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Graf v. OpperSdorff, erhielt 1827 Stimmen. Die Fort schrittliche VolkSpartet hatte den sozialdemokratischen Kan- didaten bet der völligen Aussichtslosigkeit einer volkspartei- lichen Kandidatur keinen Mitbewerber um das Mandat gegenübergestellt. Die Demokratische Vereinigung hatte ihre Anhänger aufgefordert, für den Sozialdemokraten zu stimmen. Am 25. Januar 1807 beteiligten sich von 134082 Wahlberechtigten an der Wahl 108497 Wähler. Für Paul Singer wurden 82039. für den volksvarteiiiche« Kandidaten 15749, für den konservativen Kandidaten 6601 und für den ZentrumSkandidaten 2708 Stimmen abgegeben. Außerdem wurden 1313 polnische Stimmen gezählt. Die amtliche Wahlliste wies diesmal 130687 Wahlberechtigte auf, mithin 3395 Wähler weniger als im Jahre 1907. Die Win-erbewegung in Frankreich Eine Kolonne der Weinbauer in Epernoy traf gegen '/,10 Uhr mit roten Fahnen an der Spitze in Dizy ein. Die dortigen Weinbauer, die sich auf der Mairie versammelt halten, vereinigten sich mit den Ankommenden und alle wandten sich gegen ein Champagnerhaus, erbrachen die Türen der Keller und der Weinlager und zerschlugen alles, was ihnen in die Hände kam. In den Lagern be fanden sch 1000 Flaschen Champagner. Die Geschäfts- bureaus wurden geplündert. Mit dem Material der Wein lager errichteten die Winzer drei Barrikaden in den Straßen Dizys und steckten Tonnen mit Teer in der Nahe einer Barrikade in Brand. Das Feuer wurde durch die Be völkerung gelöscht. Ueberall in den Straßen lagen GlaS- scherben und Flaschenreste. Auf den Mairie in Dizy und CumiereS wurden rote Fahnen gehißt. Aehnliches er eignete sich in Damery, wo ebenfalls rin Champagner. hauS geplündert wurde. In Epernoy erreichte die Be wegung ihren Höhepunkt. Militärische Truppen bewache« fast alle Straßen- Infolge des SenatSbeschlusseS, die Abgrenzung aller Weinbaubezirke wieder auszuheben, ist im Marnedepartement eine förmliche Revolution aus- gebrochen. Die Champagnerfabrik von Castellane in Dizy- Magenta wurde vollständig zerstört, an anderen Orten mußte die rasende Menge von Kavallerie auSeinandcrge- trieben werde«. Der Aufstand übertraf nach dem Bericht von Augenzeugen die Schrecken des letzten Januars bet weitem. Gegen 9 Uhr abends rotteten sich die Winzer der Dörfer Damery, Cumieres und Venteutl, die schon bei den Januarunruhen viel von sich reden gemacht hatten, zusammen und zogen, etwa 1000 Mann stark, nach dem Orte Dizy-Mageuta, wo sich die Champagnerfabrik von Castellane befindet. Auf diese balle man es abgesehen. Im Nu war der große Gebäudekomplex umzingelt, die Tore wurden mit Spitzhacken erbrochen, und hinunter in die Keller ergoß sich die Menschenmenge. E» war nur ein OrtSgendarm zur Stelle, der natürlich ohnmächtig gegenüber der Volkswut war. Man zerriß ihm die Uni- form, verprügelte ihn und verhinderte ihn, ausS Pferd zu steigen, und die Nachricht von dem Geschehenen nach der nächsten Stadt zu bringen. Nichtsdestoweniger wurden die Behörden bald telephonisch benachrichtigt. Ehe sie aber Schritte tun konnten, vollendete sich das Zerstörungs- Werk in Dizy-Magcnta. Es wurde die ganze Champagner- sabrik von Grund aus verwüstet. Die Keller, in denen zweihundertdreißigtausend Flaschen Champagner lagerten, wurden mit dem köstlichen Naß geradezu überschwemmt, und die leeren, in Stücke geschlagenen Flaschen, dienten dann wieder dazu, Hindernisse vor den bald errichteten Barrikaden herzustellen, um die anrückende Kavallerie an einer Attacke zu hindern. Von der Fabrik bl'eb bald nichts mehr stehen als die kahlen vier Wände. Auch die Werkzeuge, Maschinerien und Fässer wurden vernichtet. Die Fässer mit Flaschenpech, das zum Versiegeln der Fässer dient, wurde in Brand gesteckt, und wenn nicht die ebenfalls auS Winzern bestehende Ortsfeuerwehr schließlich ein Einsehen gehabt und den Brand gelöscht hätte, so Wäre nicht pur die Fabrik, sondern vielleicht sogar der ganze Ort in Flammen aufgegangen. Eine andere Fa brik, die aus Vorsicht schon ein paar Tage vorher die Aufschrift „Champagner" durch das Wort „Petroleum" über dem großen Eingangstor ersetzt hatte, entging trotz dem der Verwüstung nicht. Der Champagner floß buch stäblich in Strömen in den Staub der Straße, wo man ohne alle Uebertcetbung bis an die Knöchcl in der Flüssig- leit watete. Endlich waren die 17. Dragoner aus Reims angelangt, die, eine Schwadron stark, den Weg versperrten. „Nieder mit der Armee!" heulten die Exzedenten wutent brannt. Die Dragoner ritten an, behielten aber den Degen in der Scheide. Der Anprall war heftig. Der eine Teil der Winzer floh, der andere formierte sich v;n neuem und versuchte einen Gegenstoß, der aber mißlang. Bet dem Tumult waren etliche Dragoner zu Falle ge- kommen, doch auch mehrere Winzer, darunter einige Weiber und Kinder waren niedergeritten und verletzt worden. In Damery trugen sich kam minder ernste Dinge zur gleichen Stunde zu, auch dort dröhnten um 8 Uhr abends die Kirchenglocke« Die Hornbläser der Winzer bliesen zum Sturme Die Massen rotteten sich eilends zusammen, und Leuchtrakelcn stiegen in die Luft. Aus Vendeuvre, Damery, Cumieres und anderen Orten strömten die Winzer zusammen, und mit Hacken, Beilen, Stangen und anderem Gerät bewaffnet, zog man nach den großen Kellereien, die erbrochen und verwüstet wurden. Hof- und Oerfsnalnaehrichten. Der König ist vorgestern abend kurz vor 7 Uhr von der Reise nach Aegypten und dem Sudan nach mehr als zehvwöchtger Abwesenheit wieder nach Dresden zurück- gekehrt. In der Begleitung des Königs befanden sich die Königlichen Prinzen und Prinzessinnen, die dem Vater bis Abazzia entgegcngefahrcn waren. Auf dem Haupt- bahvhof.wo derübcrWien undBodenbach kommendeSchuell- zug mit dem königlichen Salonwagen einltef, wurde der König vom Prinzen Johann Georg, der eben erst aus Stuttgart zurückgekehrt war, sowie von der Prinzessin Mathilde, ferner den Herren Staatsministern, den Hof- departcmentschess und d:n städtischen Behörden empfangen und begrüßt. Der König, der wohl und krisch aussah, äußerte sich sehr befriedigt über den Verlauf seiner Reise. Vor dem Bahnhof hatte sich ein nach Hunderten zählendes Publikum Ungesunden, das den König mit brausenden Hochrufen empfing, für die er sichtlich erfreut mit Leb- Hastigkeit dankte. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise siir diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 14. April. Astern. Christ ist erstanden! Jubelnd verkündens Glocken geläut und die Natur selbst in ihrer neuerstandenen Lenzespracht scheint in diese Hymne einstimmen zu wollen. Das Herz des Christen aber, das in der vorhergegangencn Charwoche in Demut und Trauer zu Boden gedrückt schien, atmest befreit und voll neuer Lebenszuversicht aus. Ostern! — neues Leben allüberall! Wo diese Botschaft ertönt, füllt ein neuer Lebensmut unsere Brnst. Des Lenzes Herolds- rus braust frohlockend durch die Lande. Was bisher noch im starren Bann in Feld und Flur gelegen, zu neuem Leben ist's erwacht. Durch Nacht zum Licht, durch Tod zum Leben!" Wie Himmelssphären klingt diese Osterbotschast in alle Welt hinaus. Wir wissen cs jetzt, daß der Mensch nicht zürn Vergehen auf Erden geboren ist, sondern um der Vollendung entgegenzureisen. O fröhliche Ostern, daß wir deine Freudcnbotschast recht aus vollem Herzen erfaßten und in uns aus nähmen! Die Welt seufzt gerade in unferen Tagen unter der Last des Hasses und der Zwietracht, konfessionelle und politische Streitigkeiten hören nicht aus. Das heilige Osterfest mahnt dringend zur Liebe und aus dem Klange feiner Glocken tönt uns die Mahnung-. Liebet euch untereinander, seid einig! — Drum lassen wir der Osterglocken heiliges Geläute nicht umsonst über die Erde und durch unser Herz gegangen sein! Lassen nicht die Ostermahnung zur Auserstehung verhallt sein wie Schellcnklang. Nein, erwache und stehe auf, o Menschheit, zur Wahrheit und Gerechtigkeit! Nur dann wird der verheißungsvolle Osterruf „Christ ist erstanden!" rechte Osterstimmung schaffen nicht nur für jeden Einzelnen unter uns, sondern auch für Haus und Fa milie, Gemeinde und Staat. Und nun: Fröhliche Ostern all unfern Lesern weit und breit! — Der gleichzeitig auf dem EröffsungSplan ent- baltene zweite erweiterte Fahrplan der Sächsisch- Böhmischen Dampsschiffahrts-Gesellschaft beginnt Ostersonntag, den 16 v. M. Dieser Fahrplan hat der Jahreszeit entsprechend bereits eine größere Ausdehnung erfahren, so daß für den Ausflügler sowie den ständigen Fahrgast zahlreiche willkommene Verbindungen nach allen Stationen der Gesellschaft bestehen. — Vom Osterfeste. Schon aus altheidnischer Zeit ist das Osterfest, das damals zu Ehren der Frühlings- göttin Ostara geseiert wurde, dem Forscher bekannt. Nach der Einführung des Christentums wurde die eigentliche Bedeutung dieses Festes durch die zeitlich mit ihm zu- sammenfallende Feier der Auferstehung Christi immer mehr zurückgedrängt. Immerhin scheint auch heute noch in den Ostergebräuchen ein Rest altheidnischer Ueberlieferungen versteckt. So vor allem in der in ganz Deutschland und den übrigen Ländern der germanischen und slavischen Rasse eingebürgerten Sitte der Ostereier. Ursprünglich als ein der Fröhlingsgötttn dargebrachtrS Opfer gedacht, stehen sie heute zur kirchlichen Bedeutung dcS Osterfestes über haupt nicht mehr in irgend einem Zusammenhänge. Gleich, wohl wird diese Sitte sich nie verlieren. Für unsere Kleinsten werden das Osterei und der Osterhase nach wie vor ihre Bedeutung behalten und wenn am frühen Oster« morgen das Suchen in allen Räumen sowie im taufrischen Grase des Gartens beginnt, werden wir Erwachsenen nach wie vor lächelnd dabei stehen und wehmütig unserer eigenen Jugend gedenken. — Die diesjährig? Hauptversammlung der priv. Schützensellschaft war letoer etwas unter normal besucht. Nach Erledigung div. Eingänge trug Kassierer Geißler die JahreSrechnung vor, die diesmal mit einem erfreulichen Nebelschuh abschloß. Diehierauf vorzunehmende Wahl des Kommandanten ergab die Wiederwahl des bisherigen Kommandanten Th. Schubert auf weitere 3 Jahre. Zu aller Freude nahm der bisherige Vorstand Dir. Fischer die Wahl auf weitere 3 Jahre ebenfalls wieder an, ein Zeichen seiner alten Anhänglichkeit zur Gilde. Die übliche Frühjahrspartie soll am 15. Mai diesmal mit der neuen Bohn nach Lommatzsch unternommen werden. Das Schützenfest, za dem die obelbehördliche Genehmig ung bereits wieder eingegangen war, wird am 23. und 24. Juli abgehalien. — Theater. Heute weisen wir nochmals auf das bereits angekündtgte zweite Gastspiel der „Vereinigung Dresdner Bühnenkünstler" hin. Das Ensemble hat es verstanden, durch sein wirklich glänzendes Zusammenspiel sich die Gunst deS hiesigen Publikums zu erwerbe». Das vornehme Auftreten hat in allen Kreisen durchzusetzen ge wußt. Am ersten Osterfetertag geht zuerst das dreiaklige Schauspiel von Arthur Schnitzler „Liebelei" in Szene, eines der besten Werke des bekannten Dichters, und müssen wir eS der Direktion mit voller Anerkennung gutschreiden, daß sie unS mit diesem glänzenden Werke deutscher Literatur bekannt macht. Ucbrigens ist das Stück sür hier Novität. Es behandelt den tragischen Konflikt eines jungen Mädchens, dessen reicher Liebhaber einer anderen wegen im Duell erschossen wird, in geradezu bewunderns würdiger Weise. Unsere Kunstfreunde werden also dies mal wiederum auf ihre Kosten kommen. ES wird jedoch auch dem Geschmacks weniger sensibler Naturen Rechnung getragen werden, da am selben Abend der tolle Schwank „Eine vollkommene Frau" in Szene geht, in welchem die Zuschauer aus dem Lachen nicht herauskommen werden. Nachmittags findet wiederum eine so beliebte Kindervor stellung statt. In Szene geht die Bub.ngeschichte „Mar und Moritz". Sperrsitzanmeldungen sür die Abenovor- stcllung nimmt nur Hotelier Schlösser entgegen. — Oster-Postdienst. Am 1 Osterfeiertage findet im Orte eine einmalige Brief-, Gelb- und Paketbestellung statt; die Landbestellung ruht gänzlich. Am 2 Feiertage werden im Orte nur Briefe einmal wie Sonntags aus getragen und auch nach allen Lar,dorten Briefe und Zeitungen einmal bestellt. Die Schalter sind an beiden Feiertagen wie an Sonntagen geöffnet. — Programm für die Platzmustk am 1. und 2. Osterfeiertag, ausgesührt von der hirsipen Stadtkapelle unter Leitung des Musikdirektors Emil Römisch. 1. Osterfeiertag: 1. „Frisch voran", Marsch von Schultz. 2 Orientalische Luftspiel-Ouveltü'e von Gärtner. 3. „Frühlingserwachen" von Bach. 4. „Waldblumen", Solon stück von Ascher. 5. „Im Fluge durch die Welt", Galopp von Billiuger. 2. Osterfeiertag: 1. „Deutschlands Helden", Marsch von Raschelt 2 Ouvertüre „Neptun" von Starke. 3 Deutsch ist der Rhein, Lied für Tromba von Hartmann. 4 „Ballkönigin",Walzer-Intermezzo von Detert. 5. „Retter leben", Charakterstück von Spindler. — Aerztttcher Dienst von mittags 1 Uhr ab am 1. Feiertag Dr- med. Bietschneider, am 2 Feiertag Dr. med. Bartcky. — Die Meisterprüfung abgelegt und bestanden hat am 4. April der hiesige Schlosser Max Richard Geißler. — Rohe Bursche«. Heute Charfreiiag vormittag in der elften Stunde wurde von Bubenhänden die Glas platte am Denkmal der König Albert-Grotte im obere« Stadtpark zertrümmert. Besucher des Parkes hörten daS laute Anschlages eines Steines und bemerkten bald darauf auch drei halbwüchsige Bürschchen, die das Weite suchten. Es gelang nicht, dieselben zu erkennen. Hoffent lich wird man ihrer bald habhaft. — Anläßlich der Feiertage erscheint die nächste Nummer unserer Zeitung erst am Mittwoch Abend, was unsere verehr!. Leser und Inserenten in Berücksichtigung ziehen wollen. — Von der zweiten Strafkammer des Königliche« Landgerichts Freiberg wurde der Schulknabe Martin Erich Putzke in Braunsdorf bei Tharandt wegen schweren Diebstahls zu einem Monat Gefängnis verurteilt. — Für ihre Konfirmanden veranstaltete die Gemeinde Grumbach am Palmsonntag im Gasthofe daselbst einen sehr zahlreich besuchten Familienabend. Eingelettet wurde er durch den Gesang „Tochter Zion, freue Dich", dem ein allgemeiner iGesang folgte. Pfarrer Dr. Wahl begrüßte hierauf die Anwesenden, sprach zu de« Konfirmanden und im weiteren Anschluß über de« Evangelischen Bund und den Zweck desselben: treu zusammenzuhaltcn zur Wahrung der protestantischen Interessen gegenüber de« äußeren und inneren Gefahre«, oie ihn bedrohen zc Ein Gesang der Kinder und ein Chorgesang folgten, daun zwei Sologesänge der Tochter des Pfarrers, Fräulein Wahl. Kantor Kranz sprach dann über das Leben Jesu, den Einzug in Jerusalem, dr ihm Palmenblätter gestreut wurden. Den Schluß der an» regenden Feier bildeten Kinder. Chorgesänge und solche der Erwachsenen. — In der Gemeinde Grumbach wurden 34 Kinder, und zwar 19 Mädchen und 15 Knaben aus der Schule entlassen resp. konfirmiert. Nevaufgenommen werden 30 Kinder, 17 Mädchen. 13 Knaben. — Die an Grumbach angeschlossene Gemeinde Pohrsdorf entließ 10 Kinder: 7 Mädchen, 3 Knaben aus der Schule; die gleiche Zahl wurde neuaufgenommen. — Durch das Puffen eines entgegenkommenden Automobils erschreckt, gingen die Pferde eines aus der Richtung von Dresden kommenden Geschirrs auf der Straße von Grumbach nach HerzogSwalde durch. Bei der wilden Jagd kam das Handpferd dem Graben zu nahe und stürzte, sodaß es dem Kutscher gelang, den Wagen, der einen Deichselbruch bekommen hatte, zum Stehen zu bringen. Die Pferde hatten keinen nennens werten Schaden erlitten. — Ein schwerer Unfall ereianete sich Dienstag vor mittag in der Schloßmühle zu Tharanvt, dem der Ar beiter Opitz zum Opfer flrl. Beim Transport eines, Langholzes nach der Schneidemühle schnellte dasselbe zurück und traf Opitz so furchtbar an die linke Gefichts- seite, daß Kinn und Kinnbacken zerschmettert wurden.. Bewußtlos wurde der Aermste vom Platze getragen. Der schnell herbeigeeilte Arzt legte dem Unglücklichen die nötigen Verbände an und stellte schwere Gehirn erschütterung fest. Seine Ueberführung erfolgte in ei« Dresdner Krankenhaus. An seinem Aufkommen wird gezweiselt. Um so bedauerlicher ist eS, da Opitz der einzige Sohn war, der seiner Mutter Unterstützung an gedeihen ließ. — Einen Kampf mit einem gefährlichen Einbrecher hatte am Mittwoch früh in der fünften Stunde der Gast wirt Kolbe in der „Güldenen Aue" bei Keilbusch bet Meißen zu bestehen. Er überraschte den Einbrecher, der seine Diebesbeute bereits zurechtgelegt und sich wahr scheinlich in Alkohol übernommen hatte, auf einem Stuhle sitzend und überwältigte ihn nach hartem Kampfe mit Hilfe herbeigerusener Knechte und Nachbarn. In der Tasche des Einbrechers, des 33 Jahre alten Max Schuster aus Ptcka bei Oppach, wurde ein geladener Revolver und ein Dolch gefunden. Sein Rad hatte er in der Nähe versteckt. Ec wurde in die Ortszelle gebracht. AIS man ihn dem Amtsgericht zuführen wollte, hatte er sich erhängt. Mit dem Tode des Einbrechers ist ein schwerer Jungt für immer unschädlich gemacht worden, der auch den Ei«' bruch in Wilsdruff usw. ausgeführt hat. Er ist erst voriges Jahr auS dem Zuchthause entlassen worden unv es sind ihm schon wieder mehrere Einbrüche nachzuweise«. Er war zwar verheiratet, hat sich aber schon seit langet" Zeit nicht mehr um seine Familie gekümmert. Zwei Flaschen Rotwein, die er in der „Güldenen Aue" geleert hat, sind ihm zum Verhängnis geworden. Sie haben ihn eingeschläfert, so daß seine Festnahme erfolgen konnte, bevor er mit den in seinem Besitze befindlichen Waffe« größeres Unheil anrichten konnte. Sein Leichnam wurde gestern früh der Anatomie in Leipzig zugefühlt. Mrchennachrichten für 1. Osterfeiertag. Kollclie jür die Sächsische Hauptbibelgesellschaff- Wilsdruff. Vorm. 8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. „ , inv Vorm. '/z9 Uhr FestgotteSdtcnst (Predigttext: Matth. r - Nachm. 1 Uhr Kindergo ttcsdienst. Nachm. 2 Uhr TausgotteLdirnst.