumendraht Immortellen Wachs Kranzlaub Strohblumen Ruscus Baud 15 u. 30 Pf 1-8 95 Pf. Gros 50, 60 Pf. 100 Gros 30, 50 Pf Bund 50 Pf. Dtzd. 5, 10, 15 Pf. 10 Stck 15, 25 Pf. Bund 50 Pfg- 1 Buch 20 Pf. Bund 10 Pf. Bund 80 Pi. 2-6 Mk 30, 40, 60 Pf- 1-4 Mk von 20 Pf. an Rote Beeren Pilze, kleine Zapfen Stetize M-mufaktur künstlicher Blumen Hermann Heye Jmmorteüen-Kräuze «ränze Metaurränze «»«NK'" Palmenzmeiae Wachsrosen Stück 10, 20, 30 Pf. Dtzd. 4oOWg Dahlien, Eeüo, Oranveen Tris, Lilie«, Akazien Holzbastreife« sianüarbeiten VÄLU « « « » « * UL"«'klluara Ausstellung Ser siantlarbetten in üer I. klage frei rur öesichiigung. 720 MH ss MK «Z ck öpiWrllrli'rl kür» LMM « LlsKvi,- varmki'alililMvii verreib. l.Ml»WKMll. Sohn achtbarer Eitern, welche Lust hat das Lävkvrsisnäwsrk zu erlerne», kann unter günstigen Bedingungen in die Lehie treten bei frsnr öökmv, Bäckermeister, k'ot8estsppsl, Ecks Tharandter u. Zavckeroder Straße. kri86ll68 86köp86NÜ6i8ed empfiehlt 7,1 Alni-tln Slenkvrt, Fleischermrister. „Lbsmpooing-ös^-fium" von llargmsnn L Oo. in fisllvboui bests8 UopfWL88SN, verkinäsrl äns /iu8- fsllvn, 8p»Nvn unä LrsUiVvrcköN äer Haars unä beseitigt nllv Uopksvtiuppvn. rsis L kiascsts dlk. 1,25 bsi I^nul lilet««!». Heute frischer 7» SvliMsob u. küvksingk bei Otto Breuer, Rosenstraße. MU" Die neuesten "WS UcknM KeiiklUe MmW finden Sie stets in reichster Auswahl bei Emil Mathe Wilsdruff. mit 6—8000 Mark Einlage für gewinn bringendes Unternehmen bei guter Ver zinsung und Gewinnanteil gesucht. Gest. Offerten unter 8«li. ». SS an die Exped. d. Bl. erbeten.