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unsere schöne Kolonie Togo an Frankreich abzutrrten, weit von sich weise. Die Mo«archiste«bewegu«g in Portugal. Der Korrespondent deS „Vievw Rotterdamer Kurant" telegraphiert aus Lissabon, daß der Monarchistenführer Concsiro über die Nordgrenze in Portugal eingefallen ist Die Monarchisten haben im Norden deS Landes bereits festen Fuß gefaßt. Es wurden bereits Schüsse gewechselt. Der Ministerrat war während der ganzen Nackt ver- sammelt. Die in Loudon angehaltenen Schiffe mit Kriegsmaterial waren für Portugal bestimmt. Als die englische Behörde eingriff, waren schon zwei Schiffe nach der portugiesischen Nordküste unterwegs. Der Bürgerkrieg tu Persien. AnS Teheran berichtet eine Reuter-Meldung: Wenige Meilen von hier kam eS am Dienstag zu einer rutschet- denden Schlacht. Die zumeist auS Turkomeuen bestehenden Truppen Sadar Aschads wurden vollkommen überrascht. Die Sache des früheren Schahs hat einen Schlag erlitten, von dem sie sich wahrscheinlich nickt erholen wird. Drei- hundert Mann, darunter Sardar Aschad, wurden gefangen genommen und vier feindliche Kauonen erbeutet Die Regierungstrvppen machten auch sonst eine reiche Beute. Sardar Aschad, der verwundet ist, wird hiugerichtet werden. So lange die Zahl der kämpfenden Truppen und deren Berluste nicht ungefähr bekannt find, läßt sich kaum beur teilen, ob diese parteiische englische Meldung wirklich zu- treffend ist. Hof- und Lerfonalnachrichton Der Kaiser ist mit feinen Gästen nach Beendigung der Flottenmanöver von Kiel wieder abgereist. Der türkische Thronfolger wohnte vorgestern den Manöver« des 18. Armeekorps bei. Der preußische Gesandte in Dresden, Prinz zu Hohenlohe-Oehrivgen, wird zum 1. Oktober von seinem Posten zurücktreten. Der österreichisch-ungarische Reichskriegsminist-r Frei herr v. Schönaich hat seine Demission eingereicht. König Peter von Serbien wird noch in diesem Herbst den Höfen von Wien und Berlin Besuche abstatten. Professor Dr. K. Escherich, Professor der Zoologie an der Königlichen Forstakademte in Tharandt, trat vor einigen Tagen eine längere Reise nach Nordamerika an, um die dortigen mustergültigen Einrichtungen für di: Bekämpfung der schädlichen Insekte« zu studieren. Die gesamten Kosten der Reise werden von Carnegie getragen. Dem mit den Vorträgen über Rechtskunde und Ver- waltungSrecht an der Forstakademie Tharandt beaus. tragten AmtSgerichtsrat Dr- jur. Paul Gerhard Müller in Tharandt wurde der Titel eines Professors verliehen. Aus Stadt und Land. Mitteilungen auS dem Leserkreise sür diese Rubrik nehme» wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 8. September. Weligiöse Weihestunden. Wieder haben Hunderte im Bayreuther Festspielhause seelische Ausruh' und Erquickung gesunden, entrückt dem realistischen Alltagsgetriebe, eingetaucht in die zauberische Stimmung einer auch im kleinsten init treuester Hingabe schassenden BLHncntunst. Man dars wohl sagen, daß die Kunst überhaupt ein wundervolles Reich der Erhebung darstcllt, vorausgesetzt, daß cs eben wirkliche, wahre Lebenskunst ist, was uns geboten wird, und keine bloße Künstelei oder Sensation mit irrlichtcrnden Knalleffekten. Es gibt eine erhabene Kunst, die auf das Tiefste und Beste weist, was rin armer Sterblicher nennen und haben dars, die Religion mit ihrem vielstimmigen ErlösungSmotiv. Religiöse Ergriffenheit ist freilich zu letzt immer etwas Persönlich-Geheimnisvolles, und wer nie einen un mittelbaren inneren Drang zum Ewigen und Göttlichen in sich ver spürte, der wird auch durch die edelste Kunst nimmer von der Größe der Religion überzeugt werden, ebensowenig, wie ihm die Natur oder die Wissenschaft oder die Kirche den Wert der Religion mit zwingender Logik einrammen kann. Nur das sonnenhaste Auge schaut und liebt das Sonnenlicht; nur, wer Religion als etwas ganz Eigenes und Persönliches erlebt, hat seine religiösen Weihestunden, und dieses Er leben wirst dann seine Reflexe aus alles sonstige Fühlen und Wollen, Schauen und Schaffen. Es ist eine schiefe Ausdrucksweisc, wenn Carlyle sagt, wer „eine lebendige Seele" habe, werde „keine Religion brauchen". Die Religion ist ja gerade daS eigentliche Atmen der Seele. Der Mensch kann Augenblicke haben, wo ihm alles andere als Nebensache, sogar als Hemmung erscheinen k«nn. Eines der vielen glänzend geschriebenen religiösen Gegenwartsbiicher, Karl Königs tief schürfende Betrachtung über das Wie und Was „Zwischen Kopf und Seele", läßt den Seufzer vernehmen: „Wir haben rings um uns her Berge von Erkenntnissen und Leistungen ausgchäujt, historische, religiöse, ästhetische, physikalische, chemische, technische und was alles. Und je stärker diese Massen uns bedrängen, um so stärker wird in uns das Bewußtsein, daß das alles zuletzt nur Druck und Qual und Untergang unseres JchS bedeuten muß, wenn wir es nicht hinein in unser Lebcnszenirum, unsere Seele nehmen." Die ausgleichende, Frieden spendende Kraft ist die Religion. In einzelnen Stunden ruhiger Ver- tiesung erleben wir wohl eine besondere Weihe. Auch der Protestan tismus hat das Mystisch-Beschauliche nicht einsach ausgefchaltet, sondern nur einem uferlosen Mystizismus gewehrt, und das Religiöse im praktischen Berufsleben betont. Daß eine rechte Andacht und Er bauung auch bei einer naiv kindlichen, saft alles Vorbildlichenden VorstellungSweise möglich ist, darüber wird kaum ein Zweifel obwalten können. Man wird es nicht ohne Rührung lesen, was Matthias Claudius über sein Vaterunser-Beten schreibt: „Sieh', ... so denk' ich erst an meinen seligen Vater, wie der so gut war und mir so gerne geben mochte. Und dann stell' ich mir die ganze Welt als meines Vaters HauS vor, und alle Menschen in Europa, Asia, Afrika und Amerika sind dann in meinen Gedanken meine Brüder und Schwestern; und Gott sitzt im Himmel aus einem goldnen Stuhl, und hat seine rechte Hand übers Meer und bis ans Ende der Welt ausgestreckt, und seine Linke voll Heil und Gutes, und die Bergspitzen umher rauchen, und dann sang' ich an: Vater unser, der du bist im Himmel!" . . . Andere werden auch in ihrem religiösen Empfinden abstrakter und geistiger gerichtet sein, und entsprechend müssen sich ihnen auch die Stunden der besonderen Erhebung gestalten, wie auch immer ihr dogmatisches Sonderbekenntnis aussehen mag. Und manch mal zehrt man noch lange von solchen religiöse» Licht- und Weihe stunden.... - Notstar»dsko«fere«z. Im Köntgl. Ministerium deS Innern findet demnächst eine Konferenz statt, Idie stch mit den der sächsischen Landwirtschaft durch die lang an- haltende Trockenheit zugefügten Schäden beschäftigen wird. Von sachverständiger Seite ist hierüber eine Denkschrift verfaßt worden, die dem König!. Ministerium des Innern gelegentlich der Konferenz überreicht werden soll. Nach vorläufiger Schätzung beträgt der Schaoe» der sächsischen Landwirtschaft durch die diesjährige Trockenheit rund 120 Millionen Mark. Der Ausfall der Futterernte, die vielen ausgetrockneten und von der Sonne verbrannten Felder und Wiesen und die Schäden in den Privat waldungen legen hiervon beredtes Zeugnis ab. Für den Ankauf von Futter- und Düngemitteln, von Streu usw. erwachsen nach der erwähnten Denkschrift der sächsischen Landwirtschaft in diesem Jahre außerdem noch besondere Ausgaben in Höhe von rund 60 Millionen Mark, so daß sich der Gesamtausfall in Sachsen auf rund 180 Millionen Mark stellt. Wie man hört, sind im Königlichen Finanz- Ministerium bereits Erwägungen im Gange, nach denen den Landwirten die Entnahme von Waldstreu auS den fiskalischen Wäldern gestattet werden soll. — Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Aus druck der Maul- und Klauenseuche vom Schlachthof zu Cöln sowie den Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche vom Schlachthofe zu Breslau am 4. September. — Grstzstädte al- Abnehmer der Ueber- landzeutraleu. In der hiesigen Gegend dürfte es we»tg bekannt sein, daß sich im Westen Deutschlands eine große Anzahl von Städten, darunter viele Großstädte an die dortigen Ueberlaudzentalen angeschlossen haben. Scho» seit 1903 und 1904 beziehen Mühlheim (Ruhr) und Gelsenkirchen mit Vorstädten ihren Bedarf an elektrischer Kraft vom Rhein. Wests. Elektrizitätswerk Essen-Ruhr als Großabnehmer. Neben eiver Reihe mittlerer und kleinerer Städte, die teils als Großabnehmer Strom von dem genannten Werk beziehen, teils ihre Gebiete gegen entsprechende Abgaben von der Bruttoeinnahme aus dem Stromvrrkauf zur direkten Versorgung freige- geben haben, Lat stch vor kurzer Zett auch die industrie- reiche Stadt Remscheid entschlossen, das eigene Elektrizi tätswerk stillzusetzen und sich an die Ueberland,zentrale anzuschließen. Im rheinisch-westfälischen Revier befinden sich übrigens noch einige Kreis-Elektrizitätswerke wie Schwelm, Dieringhausen und 3 sonstige groß« Usberlavd- zentralen und zwar daS Westfälische Verbands.Elektrizi- tütswcrk in Kruchcl bei Dortmund, das E-ktrizttätswerk Westfalen in Bochum und daS Kommunale Elektrizitäts werk Mark in Hagen i. W. An die ersteren beiden Werke sind die Großstädte Dortmund und Bochum neben einer großen Anzahl mittlerer u»d kleinerer Ortschaften und Dörfer teils als Großabnehmer augeschlossrn, teils zur direkten Versorgung gegen Entschädigung abgetreten. Das kommunale Werk Mark in Hagen versorgt die Städte Hagen mit Eckesey Iserlohn und Lüdenscheid als Großabnehmer und zwar bezieht die Stadt Hagen allein rund 4 Millionen Kilowattstunden jährlich. Im Gebiete des Werkes Mark gibt es nach uns gewordenen Mit- teilungen keine Stadt mehr, die dem Werk nicht ange- schloffen ist. Ein anderes großzügiges Projekt ist in letzter Zeit zur Verwirklichung gekommen, indem die Großstadt Barmen in Gemeinschaft mit dem Elektrizitäts werk Westfalen eine große moderne Ueberlandzentrale bei Hattingen an der Ruhr errichtet hat. Diese neueste An lehnung einer Großstadt an eine bestehende Ueberland- zentrale beweist, daß der Ausbau selbst großer städtischer Werke im technisch hoch entwickelten, scharf rechnenden Industriegebiet des Westens als überwunden gilt. Im übrigen wttd berichtet, daß auch Cöln Anschluß an die Ueberlandzentrale des Rheinischen Braunkohleu-Ncviers gesucht und gefunden hat. — Verjährung. Eine Verjährung wird bekannt- lich auch dann unterbrochen, wenn ein bloßes schriftliches Anerkenntnis deS Schuldners vorliegt. Das Reichsgericht in letzter Instanz hat nun entschieden, daß es für die Rechlsqülttgkeit vollständig genügt, wenn das Anerkennt nis lediglich auf daS Bestehen des Anspruches als solchen sich richtet. In diesem Falle ist es dann also ohne Be- iaag, ob di« Höhe der Forderung anerkannt ist oder ob über die Höhe derselben ein Streit besteht. Anders aber liegt die Sache, wenn das Anerkenntnis stch nur auf einen Teil des Anspruches erstreckt. Darm wird durch die Anerkennung nur eben sür diese» Teil der Forderung die Verjährung unterbrochen, und der Gläubiger muß einer evrntl Verjährung des anseren Teils seiner Forderung anderweit in geeisneter Weise vorbeugen. — Neue Sorge« auf dem Laude. Die ge- ringen Niederschläge, die den noch anftehenoen Pflanzen zwar einige Erfrischung gebracht haben, aber nicht im Stande waren, nennenswerte neue Nährstoffe zu lösen und ihneu zuzuführen, find von der Luft und Sonne längst wieder soweit aufgesogen worden, daß die Herbkernte vor wie nach unter Trockenheit und Hitze leidet. Für sie hat der Landwirt auch keine Hoffnung mehr und er hat stch mit der diesjährigen geringen Futterernte bereits ab gefunden. Die immer noch anhaltende Trockenheit in Verbindung mit der mitunter noch recht empfindlichen Hitze gibt jedoch Anlaß zu neuen Sorgen, und zwar schon zu Sorgen für das nächste Erntejahr. Abgesehen davon, daß der neue Klee, der im kommenden Jahre zum Ver füttern kommen sollte, zum weitaus größten Teile eben falls bereits vertrocknet ist, ist die Ackerkrume auf den Feldern, die schweren Boden tragen, fast steinhart zu- sammengetrockaet und die Felder könnten zur Aufnahme der Wintersaat nicht fertig gemacht werden. Hält die Trockenheit noch länger an und ist die Herbstwttterunz nach der einen oder anderen Seite hin der Feldbestellung auch noch ungünstig, so muß der Landmann damit rechnen, daß unter diesen Umständen die Bestellung der Felder mit Wintergetretdc außerordentlich erschwert oder ganz unmöglich gemacht werden könnte. - R-imttchr-it im Hühn-rstall. Die AuS- würfe der Hühner find die Träger und Verbreiter einer großen Anzahl tierischer und pflanzlicher Schmarotzer, welche nicht selten seuchenartige Krankheiten Hervorrufen. Wenn der Dung fick in dem Aufentholtsraum der Hühner an sammelt, so verpeste: derselbe nicht allein die Last, sonder» die in demselben enthaltenen schädlichen Krankheitskeime» bilden stch aus und werden sehr leicht von den in den Auswürfen scharrenden Hühnern ausgenommen. — Die Düngung der Wiese« wird leider oft zu spät bedacht. Im Herbst dränge» stch alle Arbeiten zusammen. Von Woche zu Woche wird das Ausstreueu von Kainit und Thomasmehl besonders auf die weit ent fernt liegenden Wiesen verschoben. Schließlich kommt der Wivter, und der Landwirt tröstet stch wohl damit, daß die Wiese zur Nst auch noch im Frühjahr gedüngt wer den könnte. In einzelnen Fällen mag die Frühjahrs«»- Wendung von Thomasmehl und Kainit unter besonders günstigen Verhältnissen noch wirke«. Ais Regel aber gilt, daß die Düngung um so wirksamer ist, je eher sic nach der Grummeterntc erfolgt. Auch die Weiden sollen gleich nach Abtrieb des ViebeS frisch gedüngt werden. Der von den Weidetierrn zurückgelassene Dünger genügt nicht alS Ersatz. DaS, was die Tiere an Fleisch und Knochen mehr mit fo-tzevommen habe», muß dem Weidrboden wieder zugeführt werden. Man düngt die Wiesen unv Weiden zweckmäßig mit 1 Ztr. Thomasmehl und 4 Ztr. Kainit (oder 1'/« Ztr. 40°/,ig-s Kalisalz). — Wie k««« m«« ««fruchtbare Obstbäuma zum Trage» zwinge« 7 Dir Unfruchtbarkeit der Obst- bäume tst meistens auf einen Mangel an Nährstoffen oder auf zu geringes Faserwurzelwerk zurückzuführen. Die erforderlichen Nährstoffe kann mau oen Bäumen durch Düngungen mir einer Mischung von Thomasmehl, Kali- düsger und Kalk zuckhren. Umfangreiches Faserwurzel- werk dagegen kann man dadurch Hervorrufen, daß maa an den starken Wurzeln die Enden scharf abschneidet; es bilden stch an den Schnittflächen dann reichlich Faser- wurzeln, die befähigt sind, genügend neue Nahrung auf zunehmen. — Der gefährliche Gast der Landwirtschaft, die Maul' und Klauenseuche ist im Bezirke der König!. Amlshauptmannschast Meißen trotz der wiederholt er lassenen behördlichen Vorsichtsmaßregeln und euergischer Bekämpfung seitens der Landwirte, immer noch mit in tensiver Brutalität im Ausvretten begrfffin. So herrschte nach dem amtliche» Berichte der Könige. Kommission sür daS Veterinärwesen über die am 31 August 1911 im Königreich Sachsen herrschenden anstrcklnden Tierkrauk- Leiten die Maul- und Klauenseuche im amtshauptmann schaftlichen Bezirke allein tu de« Ortschaften: Abend 1, Altlommatzsch 5, Badersen 1, Bahra 2. Batzdorf 1, Beicha 2, Bockwen 3, Brockwitz 3, Canitz 1 Churschütz 3, Dober nitz 4, Dobritz 2, Dobsckütz 1, Dörschnitz 7, Eulitz 3» Giema 6, Graupzig 6, Höfgen 6, Ibanitz 4, Jkoantz 1. Ilkendorf 4, Jistrn 4, Jesseritz 3, Käbschütz 1, Kaifitz 2, Kkff-lsdorf9,Kettewitz1, KUpPhausen I. Kreißa1,Lautzschen1, Leippen 1, Leuben 5. Leutewitz 1, Löbsckütz bei Lommatzseck 1, Löthata 2, Lommatzsch 3, Losten 1, Luga 1, Lütte- Witz 2, Maila 3, Markritz 3, Marschütz 1, Mauna Meißen 2, Mertitz 3, Mettelwitz 3, Miltitz 1, Mögen 3, Nekanttz 1, Niederjahna 1, Niederstößwitz 3, Nimtitz 1, Nössige 1, Oberjahna 1, Obermuschütz 2, Oberstaucha 4, Paltzschen 2, Pauschütz 1. Pinkowitz 1, Pinnewitz 1, Pis- kowitz 2, Planitz 2, Poititz 2, Polenz 4, Porscknitz 1. Praterschütz 1, Pröda bet Lommatzsch 5. Raßlitz 2, Röhrs» dorf 11, Roitzsch 6, Rüsseina 1, Sckeerau 2, Schmiede» walde 1, Sckweimnitz 2, Schwochau 2, Seilitz 1, Schlei nitz 2, Steglitz bei Lommatzsch 3, Stahna 1, Starbach 1. Steiubach 1, Steudten 3, Striegnitz 1, Taubenheim 1, Trogen 2, Wachtnitz 1, Wahuitz 5, Wauden 2, Weitzschen- hm» 3, Wilschw tz 1, Wölkau 3, Wölkisck 1 Wuhnitz 2, Zehren 2, Zetta 1, Ziegenhain 6. Zscheilitz 6, Z'chochau 3; im benachbarten amtshauptmannschastlichen Bezirke Döbel» in: Beerwalde 2, Bormitz 2, Dreißig 6, Döbeln 1, Gade witz 1, Heyda 1, Holzhausen 2, tzotzenlauft 1, Kattnitz 2, Knobelsdorf 1, Ltttdorf 1, Moritz 1, Neudorf 1, Nöth- schütz 1, Oberranschütz 3, Ossig 1, Präbschütz 3, Prüfer« 4, Redemitz 1, RcinSdorf 2 Rittmitz 1, Simsclwitz 1» Theeschütz 1, Zichackwitz 1, Zschäschütz 5, Zollschwitz 2, Zweinig 1. Ferner wurde im vorgenannten Bezirke die Geflügelckolera in Ostrau 1, und in Pappendorf 1. festgestellt (Die Zahlen bedeuten die Anzahl der ver seuchten Gehöfte.) * — In der gestrigen Sitz««g des Königliche« Schöffengerichts, das zusammengesetzt war aus den Herren Amtsrichter Dr. Schaller als Vorsitzendim, Uhr- machermeister Nicolas und Gutsbesitzer Pfützner, Hier, alS Schöffen, Sekretär Weiß zur ersten und R-fttendar Vogel zur zweiten und dritten Verhandlung als Vertreter der Staatsanwaltschaft, war gegen fönende Personen zu ver handeln: 1- Gegen den 33jährieen Meßgehilfeu Tsch. aus Dresden wegen unbefugten Wandergewerbebetriebes. Der Angeklagte hat iu Gemeinschaft des bereits früher verur teilte» K. im April d. I. tu verschiedenen Lokalen m WilSdruff auf ver Mandoline aufgesptelt und Gelder eingesammelt, ohne emen Waudergewerbeschein zu besitzen. Er war geständig und der Vertreter der Staatsanwalt schaft beantragte seine Bestrafung. Das Urteil lautete auf 5 Mark Geldstrafe, an deren Slrlle im Uaeinbring» lichkettsfalle ein Tag Haft tritt, und Tragung der Kosten des Verfahrens. — 2. Verhandlung gegen den 22jährigen G-schirrführer H. in Keffelsdorf wegen Diebstahls. Der Angeklagte, der auS der Untersuchungshaft vorgeführt wird und schon vorbestraft ist, hat am vergangenen Mon tag abends in der neunten Stunde aus der Hofe eines BrauerL, der mit ihm in einer Kammer schlief, den Be trag von 3,15 Mark gestohlen und für stch verwendet. Gestern morgen wurde er durch die Gendarmerie in das hiesige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Er bekannte sich schuldig, worauf der Vertreter der Staatsanwaltschaft seine Bestrafung gemäß des Eröffnungsbescklustes bean tragte. Er wurde zu zwei Wochen Gefängnis und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. — 3. Ver handlung gegen den 15jährigen Dienstknecht L. auS Berthelsdorf bet Freiberg Wege« Sachbeschädigung und