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bereits »«mittelbar «ach seivem Beginn wieder auf. Die türkischen Truppe» seien im Begriff, Tripolis zu räumen und sich in das Innere des Landes zurückzuzithcn." Konstantinopel, 30. September. Die von der Worte den Mächte« heute übersandte Zirkularvote lautet: „Trotz d'r überaus kurzen, von Italien in seinem Ultimatum festgesetzten Frist von 24 Stunden beeilten wir uns, lange vor deren Ablauf zu antworten, daß die italienische Re gierung eS nicht nötig habe, zu eiver militärischen Be setzung zu schreiten, um von uns in Tripolis und Cyce- naica Bürgschaften wegen einer wirtschaftlichen Ausdehnung zu erlangen. Wir erklären unS bereit, diese Bürgschaften zu gewähren, soweit sie unsere territoriale Jntregrttät nicht verletzten, wobei wir die Verpflichtung übernahmen, während der Verhandlungen unsere militärische Lage in de« genannten Provinzen nicht zu verändern Ohne auf dieses persönliche Anerbieten auch nur zu antworten, schickt uns die italienische Regierung zu derselben Zeit, da sie die Flotte absendet und vor Ablauf der Frist eines unserer Torpedoboote in den Gewässern des Adriatischen Meeres angreise« läßt, eine förmliche Kriegserklärung. Peinlich überrascht von dieser unerwarteten Feindseligkeit, die durch unsere Haltung gegen Italien keineswegs gerechtfertigt ist, wollen wir glauben, daß rS »och Zett ist, angesichts der versöhnlichen Stimmung, von der wir beseelt find, die unheilvolle« Wirkungen des Krieges, der keine tatsächliche Mach; h2t, aufzuhalte», Wir wenden uns deshalb an die friedlichen, menschlichen Gesinnungen sowie an die Freundschaft der ?. r. Regierung, damit sie bei Italien Einspruch erhebe und es von unserem aufrichtigen Wunsche überzeuge, mit ihm zu verhandeln, um einen unnützen Blutvrrg'eße« vorzubeugen. rühre ihn besonders schmerzlich, daß dieses für alle Zeiten festgelegt wäre. Der Präsident dcS LandeSkonststortums sagte einen Neudruck mit entsprechender Aenderuug zu. Sodann wurde iu die Tagesordnung eivaetrete» und die Beratung von Abschnitt 2 des Erlasses Nr. 6 fortgesetzt. Der Synodale Lange-Putzkau stellte de« Antrag auf Ab lösung des niederen Kirchendienstes der Ktrchschullehrer und Feststellung der für sie noch übrig bleibenden Ver- Pflichtige«. Der Antrag wurde bei Schlußberaiu«g über Abschnitt 2 einstimmig angenommes und de« Ver» fassungsausschüfses und 8 überwiese«. Zu Abschnitt 2 sprachen außerdem noch die Synodale» Dr. Kühne, Dr. Frotzscher und LutichiuS. Es folgte die Beratung über Abschnitt 2 des Erlasses. Den Bericht hierüber erstattete Oekonowierot Zschukke; ferner spräche« hierzu der Geheime Kirchenrat Hartig, Pfarrer Tiebe-Wiegand, dieser über die Teilung der große« Parochie« sowie der Oberkirchen- rat Nobbe-Leisnig, ebenso Synodale Bürgermeister Leu- pold-DrrSden, Neumann-Glauchau und Kröber-Pirna Zu Abschnitt 4 des Berichtes über den Zustand der Landes kirche, „Kirchenbehörden und kirchliche Selbstverwaltungs organe" betreffend, bemerkte Oberkirchenrat Lieschke-Plauen die Kirchenvisttatione« sollte», um sie zu einem Quell deS — Anfang Oktober erscheint eine neue Nummer des Postblatt», das eine Beilage zum Reichsanzeiger bildet^ aber auch für sich bezogen werden kann. Im Postblatt, daS im Reichs-Postamt zusammengestellt wird, find die wichtigsten Versendungsbcdmgungen und Tarife für Postsendurige« aller Art sowie für Telegramme enthalten. Auf die seit dem Erscheinen brr voraNge» gangrnen Nummer (Anfang Juli) etngclrct-sen Aend-ruxgen wird in der nemn Nummer durch besonderen Druck (Schräg» schüft) hingewresen. Das Postblatt kann auch «cbe» anderen, umfangreicheren Hilfsmitteln für den Verkehr mit der Post und Telcpraphie (Postbücher, Post- und Telegraphennachrichten für das Publikum usw.) mit Vor- teil benutzt werden, weil es diese bis auf die neueste Zeit ergänzt. Der Bezugspreis des Postblatts für das ganze Jahr beträgt 40 Pfg., für die einzelne Nummer 10 Pfg. Bestellungen- werden von den Postanstaltes eutgegenge- nommen. — Wieverbegi«« der Frachtschiffahrt auf der Elde. Die Vereinigten Elbefchiffahrtsgesellschaften und die Oesterreichische Nordwkst-Dampfschiffahrts-Gesell» schäft begin«e« am 3. Oktober trotz der noch bestehenden schwierigen Verhältnisse auf der Elbe versuchsweise mit der Expedition ihrer Eilschiffe von der Niederelbe auS nach Sachsen und Böhmen. Expeditionen finden vorläufig nur nach Bedarf statt. — Die Gastwirte und das Pilsener Bier. Der Deutsche GastwirtSverbaud fordert alle Wirte auf, eine Erhöhung des Preises für Pilsener Bier abzulehnen oder den Bezug deS Bieres einzustellen, da diese Preis- erhöhung vom Publikum nicht getragen werde. Zutreffend iemerkt er dabei, daß „unsere deutschen Biere, und be» anders die nach Pilsener Art gebrauten, hinreichend Ersatz bieten". - Englisches Mitgefühl. ES berührt in diese» Tagen der Spannung zwischen Esgland und Deutschland ympatisch, daß die „Army a«d Navy Gazette", das britische Mtlitärwochevblatt, dem schweren Unglück in der Elbe bet Posta, dem ein Unteroffizier und neun Man» )es Oschatzer Maaen-Regiments Nr. 17 zum Opfer ge» alle« find, ei«e« besondere» und soldatisch zum Herze« prechendkn BeileidSartikel gewidmet hat. ES beißt dort u. a.: „Uns r Mitgefühl bet diesem Verluste richtet sich an jenes schneidige Regiment, das von einer ganz ähnlichem Katastrophe betroffen wurde, wie einst eins unserer beste» ReiterkorpS beim Passieren einer Furt in Afghanistan, was ebensoviel genaue Aufmerksamkeit verlangt wie das Durchschwimmen eines Flusses." - Herbst« und Wwtermode». Die Auslage» )er Konfeltions- und Tuchwarengeschäfte fülle« stch mit ;en neuen Modelle« für die Herbst- und Wintermoden. Noch ist die Witterung warm und freundlich genug, mm dem Käufer eiu gemütliches Umherschlendern durch die Straßen zu gestatten, wobei das Auge in aller Ruhr die neuesten Errungenschaften erfassen kann. Uiberraschuvge« aller Art bleiben bet dieser Vorbesichtigung nicht aus. Daß die Frauenkietdung und der Fraurnhut vom Vorjahre nicht mehr modern find, ist allerdings so selbstverständlich, daß stch viele Worte darüber ohne weiteres verbieten. Die praktische Hausfrau ist vielmehr schon zufri-dengef ellt, wenn stch die notwendigen Abänderungen mit geringen Kosten zu Hause vornehmen lassen. Meistens ist jedoch auch das nicht der Fall. Dann pflegt gewöhnlich der bekümmerte Gatte mit logischen Gründen seiner teure» Ehehälfte begreiflich zu wachen, wie widersinnig eS sei, jeder neuen Mode nachzulaufen, spricht von Aesthetik, Ge- schmacksfrage» und ähnliche« Dingen. Der Aermstel Mit Engelsgeduld hört die AuSerwählte seines Herzens selbst vier Stunden la«g zu — Frauen sind ia dieser Hinsicht entsetzlich starknervig — aber der Schluß ihrer Rede bleibt: „Ja, aber den neuen Abendmantel kaufst du mir doch, Mänsche«, Frau Schulze hat auch schon einen", und vor dieser Tatsache stretcht schließlich auch ver energischste Eheiyranu die Segel, um am nächsten Tage — natürlich zu spät — von Herr» Schulze zu erfahren, daß dessen Gattin tags vorher dasselbe Manöver mit gleichem Erfolge durchgesetzt hat, und daß die beide» Sünderinnen heute früh zusammen einkaufen gegangen find. — Die Kartoffelernte ist gegenwärtig in der Dresdner Umgegend in vollem Gange. Sowohl die Oualttät, als auch der Ertrag werden entgegen allen Be fürchtungen als durchaus befriedigend bezeichnet. — Theater in Wilsdruff. Der gestrige Sonntag > brachte dem Herrn Direktor Richter zwei leidlich besetzte entspreche nicht dem Ansehen u«d der Würde der Kirch-, wen» sie beständig die Kostgängerin des StaatrS fein müsse und in ollm ihren Maßnahmen ganz in Sie Hände der staatlichen Instanzen gegeben sei. Es dürfte an der Zeit sein, wie es in Preußen und Hessen bereits geschehen sei, eine Landeskirchensteuer auch in Sachsen einzurichte«. Er bitte um Auskunft, wie weit diese Frage vorbereitet worden sei. — Dr. Böhme-Großröhrsdorf: Die Leistungen deS StaateS für die Kirche schienen ihm nicht sehr erheb liche zu sein. Die Aufgaben der Kirche seien iu viel höherem Maße gewachsen, als die Zuführungen des Staates. Die Kirche müsse, wenn eS stch um die Erfüllung dringevder Aufgaben handle, ihre bisherige Bescheidenheit ablege«. Unbedingt nötig sei es, daß stch die Kirche von den politischen Faktoren im Staate unabhängig mache. — Präsident Dr. Böhme: Die Frage der Landeskirchensteuer der gegenüber große Absetzung bestehe, werde wahrschein lich im Zusammenhänge mit dem Pfarrerbesoldunksg-setze eingehend besprochen werden können. In anderen Länder« würden für allgemeine Kircheuzwecke von wohlhabendes Leutes Viel größere Summe« aufgebracht, als iu Sachse«. — Geh. Hofrat Prof. Dr. Mayer-Leipzig: Dir Kirche müsse auch ohne de« Staat ia finanzieller Hinsicht ihren Aufgaben gewachsen sei». Man brauche gar nicht au eine etwaige Trennung von Kirche und Staat denke«, die aller dings recht unvermutet kommen kön«e, sondern eS seien jetzt bereits praktische Gründe und Mißstände vorhanden, die das Beschreiten deS WegeS einer Landeskirchensteuer rechtfertigten. — Pastor Ludwiz-Potschappel wies auf die hohe Bedeutung des allgemeine« KircheufondS hin. Sache der Geistlichen sei eS, das Verständnis für diese hohe Be- deutung t« den Gemeinde« zu wecke«. — In der siebenten öffentliche« Sitzung am Freitag wurde die Besprechung deS Berichtes über den Zustand der Landeskirche fortge- setzt, und zwar über de« zweiten Teil, der von der inneren Arbeit der Landeskirche handelt. Ueber den Abschnitt „Goit-Sdienst und Seelsorge" berichtete zunächst Sup Dr Frotzscher-Werdau. Er erwähnte, daß durch andere Ge staltung der Ordsuog der BußtagS-GotteSdienste den Geistlichen eise Erleichterung geschaffen werde« möchte. Die Einzelkelchfrage habe viel Beunruhigusg in die Ge- meisde« getragen; mit de« Familienkelchen, die da und dort eiugcführt wären, seien lebhafte Wünsche befriedigt worden. Prozentual feie« die Katechismus-Unterredungen die bestbrsuchtesten Gottesdienste. Die Einreihung deS laudeskirchliche» Gemeinschaftswesen in die evangelisch- luthertsche Landeskirche sei ein »och ungelöstes Problem, „das Ei des Kolumbus, das nicht von der betreffenden Herme gelegt worden sei". Bezüglich der Seelsorge in den Gesangenanstalten äußerte der Redner des Wunsch des Ausschusses, daß iu jeder Zelle eine Bibel und ein Gesangbuch vorhanden sein möchte. I« der Debatte meinte Pfarrer Müller-L-Neuschöneseid, man müsse dar auf bedacht sein, den Gcmcindegliedern die Abendmahls feier lieb zu machen und Unangenehmer daraus zu eut- fernen. Abstinenten werde schon e n Kelch mit alkohol- wo gute Kapellen vorhanden wären, gelten lassen, aber auf dem Lande sei sie meist eine heikle Sache, da die „Herren Dorfgeizer" fast nur gewohnt seien „zur Tanz musik aufzuspielen". Da Passe die Bitte jenes bayrischen Kantors, der die Musik bat, „sorgt nur, daß wir zusammen aufhören". In der Debatte wünschte Pfarrer Gräfe- Arnsfeld, daß das Landeskonststorium die gebräuchlichsten kirchlichen Bücher in Selbstverlag übernehme. Die neue Agende stelle hohe Ansprüche an die musikalische Begabung der Geistlichen, die vielfach diesen nicht gewachsen sein könnten. Seminardiiekior Schulrat Dr. Frenzel-Leipzig stellte fest, daß die Mustklehrer an den Seminaren sich ganz besondere Mühe gäben, die Seminaristen in die liturgischen Momente einzuführen. Kirchenrat Dr. Schmidt« An«aberg: Der Musikunterricht sei leider etwas in dem Seminare« zurückgrdräogt worden usd der Violinuntkr- richt auf den Seminaren gasz gestrichen worden. Die Einführung ver rhyihmische» Choräle könne er nicht ohne, weitere» empfehle». Gerade die Majestät unserer alten Choräle rufe einen gewaltige« Eindruck hervor. Wie schäre wäre «S, wern an sehr arbeiiSreichen Sonntagen auch einmal ei« lithurgischer Gottesdienst abgehalten werve« könste. Kaufman« Areshold-Leipzig wendet stch gegen ukverständltche Verse im Laudesgesangbuche. Ober- konststorialrat Dr. Benz wünscht den rhythmische« Choral nicht gasz auszuschließe». Nächste Sitzung heute Montag N Uhr- Segen» zu mache«, durch besondere Feiern herauSgehoben und dadurch volkstümlicher gestaltet werden. — Ober- kirchenrat Rosenkranz empfahl die Hinzuziehung vo« Hel- fern bei der kirchliche« Gemeindepfleze und die Heraus gabe von kirchlichen Nachrichten oder Geweindeölätierv fettens der Geistlichen zur Hebung des kirchlichen Lebess. — Auch Plärrer Dr. Kretzschmar-Lauter bezeichnete die Helfer-Einrichtung als eine fehr segensreiche. — Der 5. Abschnitt des Bericht» handelt vo» der „finanziellen Stel lung der Landeskirche." Pfarrer Gräfr-Arnsfeld: ES Oslitische Rundschau. Wilsdruff, den 2. Oktober. Deutsches Reich. Tie Retch-berficherungrorbanag. Der Termin für da« Inkrafttreten der Reichsver- ficherungsordnuvg ist nach dem „Zeutralblatt det Reichs- Versicherung" von 1. Juli 1912 auf den 1. Januar 1913 verschoben worden. »ei der Reichrtagtftichwahl 1« Düffeldorf wurde, wie nach dem Beschlusse der Düsseldofer National- liberale», stch der Abstimmung zu enthalten, «icht ander» zu «warten war, der Sozialdemokrat Haberland gewählt Er erhielt 39264 Stimmen, Dr. Friedrich (Zcntr ) nur 36111. Bei der am 19. d. M. vorgenommenen Haupt- wähl entfiele» auf Haberlasd (Soz.) 34071, auf Dr. Friedrich (Zkntr.) 29291, auf Dr. Breischeid (Demokr. 8gg ) 3315, auf Herkenrath (Deutfchuational) 3148, auf Chozis- zewski (Pole) 329. Ausland. Car«egie-S1ist««g iu Italien. Andrew Carnegie hat dem Könige von Italien eine Summe vo« 750000 Dollar» (über 30 Millionen Mark) zur Schaffung einer Stiftung in Italien augebote», die de« Zweck haben soll, für Taten deS Heldenmutes im bürgerlichen Lebe« Preise auSzusrtzen. Durch königlichen Erlaß vom 25. September ist die Stiftung genehmigt worden, ebenso ihr Verwaltuugsrat. Der Bürgerkrieg iu Perfieu. Der frühere Schah soll »ach ei»er Reuter-Meldung «uS Teheran in der Nähe von Astradad mit 400 persischen und russischen Turkomauen dr« turkomanische« Medschliß- Abgeordnete» Adis« Muhawal Khan gefange« genommen usd getötet habe«. Am 27. September fand i« der Nähe von Nauberav eine große Schlacht zwischen RegiernugStruppen und den Truppen Salar ed DaulehS statt. Letztere verloren 400 Mann an Toten, 200 Gefangene und 7 Geschütze. Sie werden von den Regierungstrvpprn verfolgt. Wie die „Frankfurter Zeitung" aus Teheran meldet, wird dort amtlich bekannt gemacht, daß am Donnerstag zwei große Gefechte bet Novare» stattgefunden haben. Die Truppen David KhanS wurden vollständig vernichtet. Salar ed Dauleh wurde von Monvenek gegen Chamadan gedrückt. Er hat acht Kanonen, das ganze Gepäck, die Kriegskasse, viele Gewehre und Munition sowie 900 Tote und Verwundete verloren. Der Emir Enezam und der Emir Afghani, die mit Salar ed Dauleh gemeinsame Sache machte«, sollen ihn verlassen und stch nach Chamadan begeben haben. Verbot der Ret-auSfuhr aus Judie«. In Anbetracht der zunehmenden Rcisausfuhr infolge des Reismasgels und der Preiserhöhung i« den benach barten Länder« hat der Generalgouverneur vo» Indien im Interesse der eingeborenen Bevölkerung die Ausfuhr von Reis vorläufig verboten, soweit «icht bereits abge schlossene Verträge erfüllt werde« müssen. I« Chicago sind 35VVO Werkstätt-n.«ngest-llt- der Harriman-Linie» und der JlltnoiS-Zentral-Bah« in de» AuSstand getreten. Die Streikordcr wurde nach der Sitzung des Präsidiums der Uniou-Pecific Bah» ausge- geben. Aur Stadt and Land. Mittellnng« ans dem Leserkreise sür diese Rubrik nehme« wir jederzeit dankbar e»tgegen. Wilsdruff, den 2. Oktober — IX. Sächsische Landessynode. Nm Don nerstag eröffnete Präsident Graf Vitzthum v. Eckstädt die Sitzung. Am RegterungStische waren außer dr« Mitglie der« deS LaudeskovfistoriumS auch Graf Vitzthum v. Eck städt anwesend. Vor Eintritt i« die Tagesordnung de- freiem Wein dargereicht, es könnte aber auch Entgegen kommen durch die Einführung des Einzelkelches bewiesen werden. In Leipzig komme diese Frage nicht zum Schweigen, weil die reformierte Kirche lebhaft dafür egi° tiere. Oberkirchenrat Rosenkranz-Bautzen beschäftigte stch mit den Hauptgottesdienste», worauf Geh. Kirchenrat Prof, v. Jhmels-Leipzig antwortete, daß die Hauptgottesdienste unbedingt in ihrer bisherigen Form erhalten bleiben müß ten, auch wenn große kirchliche Feiern zu veranstalten sind. Zum Kapitel „Begräbutswesen" richtete Pfarrer Dister- Grüna sich gegen die Geflogenheit, auf den Friedhöfen sentimentale Lieder durch Gesaugvereive singen zu lasten. Die Geistlichen, die allesamt ein gutes, weiches Herz hätten, müßten aber rücksichtslos alles von den Kirchhöfen fern- halten, was die feierliche Handlung zu stören geeignet sei. Geh. Hofrat Prof. Dr. Mayer-Leipzig wünscht, daß im Hauptgottesdienste beim Gebet die Gemeinde, die „wie dir Mauer sitze", stehe, während sie früher in diesem Augenblick kaiete. Nach weiterer, längerer Debatte wurde ein Schlußantrag angeuommrn. Ueber des Abschnitt „kirchliche Mustk" berichtete dann Pfarrer Löscher-Zwönitz wobei er u. a. den Kirchenmustkbeamten Sachsens Herz schwerte stch Oberho!Prediger r>. Dibelius darüber, daß Itchen Dank für ihre Tätigkeit und Bemühungen um die in dem ersten ausgeglbenen amtlichen Berichte über seine Hebung der kirchliche« Mustk aussprach. Die instrnmen« Rede in der Hoskirche purer Unsinn enthalte« sei. ES be- tale Kirchenmusik könne man zwar in großen Städte»,