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Vie KWene-iussteilung In vrerclen. Der chinesische Pavillon. ie Jitternativnale Hygiene-Ausstellung, die Anfang Akai in Dresden eröffnet wurde, zeigt deutlich, welche bedeut same Rolle heute die Hygiene in Wissenschaft nnd Praxis spielt. Als vor 30 Jahren in Berlin die erste Hygiene-Aus stellung veranstaltet wurde, waren es erst verhältnismäßig bescheidene Anfänge, die gezeigt werden konnten. Mit der Entwicklung der öffentlichen Gesundheitspflege ist freilich auch die Routine im Ausstcllungswesen in diesen 30 Jahren gewaltig fortgeschritten. Die „Aufmachung" der Dresdener Aus stellung ist denn auch itt jeder Beziehung glänzend. Man hat den denkbar günstigsten Plaß ausgewählt, deu „Großen Garten", einen prächtigen Park im Innern der Stadt. Ans einer Fläche von 32OOOO Quadratmetern erheben sich hier gegen 50 einzelne Gebäude, von denen allerdings eine ganze Anzahl, und zwar die größten, ständig Ausstellnngszweckeu dienen. Man hat sie indessen durch An- nnd Pvrbaulen so geschickt eingekleidet, daß das gewohnte Bild völlig verwischt ist und die Einheitlichkeit der Gesamtarchitektur nirgends gestört wird. Interessant sind die Bauten der fremden Länder in der Herkulesallee. Vie ceibgarae aes Sultan; von tvinai. zn heute von einer „guten alten Zeit" doch nicht sprechen. Jene Zeiten sind die Zeiten der ungesundesten Lebensbedingungeu. Die meisten Er krankungen sind in sehr anschaulichen Modellen vorgeführt. Auch werden die ältesten menschlichen Nahrungs mittel vor Augen geführt. Welche ungeahnten Fortschritte von di.ser Zeit bis zn unseren Wasserleitungen, , Kanälen, Waschvorrichtungen nsm. gemacht wurden, wird gezeigt. Auch die populäre Abteilung darf, wie schon ihr Name sagt, auf Popularität rechnen. Sie zeichnet sich rein äußerlich durch eine besondere Ein heitlichkeit aus. Mau hat daraus verzichtet, mein oder weniger wahl- I los die Materialien züsammeu- Lrtnlussi Krieger in Rmdenstossmäntcln in Deutsch-Ost Afrika. bedürfen. In dieser Billigkeit ist aller dings auch der größte, wenn nicht der einzige Vorzug dieser Leibgardenniform zn erblicken. Der Pavillon Rußlands aus der Hygiene Ausstellung. Sie zeigen saft alle einen besonderen Stil. Bunt und aufdringlich hebt sich der Pavillon von Rußland (s. Abb.) hervor, begreifliches Nachdeirken erweckend, was gerade Rußland an Hygiene zu zeigen hat. Auch der Pavillon Ehinas, den unsere zweite Abbildung ver anschaulicht, gibt in dieser Hinsicht zu denken. Man erinnert sich dabei unwillkürlich an die jüngste Pestepidemie, bei der die chinesischen Hygieneeinrichtuugen völlig versagten und die russischen in einem etwas zweifelhaften i Lichte erschienen. Allerdings ist der chinesische Pavillon, der die im Reich der Mitte übliche Architektur zeigt, mir klein und kennzeichnet somit schon äußerlich die Geringfügigkeit des chinesischen Gesundheitswesens. Von den größeren Abteilungen der Ausstellung kann besonders die historische ans allgemeines Interesse Anspruch machen. Hier ist alles zusammengetragen, was uns die Geschichte, die Vorzeit und die Archäologie an Kennt nissen über die gesundheitlichen Bedingungen vermitteln, i» denen die Menschheit im grauen Altertum gelebt hat. Eines ist dabei nor allem klar: Gab es hier nnd da Zeit abselmitle, in denen einzelne Bürger in einer vertu hohen Körperkultur lebten, so kann wrm m hygienischer Beziehung im Vergleich zustelleu, nach besonderen Plänen ist alles von der Ansstetlungsleitung selbst ersonnen und ungeordnet worden. Wer niemals auch nur etwas von Hygiene nnd Gesundheits pflege gehört, oder nichts über den Bun und die Einrichtungen des menschlichen Körpers und die Tätigkeit seiner Organe kennt, hier bekommt er ein Bild, wie es ihm schöner nicht gewährt werden kann. Das Skelett, die Eingeweide, das Gehirn, Herz und Blutgefäße, ferner die einzelnen Glieder, Hände, Arme, Füße und Beine sind hier in sorgfältig hergestellten Präparaten zu sehen, wobei bei jedem einzelnen jedes überhaupt noch sichtbare Blutgefäß mit allen seinen Verzweigungen erkannt wird, Präparate der Lunge, des Herzens, wolei es kaum sach verständiger Erklärung bedarf, um dem Laien j Bau und Funktion der Organe klar zu machen. — Der Sultan Mutanga von ! llrindi in Deutsch-Ost-Afrika braucht seinen Etat mit Ausgaben für seinen Hofstaat nicht allzu sehr zu belasten. Seine Leib garde trägt eine Uniform, die an Billig keit nichts zn wünschen übrig läßt. Mü tangas Watussi - Krieger tragen nämlich Mäntel von Patmenrinde, zu deren Her stellung sie nicht einmal eines Schneiders