Volltext Seite (XML)
Schiffstaufe daselbst trij^ehmen. Zahlreiche Einladungen zur Festfeier find «M,gen. Während der bevorstehenden Sommerferien wird der König keine größere Reise mit seinen Söhnen und Töchtern unternehmen, wenigstens find bis jetzt keinerlei Dispositionen hierfür getrosten worden. Voraussichtlich wird die Königliche Familie von Mitte Juli ab nach dem Jagdschlösse Reheseld über siedeln, das ja bekanntlich mit seiner herrlichen Umgebung eine Fülle der reizvollsten Waldspaziergänge und Aus flüge bietet, die von dem Monarchen, der ja ein großer Naturfreund ist, gern aufgesucht werden. Im Anschluß an den Aufenthalt in Rehefeld dürfte sich noch ein solcher im Jagdschlösse Moritzburg anschlicßeu, wo auch der Kron prinz Georg von seinem sechswöchentlichen Badeaufenthalte in Wittdün eintriffen wird. Nach den großen Ferien wird Se. Majestät mit seinen Söhnen und Töchtern den üblichen Aufenthalt im König!. Lustschlosse Pillnitz nehmen, der sich immer bis Ende Sepember oder Oktober aus dehnt. Der prachtvolle Schloßgarten von Pillnitz, der gerade jetzt im schönsten Sommeiflor steht, ist also während der Dauer der großen Ferien für den Besuch des Publikums vollständig freigegeben. Prinz Johann Georg vollendet am 10. Juli sein 42. Lebensjahr. An demselben Tage sind es 40 Jahre her, daß sein Großvater König Johann ihn zum Chef des 8. Infanterie-Regiments Nr. 107 ernannte. Der Fürst ist der letzte Sachsevprivz gewesen, welchem schon im zarten Kindesalter die Ehrenstellung als sächsischer Regimentschef verliehen wurde. Der Kaiser hat vorgestern früh an Bord der „Hohen- zollern" von Kiel aus seine Nordlandsretse angetreten und traf gestern nachmittag 2 Uhr in Stavanger ein. Die Kaiserin ist vorgestern früh mit Prinzessin Vik toria Luise und Prinz Joachim in Schloß Wilhelmshöhe bei Kastel eingetroffen. Der preußische Staatssekretär Delbrück besuchte in Begleitung anderer hervorragender Persönlichkeiten die Internationale Hygiene-Ausstellung. Die Exköntgtn-Wttwe von Portugal ist in Turin gestorben. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 7. Juli. Das Ghristenlum und die schulentlassene Jugend. Wohl keine Frage wird jetzt in kirchlichen Kreisen so eingehend erörtert als die: Wie steigern wir die christliche Fürsorge sür die Jugend? Nicht als ob man früher dieser Sache nur ein theoretisches Interesse rntgegengebracht hätte. Seit Jahrzehnten gibt es Jünglings- und Jungfrauenvereine, kirchliche Unterredungen, Religionsunterricht in der Fortbildungsschule und manches andere mehr. Die Innere Mission hat immer wieder auf die Notwendigkeit einer allseitigen Jugendpflege hingewiesen, und kirchlich Interessierte Einzelpersvnlichkeiten haben sür den guten Zweck so manches besondere Opfer an Zeit und Geld ge bracht. Aber trotz allem und allem, die Entkirchlichung, und man darf in diefem Zusammenhänge gleicMagen, die Entchristlichung der schulentlassenen Jugend hat bedenklich zugenommen. Wie verbringen Burschen und Mädchen ihre Feierabende und überhaupt ihre freie Zeit? Wie steht's beispielsweise mit ihrer Lektüre? Ist nicht eine weitgehende Verrohung der Jugend der Gegenstand einer ständigen Klage aller Volkssreunde geworden? Muß man nicht in großzügigster Weife vor gehen, um die Jugend sür eine christlich-gesunde Weltanschauung zu gewinnen und zu bewahren? Ja, mehr Großzügigkeit in dieser Arbeit! So hat neulich eine kirchliche Stimme unseres Sachjenlandes gerufen und mit befondercm Blick aus die männliche Jugend u. a. auch em- psohlen: Körperpflege durch Turnen, Sport, Spiel, Wandermärsche und Ferienheime; Jugendheime für gesellige Vereinigung: Einrichtung von Bibliotheken, Wanderausstellungen, Fortbildungskursen, Wohlsahrts- einrichtungen. Es kann und soll sich also keineswegs um bloße Er- bauungs- und Bckehrungsversuche im pietistischen Traktätchcnstile handeln. Weitschauende und doch religiös fest begründete Erziehungs arbeit, das ist die Hauptsache. Die Schwierigkeit fängt nun immer inr einzelnen praktischen Falle an. Aus dem Lande ist sie mindestens ebenso vorhanden wie in der großen Stadt. Oft wird es beim besten und redlichsten Willen nicht möglich sein, den jungen Leuten einen wirklichen Begriff von innerer „Freiheit" beizubringen und sie zu einem entsprechenden Lebenswandel zu veranlassen. Die Negation, die ihnen von den verschiedensten Seiten her lockend Vorgehalien wird, hat es eben leichter als die Position der alten, doch irgendwie von Zucht und Ordnung redenden Autoritäten. Ist man aber vom Werte einer sittlich-religiösen Jugenderziehung überzeugt, so mag man auch be- benken, daß die Jugend kein Unrecht erleidet, wenn sie in diesem Punkte mit fester Hand geführt, ja direkt genötigt wird. Man spreche nicht so schnell von einem unevangelischen Zwange. Ohne einen gewissen Zwang ist überhaupt keine Jugenderziehung möglich. Ob der Vor schlag, die Volksschule obligatorisch noch ein Paar Jahre hinauszudehnen, in der Praxis allenthalben durchführbar wäre, steht dahin. Mehr im Bereiche deS Möglichen dürste es liegen, wenn das Fortbildungsschul wesen noch weiter ausgestaltet würde;, die christliche Charakterbildung könnte hier sicherlich viel intensiver gesördert werden, als wenn man nur in Vereinen usw. die paar freiwillig kommenden jungen Leute vor sich hat. Unreifes Geschrei wegen Freiheitsbeschneidung erledigt sich doch schließlich dadurch, daß es noch Unmündige, ost die reinen Kinder sind, die als Erziehungsobjckte in Betracht kommen, und daß der gesunde praktische Zweck des Ganzen letzten Endes doch das Allcr- wichtigste ist. Die Jugend braucht Zucht zu ihrem eigenen und des Volkes Heile. Sie soll deswegen noch lange kein Sklavendasein führen, nein, erst recht sroh und frei werden im Geiste eines wcltosfenen, praktischen Christentums. — Geänderte Orlsb-zelchmrug. Di-General- direktion drr König!. Sächs. Staatstisenbahneu hat auf Ansuchen des Ortsvereivs in Harthau verfügt, daß die dortige Bahnstation an Stelle der irreführenden Bezeich nung „Harthau im Erzgebirge" vom 1. Juli dieses Jahres kr Kann nicht gross genug geschrieben werden, daß auch in der ruhigeren Geschäftszeit eine regel mäßige ZeitungS-Reklame nicht entbehrt werden kann. Wie das Publikum täglich seine Zeitung zu lesen wünscht, so will es auch wissen, was der Kaufman» neu anzubieten hat. Es muß deshalb allen ein sichtigen Geschäftsleuten eine regelmäßige Inseraten- Reklame in dem „Wochenblatt für Wtlsvruff", welches wohl in jedem Hause des Amtsgerichts- : : bezirkes gelesen wird, empfohlen werden. : : an die zutreffendere Bezeichnung „bei Chemnitz" führt. Bei der Post wird der Ort Harthau (Bezirk Chemnitz) genannt. — 3l4 Nerie«fo»derzüge mit ermäßigten Preisen verkehren dieses Jahr auf den deutschen Eisenbahnen. Mit den meisten Ferienzügen ist München bedacht, nämlich mit 68. ES folgt die Nordsee mit 53, Frankfurt a. M, Basel und die Schweiz mit 38, das Riesengebirge 23, Berlin 20 und drr Harz mit 18. — DaS Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Aus bruch der Maul» und Klauenseuche vom Schlacht- und Viehhofe zu Hof a. S. am 3. Juli sowie den Aus bruch und das Erlöschen derselben vom Schlachthof zu Hamburg und vom Vtehhos zu Mainz am 3. Juli. — Dir Maul- und Klauenseuche breitet sich in der Döbeln- Oschatz-Lommatzscher Pflege in besorgniserregender Weise immer mehr aus. Fast jeden Tag dieser und voriger Woche erfolgten Bekanntmachungen vom Ausbruch der Seuche in verschiedenen Grhöften. Die Landwirte halten jetzt jede« Fremden von ihren Gehöften fern, selbst der Schornsteinfeger kann seinem Geschäft in den gesperrten Ortschaften nicht nach gehen. Die Bezirkstierärzte in Döbeln und Oschatz sind derart in Anspruch genommen, daß zu ihrer Unterstützung der Amtslierarzt Wobst aus Bodenbach dahin berufen und in Ostrau, dem Mittelpunkt der Seuchenherde, stationiert worden ist. Zur Erleich terung der Fleischversorgung der gesperrten Gemeinde» ist von der AmtShavptmannschaft je nach Bedürfnis die Einfuhr von Klaueovieh in die Sperrbezirke zum Zwecke sofortiger Schlachtung gestattet worden. — Herr Reichs- tagSabgeordneter Dr. Wagner hat sich mit einer Eingabe an den Staatssekretär des Reichspostamtes gewendet, in welcher er auf die Gefahren einer Weiterverbreiiung der Maul- und Klauenseuche durch das Landbestellpersonal der Post hingewiefen hat. In Beantwortung dieses Schreibens ist j tzt Herrn Reichstagsabgeordneten Dr. Wagner vom Reichspostamt mitgeteilr worden, daß der Herr Staatssekretär daraufhin zur Verhütung der Üeber- tragung von Viehseuchen durch das Landbestellpersonal das Geeignete veranlaßt hat. U. a. ist deu Landbrief- trägern daS Betreten verseuchter Stallungen rc. untersagt worden. — Der Bund der Landwirte hält am 10. Juli nachmittags 3 Uhr aus dem Harthaberg (Kurpark Hartha> ein Sommerfest ab, zu dem alle Mitglieder mit ihren Frauen und erwachsenen Kindern eivgeladen sind. DaS Fest wird in der Hauptsache bestehen in Konzert auf dem Berge, Ansprache des Landesdelegierten, Festrede von Dr. Georg Oertel, Prolog, gesprochen von einer jungen Dame, Ansprache des stellvertretenden Landesdelegicrten, eventuell weiteren Ansprachen, Gesang, Festzug, sowie am Abend Tanz im Kurhaus und Gartenkonzert. Bei un günstiger Witterung findet das Fest im Saale des Kur hauses statt. Zu den mittags 1 Uhr und 2 Uhr 17 Minuten aus der Richtung Dresden auf Bahnhof Tha randt etntreffeuden Personenzügen stehen dort zur Be förderung nach Hartha Omnibusse und Leiterwagen zur Verfügung. Hartha ist von Tharandt über die „Hohe Buche" in etwa 40 Minuten, über die Thalmühle in etwa einer Stunde, von Klingenberg-Colmnitz aus in 1^ Stunden zu Fuße durch schönen Wald gut erreichbar. — Für Pilzsammler. Zum Abschmioen der Pilze bemerkt Obersorstmeister Dr. Möller von der Forst akademie zu Eberswalde: der im Boden zurückbleibende Fuß des Stieles sei ein Brutherd für Schimmelpilze, die ihn in Fäulnis überführen. DaS Belassen diS untersten Stielendes im Boden sei schädigend und niemals nützlich. Am besten nehme man die Pilze mit leichter Drehung völlig auS dem Boden. — Werft keine Kirschkerne achtlos auf die Stratze! Das ist in jedem Sommer immer wieder die alte Gedankenlosigkeit, die böse, gefährliche Unsitte — nicht nur der Kinder, sondern vieler Erwachsener! Mag nun die Kirsche gut oder schlecht, billig oder teuer sein, man schnabuliert sie unterwegs und streut die K.rne auf dem Pflaster umher, daß andere Leute, namentlich Kinder oder alte und gebrechliche Leute fallen und schweren Schaden nehmen können! Und wie unsauber werden die Anlagen durch Wckelpapier und Obstabfälle! — Balkoupflege. Der Balkon, ursprünglich eine Erfindung des Südens, speziell deS Orients, hat sich über raschend schnell auch in nördlicher gelegenen Ländern ein gebürgert. In der heutigen deutschen Architektur spielt er eine hervorragende Rolle. Kaum eine moderne Wohnung pflegt heutzutage ohne Balkon gebaut zu werden, und an warmen Sommerabenden, wie sie der Juli und der Au gust fast täglich mit sich bringen, steht man allerorts fast die ganze Familie auf dem Balkon versammelt. Blumen schmuck zu seiner Verschönerung fehlt selten, und die Hin- gäbe, mit der der Besitzer sich der Pflege dieser Blüte» unterzieht, ist eins der besten Zeugnisse für das tiefe Ge müt, daS unserem Volke eigen ist — »egen dessen uuS freilich nüchterne Nationen, wie die Amerikaner, zu ver spotten pflegen. Nun, wir wollen unS unsere harmlose Freude an jeglicher Naturschönheit dadurch nicht raube» lassen. Ob Feuerbohnen, Wein, Hopfen oder Clematis den Balkon beranken, ob aus seinen Blumenrausen feuer rote Geranien oder buntfarbige Petunien herübernicken, immer wird solch ein Ruheplätzchen einen anheimelnde», gemütlichen Eindruck machen, den man durch verständnis volle Auswahl der Möbel beliebig verstärken kann. Zur Zeit sind Korb- oder Bambusmöbel als Balkongarniturrn allgemein beliebt, und die einschlägige Industrie weiß sich tu täglich neuen, geschmackvollen Formen kaum zu er schöpfen. — Wundlaufett der Fütze ist zu dieser Jahres- zeit leider eine alltägliche Erscheinung und wirft oft die In s Kudanesenreich! Reisebriefe von EngelS-Foche. (Nachdruck verboten.) Endlich habe ich Zeit und Lust, meinem Versprechen, Dir einen ausführlichen Bericht meiner Geschäfts- und Vergnügungsreise zu geben, uachzukommen. Die geschäft lichen „Errungenschaften" gehören auf ein anderes Blatt, ich erzähle Dir deshalb nur von unserer Vergnügungsreise. Am 29. Januar, abends 9V, Uhr, kamen wir in Basel an. Wir logierten für die Nacht im unmittelbar am Bahnhof gelegenen „Schweizenhof". Am nächsten Morgen hieß es früh heraus, denn unser Zug fuhr schon um 7 Uhr über Luzern durch den St. Gotthard. Gegen ^1 Uhr schon waren wir in Bellinzona und gegen 1 Uhr 20 Minuten in Lugano. 1 Uhr 50 Minuten erreichten wir die italienische Grenze bei dir Zollstation Chiasso. DaS kleine Gepäck wurde kaum einer Inaugenscheinnahme unterworfen, und den großen Koffer hatte ich ja von Frankfurt aus direkt nach Genua speditieren lassen. Ich war dadurch der doch immerhin lästigen Zollplackeret im Gepäckwagen enthoben. Gegen 3 Uhr schon kamen wir in Mailand an; hier mußten wir umsteigen. Eine lästige und umständliche Sache, zumal der nach Genua fahrende Zug wie gewöhnlich schon vorher dicht besetzt war. Nach langem Hin- und Herrennen am Zuge entlang gelang es unS doch noch, einige bescheidene Plätzchen zu ergattern. Nun dachten wir, selbstverständlich hinter Mailand eine grünende und blühende Landschaft, so wie im Vorjahre um diese Zeit, zu erblicken, und die bisher verspürte un- behagliche Kälte sich in angenehme Wärme verwandelt zu sehen. Jawohl! Hinter Mailand lag mehr Schnee als in den Schweizer Bergen, und die Kälte hatte in nichts nachgelassen. Erst als wir gegen 5 Uhr die ApenMnen erreichten, verschwand die Schneelandschaft immer mehr. Abends 6 Uhr 40 Minuten fuhren wir im Hauptbahuhof von Genua ein. Dort empfing uns Herr Julius Bolt- Hausen aus Solingen, unser Reiseleiter, und nun waren wir der Sorge um unsere Gepäckstücke und um Weiter beförderung derselben enthoben. Doch nein, noch nicht ganz! Unser Koffer wäre noch nicht mitgekommen, so wurde uns berichtet. Na nu! Das wäre aber eine üble Sache, besonders für meine Damen. Zum Glück stellte es sich später heraus, daß der Koffer doch schon in Genua angekommen war. Er harrte nur unter Zollverschluß seiner Erlösung durch uns. Die hierzu nötigen Formali- täten wurden durch Herrn Bolthausen und dessen Beauf- tragten in aller Schnelle und Stille erledigt. Inzwischen rückte die Uhr auf sieben, und eS war höchste Zett, wollte» wir vom Abendessen noch etwas erhaschen, daß wir unS zu unserem im Hafen vor Anker liegenden „Großen l Kurfürst" begaben. DaS Diner war reichlich und gut, so, wie man eS auf den Dampfern des Norddeutschen Lloyd nicht anders erwarten kann. 31. Januar. Da unser Schiff nicht vor 12 Uhr abfährt, machen wir noch einen kleinen Bummel, gehen durch einige der uns schon bekannten Hauptstraßen und machen einige Einkäufe. Doch allzulange dürfen wir unS nicht auf- halten; ist es uns dock bekannt, daß König Friedrich August von Sachsen gegen 11 Uhr ankommt, und sich allsogleich nach unserem Schiffe, das ihn wie auch unS nach dem fernen Orient entführen soll, begeben wird. Also zurück zum „Großen Kurfürsten". Gegen 11 Uhr 45 Minuten kam der König au. Kein Hurra, kein ohrenbetäubender Lärm! Er betrat als einfacher Passagier in gewöhnlichem Reiseanzug die Planken unseres Schiffes, allerdings nicht, ohne auf seinem Wege einige Male „grknippst" worden zu sei». Reist der König auch inkognito unter dem Namen eines Grafen von Hilfeuburg, so war eS auf unserem Schiffe doch allgemein bekannt, daß König Friedrich August, sich unter diesem Pseudonym versteckte. Punkt 12 Uhr mittags wurden die Anker gelichtet, unser Koloß setzte sich in Bewegung; von dem im Hafen liegenden deutschen Kriegsschiffe „Hertha" wurden wir von der in Parade auf Deck stehenden Bemannung (ihr Hoch galt unserm königlichen Gaste) begrüßt, und hinaus gings aufs offene Meeri Da die See heute ziemlich ruhig, so ist von See kranken noch nichts zu spüre«. Scheinbar bleiben heute alle Passagiere von dieser lästigen, aber ungefährlichen Krankheit verschont. 1. Februar. Gegen 10 Uhr kam das Gestade von Neapel in Sicht. Doch dauerte eS noch bis 12 Uhr, bevor wir angelegt hatten. Hier zerstreuten sich die Passagiere deS „Großen Kurfürsten", auch unsere Gesellschaft teilte sich. Einige, darunter auch wir, besuchten bas Museum und die Galleria Umberto, andere fuhren hinaus nach Santa Lucia, wieder andere nach Pompeji, ein jeder nach Neigung und Liebhaberei; doch alle fanden sich gegen 7 Uhr zum Diner wieder an Bord ein. Nachts 12 Uhr lichtete der »Große Kurfürst" wieder seine Anker und weiter gings. dem Frühling entgegen. (Fortsetzung folgt.)