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Acheiibllltt U NNM w SV svv» , blau. Dienstag 36. Mai 1911 Terikiprüche für Gemüt und Verstand. », so » UN» sosi r»«L O, Gottstammelte Margot entsetzt. S098 Nachdruck verboten. srorisej-ung. er wieder auf die Straße trat. :en vir näheren Umstände erbrachten den Beweis, daß die Frau Mit einem ledigen, zuletzt in Dresden wohnhaft gewesenen Stoff allrS >0 Mt. >, 20, Gros Als Maraot der Königin den Besuch Franziskus Seymours mmeilte und daß sie in einer Stunde sich zur abermaligen Flucht bereit halten sollten, da fand diese kein Wort der Erwiderung; ihre stille, resignierte Miene deutete nur an, daß sie sich in ihr Schicksal ergab, daß es mit ihrer Kraft und ihrer Selbstbeherrschung zu Ende war. Der alte Förster erbot sich sofort, die beiden Frauen auch auf dieser zweiten Flucht zu begleiten und er und seine Schwester trafen sofort die notwendigen Vorbereit ungen, denn weder Margot noch die Königin waren dazu im Stande, diese waren vollständig gebrochen, fast keines klaren Gedankens mächtig. Eine halbe Stunde von der als Frist gestellten Stunde war verflossen; die Königin hatte während die ser Zeit wie eine Träumende dagesessen; sie schien der Welt schon entrückt zu sein und weder Sinn noch In teresse für das zu haben, was um sie her vorging. Als aber die neben ihr sitzende Margot flüsterte: »Noch eine halbe Stunde, dann wird er.Kommey", Zatzmd Wie groß für dich du seist, Vorm Ganzen bist du nichtig, 50V Doch als des Ganzen Glied bist du als kleinstes wichtig. leute beträchtlich geschädigt hat. Der Betreffende nannte sich Wagner und vertrieb im angeblichen Auftrage einer Firma: Chemisches Laboratorium von Selbmann, Berlin, Oranienstraße 6, in Staniol eingewickelte Stückchen Seife als Schutzmittel gegen Fliegen usw. zum Preise von 0,85 und 1,50 Mk. für das Stück. Es wurde festgestellt, daß es diese Firma gar nicht gibt, und daß das angebliche Schutzmittel nichts weiter als gewöhnliche Rasierseife ist. Der Schwindler heißt Hirschfeld und stammt aus Weimar. Bei seiner Einlieferung unternahm er einen Fluchtversuch, wurde aber sofort wieder ergriffen. Freitag früh nach 5 Uhr stürzte sich der 16jährige Handelsschüler Max Alfred Fritzsche von der König Friedrich August-Brücke in Plaue«. Er war sofort tot. Das Motiv der Tat ist Furcht vor Strafe. Sohn, der Monteur Paul Rehn, weilte auf Montage- -MM arbeit in Molinar in Spanien. Der Tag der Heimreise war schon bestimmt, jedoch das Schicksal wollte es anders. Dev deutsche Rundflug Ml um den B.-Z.-Preis der Lüfte, der, veranstaltet vom Verein Deutscher Flugtechniker nach den Bestimmungen des Deutschen Luftschiffer-Verbandes vom 11. Juni bis 7. Juli 1911 abgehalten wird, hat wie unseren Lesern bereits bekannt, bisher über 400000 Mark an Preisen zu verfügen. Die offizielle Strecke ist nunmehr endgültig fcstgestellt worden. Sie verzeichnet für den: 11 Juni: I. Tagesstrecke Berlin—Magdeburg. (Ber lin 0 Km, Potsdam 34 Km., Brandenburg 65 Km., Genthin 92 Km, Burg 118 Km., Magdeburg 140 Km.) 12. Juni: Ruhetag in Magdeburg. 13. Juni: tt. Tagesstrecke Magdeburg—Schwerin. (Magdeburg 0 Km., Stendal 58 Km., Wittenberge 103 Km., Ludwigslust 146 Km, Schwerin 182 Km) 14. Juni: Ruhetag in Schwerin. 15. Juni: m. Tagesstrecke Schwerin—Hamburg. (Schwerin 0 Km., Hagenow 26 Km, Boitzenburg 60 Km., Lauenburg 70 Km., Bergedorf 97 Km., Hamburg 120 Km) 16. Juni: Ruhetag in Hamburg. 17. Juni: iv. Tagesstrecke Hamburg—Kiel. (Ham burg 0 Km., Pinneberg 19 Km., Bramberg 48 Km., Neu münster 66 Km-, Kiel 110 Km.) 17. bis 22. Juni: Flugwoche in Kiel. 23. Juni: v. Tagesstrecke Kiel—Lüneburg. (Kiel 0 Km., Eutin 52 Km-, Lübeck (Zwangszwischenlandung) 82 Km., Mölln 107 Km., Lauenburg 135 Km., Lüneburg 153 Km.) 24. Juni: VI. Tagesstrecke Lüneburg—Hannover. (Lüneburg 0 Km., Uelzen 33 Km , Celle 82 Km, Han nover 115 Km.) 25. Juni: Ruhetag in Hannover. 26. Juni: VII. Tagesstrecke Hannover—Münster. (Hannover 0 Km., Bückeburg 54 Km., Minden 64 Km., Oeynhausen 76 Km., Herford 89 Km., Bielefeld (Zwangs zwischenlandung) 103 Km, Wiedenbrück 129 Km., Waren dorf 155 Km., Münster 180 Km) 27. Juni: Ruhetag in Münster. 28. Juni: vm. TagesstreckeMünster—Köln. (Münster 0 Km., Haltern 41 Km., Dorsten 59 Km., Wesel 83 Km., Rheinberg 97 Km, Mörs 109 Km., Undingen 120 Km., Neuß 137 Km., Köln 168.) Leger. ) Mk, Nutzend Nutzend V Mk. iuß. u. « Mk. Bei den letzten Arbeiten, die er noch verrichten mußte, ! wurde er vom elektrischen Strome getroffen und sofort getötet Die Eltern trifft der Schlag um so schwerer, als es bereits der dritte Sohn ist, der ihnen durch Unglücks fall entrissen wurde. Auf dem Rittergute in Mautitz bei Riesa sind von 15 Kindern an fünf halben Tagen 277 Gießkannen voll Maikäfer gesammelt worden. Jede Gießkanne mit In- halt wog neun Pfund. Ausgezählt hat eine Kanne 2850 Maikäfer enthalten. Im ganzen wurden etwa 2673 Pfund oder rund 846450 Maikäfer gefangen. Diese sind mit Schwefelkohlenstoff getötet und zu Dünger ge- Macht worden. Am Dienstag vormittag ist in Boragk bei Altenau die Witwe Heinrich und ihre 26jährige Tochter von dem 28jährigen Stallschweizer Müller aus Strehla mit einem Hammer erschlagen worden. Der Möld-r, der die Tat aus Rache begangen, weil die Tochter der Witwe Heinrich das Liebesverhältnis, das sie mit ihm unter halten, gelöst hatte, wurde am Mittwoch nachmittag tot an der Straße Jakobstal—Gohlis auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Zeithain «ufgefunden. Er hatte sich m einem Gasthof ein Messer zu verschaffen gewußt und war dann in den zum Truppenübungsplatz Zeithain gehörigen Wald geflüchtet. Von der Gendarmerie und Soldaten verfolgt, schnitt er sich vor den Augen der Ver folger die Kehle durch. Als die Frau des Maschinenstrickers Leichsenring in Schneeberg, die ihr 2jähriges Töchterchen für kurze Zeit allein gelassen hatte, in die Wohnung zurückkehrte, standen die Kleider des Kindes in Hellen Flammen. Das Kind erlitt derartig schwere Brandwunden, daß es bald darauf starb. Am Dienstag vormittag wurde durch die Polizei in Reichenbach i. B. ein dreister Schwindler festgenommen, der in mehr als 70 Städten eine große Anzahl Geschäfts- AruezO Lhrsnik. Die Maul, und Klauenseuche ist in Gebesee bei Weißensee (Thür.) insgesamt bisher in 130 Gehöften festgestellt. In der Stadt sind bereits der Seuche 65 Stück Weh, auf dem Gute 20 Stück, zusammen 85 Stück, zum Opfer gefallen. Einige kleinere Landwirte sind ihres ganzen Viehstandes verlustig. Der Abdecker kann die Beseitigung der Kadaver mit zwei zweispännigen Ge- schirren kaum bewältigen. Man tötet sogar die Schwalben, um ein Verschleppen der Krankheit in Ställe zu ver hüten. Auch in anderen Landorten ist die Seuchengefahr noch nicht beseitigt. Der Kgl. Landrat untersagte dieser halb alle Versammlungen auf dem Lande. Auch der auf den 28. Mai anberaumte Feuerwehrverbandstag in Tief- thal darf nicht abgehalten werden. Lie entmenschte Stiefmutter. In Siedow bei Pilsen sperrte die Hausbesitzersfrau Brecha ihre kleinen Stiefkinder in ein Haus, in dem sie Feuer anlegte. Nachbarn wurden zum Glück vorzeitig auf das Feuer aufmerksam. Die Kinder konnten daher noch rechtzeitig gerettet werden; das Haus brannte aber nieder. Die Mörderin wurde verhaftet. Todessprung aus -em Zuge. Ein Musiker vom Infanterieregiment 173 in Metz, der beim Spielen nach Forbach zurückgekehrt war, merkte auf der Rückfahrt, daß er zu weit gefahren war. Aus Angst, zu spät in die Kaserne zu kommen, sprang er aus dem Zuge, wurde überfahren und getötet. Ter Genuß von Menschenfleisch gegen Tuberkulose. Aus Tunis wird dem „Lok.-Anz." ge meldet: Einem Tuberkulosen war der Genuß von Menschen- fl-.isch von einem „Heiligen" verordnet worden. Darauf stahlen die Eltern des Kranken zwei kleine Kinder eines Nachbarstammes und gaben ihr Fleisch dem Kranken zum 29. Juni: Ruhetag in Köln. .... 30. Juni: ix. Tagesstrecke Köln—Dortmund. (Köln 0 Km., Rheydt 32 Km, Crefeld 51 Km., Duisburg 70 Km., Bottrop 87 Km., Recklinghausen 109 Km., Lünen 127 Km., Dortmund 140 Km.) 1. Juli: Ruhetag in Dortmund. 2. Juli: x. Tagesstrecke Dortmund—Kassel. (Dort- münd 0 Km., Unna 14 Km., Soest (Zwischenlandung) 45 Km., Büren 76 Km, Warburg 117 Km, Hofgeismar 133 Km., Kassel 153 Km.) 3. Juli: Xl. Tagesstrecke Kassel-Nordhausen. Kassel 0 Km, Münden 17 Km., Witzenhausen 35 Km., Heiligen stadt 54 Km., Bleichrode 87 Km., Nordhausen 102 Km.) 4. Juli: Ruhetag in Nordhausen. 5. Juli: xn. Tagesstrecke Nordhausen-Halberstadt. (Nordhausen 0 Km., Sangerhausen 42 Km, Mansfeld 58 Km., Aschersleben 78 Km., Halberstadt 112 Km., ress», direkter Harzflug, angerechnet mit 112 Km.) 6. Juli: Ruhetag in Halberstadt. 7. Juli: xm. Tagesstrecke Halberstadt-Berlin. (Halberstadt 0 Km., Aschersleben (Schleifenflug) 33 Km., Bernburg 52 Km., Cöthen 72 Km., Dessau (Zwangs zwischenlandung) 92 Km, Wittenberg 129 Km, Treuen- brietzen 147 Km, Berlin 203 Km.) Ais Saehtzs«. Wilsdruff, den 29. Mai. "rhob sie sich und wankte in das kleine Kämmerchen legen lächelte; der Morgen des Menschen hat gewöhn- ich noch ein heiteres Lächeln, während der Abend zu veilen nur Tränen kennt. Ueber die schwergeprüfte Mutter, die in diesem Au genblick das schwerste Opfer ihres Lebens bringen mußte, kam es mit einem Male wie eine Sehergabe, sie glaubte den ungewissen Nebelschleier der Zukunft mit hren Blicken zu durchdringen. Laut aufschluchzend preßte sie die Hände auf das wildpochende Herz. „Auch Dein Leben wird finster, auch Deine Tage, oie kaum begonnen haben, werden voll Trauer sein/ schluchzte sie. Wir werden am Schluffe der Erzählung sehen, daß diese unbewußt gesprochenen Worte sich nicht nur er füllen, sondern daß das Ende der Prinzessin noch estr viel schmerzenreicheres war, als das ihrer Matter. Ein leises Klopfen Margots deutete der Königin an, daß die Zeit abgelaufen war. - feiMge «Wien. L is'oriscke Erzählung von Wilhelm Milllcr. als wenn eine Schuld seine Seele belaste, als wenn suchen hatte, das kleine Kindchen wie ihr eigenes zu Böses verübt habe. !chüten. „Die Rache ist mein,/' murmelte er vor sich hin, als: Nur bis an die Schwelle des Kämmerchens durste s " Vater im Himmel, s Margot ihre Herrin begleiten; die Königin wollte nicht, vergib mir, ich konnte nicht anders handeln, ich konntej)aß ein sterbliches Auge ihren Mutterschmerz sehen es ihr nicht abschlagen — um der Tränen willen, die j sollte! sie einst um mich weinte." 5 Das Kind schlummerte sanft; die unglückliche Mut- 11 ster kniete neben dem einfachen Laaer nieder ; es war 14. acapriei. j in diesem Augenblick nicht einmal ein Trat für sie, daß das Kind in seinem Traumleben ihr freundlich ent- n Kus Seymour fort. „Haltet Euch zur Flucht bereit. Maroot hob dankend die Arme zu ihm empor; er noch bevor — die Trennung von ihrem Kinde, welches neigte sich über sie und es war, als ob er sprechende doch nicht mit auf die Flucht nehmm konnte und wolle, aber kein Laut kam über seine Lippen. Und wie daher einstweilen unter der Obhut der guten, alten Frau er mit gesenktem Haupte von dannen ging, da war es,; bleiben mußte, die sich dazu bereit erklärt und verspro- , Donnerstag wurde in der Naumsnnschcn Badeanstalt ,! in Dresden vom Bademeister Otto die Leiche der 27jährigen zuletzt in Dohna wohnhaft gewesenen Frau Brunner gesunden und polizeilich aufgehoben. Die ,In einer Stunde kehre ich zurück", fuhr Franzis- rebenan, wo die neugeborene Prinzessin schlummerte. Ein furchtbarer Shmer; stand der vielgeprüften Frau 20jährigen Schl-ffer gemeinschaftlich in die Elbe ge- sprungen war. Die Leiche des Mannes war bereits vorher geborgen. Die Liebesleute hatten sich beim Sprung in die Elbe mit einem Tuch zusammengebunden. Der IS, Knoten des Tuches hatte sich jedoch im Wasser gelöst mix. Von schwerem Schicksalsschlage ist Herr Lchuhmacher- meister Rehn in Ptr«a, Badergaffe, heimgesucht. Sein Beilage zu Nr. 62 Franziskus Seymour fuhr fort: „Und die solches keil unterschob war die Mutter Deiner Gebieterin, ie sie meinen Vater dem furchtbarsten zeitlichen Tod erantwortet hat, so hat sie ihm vielleicht auch den igen gegeben und sein Seelenheil sür immer vernich- chrte». Wenn er nicht Gnade gesunden hat vor dem Wel- nichtcr, wenn er hinabgestoßen zu den Unsühnbaren, lurns» den Ewigoerl orenen, trägt Maria von Medicis die Huld." turnov, Margot zitterte und war totenbleich geworden bei üen verdammenden, anklagenden Worten; dennock tundev ß ab mit ihren Bitten. „Du sollst die Königin auch nicht retten!" ries sie, ann. chrer s^bst willen, nur um Dich selbst zu ehren list Du Erbarmen üben, Du mußt sie retten, um Dich bst vor Sünde zu bewahren. Ach, Du bist so un- ücklich, wie vielleicht kein Mensch auf Erden, willst es nun auch durch eigene Schuld sein, willst Du an r einen Meineid begehen?" „Tu weißt nicht, was Du von mir verlangst, Mar- t ober um der Tränen willen, die Du einst um ich gewemt hast, will ich Dich — will ich meine ündin retten!" Margot fand vor Freude zunächst kein Wort des inkes. sondern warf sich an seine Brust. Endlich >Ngte sich das einegMMt von ihren Lippen: „Wann?" „Noch in dieser Nach^ muß es geschehen," entgegnete lnziskus Seymour. ,j,Morgen vielleicht schon erscheint ex in der Stadt unip mit seinem Erscheinen ist Hen le Marias, der Königin von England Urteil gespro- r und es kann nich/. anders^ lein.— ein Bluturteil."