Volltext Seite (XML)
MM s» MM Dienstag, 11. April 1911 Beilage zu Nr. 42 8. n tetnerfetts auch nach oc^ ^>ano 2 ^"ndesspra-be nicht ver> 7- r Augenblick aber, als er seine Hand zurückziehen wollte, hörte j er einen leisen Schrei, und aufblickend, bemerkte er, wie die! sich die Dame wieder vorgedrängt und tu einem Französisch, dessen wohllautende Töne den jungen Mann an die ferne ceslaü Wert zu- Se- »SS ! Clork !b«n. Sir vermittelt vier Fünftel von dem Handelsverkihr dcS europäischen Ostens. s ck n ä >r 1 Eia schntul-ch Die schiedene EVisse« Sie schon? etwa 18 Meter langer Walfisch liefert durch- 1?/i Tonnen (1750 Kilogramm) Fischbein. Donau durchkiömt Länder, iu druen 52 ver- Sprachen und Mundarten gesprochen werben. waren und in allen Farben des Regenbogens funkelten. Er hatte, um bequemer durch die großen Spiegelscheiben des Ladenfensters blicken zu können, die Hand, an welche Mignon ihm den Ring gesteckt hatte, auf die das Fenster schützende große Biessingstange gelegt und labte sich an dem herrlichen Farbcnspiel. Ein fremder Herr, eine in tiefes Schwarz ge kleidete Dame anl Arm, trat an seine Seite, Gaston trat ein wenig seitwärts, um den Beiden Raum zu geben, in dem faßte die rauhe Hand des Matrosen. „Wer seid Ihr, Mann?" frug sie hastig lind ihre Stimme bebte. Gaston blickte der fremden Dame verwundert in das erregte Gesicht. Er verstand ihre Frage nicht, konnte also auch nicht darauf antworten. „Wer seid Ihr, woher habt Ihr diesen Ring?" wieder holte sie, die Hand hebend, an deren Finger der Ring steckte. Bei dem letzten Worte hatte ihr Gatte gleichfalls einen Blick auf den Ring geworfen, ein nervöses Zittern lief durch Te«kfprüche für Gemüt und Verstand. Wenn in der Leiden harten Drang das bange Herze will erliegen, Must! mit ihrem Silbtrklang weiß hilfreich ihnen ab- zusingen. zerstört worden. Wie aus Trautenau in Böhmen ge meldet wird, wütete am Donnerstag bei acht Grad Kälte im Riescngebirge ein seit Menschengedenken noch nicht da gewesener Schneesturm. Der Klempnermeister Koschtal, Vater von fiesen unmündigen Kindern, ist auf dem Heim wege nach Rochlitz in einen Schneesturm geraten. Er wurde erfroren aufgefunden. Re«» Persone« hei einem HauSeinstnri getötet. Wie aus Loja in der spanischen Provinz Granada gemeldet wird, ist dort ein von zwei Zigeuner familien bewohntes Haus eingestürzt und hat neun Personen unter seinen Trümmern begraben. Sechs Leichen find bereits geborgen. Heftige Stürme an der spanische« Küste. An der Küste herrschen heftige Stürme. Eine Fischer- barke ist gescheitert. Zwölf Personen ertranken. Es werden noch andere Schiffbrüche gemeldet. Schmuggler durch eine Lawine getötet. An der österreichisch-italienischen Grenze, am Fagazza-Paffe, einem Grenzpfad zwischen Südtirol und der Provinz Vicenza, wurden dreizehn italienische Schmuggler, die auS Oesterreich Tabak und Zucker herüberbringen wollten, beim Eintritt ins Tal Cassa di Morte (deutsch: Sarg des . Todes) von einer Lawine überrascht. Zehn von ihstpl wurden 300 Meter «eit weggeschleift und fielen dann in einen 200 Meter tiefen Abgrund, wo sie mit zerschmetterten Gliedern liegen blieben. Schwere- Eisenbahnunglück in Japan. Ein nach Nagasaki gehender Schnellzug ist entgleist. 45 Personen wurden verwundet, drei Japaner erlitten tödliche Verletzungen. Ein Stadtviertel von Tokio «iedergebran«t. Das Stadtviertel Ioshiwara ist niederzebrannt; 5000 Ge bäude wurden zerstört. Der Wind trieb das Feuer vier Meilen nordwärts. 6000 Personen sind obdachlos, viele wurden verletzt, doch ist niemand umgekommen. Gesährltcher Grubenbrand. In der Bancraft- Mine bei Srranton (Kansas) ist ein Brand ausgebrochen. Das Feuer kam im Maschinenraum aus. Während des Ausbruches waren etwa 300 Bergleute unter Tage be schäftigt. Das Feuer wütet in einer Tiefe von 750 Fuß. Zwischen 50 und 60 Bergleute find eingeschloffen. Eine später aus Scranton cingetroffene Nachricht besagt: Aus der brennenden Bancroft-Mine wurden bisher zwanzig Leichen zutage gefördert. Es ist keine Hoffnung vor handen, daß von den Eingeschlossenen noch jemand lebt. Folgenschwere Explofio» i« einem Sohle», bergwerk. In den Lannerkshlenwerken in Littleton bei Birmingham fand gestern eine Explosion statt. Von 190 Sträflingen, die dort arbeiteten, wurden bis zum Mittag nur zwanzig lebend geborgen. Der Fremde schlang schnell den Arm um die ohnmächtig s „Ihr kleiner Sohn lebt; beruhigen Sie sich, gnädige werdende, solche Anfälle schien er bei derselben gewohnt zu Frau, der kleine Moniz ist munter und wohl auf und es fehlt sei», während Gaston, um nicht unliebsamer Zeuge einer ihm nichts, als die Gegenwart seiner lieben Eltern. Ich war schmerzlichen Szene zu sein, sich mit einem mitleidigen Blick eben auf dem Wege nach Rio de Janeiro, um Sie aufzu- nach der reichen Dame zurückziehen wollte. Allein diese raffte suchen." ihre ganze Kraft zusammen und während sie ich aus dem! Arm ihres Gatten loswand, trat sie rasch auf Gaston zu Und k kmpfieb! Ein jauchzender Ruf, unbekümmert um die schnell erregte Aufmerksamkeit der Vorübergehenden ausgestoßen, ertönte aus deni Munde der Eltern. Ohne viel Umstände faßte Don Alvarez die Hand des Matrosen, um denselben nach dem Hotel zu führen, wo er wohnte. Unterwegs teilte er demselben mit, daß er alle Anstrengungen gemacht, Nachricht über sein ver lorenes Kind zu erhalten, da aber alles vergeblich gewesen, habe er doch annehmen müssen, sein Kind sei mit unter gegangen und habe, um seinen und zumal seiner Gemahlin Schmerz ein wenig zu zerstreuen, mit derselben ein? weitere Reise angetreten. -" " un» 2 A«*ze Lhronik. Margaretentag in Mü«chen Auch München wird seinen Margaretentag am 10 Mai haben. Es werden bereits große Vorbereitungen getroffen. Auf den öffentlichen Plätzen aller Stadtteile werden Militär- und Zivilkapellen spielen. Ein großes Volksfest im Hackcrbräu- keller wird den Tag beschließen. Siede» Bergleute i« den Aufzug gestürzt. Auf den Rheinischen Anthrazitwerken in Essen a d. Ruhr benutzten sieben Bergleute verbotswidrig einen Auszug. Dieser stürzte ab und sämtliche Bergleute wurden verletzt, darunter drei schwer. Ter vermitzte Bürgermeister Trömel «us Medom schrieb aus Paris an den beigeordnrten Mann, daß auf ihm unerklärliche Weise er dazu gekommen sei, in die Welt zu fahren. Er bitte ihn, bei der Regierung Urlaub für ihn zu erwirken, und entschuldigt sein unmotiviertes Fortgehen mit Krankheit, hervorgerufen durch Ueberarbeitung. Expl»fio«Skatastrvphe. Aus Vilvorde in Belgien wird gemeldet: In einer Salpetersäurefabrik ist eine Explosion erfolgt; zwei Personen wurden getötet, fünf verwundet. Schsee u»d Kälte. Aus Paris wird gemeldet: Der seit einigen Tagen herrschende Frost hat der Land- Wirtschaft schweren Schaden zugefügt. Namentlich in Südfrankreich wird die Obsternte zum großen Teil als verloren angesehen. Auch in England ist in den letzten Tagen heftiges Frostwetter etngetreten, das zwei Todes fälle zur Folge gehabt hat. Die Motvrpost von Dover nach London blieb ganz im Schnee stecken und es bedurfte angestrengter Arbeit von 50 Männern, um sie frei zu be kommen. In Spanien machte sich der jähe Temperatur wechsel stark bemerkbar. In Madrid herrscht Schneesturm. Der Verkehr in der Stadt hat zum Teil eingestellt werden müssen, da die Straßenreinigung außer Stande ist, die Schneemassen mit genügender Schnelligkeit zu entfernen. In den Aarks und Gebäuden der Stadt ist erheblicher Schaden anAcichtet worden. In Venedig ist winterlich« Kälte. As den ober » mischen Seen schneite es 48 Stunden ununterbrochen. Stellenweise liegt der Schnee 30 Zentimeter hoch. Viele Telegraphenleitungen sind des Teiches werden niedliche Spreewälder Häuschen den Ausstellungsbesuchern gastliche Aufnahme gewähren. Zu einem heftigen Redegefecht kam es in einer Stadt- verordnetensitzung in Crimmitschau bei Beratung über das Gesuch der Schutzgemeinschaft für Handel und Ge- werbe um Abschaffung eines Jahrmarktes. Schließlich bezeichnete man die Jahrmärkte als historisch und nutz- bringend und beschloß ihre volle Beibehaltung. Ohne Debatte wurde das Offenhalten der Schaufenster an Sonn- und Festtagen ohne zeitliche Beschränkung beschlossen. Die priv. Schützengilde zu Altenberg im Erz gebirge begeht im August d. I die Feier ihres 450- jährigen Bestehens. Damit verbunden ist ein HeimatSfest mit Bergknappschafts-Parade. Die Vorarbeiten hierzu haben bereits begonnen, doch ist der Tag des Festes noch nicht endgiltig festgelegt. tzstter UMiru. Erzählung von Wilhelm Brannan. 11 Die erste Reise war nach Nordamerika gegangen, dort hotte» beide weitere Schiffsdienste genommen und zwei Brüder hätten nicht einiger mit einander sein können als xMgues und Gaston. Letzterer strebte, wie natürlich, so bald als möglich nach dem Süden zu kommen, und da der kleine Moniz Heimat und Eltern genannt hatte, letztere zu entdecken wid sie von dem Aufenthalte ihres Söhnchens zu benachrich tigen. Diese hatten, nachdem der Schiffbruch des Dreimasters, >uf welchen! das Kind gewesen, ihnen zur unumstößlichen Ge- vißheit geworden war, in den Zeitungen Frankreichs und »Uglands ihr Kind gesucht und auf die Zurückbringung des- «lben oder wenigstens eine Nachricht von ihm eine hohe Be- Hhnung ausgesetzt, allein da sein Retter keine Zeitung lesen Hid die übrige Bemannung des Schiffes samt und sonders Umgekommen war, so blieben alle Nachforschungen erfolglos Und die Eltern des Knaben beweinten ihn endlich als tot. Das Glück fügte es, daß die beiden Seeleute bald ein Schiff fanden, mit welchem sie nach dem Süden Amerikas I^ren konnten und mit klopfendem Herzen sah Gaston der Ankunft in der Hauptstadt Brasiliens entgegen. Eine unge- Ahnung, über die er sich selbst nicht wohl Rechenschaft Leben vermochte, hatte ihn bewogen, von diesem seinem Ae» Vorhaben seinem Landsmann und Schifssgefährten sagen, denn wenn er auch zu vergessen versucht do» ' ^ß Jaques das Kind hatte töten wollen, so war ihm vnd Abneigung gegen den Knaben nicht entgangen zvj "ebenbeihoffte er wohl auch, durch die Eltern desselben die Azu erlangen, daß er seine Mignon glücklich machen konnte, tn einer ziemlich stürmisch!» Fahrt legte das Schiff und da es hier seine Fracht löschte und andere mit nach Mo de Janeiro einnahm, so wurde den die schwere Fahrt ermüdeten Matrosen gestattet, das zu verlassen und sich am Lande zu erholen. Gaston A«« Sachse«. WtlSvruff, den 10. April. Für die Zwecke der Großen Kunst-AuSstellung in Dresden 1912 hat der Rat dem AuSstellungSkomitee das städtische AusstrllungSgrundstück unentgeltlich über lasten. — Die Stadtverordneten in Dresden lehnten die Ratsvvrlage, eine Mädchenfortbildungsschule für Mädchen aller Berufe ohne BesuchSzwanz ins Leben zu rufen und diese in eine gewerbliche, kaufmännische und hauswirt schaftliche Asteilung zu gliedern, nach langer Debatte mit großer Mehrheit ab und beschlossen, dieser Frage erst nach der landesgesetzlichen Regelung näher zu treten, dafür soll aber der Rat ersucht werden, die Schülerinnen abteilung an der Gewerbeschule auf breiterer Grundlage auszubauen, und von der StaatSregierung zu wünschen, sobald als möglich die Frage der Pflichtfortbildungsschule für Mädchen^csetzlich zu regeln. — Ein NursichtSturm von 50 Meter Höhe wird sich auf dem Gelände der Hygiene-AuSstellung in Dresden erheben. Mit dem Bau ist bereits begonnen worden. Er erhebt sich neben der Halle für Kraftmaschinen an der Lennestraße, dicht neben deren südlicher Urberbrückung. Es hatte sich die Auf- führung einer Esse nötig gemacht, die das Gesamtbild natürlich sehr beeinträchtigt haben würde. So entschloß sich der Verein der Niederlausitzer Braunkohlenwerke, der 1n der Halle für Kraftmaschinen srine Verbrennungs anlage zeigen wird, als Schornsteinverkleidung einen Aussichtsturm zu erbauen, wozu die AusstellungSleitunq gern ihr Einverständnis gab. Es ist beabsichtigt, tn Leipzig im Juni eine Garten- stadt-Ausstellung zu vrrmstaltcn. Die Ortsgruppe Leipzig der deutschen Gartenstadt-Gesellschaft wird die Vorbereitungen übernehmen. Wie aus Dresden berichtet wird, treffen nach Er kundigungen an maßgebenden Stellen die Mitteilungen über radioaktives Wasser in Limbach nicht zu. Ein Wind-Elektrizuätswerk wurde im Dorfe Dreußen bei Meerane auf einer Anhöhe errichtet. Der Durch messer deS Flügelrades der Turbine beträgt 8 Meter. Durch die Turbine wird eine Dynamomaschine in Be« wegung gesetzt, die inn elektrischen Strom erzeugt. Auf dtin Sportplatz in Chem«itz-Altendorf rüstet man sich eifrig für die Ereignisse, welche die kommende Saison bescheren wird, vor allem für die Ausstellung für Haus und Herd, der man mit hochgespannten Erwartungen 'ntgrger.srhra Dir Vorbereitunaen für die Aus stellungen haben mit der Errichtung der einzelnen Gebäude begonnen Nahe der großen Ausstellungshalle wird ein westfälisches Bauernhaus erstehen. Ein idyllisches Fleckchen Verspricht das Spreewälder Dörfchen zu werden. Der Teich am Eingang zum Sportplatz wird ausgeschachtet, Um zu Kahnpartien Gelgenheit zu geben. Am Rande Will! Heimat erinnerten, wiederholte sie nochmals ihre Worte. „Woher habt Ihr diesen Ring, Mann?" Jetzt war es Gaston klar, wen er wohl vor sich hatte, und in wenigen Worten hatte er den unglücklichen Eltern des kleinen Moniz berichtet, was sie zu wissen begehrten. „Mein Knabe lebt? Mein tle ner süßer Moniz ist nicht tot?" ! Es war ein Ton so innigen Glückes, so tiefer, inniger Dame, leichenblaß geworden, sich ohnmächtig an ihren Führer Freude, daß dem rauhen Manne eine Träne in das Auge lehnte, während ihr Auge zuerst auf seine Hand und dann trat. Er nickte beruhigend mit dem Haupte und ein Helles in sein Gesicht blickte. ! Lächeln begleitete seine Worte, als er sagte: Der Fremde schlang schnell den Arm um die ohnmächtig j „Ihr kleiner Sohn lebt; beruhigen Sie sich, gnädige mme. - findbar sr. Ja- zickar. klingi 'st un> -i- iosenstr er kry" «hatte sich, da Jaques infolge eines Sturzes ihn nicht be- seinen Körper; er wmmfm gleiten konnte, allein aufgemacht und durchwanderte, schauend Matrosen und da dieser ! und bewundernd, die Straßen der reichen Handelsstadt. Vor stand, so wiederholte er die Frage >emer Gemahlin in eng- emem Jnwelierlade» blieb er stehen und seine Augen hingen lischen Worten. Allein auch darauf schüttelt» Gaston den bewundernd au den zahllosen Diamanten, welche, eine Beute! Kopf, obwohl ihm ein Verständins der sonderbaren Szene von Brasiliens überreifen Diamantfeldern, zur Schau gestellt auszugehen im Begriff war. Ehe noch der Fremde seine Frage erkliken konnte, hatte