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terratn steigt die Bahn noch ein wenig, um dann von dort aus nach Dippoldiswalde langsam abzufallen. Außer dem Umlaufsstollen ist oben rechts das im Stile heimatlicher Bauweise mit hohem roten Ziegeldach versehene schmucke Wärterhaus bereits fertiggestellt. Die Sperr mauer füllt fast den Raum aus, der zwischen dem Stollen- einlauf und dem -Auslauf liegt. Zunächst ist das Weiße- ritzwasser durch den neuen Stollen umzuleiten, um d e Baugrube für die Mauer trocken zu legen. Das ist bei Klingenberg bereits geschehen Sämtliche weit r hinauf im Tale noch stehenden Gebäude von Malter werden später abgebrochen, darunter auch die idyllisch gelegene Maltermühle, in der man jetzt noch passende Gelegenheit findet zur Stärkung nach einer hochinteressanten und keinesfalls beschwerlichen Wanderung durchs Talsperren gebiet. Anrzs LhrsnrS. Ein Lastantomobil von einem Zuge erfatzt. Ein schweres Unglück ereignete sich gestern vormittag gegen 11 Uhr in der Nähe der Stadt Treffurt. Das der Thu- ringia-Brauerei in Mühlhausen i. Th. gehörende Last automobil für den Biertransport passierte auf der Fahrt von Mühlhausen nach Schnellmannshausen kurz hinter Treffurt eine Eisenbahnüberführung, die ohne Schranken war. In diesem Augenblick kam der Personenzug 593 Eisenach—Eschwege angcsahren. Der Lokomotivführer, der Warnungsstgnale gegeben hatte, sah die Gefahr im letzten Augenblick und versuchte den Zug zum Halten zu bringen. Dies war jedoch nicht mehr möglich. Der Zug fuhr direkt in das Auto hinein. Die beiden Insassen, ein Bierkutscher und ein Chauffeur, wurden auf der Stelle getötet, das Amo vollständig zertrümmert. Die Leichen wiesen furchtbare Verletzungen auf. Dem Bierkutscher wurde der Kopf glatt vom Rumpf getrennt, dem Chauf- feur der Leib von oben bis unten aufgerissen. Die Ge töteten sind der Chauffeur Bohne sowie der Bierkutscher Emmrich. Aamilientragödie. In der Nacht zum Montag hat der Gastwirt Rhein in Marburg (Lahn) seine Ehe frau erschossen und sodann einen Selbstmordversuch ver übt, indem er sich zwei Revolverschüsse und mehrere Messerstiche beibraute. Im Kinderzimmer hatte er zuvor den Gashahn geöffnet, doch konnten noch alle drei Kinder gerettet werden. Das Motiv der Tat liegt in zerrütteten Vermögensverhältnjssen. Durch glühendes Eise« verbrannt. Aus Vtsmarckhü te wird gemeldet: Am Sonnabend wurden in Bismarckhütte bei „Martinsofen 1" durch herausspringendes glühendes Eisen aus der Pfanne sieben Mann verbrannt, Vier davon sckwer. An dem Aufkommen zweier wird ge zweifelt. Schreckenstat eine- Jrrstnnigen. Der mit dem zweiten Bataillon des Deutsch - OrdenSregim nt Nr. 152 nach Marienburg versetzte Zahlmeister Legath, der in letzter Zeit Spuren geistiger Umnachtung zeigte und deshalb vom Amte suspendiert werden mußte, sollte am Montag in das dortige Diakonissenkrankenhaus eingeliefert werden. Als die Wärter ihn in den Keller führten, um dort eine Untersuchung vorzunehmen, zsz der Wahnsinnige ein Taschenmesser und stieß blindlings auf die Wärter ein. Zwei wurden lebensgefährlich verletzt. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. 258 GebLuve eingeäschert. In der russischen Ortschaft Karasin im Kreise Rowno (Wolhynien) wurden durch eine Feuersbrunst 258 Gebäude eingeäschert. Der Schaden wird auf eine halbe Million Mark veranschlagt. Familie«drama. In Marseille drang der 45 jährige Schiffsleutnant Maurin in das Haus seiner von ihm geschiedenen Frau ein, stürzte ihr, als sie mit ihrem Kinde und ihrer Tante in ihr Schlafzimmer flüchtete, nach und feuerte mehrere Revolverschüffe ab. Die Frau und das Kind wurden schwer, die Tante tödlich verletzt. Hierauf entleibte sich der Täter, indem er sich eine Kugel in den Mund jagte. I« de« Flammen umgekomme«. In der Nacht zum Dienstag brach in einer Färberei in der Brüsseler Vorstadt Schaerbkck, deren schöne- Rathaus erst kürzlich von einem großen Schadenfeuer schwer heimgesucht wurde, eine Feuersbrunst aus, bei der eine Frau und zwei Kinder lebendig verbrannten. Ei« ganzes Geschästsviertel durch Feuer zerst-rt. Aus Bangor im noldamerikanischen Staate Maine wird gemeldet: Am Sonntag abend brach ein großer Brand aus, der das ganze Geschästsviertel und einen großen Teil des Wohnviertels der Stadt zerstörte. Dem Brande fielen etwa 100 GeschäftSgebäude, 275 Wohn häuser und 7 Kirchen zum Opfer. Der Schaden wird auf 24 Millionen Mark geschätzt. 5. Klaffe 159. Kgl. Sachs. Landeslotterie. (Ohne Gewähr.) Ziehung am 1. Mai 1911. 5000 Mark auf Nr. 18796 102400. 3000 Wark auf Nr. 6457 7111 17320 2!7l8 29830 31899 34312 35534 39914 42294 55866 66085 66258 75335 76699 83708 88802 94257 96732 104938. 2000 Wark aus Nr. 3529 5944 9926 11515 17871 20997 24889 24979 27857 30686 33152 35365 38984 40496 40520 49889 51098 55086 65804 74624 74932 75657 76240 78119 78943 81135 83904 88885 89575 90658 94493 95687 98470 103057 103640 104925 Gewinne zu 1000 Wark. Nr. 1350 2827 8900 13439 14591 17728 23526 24176 25759 33262 34082 35002 35677 44362 45456 48352 51805 52298 55446 55669 58710 59341 60765 62834 68002 70581 71037 75942 7'4337 76771 79156 79825 84050 84434 89615 95802 100105 102840 103490 103772. Gewinne zu 500 Wark. Nr. 2680 4262 5885 5604 6923 9582 10516 12514 15834 17660 175--7 21654 29075 29123 31104 32034 32434 33670 33933 37568 38266 40949 43520 46117 46509 49131 50299 51632 51782 53602 59757 61736 61829 62059 64348 64652 64944 65906 67601 72252 73327 73344 75253 76168 79273 80' 76 82112 84744 85223 85786 96976 97388 99043 103340 103426 107481 108367 108505 109981. Ziehung am 2 Mai 1911. 10000 Wark mit Prämie von 300000 Mark auf N-. 31926. 10000 Wark auf Nr. 63605 5000 Wark auf Nr. 64631 89571. 73543 80878 87769 90614 1< 2655 102764 103113 3000 Mark auf Nr. 5788 10366 25284 28546 43365 48526 56352 59701 62103 66504 69139 73375 78045 86580 98640 100351 102953 2000 Mark auf Nr. 4764 10330 10666 15525 27601 32118 36651 38672 49688 55412 56019 56827 59465 62903 63638 63697 66298 69316 73489 107842. Gewinne zu 1000 Mark. Nr. 3426 3859 7599 9504 10719 13421 16365 16798 19714 23070 30361 31485 31565 32320 33939 45317 49355 52153 54047 54706 54986 55450 55686 57218 59562 60172 61564 63937 66212 66663 66917 69161 72074 73816 77944 79294 82153 85432 86121 96509 99029 100081 109686 Gewinne zu 500 Mark. Nr. 1596 101i6 13326 15709 18085 19483 19634 22633 24132 24310 30782 32939 35646 35927 37731 39602 40477 41423 41821 42072 44467 45896 48034 49233 49428 51277 51864 53761 57260 59728 62488 64851 66765 66772 67630 68295 68547 68905 69187 71244 74332 76439 76591 80315 81666 82397 82628 84689 87191 92439 93483 95360 95780 97582 98661 100771 103026 106200. Nnige Kable«. .sisvrifflc Erzählung von WiKelm Mittler. 7. Fvilsetzuvp. Nachdruck verbalen. Beinahe hatte Buckingham den königlichen Vagen erreicht, da schrie eine Fran jammernd aul — jein Noh hatte ihr Kind niedergetreten und a's sich die Mutter m ihm hcrabbcugte, um es aus dem Bereich der P^erdehuie zu bringen, da wäre sie beinahe von demselben Schickm^ erreicht worden, wie ihr Kind, denn der Herzog achtete nicht aus das schmerzliche Geschrei, tondern spornte sein Bos', nur noch mehr an, was kümmerte es ihn, wenn er über Leiel en ritt. Da zwängte sich ein bleicher Mann durch die Menge, die wie eine Mauer stand; unter übermenschlicher An strengung rückten die zunächst Stehenden etwas rückwärts, a's sie seiner ansichtig wurden und es von Munde zu Mundx ging: „Franziskus Seymour." Ja, der Abgott des Bölkes war es, der auch hier leine schützende Hand über ein dem Verderben geweihtes Haupt hielt, lind wie sich ihm alle Türen öffneten, wo er Einlaß begehrte, wie hoch und niedrig ihm mit Ehr furcht begegneten, wo er seinen Fuß hinsttzte, so machte auch die Menge hier bereitwilligst Platz als er der Frau zu Hilse kam. Er hob zunächst blitzschnell das leblose Kind vom Boden und ergriff mit der anderen Hand mit einer Krast, die seinem Körper gar nicht zuzutrauen war, die ohnmächtige Frau. In diesem Augenblick hatte aber auch der Herzog von Buckingham schon den mutigen Mann erblickt und erkannt. „Seymour!" stieß er halblaut hervor und parierte sein Pferd, also auch der allmächtige Mann Englands wagte es nicht, diesen unscheinbaren Mann unbeachtet zu lassen. So war es diesem möglich, die Frau außer Gefahr zu bringen und das blutende Kind in seine Arme zu neh men. Die Königin hatte eigentlich von diesem Vorgang hinter ihrem Wagen nichts bemerkt, erst als ein brausen der Hochruf den Netter für seine uuersstreckende Tat lohnte, da wandte sie sich leicht nach rückwärts. In die em Augenblick war Franziskus Sey nour aber auch schon neben dem Schlag des könig'isten Wagens und hielt den kleinen über und über mit Blut überströmten Körper der Königin entgegen. Sein Gesicht sah dabei noch bleicher aus und seine Augen glühten noch lebhafter als sonst. Dahin war dis frohe Laune, die Glückselig keit dec Königin, die sie soeben noch emp'unden hatte. Schaudernd wandte sie ihr Antlitz ab und schloß die Augen — schrecklicher noch als der Anblick des armen Kindes war ihr das seltsame, blei he Gesicht des Mannes mit den flammenden Augen, den sie meinte, heute zum ersten Male in ihrem Leben zu sehen. Sie mochte sich auch abwenden! Umsonst, das blutende Kind und den bleichen Mann vermeinte sie fortwährend vor sich zu sehen. 4. Kapitel. Einige Tage nach dem festlichen Einzug in London waren verflossen. Die Königin hatte ihren Mut, ihr Selbstvertrauen, aber nicht ihre Heiterkeit zucückgewonnen. Ihr Gemahl war mit seinem Günstling Buckingham auf der Jagd, einsam und in tiefes Nachdenken versunken saß sie da. In zarter Aufmerksamkeit hatte dec König ihre Ge mächer in allem, so weit es möglich war, so eincichten lassen, wie sie solche in ihrem elterlichen Hause bewohnt hatte. Alle Gegenstände waren dieselben, wie ihr solche von der frühesten Erinnerung an lieb und wert geworden s waren; vor den hohen Spitzenfenftecn mit denselben bun- Ju die Kollektion des Herrn Gustav Kohl-Keffelsdorf fiele« folgende Gewinne: 300 Mk. auf Nr. 29358 51022 78150 78683. Marktberichte. Dresdner Prsdukte«börse am 1. Mai 1911. Wetter: Regnerisck. Stimmung: Fest. Preise tn Mk. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Weizen, weißer —,—, brauner, alter <74—78 Kilo) —, do, neuer <7d—78 Kilo) 198—204, do. feuchter (73—74 Kilo) 192—195, russischer rot 215—224, do. russischer weiß —,—, Kansas —, Argentinier 219—222, Australischer —,—, Manitoba 225—231. Roggen, sächsischer aller (70—73 Mo) —,—, do. neuer (70 bis 73 Kilo) 155—16t, do. feuchter «68—69 Kilo) 149—152, preußischer 164-168, russischer 171—174. Wiste, sächsische 170-180, schlesische 190—205, Posener 180—200, böhmische 210—230, Futtergerftc 143 bis 149. Hafer, sächsischer 177—182, do neuer —, beregneter 160-172, schlesischer 177-182, russischer,vco 170-177. Mais, Cin- quantine 160—168, alter —,—, Rundmais, gelb 141—143, ameril. Mixed-Mais 139—142, Laplata gUb 143—149, do. neu feucht —, —. Erbsen 160—190. Wicken 178—188. Buchweizen, inländischer 180 bis 185, do fremder 180—185. Oelsaaten, Winterraps, scharf trocken —,—, do. trocken —, —, do. seucht —,—. Leinsaat, seine 385—395, mittlere 37o—380, Laplata —,—, Bombay —,—. Rüböl rassiniert 65. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 10,50, runde —,—. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 18,50, I118,00/ Malz 29,00—33,60. Weizenmehle (Dresdner Marken): Kaijerauszug 35,00—35,^0, Gikßter- auszug 34,00—34,50, Semmelmehl 33,00—33,50, Bäckermundmehl 31,50—32,00, Grießlermundmebl 24,(0—25,00, Pohlmrhl 17,50 bis 19,00. Roggen Achte (Dresdner Marken): Nr. 0 26,00—26,50, Nr. 0/1 25,00—25,50, Nr. 1 24.00-24,50, Nr. 2 21,50—22,50, Nr. 3 17,ÜO bis 18,00, Futtermehl 13,00—13,40. Weizenklcie (Dresdner Marken) grobe 10,80—11,00, feine 10,00—10,40. Rogwnkleie «Dresdner Marken) 11,20-11,40. Marktpreise am 28. April: Kartoffeln 50 Kilogramm 3,20 bis 3,50, Heu im Gebund 50 Kilogramin 3,30—3,60, Rogaenstroh (Flegeldrusch) Schock 34,00 bis 36,00. Dresdner Schlachtvtehmarkt am 1. MA 1911. Auftrieb: 255 Ochsen, 274 Kalben und Kühe, 271 Bullen, 305 Kälber, 765 Schafe und 2481 Schweine, zusammen 4451 Stück. DK Preise für 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlachtgewicht waren in Mack nachstehend verzeichnete. Ochsen: 1. s) vollfleischige, ausgemästete höchste» Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 44—48 resp. 84—vv, d) Franzose» desgl. 00-00 resp 00 00 Schlachtgewicht, 2. junge fleischige, nick» ausgem., ältere ausgemästete 40—43 resp. 78-83, 3. mäßig genährte iunge, gut genährte ältere 35—39 resp. 72—77 und 4. gering genährte jeden Alters 28—34 resp. 62—70. Kalben und Kühe: 1. vollfleischige ausgemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 42—45 resp. 74—78, 2. vollfleischige ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 37—41 resp. 69—73, 3. ältere ausgemästete Kühe und wenig gm entwickelte jüngere Kühe und Kalben 32—36 resp. 63—68, 4. mäßig genährte Kühe und Kalben 24—31 resp. 56—62 und 5. gering genährte Kühe und Kalben 48—53 Schlachtgewicht. Bullen: 1. vollfleifchige höchste» Schlachtwertes 45—48 resp. 77—81, 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 40—44 resp. 71—76 und 3. gering genährte 35—39 resp. 66—70. Kälber: 1. feinste Mast- (V»llmilchmast-) und beste Saug kälber 58—62 resp. 88—92, 2. mittlere Mast- und gute Saugkälber 53—57 resp. 83—87 und 3. geringe Saugkälber 46 -52 resp. 76—82. Schafe: 1. Mastlämmer 46—47 resp. 89—vO, 2. jüngere Masthammel 41—45 resp. 83—88 und 3. ältere Masthammel 35—40 resp. 75—81. Schweine: 1. s) vollfleifchige der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alter bis zu I'/. Jahren 40—42 resp. 57—59, b) Fettschweine 41 bis 42 resp. 58—59, 2. fleischige 37—39 resp. 54—56 und 3. gering entwickelte, sowie Sauen 34—36 resp. 51—53. 148. Ausnahmspreise über Notiz. Unter dem Auftrieb befanden sich 8 Rinder österreichisch- ungarhcher Herkunft und 38 Schase. Geschäftsgang in Ochsen, Stieren, Kalben, Kühen und Bullen, desgleichen in Kälbern langsam, in Schafen mittel, in Schweinen dagegen schlecht. Unverkauft sind stehen geblieben 10 Bullen, 24 Schase, sowie 3 Schweine. . wissen Sie schsn? Auf de« Philippiken ledt jetzt ein so virlglttdrigeS Vöikergemisch, haß MIU da 31 verschiedene Sprachen zu hören bekomme» kann. Ein französischer Gartenkünstler Hst beobachtet, daß abgepflückte urd nebtnemanser gehaltene Rose« und Resedevblüten sich nicht lange gut erhellen, und daß diese Blumr«, wenn sie in einer Vase einander berühren, sehr schnell verwelken. Die Tintenpflanze von Nruzrasada ist ein wunder« bares Niturerzeugnis. Ihr Saft kann ohne weitere- alS Tinte benutzt werden. Die Schriftzeichen erscheinen dann zuerst rot, verändern sich aber in wenigen Stunde« zu tiefschwarz. teil Glasscheiben, blühten dieselben Blumen in i Vasen. Und doch genügten ihr diese Täuschungen I ne riefen nnc schmerzlich; Erinnerungen hervor, ftr rl' s veckten nnr dis H.ümv.ch nah ihrem Vaterland?. Das Leben war hier finster und ernst; wenn sie da* Fenster öffnete, stcö n e ihr nicht mehr die balsainis^ s Luft der Provence entgegen, sondern ein feuchter, baller llebeldunst haahte sie an; sie hörte nicht mehr die Schal' neien der Hirten, nicht mehr den heiteren Gelang del munteren Winzerinnen au; den freund liehen Talern erlo' nen, sondern nur ein Hasten und Treiben von MenscheN, Seren ganzes Sinnen und Tra hten auf Geldecweco g^' richtet war, unfad sie. Wahrend sie no ch so sinnend dasaß, war ein anderes weibliches Wesen in das Zinner getreten und hatte sick zu Füßen dec Königin niedergelassen. Doch diese, in ihre Träum: versunken, bemerkte da; Erscheinen der treuen Wienerin nichc sogleich, bis diese endlich, die Kaiee der Sebietecin u nsa'send, flüsterte: „Warn n ist meine Königin wieder so ernst und ge- oankmooll? Sehnt sie sich abecmils zurück nach ihrem Vaterland:, nach dem schönen Frankreich ?" Die Königin gewahrte erst jetzt ihrs Dienerin, die treue Margot; sie zog sie freundlich von dem Boden M dem niederen Sessel an ihrer Seite em-oc und er» widerte: , „Ja, ich sehne mich zurück; aber ich dachte wohl ei' gentlich in diesem Augenblick mehr an die Zukunft, als an die Vergangenheit. Ich beginne zu fühlen, daß mich dieses Volk haßt, aber trotz dieses Haffes möchte »ch die Wohltäterin dieses Volkes werden und vor allen den un heilvollen Einfluß Backinghans, dieses falschen Ratge bers des Königs brechen. Nichts soll mehr zwilchen dem Volke und seinem Herrscherhaus stehen. Em^PP^ -em Glaube, ein Volk soll es fortan dieser großen Ausgabe möchte ich mein^M^ße» Leben weihet