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Hof- und perfsnalnachrichten. König Georg von England wurde zum Generalfeld. marsLall in der preußischen Armee ernannt Der Gouverneur von Oitasrika Frhr. v. Rechenberg tritt nach Fertigstellung des Etats 1912 für daS Schutz- gebiet aus dem Kolonialdienst aus. Dir für Juli ansefagte Besuch des österreichischen Thronfolger« in Brüssel wurde abgesagt. Zum irarMsLen KriegSmnüster wurde General Goiran, Kommandeur des 6. Armeekorps, ernannt. Der Flieger Benson stürzte in London beim Absteigen im Gleitflug und wurde getötet. Präsident Diaz ist Mückgetreten, Della Barra wird die Präsidentschaft bis zu den nächsten allgemeinen Wahlen führen. Porfirio Diaz hat sich nach Veracruz begeben und will nach Europa abreisen. im Mai findet der Zuzug des großen VogelhrereS seinen Abschluß. Neben den zierlichen Grasmücken und Zaun ammern find nun auch die Säuger des Sumpfes un Schilfröhrichts angelangt. Ferner haben sich die Wachteln und Turmschwalben eingestellt, und auch der schlimme Würger oder Neuntöter fehlt nicht. Als letzte im Zuge schließen sich noch die Mandelkrähen an. Auch der Regen- Prophet des Waldes, der Pirol, erscheint auf der Bild- fläche. Ein reges Leben herrscht nun in Flur und Feld, und eine Bautätigkeit hat sich entfaltet, die dem unter« Leipzig, die er in 5b Minuten 10 Sekunden wohlbehalten zurückgelegt hat. AlS zweiter meldete sich zum Start der Chemnitzer Ingenieur Loitsch, der als Fluggast wiederum den Leutnant Eysscn vom 63. Feldarttllerie. Regiment ausgenommen hatte; dieser landete nach 72 Min- 55 Sek. ! Uhr 4 Min. ebenfalls wohlbehalten in Leipzig. Büchner, Grade und Kahn, die zwar roch starteten, aber wieder -um Flugplatz zurückkehrten, stiegen erst am Sonn abend früh zum Fluee nach Leipzig aus, und zwar Büchner Ubr 18 Min., Koh^t 5 Uhl 26 Miu., Grase 5 Ubr 30 Min. Während BüLner uud Kahnt gegen 6 iUhr glatt in Leipzig avkamen, mußte Grade in Riede,häslich arden. Er stieg gestern früh von HainSderg zur Weiler. fahrt nach Leipzig auf, mußte aber bereit» in der Näde von Ziegenhain wieder landen. Dabei wurden die Tragflächen eines Flugzeuges zerbrochen. Sein Apparat wurde per Bahn noch Magdeburg geschickt. Der v. Moßversche und der Rövrrsche Apparat wurden per Bahn nach Leipzig, der Wittentzeinsche Apparat, der defekt war, abmontiert und nach Chemnitz befördert. An dem Hoffmannschen Flug- zeuge war eine Kufe uud der Propeller gebrochen. Vor- gestern fanden Wettbewerbe in Leipzig statt, gestern Sonn- tag gi^gS nach Plauen und heute endet dec Sachsenrund, lug nach einer Zwischenlandung in Zwickau wieder in Chemnitz. — Radfernfahrt „Rund um Dresden". Die aus 21 Fahrern bestehende Berufsfahrergruppe wurde '^6 Uhr vom Starter entlassen. Erve Viertelstunde später otgten die 162Herrenfahrer in Abteilungen von je 10 Mann Die etwa 259 Kilometer weite Strecke führte über Mügrln durch das Müglitztal nach Glashütte, Dippolsdiswalde, Klingenberg, Neundorf bet Freiberg, Wilsdruff, wo die ersten Fahrer gegen 8 Uhr durchfuhren, Meißen, Prieste witz. Großenhain, Radeburg, Königsbrück, Kamenz. Bloa- chütz bei Bautzen, Bischofswerda, S olpen, Copitz, Pirno, Lockwitz, zurück nach dem Sportplatz der Ausstellung. Schon kurz rach zwei Uhr trafen die Ersten am Zi!e wieder ein, und zwar passierte von den Berufsfahrern Hübner-Dresden noch 9 Stunden 18 Minuten 6^ Sc- und zuerst das Zitthano. Zweiter wurde Seifert-Meu- elwitz mit 9 Stunden 24 Minute» 26'/» Sekunde, dem als Dritter Suder-Zürich mit 1^/« Minute Abstand folgte, während Höppner-Luckenwaldc mit 10 Stunden 50Sekuudeu Fahrtdauer als Vierter einpassterte. — Verbotene Lo-offerien. Ein Herr Gustav Wi chwu^n in Straßburg vera^altet unter dem Name; „Deutsche Losvereinigung" LoLgrsellfchattcu r.aL dem ; »kannten Schema: auf 12 Staatsanlehenslose spielen 00 Mitglieder gegen eine Monatsrate von sechs Mark. Es ist schon oft vorgerechnet worden, wie unglaublich i unvorteilhaft und teuer derartige Offerten und wie gering die Chancen sind. Deshalb sei immer wieder davor gewarnt, sich auf solche Angebote einzulasser,. Erwädut ; ei, daß Herr Wiechmann seinen alten Klienten für Zu« »ringung jedes neuen Mitgliedes 2 Mark gutbriugt. «ficht recht begreiflich ist, wie Herr Wiechmann in voller Ocffentlichkeit auf den Gimpelfang ausgehen kann, wo doch derartige Losgeschäfte ausdrücklich nach dem Gesetz verboten find. — Paientsch««. Vom Pateutburrau O. Krueger L Co., Dre-den-A., Scbloßfiraßc 2. Abschriften billigst. Auskünfte frei. Gebr. Werbig, Nossen: Schild für Seiten- eile von Tafelwagen (Gm). — August Schriever, Cesse- baude: Vorrichtung zur Erzeugung von Haarwellen (Gm.). Clemens Roitzsch, Markritz bei Starbach: Wetterfahne (Gm ). — Carl Menzel s Söhne, Lommatzsch: Pack- chachtel für Glasplatten zum Versand nach den Tropeu (Gm). Emil Berneaud, Meißen: Zündschnur mit Papier- Umwicklung. (Ang Pat) — Georg Schröder, Nossen: Einrichtung zum Füllen und Leeren stehender Holzkocher. (Ang. Pat.). — Felix Fiedler, Meißen: Kartoffelquetsch- Maschine mit schwingdarem Doppelwellflügel. (Gm.). — Oswald Rost, Reinsberg: Stoffbüchsenabdichtung. (Gm ). — Arthur Fichrner, Meißen: Schloßstcherung. (Gm.) — Der Fixsternhimmel erscheint im Juni nicht so prächtig wle tw Wimer, weil die schwachen Sterne dem unbewaffneten Auge nicht sichtbar sind; doch hebe« sich die einzelnen Sternbildcr auf dem Hellen Himmels grunde der Sommernächte bequem ab. Bootes, Krone, Herkules, Leier, Schwan, Adler und der um Mitternacht erscheinende Pegasus treten für Sommer und Herbst die Herrschaft an. Vom Himmel treten Zwillinge, Krebs, Wasserschlange, B-cher und Rabe ganz zurück, und Löwe und Jungfrau tauchen immer früher unter den westlichen Horizont. — Von den Planeten ist Merkur unsichtbar. Venus steht abends im Nordwesten etwa 2 Stunden am Himmel. Mars ist morgens auf der Nordsette des Acquators bis zu 1'/, Stunden zu sehe«. Jupiter kann man anfangs die ganze Nacht, zuletzt nur noch 2'/, Stunden sehen. Saturn ist Ende des Monats morgens im Nordosten ganz kurze Zeit sichtbar. — Der Mond tritt am 3. um 1058 Uhr nachts ins Erste Viertel, am 11. um 10,44 Uhr nachts in den Vollmond, am 19. um 9 44 Uhc nachts ins Letzte Viertel und am 26. um 213 Uhr nachts in den Neumond. Am 11. steht der Mond erdfern, am 26. erdnahe. Scheinbar mondnahe sind am 8. und 23. Jupiter, am 21. MorS und sm 29' Venus. — Die Sonne tritt am 22 auß dem Zeichen der Zwil linge in das des Krebses; damit beginnt der Sommer. Der 22 Juni hat den längsten Tag und die kürzeste Nacht. ES tritt jetzt Sommcrsounensttllstand ein, wei Auf- und Untergangszeiten sich nur w-ntg verändern. — Unsere Vogelwelt, .lle Vögel sind schon dal So kann man nunmehr mit Recht singen. Denn Aus Stadt un- Lan-. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. , Wilsdruff, den 29. Mai. — WolffS Sächsischer Landesdienst schreibt offiziös: In der sächsischen Presse findet fich vielfach eine Mitteilung, wonach im Ministerium deS Innern kürzlich über die , neue Lande-tanzordnung eine Besprechung flattge- fundcs Hobe und hierbei eine Beschränkung des Tanzes in den großen Städten beabsichtigt gewesen sei. Tatsächlich ist nur eine Btiprcchuug mit Vertretern der Polizeibehörden in den exemten Städten Sachsens abgehalten worden, um gewisse technische Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, die gerade hier die Ausführung der Landestanzordnung entgegenstehen sollten. Die- ist auch vollständig gelungen, ohne irgendwelche Aenderung oder Einschränkung dieser letzteren hcrbeizuführen. — «nrse sür Fortbildnng-schullehrer. Das Ministerium des Kultus, und öffentlichen Unterrichts ver- anstaltet in dies m Jahre wieder Kurse für Fortbildunqs- schullehrer, die wie die früheren Kurse den Zweck haben sollen, den Lehrern ou einfachen und beruflich gegliederten Fortbildungsschulen eine weitere Vertiefung in den Lehr- 1 stoss uud die Unterrichtsmethode» io den wichtigsten Ge- ! bieten der Berufskunde unter Berücksichtigung der staatS- bürg^l'»-- En'-bung zu ermöglichen. Zwei dieser Kurs ftuo >ur Lev-ti orstimmt. deren Schüler vorwiegend im Gewerbe ihre Beschäftigung suchen. Der erste dieser Kurse soll wieder in Chemnitz, und zwar vom 13. Juni bis 13 Juli unter Leitung des Oberschulrats Dr. Böhme, der zweite wieder in Plauen im Vogtlaude vom 28. August bis 27. September unter Leitung des Schulrate- Dr Putzger stattfindcn. Die Zahl der Teilnehmer, deren Auswahl fich da- Ministerium vorbehält, beträgt für jeden dieser beiden Kurse 30. Die Teilnahme am Kursus ist unentgeltlich. Für Fortkommen und Unterkommen haben die Teilnehmer selbst zu sorgen. DaS Ministerium stellt jedem Teilnehmer eine Beihilfe von 150 Mark in Aus- sicht, wobei vorausgesetzt wird, das etwaige Vertretungs- kosten von der Schulxemeinde übernommen werden. — Die Lnndeshouvrversammlnng desWohl- jäti-keiisverein- Sächsische Fechtschule wurde am Sonntag, den 21. Mai, in Buchholz abgehalten. ES war eine sehr reichhaltige Tagesordnung zu erledigen. Die dortige« Gesang- und Turnvereine trugen wesentlich zur Verschönerung der Tagung bei. Die Tätigkeit der Säch sischen Fechtschule feierte Herr Schuldirektor Schulze. Aus dem von Herrn Landesvorfitzenden Anders erstatteten Geschäftsbericht ging hervor, daß der Verband zurzeit 57500 Mitglieder, die 157 Verbänden angehören, zählt. In 7602 Fälle« wurden Unterstützungen gewährt, und zwar mit einer Gesamtsumme von 68788 Mk, Der Küssende« stand hat eine Höhe von 189696 Mk. erreicht. An Se. Majestät den König wurde ein HuIdigungSteltgramm ab- gesandt. Der HauShaltplan sür die nächsten büdeu Jahre wurde genehmigt. Eine neue Geschäft ordnunq wurde be- schlossen. Die Neuwahlen zeitigten fblZ-! des Ergebnis: Es wurden gewählt als erster stellvertrelendender Landcsvor- fitzender Ratsbuchhalter Förner in Blasewitz, als zweiter stellvertretender Lande-Vorsitzender Külschuermetster Haus ding in Pirna, als stellvertretender Landeskassterer Eisen- bahnsekretär Queitsch in Dresden-Plauen, als stellvertreten der LandeSschriftsührer Spediteur Lehmann in Löbtau- Naußlitz sowie als Ausschußmitglieder Rudolf Beyer in Kötzschenbroda, GeorgBohl in Cosfidaude, WilhelmDunger in Blasewitz, RudoU Schütze in Dresden, WohlfahrtSiuspek- 1or Reinhold in Löbtau, Max Weiß in Rotschappel und Lauckner in Mügeln. Die Stadt Löbau wurde zum nächsten Verbandsorte gewählt. — Der Sächsische Landesverband „GabelS- berger" hält seine diesjährige Hauptversammlung in den Tages vom 10. bis 12 Juni (Sonnabend, Sonntag und Montag) in Grimma ab. Dcr Verband zählt zur Zett 359 Vereine mit 24222 Mitgliedern. Der dortige Verein Gabelsberger wird mit der Tagung dir Feier seines 50jährigen Bestehen- verbinden. — Von der Sachsenwoche. Wie schon gemeldet, hat sich Lindpatntner in Dresden den Preis des Königs geholt. Der gleichzeitig mitauSgifitzte Preis des Kriegs. Ministeriums wurde seinem Begleiter Leutnant Kormann zugesprochen. Außerdem wurden an Grade, Kahnt und Jahnow Preise von je 1000 Mk. wegen de- Fliegens am Donnerstag bei böigem Winde verteilt. MlS Ergebnis der Bewertung des FlugeS Chemnitz-DreSden wurde folgendes bekannt gegeben: Laitsch plus 45 Punkte, Lind- paintner 0 Punkt, Büchner, Grade, Kahnt, Hoffmann, Dr. Wittenstein und Janow jeder 2 Punkte. — Der vierte Flugtag in Dresden (Freitag) war vom Wetter nicht so begünstigt als seine Vorgänger. ES herrschte ein starker böiger Ostwind So kam es, daß der Begisn der Flüge, der ursprünglich auf 2 Uhr festgesetzt war, bis abendS ^7 Uhr verschoben werden mußte. '/.7 Uhr er hob fich der Zweidecker Ltndpaistser mit dem Chemnitzer Leutnant Kormann als Passagier zu seiner Reise nach nehmcndsten Häuserspekulavten Bewunderung abnötigen muß. Ueberall, wo sich nur ein geschütztes Fleckchen bot, da sind mehr oder weniger kunstvoll hrrgestellte Nestchen entstanden. Schon geht die Frau des Vogelhauses mit Eifer anS Eierlegen und Brüten, während der Herr Ge mahl fich auf die Jnsektenjagd begibt, um für de» nötigen Proviant zu sorgen. In den Nestern der Lerchen und Drosseln finden wir um die Mitte deS Monats Mat schon Junge, Lie sich zum ersten Fluae in die Welt an» schicken. Auch m ce» rsuukäsun tsts Uder.^g geworden. Ein durchdringendes Piepen aus zahlreichen jungen Kehle» belehrt urs hier, daß dem jungen Nachwuchs, der, von zärtlicher Elternliebe aufgezogen, bisher darin gehaust hat, daS väterliche Heim bald zu eng wird. Wer übrigens einer Starfawilie iu seinem Garte» ein Asyl gewährt hat, der sorge dafür, daß die Stange, die den Kasten trägt, mit dornigen Reisern umwickelt ist, damit den Katzen etu Emporklimmen zum Nistkasten unmöglich ge macht wird. — Die Maiblumenzeit isi gekommen; da ist es wohl nicht unangebracht, darauf hinzuweisen, doß der Saft der Maiblume, iu hiesiger Gegend auch Zauke ge nannt, giftig ist. In dcr Pflanze sind drei Giftstoffe enthalten, besonders ein starkes Herzgist. Die G-wohnhrit, Maiglöckchen im Munde zu tragen, ist zum mindeste« schädlich, kann sogar verbängnisvoll werden. — Gsiet Grünes! Freunde von Grüuwarrn seien auf den Wohlgeschmack unserer Brenmssel aufmerksam gemacht. Die juvgcn Blätt r, wie Spinat behandelt, geben ein kräftiges aromatisches Gericht. Auch tragt man jetzt die Blätter von Brom- und Erdbeeren ein. Abgetrccknet geben sie etrer, Tee, der vorzüglich mundet. — Vor dem Feste. Das Pfingstfest wirft seine Schatten voraus, und dies merkt man vor allem im häus lichen Kruse, wo jetzt ^der Besen und Scheurrloppen das Regiment hat. Den Schlußtffekt dieses Reinigungsfeld, zuges bildet fast regelmäßig eine solenne Erkältung, her« vorgerufen durch den ungewohnten Lustzug im Hause, und gar ost muß die Hausfrau die Feiertage mit ver- bunhen-'L' Kopf Verb' .«gen. Wenn sich aber '»m Feste das fein säuberlich hergerichttte traute und gemütliche Heim im neuen Glanze zeigt, dann überkommt die brave Hausmutter stolze Genugtuung, die die mancherlei Mühen der vorh rgegongknen Woche bald vergesicn macht — Gar emsig ficht's augenblicklich auch in den Geschäften v L- 'st' ' -ex BlkieidonaSbranche zu. Pfm-sien will Lius neu emgcklndet fein Die Modenmogazwe und Maßgeschätte, die Schneider und Schneiderinnen, die Putz, und Weißwaren-, Hüte-, Handschuh-, Krovatte«- und Scbuhwarenhandlungen haben flott zu tun und köunen nicht Hände genug bekommen. Hoffen wir nur, daß die diversen veuen Rosakleider »ud andern neuen Sachen nicht mit dem Rcgengotte Bekanntschaft machen. Den« gerade >a« Pfisgstwctter bildet augenblicklich einen Hauptgespröchs- , toff. Der eine kann ohne lachenden Sonnenschein sich Zftngsten gar nicht vorstellen, der andere wünscht das Gegenteil. Der Wettermacher möchte mit dem eine« Auge lächeln und mit dem andern weinen könne«, wenn er allen recht tun sollte. Wir unsererseits schließen u«s de» Regen» reunden sicht an, sondern wünschen gutes Wetter, damit s nicht mürrische Gesichter ob der verregneten Partieen und der dann leer bleibenden Kassen der Wirte gibt 17 — — Frauen uud Mädchen, — turnt! Ja unserer Zeit, in der an die Frau bedeutend größere An» prüche gestellt werden als früher, und in dcr sie selbst eise viel höhere Auffassung des Lebens bekommen hat, muß sie sich auch ganz anders dafür auSrüsten als ehedem. Nicht mehr ist mit der Einsegnung ihre Erziehung iu der Hauptsache zu Ende, vorwärts strebt e, uud weiter bildet sie sich aus Aber diese Ausbildung t einseitig; in Wissenschastev, Künsten und Fertigkeiten wird sie mit Eifer betrieben — in den leiblichen Fähig« eite« unterbleibt sie. Geist und Gemüt gewinnen, der Körper aber wird vernachlässigt. Wie kann er da ei« gutes Werk- und Rüstzeug sein und bleiben? Mag rüher daS Turnen in den Schulen für manche genügt habe», jetzt nicht mehr; eS muß weiter geturnt werden. Wie der Geist erschlafft, wenn er sicht geübt wird, so auch der Leid. Und dieser rächt sich für seine Vernacb« ässtgung, früher oder später. Mattigkeit und Müdigkeit, lulust und Verdrießlichkeit, ja Unwohlsein und Krarkheit ind die Folgen. Was erblüht aber als Gewinn aus der Pflege geregelter Leibesübungen? Kraft und Anmut, Gesundheit und Frische, Gewandtheit und Geschicklichkeit, Freudigkeit zu jeglichem Tun, und als Höchstes ei» roher, freier Siu»! — Sagt nicht: Ich habe keine Zeit dazu! Jeder Mensch muß die Zeit finden, seine Pflicht gegen sich selbst zu erfüllen, und dazu gehört nicht nsr ote gegen den Geist, sondern auch die gegen den Körper Sagt nicht: Ich bin zu alt dazu! oder: Ich kann nicht turnen! Sehet, wie der gereiste Mann, ja der Greis durch regelmäßige Uebung fich kräftig und jugendlich frist» erhalten! Sollte dies nur dem Manne möglich sein» Jede findet bei einem geordneten Turnbetrieb «ntsprechende, geeignete Beteiligung, die schwache Anfängerin, wie dst Kräftige und Gewandte. Darum kommt, ihr Fraue» und Mädchen, zum Turnen, übt eunn Leib, mE ihn zu einem geschickten Diener eures Geistes. Nur srisH begonnen, der Segen bleibt nicht aus — für alle: au und jung, reich und arm und jeden Standes. Trete» ein in die Reihen der Turnerinnen. Kommt vor aM und seht euch unsere Hebungen an. Wir sind überzeugt es findet jede, was für sie paßt. Im Turnverein Wils« druff (D. T) findet, wie aus vem Inserat in vorliegend^ Nummer zu ersehen ist, Donnerstags abends vo« '/,8-'/«9 Uhr Uebung statt, wozu alle Frauen um Mädchen eingeladen find. — Ordensverleihungen. Seine Majestät do König haben anläßlich Allerhöchstsetnes Geburtstags folgende Auszeichnungen zu WMihen Stutzt: Dew Privatmann Rudolph in Meißec^ie Krone zum Ritte» kreuz 1. Klasse des AlbrechtsordenS; dem Buchdruckert' , befitzer Klinktcht in Meißen das Ritterkreuz 1. Klasse » AlbrechtsordenS; dem Bürgermeister Kahlenberger