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Schutz gegen Pfuschertum und Schleuderpreise erfüllen, vielleicht in höherem Maße als ein Beschluß der Innung über Mindestpreise. Denn ein Jnnungsbeschuß ist ei« einseitiges Geschäft, dem das Publikum mit Mißtrauen begegnet und dessen Wirkung es sich zu entziehen versucht, indem es den Meister in Versuchung führt, dem Einzelnen Sondervorteile einzuräumen. Ein von öffentlichen Be hörden unter Kontrolle der Parlamente in Staat und Stadt festgesetzter Larifpreis hat genügend Ansehen in sich, um dem Publikum die Ueberzeugung der Richtigkeit zu geben und dem Meister die Kraft, die Zumutung nach billigeren Preisen als unbillig abzuweisen. Einerlei wie nun die Würfel im Kampf der Mei nungen über § 100g der ReichSgewerbeordnung fallen werden, der angemessene Tarifpreis würde ebenso dienlich sein, die Mindestpreise der Innungen zu rechtfertigen, wie er anderenfalls einen Ersatz für sie bieten würde. Asrrze Lhrsnik. Vin blutiges Familiendramn spielte sich in Hambach bei Neustadt a. d. Hardt ab. In einem Tob suchtsanfalle erschlug der Schreinermeister Trübbis seine wegen Krankheit im Bett liegende Frau mit einer Holz hacke. Dann tötete er seinen neunjährigen Sohn, indem er diesem mit einem Rasiermesser die.Kehle durchschnitt. Schließlich erhängte er sich selbst. Auch seinem Töchterchen hatte er nachgestellt, daß sich außerhalb der elterlichen Wohnung befand. Zwei weitere Söhne stehen beim Militär. In letzter Zeit waren seine Vermögensverhält- nisse zurückgegangen, sodaß er mit Nah.ungssorgen zu Kämpfen hatte. Entgleisung einer Probelokomotive. Eine amtliche Meldung aus Brieg in Schlesien besagt: Bei Durchfahrt durch den Bahnhof Sambowitz entgleiste in Weiche ix infolge Ablenkung vom durchgehenden Haupt gleis in das Ueberholungsgleis eine in Richtung nach Breslau fahrende Probelokomotive und stürzte um. Hier bei wurde der Heizer getötet, der Lokomotivführer, ein Werkmeister und ein Vorschlosser wurden schwer verletzt. Das Gleis Brieg—Breslau war auf die Dauer von zwölf Stunden unfahrbar. Der Zugverkehr wurde durch eingleisigen Betrieb aufrecht erhalten. Das verunglückte Karussell. In dem an der preußischen Grenze gelegenen Orte Briesenitz löste sich, wie aus Srolp in Pommern gemeldet wird, ein Teil eines Karussells während der Fahrt und flog in die Zuschaucrmenge. Zwei erwachsene Mädchen und drei Schulkinder wurden schwer, mehrere andere Personen leicht verwundet. Verheerende »randkatastraphe«. Im Dorfe Mescherin in Pommern, bekannt als Stettiner Ausflugs ort, brannten 25 Gebäude mit sämtlichem lebenden und loten Inventar nieder. Das Feuer fand in den zum größten Teil mit Rohr gedeckten Gebäuden reichliche Nahrung, erschwert wurden die Löscharbeiten auch dadurch, daß die zur Nachbarstadt führende Oderbrücke Reparaturen halber aufgerissen war. Bei dem Feuer wurde der Fabrikaufseher Goll von einer niederstürzenden Mauer verschüttet. Die Leiche konnte erst am andern Tage völlig verkohlt geborgen werden. — Ein in der Nacht zum Sonntag im sogenannten Narrenhaus des Lunaparks in Budapest ausgebrochenes Feuer breitete sich rasch auf die anderen Holzbauten aus. Der ent- standene Schaden soll 600000 Kronen betragen. — Der nahe bei Lorient gelegene Ort Kergroin-St.-Nicolas ist einem Preßtelegramm zufolge durch eine Feuersbrunst vollständig eingeäschert worden. Das Feuer entstand in einer Scheune und breitete sich infolge des heftigen Windes sehr schnell aus. Das Dorf hatte 500 Ein- wohner. Der Schaden ist sehr groß. — In dem Flecken Mir im russischen Gouvernement Minsk wütet ein ver heerendes Großseuer. Wie aus Minsk gemeldet wird, vernichtete vas Feuer innerhalb 24 Stunden 400 Häuser. Fünf Personen ertrunken. Beim Baden er trank in Hamburg der Mechanikerlehrling Harms und der Kaufmannslehrling Franz in der Bille. In der Elbe ertrank beim Baden ein 26jähriger Mann vor den Augen seiner Frau. Beim Segeln stürzten zwei Arbeiter über Bord und ertranken. Ei« furchtbares Unwetter entlud sich vorgestern nachmittag um vier Uhr über der östlichen Umgebung von Mannheim. Ein Gewitter, verbunden mit Hagel schlag, vernichtete sämtliche Garten- und Feldkulturen. Der Hagel von Taubcneiergröße lag stellenweise in einer Höhe bis zu 20 Zentimetern auf den Wegen. Die ganze Gegend bot das Bild einer Schneelandschaft. Der Schaden ist noch nicht zu übersehen; ein großer Teil der Geschädigten ist nicht versichert. Furchtbare Gewitter mit Hagelschlag. In der Gegend von Frankfurt a. M. und im Taunus hat am Montag nachmittag ein furchtbares Gewitter mit Hagelschlag unberechenbaren Schaden an Saaten und Obstbäumen angerichtet. Wie ferner aus Hanau gemeldet wird, ist in der Nacht zum Dienstag auch über den öst lichen Teil Hanaus und den angrenzenden oberhesfischen Kreis Büdingen ein schreckliches Unwetter niedergegangen. Die angerichteten Verwüstungen spotten jeder Beschreibung. Auf weite Strecken sind die Gemüse- und Getreidefelder überschwemmt. Die Ernte ist vollständig vernichtet. DE" Inserate "MW für die z)fingstausgabe erbitten wir rechtzeitig, damit grohe Sorg falt anf die Ausstattung -er In- r ferate gelegt werden kann. Durch die Gewalt der Wassermaffen ist der Boden metertief aufgerisscn. Die Hanauer Kleinbahn hat auf dieser Strecke den Verkehr einstellen müssen. — Aus Stuttgart wird folgendes berichtet: Ein schweres Unwetter, verbunden mit Wolkenbruch und Hagelschlag, richtete in der Umgegend großen Schaden an. In Grünsfeld wurde eine Mühle umgerissen. Der Besitzer sowie drei andere Personen ertranken. Nach Grünsfeld sind zwei Hilfskompagnien abgegangen. In Paimar (Baden) wurden sechs Häuser von der Flut weggerissen. Zwölf Personen, unter ihnen eine ganze Familie, sind ertrunken. — Ein Wolkenbruch suchte vorgestern Nacht die Umgegend an der Tauber heim. Der Fluß trat weit über seine Ufer und überschwemmte Wiesen und Necker stundenweit, sie mit Geröll überdeckend. Eine große Anzahl Menschen wird noch vermißt. Ueber 300 Stück Rindvieh kamen um, die ganze Ernte ist vernichtet, 200 Bäume wurden fsrtgerissen und eine ganze Anzahl Häuser und Brücken zum Einsturz gebracht. Der Blitz setzte mehrere Gehöfte in Brand. Bis jetzt werden 24 Menschen als tot gemeldet. — Durch Hagelwetter wurden Felder und Gärten im Kreise Lebus zum Teil völlig verwüstet. In Mürbenfelde wurde der Gutsschäfer mit zehn Schafen vom Blitz erschlagen. Aus der Domäne Lebus brannte, vom Blitzstrahl entzündet, ein Viehstall nieder; 300 Schafe kamen dabei um. «rotzer Wertsochendiebftahl i« erzbischöf lichen Polaste i« Messt««. Die Blatter melden auS Messina: Unbekannte Täter begingen im erzbischöflichen Palaste einen Diebstahl. Sie entwendeten kostbare kirch liche Gegenstände im Werte von einigen Millionen Lire, darunter einen goldenen, mit prächtigen Steinen ge schmückten Mantel, der einen wirklichen Wert von 100000 Lire besitzt, dessen historischer Wert aber auf 3 Millionen Lire geschätzt wird. »ei einem Gewölbeeinsturz acht Arbeiter getötet. Aus Rom wird gemeldet: Das Gewölbe eines Reservoirs einer neuen Wasserleitung in Apulien brach ein und begrub zwölf Arbeiter. Acht wurden getötet, vier schwer verletzt. Riese«waldbrä«de i« Japa«. Der Petersburger Telegraphen-Agentur wird aus Tokio gemeldet: Der Waldbrand nördlich von Hokkaide nimmt ungeheure Aus dehnung an. Fünf Städte sind von einem Feuermeer umgeben. Auch die Steinkohlengruben brennen. 300 Qua dratwerst sind verwüstet; mehrere Menschen find um gekommen. Der Brand i« dem Vergnügungspark von Sa» Francisco, Chutes Coney-Inseln, worüber wir bereits berichteten, entstand in einem Schuppen und breitete sich mit ungeheurer Geschwindigkeit au». Zahl reiche Personen, die sich nicht rechtzeitig retten konnten, sind zum Teil schwer verletzt. Nach einer weiteren Mel- düng sollen bereits sieben Tote unter den Trümmern der Brandstätte hervorgezogen worden sein. Eisenbahnkatastrophe i« Nordamerika. In der Nähe von Mac Cook im Staate Nebraska erfolgte ein Zusammenstoß zweier aus entgegengesetzter Richtung kommender Züge der Chicago—Burlington and Quinciy- bahn. Neun Personen wurden getötet. — Weiter wird zu dem Unglück gemeldet: Die beiden Züge rannten mit rasender Geschwindigkeit auf demselben Gleise ineinander. Die Maschinen wurde» durch den furchtbaren Anprall ineinandergeschachtelt und vollständig zertrümmert. Man sah nur noch einen Haufen wüst aufgetürmter Stahlmafsen. Bis jetzt sind 29 Tote die durch Brandwunden entsetzlich entstellt waren, au» den Trümmern geborgen worden. 20 Personen wurden schwerverletzt nach dem Hospital gebracht. Blasses Aussehen, matte Augen, körperlicher unk geistiges UMgkeitrgeW, Kopfschmerzen, nervöse Kreglsteit sind Mgeerschemngen von Warm! md WEM. hiergegen wird in nenerer Zeit mit großem Ische do; Mmm gekrovcht, wodurch dem Körper frische;, gesnnde; Uut zugesichrt wird und die Jeroen gekräftigt werden. Leciferrin ist sch MMkm zn nestmen. Frei; der Mosche AK. 1 (Enthält Ovo-Lecithin 0,5, Eisen als Eisenoxydhydrat an Zucker gebunden 0,75, aromatische Bestandteile in Cognac und Alkohol 40,0. Rest destilliertes Wasser). ' (202) I« alle« Apotheke« erhältlich, ga«z sicher von: Mohren-Apotheke, Dresden. -r E . * feurige Mien. Hisiorische Erzählung von Wilhelm Müller. frit Fortsetzung. Nachdruck verboten. Ms Franziskus Seymour taumelnd zu Boden sank und Margot ihn in ihren Armen auffing, lächelte er matt und schloß die Augen wie zum sanften Schlum mer. Der Schiffsführer drängte: „Eilen wir, ehe jede Rettung unmöglich wird und wir olle zu Grunde gehen." „Komm, Margot," bat die Königin. Aber hier endete die Treue der Dienerin „Ich kann den Sterbenden nicht verlassen," flüsterte sie, „rette Dich allein und Gott wird Dich schützen!" Der Schiffer hatte indeß die Segel gesetzt und die Königin hatte mit dem alten Förster in dem Fahrzeug Platz genommen. Dahin flog es vom leichten Land winde bewegt. John kam mit seinen Spießgesellen zu spät, sie konnten die Königin nicht mehr erreichen und aus Scheu vor dem Sterbenden flohen sie unter argen Schimpf worten von dannen. Der Verwundete öffnete noch einmal die Augen; sein Angesicht verzerrte nicht Todesangst und Schmerz, sondern es schien eher verklärt und verschönt. Er schaute Mit brechendem Blick zu Margot empor und stammelte: „Nun darf ich es Dir wohl offen gestehen, Margot, sch Unglücklicher, von Glück und Menschen Verstoßener, habe Dich geliebt." Sie drückte ihn noch fester in ihre Arme und weinte. « „Nächst Gott warst Du mein einziger Gedanke auf Erden." . Er lächelte seligunds PLPerte leiser und leisrrr „O, wie war mein Leben so finster, wie ist mein Tod lo schön." » Noch einmal hob sich das Auge zu der Geliebten empor, dann schloß es sich langsam, der letzte Atem ver hauchte und sein Herz schlug nicht mehr. Fischer fanden die arme Margot, wie sie den kalten Leichnam noch immer von ihren Armen umschlossen hielt. Sie gruben dem Toten ein Grab und brachten die schwer Erkrankte einstweilen in ihre nahe gelegenen Wohnungen. Margot verfiel in ein schweres Fieber — sie überwand die Krankheit nicht. Am öden Meeresstrande wurde sie neben dem ge- liebten Manne in die Kühle Erde gebettet, um nun im Tode mit dem vereint zu sein, von dem sie im Leben durch ein furchtbares Geschick getrennt war und der dev schönsten Tod, den Tod sür seine Feindin erlitten hatte. Henriette Maria erreichte zwar glücklich ihr Heimat land, aber sie sollte trotzdem keine glückliche Stunde aus Erden mehr erleben. Nach England kam sie nicht wie der zurück, denn ihr Gemahl, der König, hatte seine Macht verloren; er sollte den Leidenskelch bis auf den Grund leeren. Er wurde am 30. Januar 1649 vor dem Palast von Whitehall enthauptet. Die Tochter dieses unglücklichen Königspaares, die in schwerer Stunde in Exeter das Licht der Welt er blickt hatte und nach ihrer Mutter Henriette Maria ge nannt worden war, schien ebenso wenig zum Glück ge boren zu sein; sie wurde 1661 mit Philipp von Orleans, idem Bruder Ludwig des.Vierzehnten von Frankreich I vermählt. Diese Ehe war sehr unglücklich; sie starb an ' Gisch welches ihr wahrscheinlich auf Anstiftung ihres Gemahls beigebraht worden war. Sie kannte den Ur- Heber ihres Todes, aber sie zürnte ihm nicht und betete sür ihn noch auf dem Sterbebette. ' - - . Ende. > In der Moschee von Kaironan zeigt man die Tabaks pfeife des Barbiers von Mobk ned als Heiligtum. * Die Kaffeebohnen, die aus den an den Zweigsvitzen sitzenden Früchten gewonnen werden, gelten als die besten fP-rlkaffees. » Karl der Große erhielt von dem Khaliten Abdallah in Cordoba ein baumwollenes Gewand mm Ge schenk. , 4 Keine Kautschukart gedeiht in einer Höhe von über 500 Meter. < Die Fuchssiute „Krone" hat fast 29 Jahre lang un unterbrochen in derselben Schwadron (Brause nburgisches, Ulanen-Negiment Nr. 11.) Dienste getan. Das in Österreich und Süddeutschland beliebte Kar tenspiel Tarock soll von Michel Anaelo erfunden wordiU fein. ,_Wr das Skelett des Riesen O- Arten W