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«eit Im klick. Französische Theaterzettel. Man hat über die deutschen Thenler,zettel i»i acht zehnten Jahrhundert vft den Kopf geschüttelt, sa auch gemeint, dergleichen wäre bei unsern westlichen Nachbarn, weil die dramatische Literatur sich bei ihnen rascher entwickelt habe, nicht möglich gewesen. Das ist jedoch nicht der Fall, wie folgende Titel — in Uebersetzung — beweisen: „Zaire rind l Verfett von weiland Poqucliu Moliöre" (Tartüffe) und „Die galanten Abenteuer eines Chevaurlegerleutnants." Komische Oper in drei Akten von Herrn Eugen Scribe und komponiert von dem berühmten Boieldieu" (Die weiße Dame). Letztere Titel stammen sogar erst aus dem Jahre 1824 von einem Direktor her, der in St. Omer seine Vor stellungen gab. Merkwürdige Desertion Im Jahre 1790, während die preußische Armee in Schlesien stand, war ein Soldat aus der Festung Silberberg - desertiert, und zwar auf dein ungewöhnlichen Wege über die 92 Fuß hohe Papa . . . Wissen Sie, junger Mann, was ich bekommen hab? „Sie" hat mein Prin zipal zu mir gesagt — sonst nichts!" Erklärlich. Richter: „In ihrem hohen Alter fangen Sie noch an, Automobile zu stehlen; wie kommen Sie dazu?" — Ange klagter: „EutschuldigenSie, in meiner Jugend gab's dis noch garuicht!" Zu stark. „Weiß er nicht, daß abends alles Singen und Lärmen in der Straße beim Nachhausegehen verboten ist?!" — „Ei ja, lieber Herr Polizei, das weiß i wohl; aber i geh' heul' noch nicht nach Haus, i kehr uo-einmal ein." Orosman" oder: „Der Großtürke als Opfer eines Quiproquo. Trauerspiel in fünf Akten von Voltaire." „Die Einbildungen der Frau Pernelle" oder: Die an dem Busen einer anständigen Familie gewärmte Schlange- Lustspiel iu füuf Akteu und sehr schönen 8innsprücke. r Im Gegenwärtigen sei treu, r Und denke nicht hinaus auf » r morgen; * r Sind künftighin die Proben neu, r r So wird auch Gott aufs ueue » r sorgeu. r » * z Die Tugend der Menschenliebe « r ist uns nicht fern; wir mässen sie ; t uns nur wünschen und sie kommt : ? von selbst. : z * t r Wer das Leben für etwas nimmt, : * Ist stets zufrieden und heiter : gestimmt; : ? Wem's aber sa viel als nichts ; « bedünkt, ; t Ob's vorwärts schreitet oder sinkt, r r Den läßt es leer auch nach Gebühr r r Und er plagt sich fruchtlos für ; und für. : r * ; : Das Weib kann aus dem Haus ; r mehr in der Schürze tragen, : Als je einfahren kann der Manu » : im Erutewageu. : r r Mauer des Festungswalles unter Zuhilfe- j nähme eines Besens. Er wurde jedoch ein- l geholt uud zurücktransportiert. Der Kvm- Mandant, welcher ihn über die Art seiner Flucht vernahm, hielt die Sache für unmög- z lich und drohte dem Deserteur, um hinter j die wahre Art seiner Entweichung zu kommen, er würoe ihn die Fahrt noch einmal machen j lassen. Der Ausreißer erbot sich, den Beweis l anzutreten, und um zu sehen, wie weit die ! Verwegenheit des vermeintlichen Lügners j gehen würde, führte man den Soldaten auf den Festungswall. Der Mann erbat sich l einen Besen, stemmte ihn mit aller Kraft gegen die Blauer, setzte sich, den Rücken immer an die Wand drängend, darauf und fuhr glücklich in den Abgrund. Unten an gelaugt, nahm er höflich die Mütze ab, schwenkte sie grüßend gegen dieObenstehenden und machte sich zum zweiten Male auf die j Socken. Man verfolgte ihn zwar alsbald, allein diesmal war ihm das Glück günstiger; er entkam glücklich über die nahe Grenze Böhmens. Unüberlegt. Chef (zu seinem Buch- ! Haller): „Meier, sitzen Sie doch nicht so flegel haft da, Sie tun gerade, als ob Sie hier der Herr wären!" Glänzendes Honorar. Haudluugslehr- ling (der eben ausgelernt, zum Prinzipal): „Mein Papa findet 200 Mark als An fangs - Salär im ersten Jahr nach j meiner Lehrzeit etwas wenig!" — Prin- j zipal: „So so, wenig findet das der Herr Spruch-Rätsel. Das erste Wort, o fand' in deinem Herzen Den kleinsten Rauni es, glücklich würd' ich sein! Das zweite ist das Leben aller Leben, Der Urquell jedes Glücks und jeder Pein. Das dritte sucht herzinnig stets mein Blick, Für dieses möcht' ich tausend Weiten geben, Und tausend Himmel blieben mir zurück. Doch, wenn dein Mund das Ganze mir verkündet, Ist meines Lebens Seligkeit gegründet. Scherz-Rätsel. Nicht fern ist die erste, Trum such' in der Nähe, Das gleich mit Gewißheit Dein Blick sie erspähe. Die zweit' ist ein Wasser, Die dritte der Schnee; Nun nenn' mir das Ganze! Bi>l ich es? — O weh! Zweisilbige Scharade. Das Erste blitzschnell uns entschwindet, Das Zweite ist bald groß, bald klein, Das Ganze Jahre eng verbindet, Auch könuten es Minuten sein. Trennt man die Silben nicht, die Zeichen Am Schluß nur, stellt ein Bild sich dar, Dem oft das Ganze im Entweichen In jeder Weise ähnlich war. -mrviK N«nvu;»L : oqvavlpI uoLlgujumk rsq :iwal»)v)L : siojwtg-rwhlA :»>!<? sg-U KL -SvpviL-tzmM'Z :usüunjg,j»H Nachdruck aus dem Inhalt d. Bl. verboten. Verantwortlicher Redakteur A. Jhring. Druck und Lerlag vo» Jhring L Fahrenholtz <8. m. b. H., Berlin 80 16.