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Erlaß, wonach den von adeligen Personen geborene» außerehelichen Kindern niemair die AdelSführuug zusteht; sie dürfen nur den Familiennamen der Mutter ohne AdelSprädikat führen. Die M«ri«efor-eru»ge» für den Reichsetat 1912 dürfte» wohl ebensowenig Ueber- raschungen bringen, wie es die gleichen Forderungen in den letztjährigen Etats getan haben. Die Forderungen für Neubauten sind durch den Rahmen des Flottengesetzes begrenzt, die für Weiterbauten find durch die bereits voll» zogeuen Neubewilligungen bestimmt. In, letzterer Beziehung handelt eS sich um Schlußratcn für drei Linienschiffe und tinen großen Kreuzer, um dritte Raten dreier Linienschiffe und eines großen Kreuzers, um Schlußraten zweier kleiner Kreuzer, sowie um zweite Raten dreier Linienschiffe, eines großen und zwei kleiner Kreuzer. Auch eine weitere Rate für de« Bau einer TorpedobootSflotille kommt in Frage. Hof- und Personalnachrichten. Der König wird am 31. August in Berlin eintreffe», um am 1. September au der Herbstparade teilzunehmen. Er wird durch den Kaiser empfangen werden. In Be gleitung des Königs wird sich Prinz Johann Georg be finden. Prinz und Prinzessin Johann Georg weilte« Montag Nachmittag in Altenberg zwecks Teilnahme an dem dortigen Heimatfest und an dem Fest des 450jährtgen Bestehens der Schützengesellschaft. Das Prinzeupaar ließ auf dem Festplatz den Zug an sich vorüber ziehen, in dem die noch auS 80 Mann bestehende Altenberger Bergknappschaft besonders beachtet wurde. Dann kehrte das Prinzenpaar nach Nehefeld zurück. Das Kaiserpaar ist von Wilhelmshöhe nach Altona abgereist. Der deutsche Kronprinz hat seine« Jagdaufenthalt iu Hopfreben beendet und ist im Automobil vo« dort ab- gereist. Die Kronprinzessin verbleibt in Hopjreben. Dem deutschen Kronprinzen wird, wie der .Dauz. Zig." aus Berlin gemeldet wird, der Kaiser am Freitag, 15. September, das Kommando über das 1. Leibhusarcn- Regiment in Danzig übergeben. Geheimer Kirchenrat Superintendent O. Meyer, der Führer des Evangelischen Bundes, ist in der Nacht zum Mittwoch in Zwickau gestorben. Dr. theol. Christian Friedrich Meyer wurde am 20. Oktober 1810 zu Anna berg in Sachsen geboren. Nach Besuch der Fürsteuschule St. Afra in Meißen studierte er a« der Universität Leipzig. 1865 wurde er Oberlehrer an der Realschule iu Chemnitz, 1867 Diakon i« Meera», 1870 Oberpfarrer in Dohna. 1876 folgte er einem Rufe als Pfarrer nach Chemnitz und ging 1883 als Superintendent nach Zwickau. Meyer hatte eiue große Anzahl Predigten veröffentlicht. Be kannter wurde er durch seine Tätigkeit im Evangelischen Bunde und für die Los von Rom-Bewegung in Oester- reich. O. Meyer wollte Mitte September aus seinem Amte scheiden und nach Dresden übersiedeln. Aur Stadt and Land. Mitteilungen auS dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 25. August. Religiöser Idealismus. Noch immer hört man von den Kundgebungen sür und wider Jatho. Eigentlich könnte es nun genug sein. Die kirchliche und besonders die kirchenrcchtliche Seite dieses „Falles" liegt ja ganz klar. Aber es spielen Weltanschauungssragen herein, und da können sich die Gemüter nicht so leicht beruhigen. Hüben und drüben ist ein religiöser Idealismus am Werke, ein reli giöser Pathos, wenn man io will und der Streit hebt erst an, wenn man diese- allgemeine Religiöse im einzelnen näher bestimmt und ab- grcnzt. Ibsen hat die universelle Religiösitüt höher gewertet als irgend eine geschichtliche Einzelreligion. DaS haben vor ihm und nach ihm auch viele andere getan, auch wenn sie nicht in der Lage waren, es mit jo poetischer Energie auszusprechen. Die volkstümliche Rede wendet gern den kurzen Satz an: Fürchte Gott, tue recht und scheue niemand! Man sieht hier ganz deutlich, wie der religiöse Idealismus allgemeiner Art auch seine ethische Note hat. Die muntere Liselote von der Psalz schrieb einmal an ihre Tante, die geistvolle Sophie von Hannover: „Man wird in der anderen Welt nicht sragen, von was sür einer Religion man gewesen ist, sondern ob man Gutes getan hat." Aber, so einleuchtend das auch klingen mag, die Frage, was denn nun eigentlich gut oder böse sei, wird sicherlich ost sehr verschieden be antwortet werden können. Der Buddhist und der Mohammedaner haben eine andere Ethik als der Jude nnd der Christ. Mithin, es machen sich doch, vielleicht ganz unbewußt, bestimmter« religiöse Vor stellungen geltend, wenn der religiöse Idealismus aufs Praktisch-Sitt liche zukommt. Ein klassisches Beispiel: Humanität! Der bekannte Kulturhistoriker Riehl hat hierzu die treffsichere Bemerkung gemacht: „Eine moderne, scheinbar religionslose Humanität schlägt ihre Wurzeln dennoch zuletzt in den Boden der christlichen Liebe, die schon in dunklen Jahrhunderten alle Menschen als Brüder, als gleiche Kinder Gottes, als gleich crlösungsbedürstig und der gleichen Erlösung teilhaftig zuerst ahnen, dann erkennen lehrte". Biele sehen heutigen Tages das Beste des religiösen Idealismus in einem monistischen Pantheismus, also Weltanschauung, die im Alleben die Fülle der Gottheit schauen möchte und die in der kosmischen Gesetzmäßigkeit alles Sein? und Werden? die eigentliche Vorsehung verehrt. Die Leugnung eines überwcltlichen, persönlichen GotteS ist dieser Geistesrichtung etwas Selbstverständliches, und einer ihrer literarischen Vertreter, Christoph Schremps, hat es sehr deutlich ausgesprochen, daß sie „nicht bloß dieses und jenes Dogma" der christlichen Kirche bedrohe, nein, sie geht dem Christentum selbst ans Leben, sosern dieses in einem besonderen Verhältnis zu Gott be stehen will". Der religiöse Idealismus des Christentums, darüber kann schon nach der ganzen Geschichte dieser Religion gar kein Zweifel sein, ist biblisch-theistisch gestimmt. Man hat den Versuch auch schon vor Jatho gemacht, monistisch-phathcistische Gedankenkreise in das Christentum hineinzudeuten, und so gleichsam eine idealistische Ver söhnung zustande zu bringen, aber das ist eitel Jllnsiyn und Spielerei. Man soll tatsächliche Gegensätze nicht verschleiern, lind jeder hat den religiösen Idealismus, den er eben haben will. „Wirklich befriedigen", sagt Ludwig Lemme, „kann Geist und Gemüt sich nur in einer Welt anschauung, die dein Leben Sinn und Ziel gibt, sür Tun und Leiden einen Halt verleiht, das Gewissen kräftigt und der sittlichen Welt Grundlage und Zusammenhang beläßt". Am schönsten und tiessten findet man diese Befriedigung in der theistischen Weltanschauung deS Christentums. - Die Lose zur 4. Klaff- -er 160. «ö»igl. Sächsisch-« La«desl»tt-ri-, deren Ziehung am 6. und 7. September erfolgt, solle« vor Ablauf deS 28. August bet de« Kollekteure« entnommen werden. — DaS Kaiserliche Gesundheitsamt meldet de» Aus bruch der Maml- und Klau-nseuch- vom Schlacht- bofe zu München am 21. August. — Weiler ist die Seuche unter dem Viehbestände deS WirtschaftsbesttzerS Klügel in Steinbach bei KcssclSdorf auSgebroche». AIS Sperrbezirk wird genannte Gemeinde bestimmt, während Roitzsch bei KefselSdorf und Keflelsdorf in daS gemein same Beobachtungsgebiet einbczoge» werden. Weitere SeuchenauSbrüche sind zu melden aus Kesselsdorf, Mark ritz, Höfgen, Mrttelwitz, Mertitz, Trogen, Taubenheim, Schleinitz, Schwetmnitz und Wurgwitz (Amtshauptmann schaft Dresdev-A.). — In der gestrigen Sitzung deS hiesige« König lich-« Schöffengericht-, das zusammengesetzt war auS de« Herre« Assessor Dr. Thomas als Vorsitzendem, Apotheker Tzschaschel, hier und PrtvatuS Beuchler-Kauf- bach als Schöffen, Referendar Vogel als Vertreter der Staatsanwaltschaft und Aktuar Lungwitz als Gerichts- schreiber, stand Verhandlung an gegen den 17jährige« Dienstknecht H. in Röhrsdorf wegen Diebstahls. Der Angeklagte hat Ende Mai dieses Jahres seiuem da malige« Dtenstherrn und Vormund, dem Gutsbesitzer Max Pietzsch in RöhrSdorf, aus einem Portemonnaie, das in einem in der Küche hängende« Jackett steckte, ein Zwauzigmarkstück gestohlen u«d für sich verbraucht, was er auch zugtbt. Der anwesende Vormund konnte ihm kei« gutes Zeugnis bezüglich seines Verhaltens ausstellen und der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte seine Bestrafung gemäß des Eröffnungsbeschlusses. DaS Urteil lautete auf 10 Tage Gefängnis und Tragung der Kosten des Verfahrens. — O-ff-«tlich- Stadtgemeinderatssitzung am 24. August 1911. Anwesend sind folgende Herren: Bürgermeister Kahlenberger als Vorsitzender, St.R. Bret schneider, Dinndors und Dr. Kronfeld, St.V. Eger, Fischer, Frühauf, Hientzsch, Loßner, Mehlig, Ranft, Tzschaschel und Weiß; entschuldigt fehlen die Herren St.R. Goerne und St.V. Wehner. Der Vorsitzende eröffnet V,7 Uhr die Sitzung. Unter geschäftlichen Mitteilungen gibt er bekannt, daß die Urkunde über die Anton Reiche-Stiftung die Genehmigung deS Ministeriums gefunden hat. Weiter liegt ein Gesuch deS Verbandes Wilsdruff der Sächsischen Fechtschule vor, in welchem um Genehmigung zur Ab haltung eines Blumentages am KirmeSsonntag gebeten wird. Auf der Schützenwtese selbst sollen Blumen nicht verkauft werden. Der Vorsitzende verspricht sich von einem solchen Tage nicht mehr viel, da sich die Sache überlebt hat. St.V. Mehlig bittet wegen der kärglichen Löhne in der Blumentudustrie um Ablehnung des Gesuchs. Außerdem werde das Publikum an solchen Tagen sehr belästigt. St.V. Loßner möchte diesen Blumentag nicht gerade am KirmeSsonntag abgehalten wissen, während St.R. Kronfeld inanbetracht des guten Zweckes für Genehmigu«g deS Gesuches ist. Die weiteren Redner, StB. Fischer, Weiß und Loßner, St.R. Bret- schueider und der Vorsitzende sind dafür, dem Vereis anheimzustelle«, diesen Blumentag nächstes Jahr unter Mitwirkung der SängerortSgruppe zu veranstalte». Man beschließt hierauf einstimmig, den gesuchstellenden Verein demgemäß zu benachrichtige«. Sodann nimmt ma« Kenntnis von der definitiven Et«weisu«g des hiesigen BezirksschornstetnfegermetsterS Beck, womit man einstimmig et«versta«dev ist. Hierauf verliest der Vorsitzende eise Einladung zu dem nächsten Sonntag in Wilsdruff statt findenden 35. VrrbandStage deS BezirkSfeuerwehrverbandeS für Dresden und Umgegend. Wetter regt er an, dlr Brunnen bei den Grundstücken der Gebrüder Müller und Broschmann wegen des schlechten Wassers auS wohlfahrtspolizeilichen Gründe« zu beseitige». Nach einer Auseinandersetzung zwischen dem Vorsitzenden, St.R. Bretschneider und St.V. Fischer ist St.V. Ranft für Abdeckung der Brunnen, während St.V. Frühauf dieselben zugeschüttet haben möchte. Hierauf beschließt man einstimmig, die Angelegenheit der Tiefbau- deputatio« zur Erledigung zu überweise«, die auch be stimmen soll, ob die Brunnen abgedeckt oder zugeschüttet werden sollen. Die WasserleitungSordnung für hiesige Stadt hat die Genehmigung der vorgesetzten Behörde ge- funden. Ihr Vorschlag wegen einer kleisen Abänderung soll berücksichtigt werden. St R. Bretschneider berichtet sodann, daß die Brücke über die Frtedhofstraße einer dringenden Ausbesserung bedürfe, waS von sämtlichen Redner» bestätigt wird. Einstimmig wird beschlossen, diese Reparatur der betreffenden Deputation zu übertrage«, welche eine» neuen Bohlenbelag zu beschaffen hat. DeS weiteren regt St.R. Bretschneider an, daS Trottoir am Hause deS Kaufmanns Paul Schmidt auSzubeffern, wo mit ebenfalls die Deputation beauftragt wird. — Der Firma Berthold L Burkhardt hier wird ihr Gesuch um Erhöhung der Preise für daS Budenmaterial dahingehend genehmigt, daß auf die Preise ein Zuschlag von 10°/» bewilligt wird. DaS Standgeld soll jedoch sicht erhöht werden. — Zu dem vaugesuch des Rittergutspächters Töpfer, Verlegung der Düsgerstelle an die Dresdner Straße, liegt et«e Erklärung der Nachbar» außer Maler meister Lindner vor, nach welcher sie gege« die Verlegung «ichts einzuwenden Habes. Die Deputation schlägt vor daS Gesuch abzulehse«, da hinter den Gebäude» »och ge- »ügend Platz vorhanden ist. Der Vorsitzende, St.V. Tzschaschel und Ranft stellen sich auf de« Sta«dpunkt der Deputation, während St.R. Bretschneider, St.V. Loßner, Weiß und Fischer für Genehmigung des Ge such» sind. Der Vorschlag der Deputation wird schließlich «egen die Stimmen deS St R. Bretschneider, der St.V. Frühauf, Loßner und Mehlig angenommen, wodurch ein An- trag des St.V. Loßner, de« Vorschlag abzulehnen, gegen standslos wird. — Die Beratung über daS Ortsgesetz zur Unterhaltung der Straßenwalze wird auf Antrag des St.V. Loßner von der Tagesordnung abgesetzt. — Der Akkumulatorenraum deS alten Elektrizitätswerkes soll nach einstimmigem Beschluß der Kollegium» i» Zukunft al» Kühlraum für daS auf der Freibank nicht verkaufte Fleisch Verwendung finden - Axf Ansuchen des Fabrikanten Alfred Müller hat die Hochbaudeputation die Bedingungen formu liert, unter denen Gesuchsteller baue« kann, womit Kollegium einstimmig einverstanden ist. — Sodann wird in die Be ratung des neuen Ortsgesetzes eingetrete», die aber bald abgebrochrn wird, um iu einer außerordentliches Sitzung am 31. dss. MtS. fortgesetzt zu werde». — Außerhalb der Tagesordnung bringt St.V. Mehlig zur Sprache, daß der Friseur Pollack während der vergangenen heißen Zett stets den Plstz vor seinem Laben mit Wasser auS dem Trinkbrunncu auf dem Markte gesprengt Hst, und fragt an, ob dies erlaubt ist. Der Vorsitzende verneint dies, wird die Sache untersucht». — Hierauf i» geheimer Sitzung Beratung über die Besetzung der SchutzmannSstelle. — Nach 18jähriger Pause wird kommenden Sonn tag in Wilsdruff der 35. VerbandStag deS Bezirk-. Feüerwehrverbande- für Dresden ««d Um- gegen» abgehalte«. Wen« schon ein solcher Tag für jede andere Vereinigung ein bedeutungsvoller ist, so ist dies bei der wackeren Feuerwehr in ungleich höherem Maße der Fall. Denn welche Vereinigung, und habe sie sich »och so hohe und edle Ziele gesteckt, kann sich messen mit dieser Schar Männer, welche unter der Devise „Gott zur Ehr', dem Nächste» zur Wehr" zu jeder Stunde bereit ist, unter Hintansetzung ihres Lebens und ihrer Gesundheit einzutreten zum Schutze der Bürger und ibres Eigentums. Auch unsere Wehr hat nunmehr schon 47 Jahre auf dem Posten gestanden und manches ernstes Strauß mit dem feindlichen Element ausgefochtes. Stets ist sie bestrebt gewesen, das Beste zu leisten und nie find ihre Mitglieder davor zurückgeschreckt, Leben und Gesund heit für de« Nächsten in die Schanze zu schlagen. DaS ist fürwahr praktisches Christentum und sichert der Wehr die Anerkennung aller Eseldenkenden und Guten. Mit Stolz und dem wohltuenden Gefühl beiriedtgter Pflicht erfüllung kann die Wehr drum ihre Gäste in Wilsdruff empfangen, um mit ihm» sodann das ausgestellte Pro gramm zu erledigen, was in nachstehender Weise geschehen wird: Früh 6 Uhr Revtille (Stellen beim Kamerad Vogel); vormittags '/4IO Uhr Stelle« der Kompagnie auf dem Markte beim Kamerad Hegenbart zum Emholen der Gäste vom Bahnhof; mittags 11 Uhr Delegierten, sitzuug beim Kamerad Gietzelt (Hotel weißer Adler);. Mittagspause und Platzmusitz; nachmittags -/, 3 Uhr Stellen auf dem Kirchplatz beim Kamerad Kny zur In spektion nach dem Turnplätze; vachmittags gegen 4 Uhr Vorführung eines beuzin-elektromobilen Mannschaftswagens mit Hochdruck-Ruvdlaufpumpe und 200 l Minutenletstung der Vereinigten Feuerwehrgerätefabrtken in Ulm; abends 6 Uhr Kommers im Hotel weißer Adler, anschließend Ball daselbst usd im SchützeshauS. Unsere Bürgerschaft aber wird nicht verfehlen, durch Schmückung der Häuser der Stadt ei» festliches Gepräge zu verleihe», damit die Gäste der Wehr beim Einzuge in die Stadt bereits merke», daß sie hier herzlich willkommen sind, welchem WillkommenSzrnße wir unS «och besonder» anschließen. — Prsgrem« für die Platzmusik am So««- tag, den 27. August, ausgeführt vo» der Stadtkapelle unter persönlicher Leitung de» Musikdirektors Herrn Emil Römisch: 1. »Frisch gewagt*, Marsch von Kühne; 2. Ouvertüre „Mtlanesse* vo«Bauman»; 3. „Rokoko*,Jstermezzo von Alletter; 4. „Nordlichter*, Walzer vo« Bixser; 5. Pa rademarsch des 48. Artillerie-RegtmentS. — Auf ei«em UebungSritt begriffe», kamen gestern ei«e Anzahl Offiziere des 20. Infanterieregiments in Wittenberg durch unsere Stadt. Sie hatten vorgestern in Döbel» in Quartier gelegt», nahmen gestern hier im Hotel weißer Adler daS Frühstück ei« usd wandte« sich dann «ach Dresden, wo sie bi« morgen verweile» werden. — Aerztlicher Sonntagsdienst von mittag» 1 Uhr ab: Herr Dr. med. Bretschneider. — W-tt-r«nsfichten für Marge«: Südwest, winde, Bewölkungszunahme, kein erheblicher Niederschlag. — Luftwärme heute mittag: -s- 22° c. — Die a«hatte«de Trockenheit, welche sich fast . über ganz Deutschland erstreckte, hatte die ErnteauSstchten gewaltig herabgedrückt. Trotzdem standen Roggen, Wetzen und Wintergerste dort noch verhältnismäßig gut, wo sie von der alte« Kraft im Bode« zehren kouute». Wie eS scheint, solle« wir eine ganze Reihe trockener Vorsommer durchwachen. Deshalb heißt eS Vorsorge« und der Win- terung vor der Bestellung die Hauptbestandteile deS Stall- dungS, d. i. Stickstoff, PhoSphorsäure u«d Kali rechtzeitig und reichlich zuführen. Kalisalze, auch gereinigte, sollte», zweckmäßig besonders is schwere« Böden rechtzeitig vor der Saat verabfolgt werden. ES empfiehlt sich, diese einzuegge«, gegebesesfallS mit der Saatfurche unterzu bringen und dann erst 10—12 Tage später die Aussaat vorzusehmen. Ls ist allgemet« bekannt, daß dort, wo die Getreidepflanze Kali reichlich und gelöst u»d verteilt im Bode« vorfindet, die Bestockung ei«e reichliche ist^ Die Annahme, schwere Bödr« bedürfte«, weil von Hau» auS kaltreich, einer Zufuhr nicht, hat sich längst als irr tümlich erwiesen. Man gibt auch auf solche« schwere« Böden heute eise« Zentner 40proze«ttgeS Kalisalz mit bestem Erfolg. — Morge« Somtag wird auch die Parochie «eff-»-* d-rf ihr Erntedankfest frier«. Vormittags ^,9 Uhr findet PredigtgotteSdtenst statt, in welchem Herr Pastor Kupfer predigt. De« FestgotteSdfinst hält nachmittags 2 Uhr Herr Pfarrer Lic. th. Leßmüller. Die interessierten. Gasthöfe haben Anstalten getroffen, um ihre voraussicht lich zahlreiche« Gäste gur aufnehmrn zu können. — Vorgestern Abend in der elften Stunde fuhr der Handelsmann Kretzschmar aus Lstze« vo« der Nieder- - warthaer Brücke in der Richtung nach Meißen. Ein ihn überholendes Automobil fuhr so dicht an dem Geschirr vorüber, daß dem Pferde jedenfalls durch Antreffe« der . Plane eine bedeutende Fletschwusde beigebracht wurde. ES ist fraglich, ob es mit dem Lebe« davovkommen wird. — I« Mshsrn soll Freitag, den 1. September, auf Wunsch einer großen Zahl Gemeindeglieder nach