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MM» !>, MM Beilage zu Nr. 53 Dienstag, 9. Mai 1911 Eine Konfirmandensammlung in Wilsdruff 20 Mk. 12 Die Schule zu Wilsdruff 10. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Verwandten, sein Kind, daß sie ihn so fallen, so sterben -! 29,05 72,— 30,— 112,— 47,38 73,85 20,65 32,60 41,05 40,- 50,— 115,— 31,— 230- Dazu gehören die Kindergaben für das evangelische Saulaheim in Eger. wieder aus ihrem Gedächtnis geschwunden war. Königin Henriette war durchaus nicht feig, war kein gewöhnliches "Meid; das Unbegreifliche gab ihr Mut 6. Infolge Wegzuges aus dem Vereinsbezirke scheidet Kantor Kippe aus dem Vorstande und Zweigverein aus. Seiner treuen, unermüdlichen Wirksamkeit für das Gustav Adolfswerk wird dankend gedacht. Auch dieser Bericht ruft dem verdienten Manne in seinen Ruhestand noch einen herzlichen Grub und Dank zu. An seine Stelle wird Kantor Kranz-Grumbach in den Vorstand gewählt. 7. Das Jahresfest des Vereins fand bei herrlichstem Wetter und unter bestem Gelingen in Taubenheim statt. Die Festpredigt hielt in die Herzen aller Besucher ge winnender Weise Pfarrer Dr. Grössel-Röhrsdorf In der Nachversammlung sprachen außer dem Ortspfarrer und dem Vereinsvorsitzcnden noch Kirchschullehrer Wetzig- Blankenstein und Pfarrer Penholz-Weipert. Die unter der Leitung des Herrn Kantor Seidel gebotenen Gesänge waren trefflich und weihevoll. Die Festkollekte ergab 100 Mark für Weipert. Ueber das Rechnungswesen sei folgendes bemerkt: 35 Exemplare Gustav Adolfs-Boten wurden gehalten, die auch der Kaffe einen Betrag einbruchten. Die Unterstützungen erreichten die Summe von 1036,82 Mk. Allen freundlichen Gebern sei hiermit herzlichst ge dankt mit der dringlichen Bitte, dem Gustav Adolf-Werke immer treuere Liebe zu schenken und diese durch Fürbitte und Opferfreudigkeit erweisen zu wollen. De«ksprüch< für Gemüt ««d Verstand Die Wahrheit liebt zwar Frieden, Doch mit der Torheit nicht. Hinausgetrieben wurden von ihrem Herde von dem Bo den ihrer Vor.ohrcn. in das Elend, daß man mit einem Tw sernstcn Rückerinnerungen aus ihrem Leben tauchten in ihrer Seele auf. Eie war erst einige Mo nate alt gewesen, als ihr der Vater auf so entsetzliche Weise geraubt worden war; aber so weit sie zurückden- ken konnte, erinnerte sie sich auch, daß ihres Vaters Name von Hohen und Niederen segnend genannt wurde und daß er beim Volke in sehr gutem Andenken stand. Sie hatte dann später wohl erfahren, daß jener Rcvail- lac, durch dessen Hand er gefallen war, nur das Werk zeug anderer gewesen war, aber nie batte sie sich weiter um dessen Schicksal gekümmert und wurde auch nie wie der an dieses traurige Ereignis zuruckgcdacht haben, wenn nicht hier diese Schrift sie daran erinnert hätle. Das Bild ihres teuren Vaters wünschte sie vor ihrem geistigen Auge erstehen zu sehen, aber ach, sie konnte sich seiner ja nicht erinnern, denn sie war damals noch nicht im Stande gewesen, sein Bild in ihr Erinnerungsver mögen auszunehmen. Da war cs ihr, als wenn sich die Türe geöffnet, als wenn Jemand in das Ecmach eingetreten fei. Sie blickte auf — hinter ihrem Sessel stand jener bleiche Mann, der ihr am Tage ihres Einzuges in London das blutende Kind cntgegcngchaltcn hatte und der seither auch nicht eröffnete die Tagung. Von Beschlüssen waren bemerken?- wert: 1. Das erste Drittel der Jahreseinnahme (250 Mk.) erhält die Schule zu Eger in Böhmen; für das zweite Drittel wird Grottau in Böhmen in Vorschlag gebracht. 2 Als Abgeordnete für das am 19.-22. Juni im Plauenschen Grunde abgehaltene Jahresfest des Dresdner Hauptvereins wurden gewählt: Pfarrer Keil-Herzogs- Walde, Stellvertreter Pfarrer Bürger-Taubenheim; Kirch schullehrer Wetzig-Blankenstein, Stellvertreter Kantor Günther - Weistropp; Apotheker Tzschaschel - Wilsdruff, Stellvertreter Kirchner Hofmann-Wilsdruff; Privatum Heyde-Tanneberg, Stellvertreter Gemeindevorstand Poppe- Tanneberg. 3. Pfarrer Knauth-Unkersdorf hat sich der höchst dankenswerten Mühe unterzogen, einen Plan zu entwerfen, durch den die Feste des Gustav Adolfvereins und des Bezirksmissionsvereins geregelt sind. 4. Empfohlen wird das Abonnement auf den Gustav Adolfs-Boten und beschlossen wird, daS Kon firmandenblatt auch weiterhin zu verteilen. 5. Für das Fest im Plauenschen Grunde werden als Festgabe 50 Mark, für den Lutherveretn 30 Mark (durch freiwillige Sammlung auf 67 Mark erhöht) be willigt. „Gewerbe" schon seit etwa 20 Jahren. Als Herstellungs art wird Karlsbad genannt; in Verkehr setzte man die Falsifikate, die sehr gut nachgemacht find, im Grenz- gebiete, im nahen Sachsen und Bayern, wo gleichfalls Personen in die Angelegenheit verwickelt sind. Verhaftet worden ist zunächst der Kolonialwarenhändler Christoph Stöß in Neuberg und der 60jährige Privatier Christian Steinel aus Grün bei Bad Elster. Jahresbericht -es Wilsdruffer Iweigvereins -er evangelischen Gustav Adolf-Stiftung auf das Jahr 191V. Die Jahresversammlung fand am 11. Mai unter Beteiligung von 52 Mitgliedern des Vereins statt. Gesang, Gebet und Ansprache (1. Samuelis 7, 12) Unsre Lhssnik. Verschwundener Wertbrief. Der am 29. April von der Dresdner Bank bei dem Postamt 8 in Berlin A«r Sachse«. Wilsdruff, den 8. Mai. Um der in Schmiedeberg herrschenden Wohnungs not abzuhelfen, hat sich dort ein Bauverein gegründet, der beabsichtigt, auf gemeinnütziger Basis Wohnungs suchenden entgrgenzukommen. Von der Gemeinde Schmiede berg wurde das sogenannte Heidefeld erworben, auf dem zirka 90 Gebäude errichtet werden sollen. Die Entwürfe sind dem Erzgebirge angepaßt und tragen der heimatlichen Bauweise Rechnung. Die ersten 20 Gebäude mit 48 Häuschen sollen schon am 1. Juli bezogen werden. Der Leiter der Filiale eines Abzahlungsgeschäfts in Chemuitz, Fischel, beging dort Unterschlagungen in Höhe von über 1000 Mk. Vorgestern mittag sollte er verhaftet werden. Als er einen Polizeibeamten eintreten sah, rannte er an das offenstehende Fenster im zweiten Stock und sprang auf die Straße hinab. Beim Sprung blieb er mit einem Fuß am Firmenschild hängen und schlug deshalb mit dem Kopfe zuerst unten auf. Der Mann dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Einen schönen Schreck hatte die Frau eines Gutsbe sitzers bei Zwickau dieser Tage früh. Als sie, wie ge- wohnt, aufstand, um fürs Gesinde Kaffee und fürs Vieh Futter zu kochen, sah sie mitten in der Stube ein mäch tiges Ungetüm liegen. Vor Schreck schrie die Frau laut auf. Daraufhin kamen die Hausgenossen herbeigerannt und sahen nun zu ihrem Erstaunen, daß eine Kuh sich losgerissen und Eingang in die Stube gefunden hatte. Ein Glück war es nur, daß das Tier sich sofort hingelegt hatte und nicht in der Stube umherstöberte, es hätte sonst alles demolieren können. Mit vieler Mühe wurde der ungebetene Gast in sein „Zimmer" zurückbefördert, nicht bevor er ein schönes Andenken zurückgelassen hatte. Schon vor einigen Tagen hatte derselbe Bauer ein eigen- artiges Erlebnis. Als er mit seiner Frau vom Markt nach Hause kam, sah er zu seinem nicht geringen Schreck, daß aus dem Fenster des Heubodens sein junges Pferdchen herausguckte. Mit vieler Mühe und Not wurde das unternehmungslustige Tierchen wieder dahin befördert, wo es hergekommen war. Das ließ sich allerdings nur unter Zuhilfenahme der Nachbarn bewirken, da das Pferd hinabgetragen werden mußte. Die Stadt Retche«bach hat mit der Stadt Mylau einen Vertrag abgeschlossen, wonach Großabnehmer für elektrische Energie in den Städten Mylau und Netzschkau aus der städtischen Ueberlandzentrale Reichenbach versorgt werden. Aus Adorf wird gemeldet: Großes Aufsehen er regen diesseits und jenseits der Grenze Verhaftung n von Falschmünzern, die im Ascher Bezirk eine regelrechte Papiergeldfabrik errichtet hatten und die falschen Scheine in der ganzen Gegend bis ins obere Vogtland absetzten. Die Falschmünzer fertigten und vertrieben h mptsächlich 50 und 20 Kronen-Noten, und zwar treiben sie das Als Mitarbeiter für den lokalen Teil unseres Blattes ist unS jeder Leser willkommen. Wer daher irgendein neues, allgemein interessierendes öffentliches Vorkommnis aus Stadt und Land unserer Gegend erfährt, der teile uns dies in aller Kürze wahrheitsgemäß brieflich oder telephonisch mit, und zwar unter Nennung seines Namens, der Redaktionsgeheimuis bleibt. Die gehabten Auslagen erstatten wir wieder und zahlen auf Wunsch das übliche :: :: :: :: :: :: Honorar. :: :: :: :: :: :: Von den Kirchgemeinden gesammelt: Limbach mit Birkenhain (52 Geber) .... Sora mit Lampersdorf und Lotzen (56 Geber) Burkhardtswalde (154 Geber) Taubenheim (205 Geber) Grumbach mit Pohrsdorf (129 Geber) . . . Weistropp mit Hühndorf, Kleinschönberg, Nieder wartha, Wildberg (154 Geber) . . . Tanneberg Rothschönberg (66 Geber) Herzogswalde Unkersdorf (68 Geber) Röhrsdorf Naustadt Blankenstein mit Helbigsdorf Wilsdruff mit dem eingepfarrten Teile von Grumbach und Sachsdorf (383 Geber) Außerordentliche Einnahmen. nie verhallenden Fluche ihr Andenäen und ihren einsti gen Namen belastete?" Die Königin gab keine Antwort, sondern wollte sich erheben und nach der Klingelschnur greifen, aber Fran ziskus Seymour kam ihr zuvor, mit einem Griff hatte er die Schnur zerrissen und sie somit für den Gebrauch unmöglich gemacht. „Hat mein Hiersein Dich nicht schon belehrt, daß sich mir Türe und Tore im königlichen Palast öffnen? Ebenso nutzlos würde es sein, die Dienerschaft herbeizu rufen, aber es soll Niemand Zeuge von dem sein, was ich Dich zu fragen habe. Gib mir daher Antwort, was haben die Blutsverwandten des Unglücklichen, was hatte stin Kind verbrochen, daß man so grausam mit diesen verfuhr?" „Wahnsinniger!" rief die Königin mit tonloser Stimme. „Wie kann ich darauf antworten, was habe ich mit diesem Urteil zu schaffen, welches doch von Richtern, von Männern gefällt wurde, die dazu berufen waren. Es rechtfertigt dieses Urteil doch auch schon der heilige Ausspruch: „Die Sünden der Eltern sollen heimgesucht werden bis ins dritte und vierte Glied." Wie ein Blitzstrahl zuckte es in Franziskus Sey mour auf, aber nur einen Augenblick, dann stand er wieder bewegungslos da, nichts regte sich an ihm, selbst der Stern seines Auges war wieder wie erstarrt und selbst seine Brust hob und senkte sich kaum noch, so hat ten die Worte der Königin niederschmetternd aus ihn gewirkt, hatten ihn für einen Moment der Fassung be raubt. Endlich kehrte Leben und Bewegung in ihm wieder zurück; er reckte sich, als wolle er sich von einem erhal tenen Schlag erholen und aufrichten. feurtge «Wie». historische Erzühlung von Wilhelm Müller. hielt der Erscheinung das Bild des Erlösers entgegen. Aber die Gestalt entwich nicht bei diesem heiligen Zeichen, ein hefüges Beben erschütterte die Gestalt der Königin; die Ahnung von kommenden schrecklichen Ereignissen er faßte sie. Der Mann erschien ihr nicht minder schrecklich wie dama's, als er ihr zum ersten Male entgegengetreten war, wenngleich es ihr dünkte, als wenn feine Augen noch heftiger im Zorne funkelten, die Blässe seines Gesichts noch fahler war, wie damals. Es war nun do h kein Zwei'el mehr, sie hatte ein Wesen von Fleisch und Bein vor sich. „Hast Du die Schrift gelesen?^ fragte Franziskus Seymour. „Verwegener!" rief Königin Henriette und griff nach ihrem Gürteldolch, den sie nach der Sitte der damaligen Zeit trug, „wie kommst Du in das Gemach Deiner Kö- nigln ? Franziskus Seymour beachtete die'e Frage und die drohende Bewegung der Königin nicht, sondern wieder holte nochmals: „Hast Du die Schrift gelesen?" „Es ist das gerechte Urteil, welche? über den Mörder meines Vaters gefällt wurde," entgegnete die Königin gereizt. „Gerecht!" ries Franziskus Seymour und seine Stimme wurde heftiger, die Zornesader aus seiner Stirne schwoll mächtiger an. „Es mag fein, daß er gefrevelt hat, aber die Qualen und Martern, die ihm dafür angetan wor- .den sind, sind unmenschlich, fluchwürdig und ungerecht. Mlvsscnhcit, es konnte ja gar nicht anders mög- Aber ich bin gekommen, noch auf eine andere Frage sich seiwiW 'ur ein Spuk, ein Trugbild sie neckte, sie Antwort zu verlangen, sprich ivas taten seine Eltern und in Angst und^Äurcht zu setzen suchte, denn wie war cs Verwandten, sein Kind, daß sie ihn so sollen, so sterben möglich, daß ein^terblicher S» dieser Stunde unausge- sehen und seine Sä mach mit ihm teilen mußten, daß sie kalten von den Wachen, durch die geschlossenen Zimmer " m ihr Gemach drinaUsi konnte; sie bekreuzte sich und Taubenheim 4,50 Mk. Wilsdruff 2,12 „ Grumbach 3,05 „ Röhrsdorf 5,15 „ Limbach 1,85 „ Blankenstein 3,15 „