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lionen Tonnen Bruttogehalt etngelootst. Die Zunahme der Gesellschaftseinvahmm aus den Passagegebühren hat sich dementsprechend von 90 aus 127.25 Millionen Francs gehoben. Allerdings sind auch die Betricbsauslagen, In« standhaltungs« und Vertiefungsarbeiten in einem ähnlichen Verhältnisse wie die Bruttoeinnahmeu gestiegen. Die Diäten der englische« Abgeordneten. Nachdem die Indemnität für die Mitglieder des Unterhauses mit 8000 Mk. jährlich angenommen worden ist, wird jedes Mitglied in acht Tagen einen Scheck von 4000 Mk. für seine vom 1. April ab geleisteten Dienste beziehen. Wohl haben die Mitglieder die Absicht aus gesprochen, da« Geld im Interesse ihrer Wähler zu ver wenden. Die Radikalen erklären jedoch, daß sie, wenn irgendwo eine derartige Beeinflussung der Wähler versucht werden sollte, das Haus darauf aufmerksam machen würden. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen »Ir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 16. August. Am Ende der Ierien! Alles vergeht, alles nimmt ein Ende — warum also nicht auch die Wonne der Ferien? Ach — und es Ivar so schön! Was das Wetter anlangt, säst zu schön mit dieser ewigen Sonnenglut. Aber das ist dem sommerfrischelnden Kultur menschen immer noch lieber, als ivenn unentwegtes Regengrau seinen schweren Mantel um die Erde schlägt. Wie war das Prächtig, in rauschender Mischender Meereswelle die Glieder zu strecken! Oder die besreiende Luft ragender Bergmassen umfing den glücklichen Wanderer. Die Kronen der Waldbäume flüsterten, und manches schattige Lieb lingsplätzchen lockte zu behaglicher Siesta. Die Landidylle mit frischer Milch und bunteni Erntetrubel tat's dem Stadtmenschen an; und wer seine Ferien zu Hause verleben mußte, war doch nicht an die vier Wände gebannt, denn Ausflüge nnd Spaziergänge gab's in Menge. Vorüber, vorüber. Und so rasch ist die Zeit vergangen. Zu Beginn der Ferien, da schien's wie ein unermeßlich weites Gefilde vor einem zu liegen, und nun war's ein kurzer, glitzernder Sommertraum. Die Großen und die Kleinen werden sich erst allmählich dreinfinden, die Schulstube und was sonst zum Alltäglichen gehört, wieder ins Lebens programm auszunehmen. Die schönen Tage holder Freiheit liegen einem noch prickelnd in den Gliedern, und die Gedanken schweifen mit Wehmut zurück an ganz andere Stätten. Dennoch ist es gut, daß auch die Ferien mal einen Schlußpunkt finden. In Shakespeares „Heinrich IV." klingt die gute Weisheit: „Bestünd' das ganze Jahr aus Feiertagen, so würde Spiel so lästig sein wie Arbeit!" Nur im Wechsel liegt das Glück. Nach einigen Tagen merkt man's schon, daß die Arbeit auch ganz gut schmeckt. Man hat sich doch recht erholt, und das Gefühl, mit frischer Krast etwas Ordentliches schaffen zu können, hebt und beglückt den ganzen Menschen. Die Kinder freilich stellen noch keine derartigen Welt- und Lebensbetrachtungen an. Aber dic Eltern haben ihre Freude, daß nun besser gegessen, ruhiger ge- schlascn und frischer aufgetreten wird. Eine Sommerfrische kostet Geld. Es ist weise, vorher ein wohlerwogenes Budget auszustellen. Man hat's getan. Doch wie ist das so ein wunderliches Ding um die schönste Theorie! Sie wird von der Praxis ost recht tüchtig über den Hausen geworsen; und wenn nach Goethe der Mensch nicht geboren ist, „die Probleme der Welt zu lösen", so mag er sich nicht grämen, wenn ihm das sommerliche Geldbeutel-Problem ein bißchen vorbcige- lang. Da waren die berühmten, unvorhergesehenen Ausgaben. Da fanden sich nette Leutchen, die zu besonderen Partien und sreundschast- lichcn Schmausereien animierten. Da lauste man sich der lieben Er innerungen mehr, als unbedingt nötig war. Da gab man sich manch mal einer flotten Leichtsinnsstimmung-hin . . . Soll man's bereuen? Doch sicherlich nur dann, wenn'« gar zu unsinnige Verschwendung war. Zwecklos ist's, hinterher zu sagen: Wir hätten lieber dorthin statt dahin gehen, lieber dies statt das uns ansehcn sollen! Du glück lich Heimgekehrter und frisch Gestärkter, sei sroh und dankbar sür das Gute, das du aus deiner Reise gehabt hast, — und das nächstemal kannst du ja einen anderen Plan austüstcln! Vorläufig soll es eine gescheite Losung sein: Daheim ist daheim! Freundlich, behaglich guckt cS einen an im eigenen, lieben Heim. Vielleicht sreut sich auch der verwaiste Stammtisch aus seine alten Getreuen und ihre verschiedcnt- lichen Fcrienberichte. Man hat ja in den paar Wochen so manches erlebt, und man wird erzählen, am Ende mit wirklicher Begeisterung... — Die Sächsischen Staatsfinanzen. Bekannt lich batte der Rechenschaftsb-richt, der dem früheren Land tag über die damals abgeschlossene Finanzpertolü vorge- In's Ku-anesenreich! Reisebliefe von Engelk-Foche. (7. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Schmerzlich vermißt wurde von uns all?u d e Be dienung und Verpflegung auf dem „Großen Kurfü sten". Serviert und bedient wurden wir von sudanesischen Männern. Weibliche Bedienung war, wie überhaupt im Orient, nicht vorhanden. AIS „Wächter der Nacht" postierte sich ein deutsch sprechender Schwarzer am Eingang des Hotels. Aus- ruhen darf er sich in einem dort aufgestellten Irans- portablen niedrigen Zelte. 10. Februar. Morgens 8'/s Uhr mit einem Extradampfer an das Gestade von Omdurmav. Dort wurden wir von 22 uns erwartenden Eseljungen mit ihren Grautieren empfangen. Auf der letzteren geduldigen Rücken gtngs nuu im flotten Tempo durch die Straßen der Stadt bis zum Markte, dem früheren Richtplatz des Kalifen. Hier wurde abge- sesien und das ungewohnte Getriebe besichtigt; hier und dort wurden auch Einkäufe gemacht; erstanden wurden Straußenfedern, Speere und sonstige Jagdtrophäen, ge trocknete Krokodil-BabyS, alte Münzen und der Dinge mehr. Ohne Dragoman (Führer und Dolmetsch) soll sich kein Europäer hier in die engen Gäßchen wagen, er würde in dem Getriebe und den sich gleichseher-oen Gängen keinen Ausweg finden können. Eine große Gefahr für Leib und Leben eines Eu- ropäers besteht meiner Ansicht nach zu jetziger Zeit hier nicht. Hier, wo vor kaum mehr als 12 Jahren noch die Grausamkeit herrschte, wo der mächtige Kalif mit seinen legt worden war, dank der Rügerschen Finanzpolitik mit einem Ueberschuß von 43 Millionen abgeschlossen. Exzellenz v. Rüger warnte damals, daraus übertriebene Schlüsse für die Zukunft zu ziehen, weil es sich um vorübergehende, besonder« günstige Konjunkturen gehandelt habe. Der Ueberschuß wurde zur teilweisen Tilgung der Staats schulden verwendet; e« wurden hierdurch dauernd die Ausgaben des Landes für Schuldzinsen um etwa 1V, Millionen jährlich vermindert. In der Finanzpertode, über die dem nächsten Landtag der Rechenschaftsbericht vorgelegt werden wird, kommen die bewilligten erheblichen neuen Ausgaben, namentlich die Besoldungserhöhungeu der Beamten, voll zur Geltung; auch war mit einer rück läufigen Konjunktur zu rechnen, die erst vor etwa Jahres frist zum Stillstand kam. Es kann wohl mit unter die segensreichen Folgen der Gesundung der Reichsfinanzen und die dadurch mittelbar bewirkte Festigung auch der L^ndeSfisanzen gerechnet werden, wenn auch der kommende Rechenschaftsbericht mit einem glänzenden Ergebsis ab- schließrn wird. Gleichwohl ist für die Zukunft Sparsam keit geboten. Trotz des erheblichen Uederschufses der ver gangenen Finanzpcriode wird, wie verlautet, der neue Etat nur gerade balanzierrn, weil mancherlei Neuforde- rungen sich nicht mehr zurückhalten lassen, wennschon auch im neuen Etat die einzelnen Resorts viele weiten« und an sich begründeten Wünsche nicht erfüllt sehen. Jedenfalls wäre eS nach den harten Lehren, die wir früher schon im Reich und im Laude gezogen haben, auch nicht zu verantworten, wenn wir wegen eines glänzenden Ergeb nisses der vergangenen letzte« Jahre die Grundsätze strengster Sparsamkeit für die Zukunft auch nur in einem Punkte verlassen würden. — Die Kgl. Sächs. Farstakademie Tharandt besteht bekanntlich in diesem Jahre 100 Jahre. Sie wurde 1811 als PrivatforstiLstitut eröffnet, aus welchem Anlaß am 24. Mai d. I eise einfache Gedenkfeier in dem weltberühmten Justsiute stattgefunden hat. Die eigentliche Hundertjahrfeier soll, wie die „Sächsische Polt- t sche Landeskorrespondenz" von maßgebender Stelle er- iährt, erst im Jahre 1916 in größerem Rahmen begangen werden und zwar soll analog früheren Ermnerungsfriern als Ausgangspunkt das Jahr gewählt werden, in dem die Akademie zur Staatslehranstalt erhoben worden ist. — Die Volksschuttasten der Gemeinden sind dauernd Gegenstand beweglicher Klager, und die da durch hervorgerufene Stimmung bildet ein schweres Hemm- nis für alle, die der Volksschule vorwärts helfen wollen Auch Württemberg, daß im Vorjahre sein Schulgesetz er neuerte, hat das empfunden. Die württewbergische Staats- regierung aber, die dabei ebenfalls mit solchen Klage« der Gemeinden über die „schier unerschwinglichen" Volks, schulkosten zu kämpfen halte, wußte sich zu helfen. Sie machte eine umfangreiche Statistik über die Verteilung ;er Schullasten auf und stellte dabei fest: Die Auszaden der Gemeinden für andere Zwecks sind weit mehr ge stiegen als die Laken der Volksschule, die VolkLschul- kosten nehmen einen immer mehr abnehmenden Betrag der Gemcindesteuttü ia Anspruch, von einer allgemeine« Ueberbürdung der Gemeinden durch die Volksschule kann darum auch nicht gut gesprochen werden. Dieses wirk same Mittel Württembergs sollte überall da angewendet werden, wo au der allgemeinen gesetzlichen Verbesserung der Volksschule gearbeitet wird, wir z. B. jetzt im König reich Sachsen. Hier steht bekanntlich die Reform des Volksschulgesetzes vor der Tür. Wiederholt wurde bereits im Landtage darüber verhandelt, und baS Kultus ministerium ist wohl zurzeit mit der Bearbeitung deS Entwurfs beschäftigt. Ohne Kosten geht es natürlich bei der Verbesserung des Großbetriebs „Volksschule" nicht ab, und schon find geschäftige Leute am Werk?, in der Bevölkerung mit dieser Tatsache gegen die geplante Schul reform Stimmung zu machen. Der Verein der Gemeinde- Vorstände in der Amtshauptmannschaft Ehemnitz sucht die einzelnen Gemeinden Sachsens für eine Petition zu gewinnen, tu der auf die ungeheuren Kosten der Schul reform aufmerksam gemacht und im Interesse der an sich schon außerordentlich belasteten Gemeinden um Ablehnung der bekämpften Forderungen gebeten wird. Auch hier heißt es also: Die wirtschaftliche Existenz der Gemeinden Widersachern und den gefangenen Feiuden in der Regel kurzen Prozeß, „Kopf ab", machte, herrschen jetzt verhält- niSmäßig geordnete Zustände. Freilich, wer hier reinliche und gesittete Zustände nach europäischem Muster zu finden hofft, wird sich enttäuscht fühlen. Hoffentlich wird die fernere Zeit in dieser Hinsicht weiteren Wandel schaffen Vieles ist schon erreicht, aber vieles muß «och erreicht werden. Eine Reinlichkeit, wie z. B bet uns zu Hause, wird hier in der Wüste beim besten Willen nicht erzielt werden können. Wüste ist ebeu Wüste, und der hier täglich und stündlich aufwirbelnde Staub kann nicht hin- weggesegt werde«, er lagert sich auf alles und jedes. Auch auf den Bakschisch sind die Leute außer den Eseljungen noch nicht so geeicht wie weiter auf Norden zu in Aegypten. In Omvurman wohnen jetzt noch un- gefähr 50000 Eingeborene, demgegenüber zählt man kaum über 100 Europäer (meist Grieche«, den» der Handel liegt vorwiegend in deren Händen). Hier war Slatin, ein Wiener, 12 Jahre Gefangener des Mahdi Mohammed Ahmed und seines Nachfolgers, des gewalttätigen Kalifen Abdullaht Tatsche, und zwar von 1884 bis 1896. Erst im März 1896 gelang -S Slatin, zu entfliehen. Er wohnt jetzt in Khartum in einem prächtigen Palast und bekleidet den Posten eines Generalinspektors der sudanesischen Truppen mit dem Titel eines Paschas. Auch Karl Neufeld schmachtet; hier in Omdurman 12 Jahre in den Ketten des Kalifen. Er wurde befreit 1898 bei der Einnahme von Omdurman durch Lord Kitchener. Beide haben den mohammedanischen Glauben während der Gefangenschaft angenommen bezw. aunehmen müssen. Neufeld wohnt jetzt in Assuan als Mühleubesitzer, kleidet sich als Orientale und soll sich auch in deren Ge bräuchen wohl und glücklich fühlen. ist in Gefahr! An der Regierung wäre es, nach dem Rezept Württembergs zu arbeiten und zunächst einmal klarzulegen, welchen Anteil die Volksschulen am Haushalt der Gemeinden jtzt haben und früher hatten. Solch aufklärende Arbeit, die die Mär von dem alle Steuern verschlingenden Moloch Volksschule auf ihre innere Wahr heit prüft, müßte der Regierung Bedürfnis sein. Ihr kann es doch schließlich auch richt gleichMtiz sein, wenn durch solch tendenziöses Arbeiten der Reformgegner die Opferwilligkeit der Bevölkerung schon in ihren ersten Regungen erMt und den Kernforderuagen der Schul- reform — Herabsetzung der Klaffenbestände, Ausgestaltung aller Volksschulen zu normalen Betrieben — vorzeitig das Grab gegraben wird. — Ueber die Haltung der christlichen Regier ungen gegenüber dem Jslaw wurde auf der zweiten Konferenz für Muhammebanermission in Lakhnau (Jadien) verhandelt Aus dem darüber erstatteten Bericht teilt der „SuäLn-k'iomsr" in seiner Juni-Nummer folgendes mit. 160 Millionen Muhammedanern, alio der ganzen muhommrdanischen Bevölkerung der Erde^ stehen heute unter christlicher Obrigkeit, di; leider in den meisten Fällen den Fortschritt des Islam begünstigt Frankreich gestattet keine evangelische Misstonsarbeit in seine« Kolonien (S Die Red), fördert aber die Bestrebungen der römisch-katholischen Mission. Rußland, daß trotz proklamierter Religionsfreiheit den Uebertritt zum Protestantismus nach wie vor er schwert, legt der Ausbreitung des Islams kein Hindernis in den Weg. D>e rusfisch-orihodoxe Kirche hat in den letzten Jahren viele Tausende ihrer Anhänger au den Islam verloren, der ia Rußland in unsern Tagen eine ungeahnte geistige und wirtschaftliche Entwicklung erlebt uns eine rege Propaganda entfaltet. In Holland, daß früher aus politischen Gründen den Islam in seinen Ko lonien begünstigte, nimmt die Regierung neuerdings, durch die Erfahrungen in Niederländisch-Jnoien klug geworden, eine Stellung strenger Neutralität ein. Doch fördert sie nach Kräften die Interessen der christlichen Mission. Deutschland sucht in Deuisch-Ostafrika der Ausbreitung des Islams entgegenzuarbciten, ist in Logo und Kamerun der Missionsardeit gewogen. — Die Stellung Englands den Muhammedanern gegenüber besonders im Sudan und EhMen wurde mehrfach kritisiert. Furcht vor den Muhammedanern bestimme die Politik des britischen Agenten. Im umhammeoauischm Sudan ist aggressive Missionsarbeit untersagt, es dürfen keine Missionsver» sammluugen gehalten werden, alle direkt evangelistische Tätigkeit ist verboten Das Gordon College in Khartum ist Uider eine vollständige muhammeoanische Anstalt ge» wordru, in welcher der Koran den ganzen Unterricht be herrscht und bas Evangelium keinen Raum hat. Uster den Kolonialtruppe» der europäisch-christlichen Regierungen im mohammedanischen Airika soll der Brauch herrschen, daß Heiden, die in die Truppen eingestellt werden, den muhammedanischr» Glauben anuehmen und sich beschneiden lassen müssen. — Ci« Mittel gegen Maul- nnd Klaue«- feucht? Wir lesen in der „Kölnischen Zeitung": Dr. Doyen hat dem Landwirtschaftsminister mitgeteiit, daß die Untersuchungen, die er über die Maul- und Klauenseuche aagestellt hat, beendet seien, und daß es ihm gelungen sei, eine Lösung zur Immunisierung der Rinder zu gewinne« und die Dosen festzustellrn, die davon bei den Tieren im Verhältnis zum Gewicht und zum Alter nötig sind. Er schreibt: „Die von mir gegen die Maul- und Klauenseuche zubereitete bakterienvcrvichtende Flüssigkeit (solution phago- grne) hält die Krankheit währens der Inkubationszeit auf, desgleichen ihre Entwickelung in den drei ersten Tagen nach dem Erscheinen der örtlichen Verletzungen und beugt s kundären Komplikation^ vor. Da d" Inkubationszeit sich durch einfache Temperaturmessung leicht feststellen läßt, darf ich wohl behaupten, daß die Maul- und Klauenseuche endgültig besiegt ist. Die Behandlung ist leicht und kann durch jeden bewirkt werden, der sich streng an meine Vor schriften hält. Die Ergebnisse meiner phazogenen Methode bet einer so ansteckenden und leicht um sich greifenden Krankhrit bilden eine weitere Bestätigung der seit mehreren Jahren beim Menschen durch Mykolysiu, das eingenommen und eingespritzt werden kann, und bet den Haustieren durch Wir besichtigten noch die Gefängnisse sowie die jetzt verwahrlosten Gebäude des Mahdi, deS Kalifen und die Begräbnisstätte des Mahdi. Der Leichnam des letzteren wurde von den siegreichen Engländern, weil man befürch tete, diese Stätte würde als Wallfahrtsort betrachtet werden, ausgegrabrn und verbrannt und die Asche in alle Winde verstreut. Im Hause des Kalifen sahen wir noch die bei der Zerstörung von Kbartum gestohlenen und hierher ge brachten und zum Bau bezw. zur Verschönerung desselben gebrauchten Fenster, Eisenträger und Holzschwelle« usw. Ebenso wurde uns das neben dem Baberaum gelegene Zimmer gezeigt, in welchem der Kalif sich an jedem Tage durch 24 kleine Mädchen massieren ließ. Denn der Kalif „war kein guter Mann", so wurde uns von unserem Dra- goman versichert. Hierneben war auch der Raum, in welchem fremde Frauen und Mädchen gefangen gehalten wurden. „Der Kalif war eben Herrscher über Tod und Leben seiner Untertanen im ganzen Reiche". Das sagt alles und kennzeichnet die Zustände vor 1898. Jetzt ist Omdurman der Haupthanbelsplatz des ganzen Sudan, teils auch Abessiniens. Sämtliche Produkte aus Kordofan und Darfur, wie Elfenbein, Gummi und Straußenfedern usw. gelangen durch Kamelkarawanen nach hier. Alle Dampfschiffe und Segelbarken des blauen und des weißen Nils entladen hier Produkte des Landes. Nun wurden wieder unsere Grautiere bestiege», und an zerstörten Bauten (ganze Stadtteile, denn vor 1898 lebten in Omdurman über 100000 Menschen!), an dem Richtplatze mit einer Grube, in welche die abgrschnitteuen Köpfe der ums Leben gebrachten Menschen geworfen wurden, vorbei gings wieder zu unserem Steamer, der uns in etwa einer halben Stunde vor unserem Hotel absetzte. (Fortsetzung folgt.)