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MMM » MdE NN- Umgegend Amtsblatt Dienstag, de« 11. April 1S11 Nr. 42 rsco habe nwr vi li aq voll m Freitag die Programmerklärung Mid- niich rend P I N« I UOIWlU wmttS vvn Wer )ein^ ici>." 70. JakSA »i i. I»' ittcl r nb iegcn uem mvc>> atte! eber- iing- sines o so 88 Die vbcu wohl c be- ischru Klei- tstaöt Bor- emö- ckruft, , 13.! ü ur- jrlcn, illeii- ubru. demissioniert, und der König hat Canalejas mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt, so daß jedenfalls nur einige Minister ausgewechselt werden. Die Portugiese« behelfen sich immer «och ohne Parlament, da die neuen Herren einer Wahl nicht so recht trauen. In Rußland ist noch keine rechte Klarheit, nnd Rrichsrat und Duma wollen Stolypin zu Leibe. Die Duma ist in Verlegenheit um einen Präsidenten, da der bisherige Präsident gedankt hat. Der bisherige Marineminister, in dessen Ressort immer die bedeutendsten Unterschlagungen an der Tages ordnung wäre«, ist in den ReichSrat versetzt. Die albanische Insurrektion hat eine weite Ausdehnung gewonnen, eS dürften wohl 1500 Mann ui ter den Waffen stehen; die türkischen Truppen errangen --ach mehrtägigen blutigen Kämpfen einen Erfolg. Die Serben wollen ihren ver lassenen Minister des Innern in Anklagezustand versetzen, weil er Befehl zur Tötung zweier Gefangener gegeben hatte. Die marokkani-chen Rebellen haben Muley Ismail um Sultan ausgerute« und den Regierungstruppen eine Niederlage beigebiucyk, so daß Fez bedroht ist. Die Rebellion in Mexiko soll sich bis auf die Hauptstadt aus- gedehnt habe». Da der langjährige Privatsekretär des Präsidenten sich nach Deutschland eingeschifft hat, nimmt man an, daß er Porfirio Diaz dort eine gesunde Wohnung uche» soll. Der neue japanisch-amerikanische Handelkver- rag scheint dem schlauen Japs keine besondere« Vorteile Neuer aur aller Welt. Der Reichstag wird am 10. Oktober zu einer Herbsttagung zu- sammcntreten. Die Neuwahlen finden Januar 1912 statt. Das Zeppeltnlustschiff „Deutschland" hat Freilag die geplante Fahrt von Friedrichshafen nach Baden-Baden ausgesührt. In Cann statt wurde nach einem Huldigungsakt in Stuttgart zu Ehren des württembcrgischen Königspaares eine Zwischenlandung ausgesührt.s Die Allgemeine Deutsche Handwerker-Konferenz trat im Reichs tagsgebäude in Berlin zusammen. Die Verhandlungen über ein deutsch-russisches Abkommen sind jetzt zu einem erfolgreichen Ende geführt worden. Amtlich wird bestätigt, daß die Besestigung Vlissingens wegen Terrainschwierigkciten unausführbar geworden ist. Am Eingang zum Kongreßsaale in Versailles wurde eine Höllen- tnaschine entdeckt und rechtzeitig unschädlich gemacht. In Petersburg wurden zwei Männer verhastct, die versuchten, einen mit Sprengstoffen gefüllten Sarg in das Winterpalais cin- zuschmuggeln. In Lissabon kam es zu einer ernsten Meuterei der Arsenalarbeitcr. Aus Madrid wird gerüchtweise gemeldet, daß die Rebellen Fez erobert und den Sultan entthront hätten. bin. deS neuen Ministeriums ab, in der u. a. die Wahlreform sowie dir Verstaatlichung der Ltbensverstcherung ange kündigt werden. Die Einnahmen aus dem LcbenSver- sichcrungSgeschäft sollen lediglich der Kasse für Alters- und Jsvaltdenpenflovea der Arbeiter zufließen. Lie 2. Divtstaa der Amerikaaisch-Atlaattfche» Flotte, die aus 4 Linienschiffen besteht, wird ungefähr am 10. Mai eine Kreuzfahrt nach der Ostsee antrete«. Die Schiffe werden wahrscheinlich auch deutsche Häfen besuchen. Wochenschau. Bei der Besprechung über den Etat des Reichskanzlers ist es deutlich zu Tage getreten, daß Herr von Bethmann sich im Gegensatz zur Reichstagsmehrheit befindet, welche zwei Resolutionen über Abrüstung und internationale Schiedsgerichte angenommen hat, zu denen sich der Kanzler ablehnend verhielt; der deutsche Reichstag ist den Spuren deS englischen Parlamentes u»d der französischen Depu- tiertenkammer gefolgt. Für den bevorstehenden Abschluß des deutsch-schwedischen Handelsvertrages wurden Maß nahme« gegr. die Konkurrenz der schwedischen Pflaster steine ergriffe«. Die Talonsteuer wurde hinsichtlich der ausländischen Wertpapiere ergänzt. Die arbeitslos ge wordenen Tabak- und Zündholzarbeiter sollen «ichtS be. kommen, sie können sich aber freue« über geplante schöne Novelle zur Zündholzsteuer. Das Abgeordnetenhaus er- leUgle das PoUzeiverstaatlichungsgesetz für einige rheinisch- westfälische Regierungsbezilke, daS Gesetz über den Erwerb von Fischereiberechtiguogen durch den Staat, die Wege- ordnung für Ostpreußen und dir Novelle über Eisenbahn- Unternehmungen. Der Kaiser hat während seines Aufent- Halles in Venedig daS neue Qairquennatszesetz unterzeichnet Die Heydebrandsche „Preußenrede" bezüglich der Verfassung von Elsaß-Lothringen hat in Süddeutschland große Er regung hervorgerufen. Nachdem bas österreichische Ab geordnetenhaus aufgelöst ist, sind die Neuwahlen für Juni angeordnet, und durch kaiserliche Verordnung ist eia neun monatiges Budgetprovisorium vorgesehen. Die holländische Regierung plant einen neuen Tarif für EisgangSzölle, der im Vergleich zu den Eingangszöllen anderer Staaten niedrig ist, und dessen Ertrag für die Altersversorgung der Arbeiter bereitgestellt werden soll. Das Ministerium MoniS erlebte in der französische« Kammer eine böse Stunde gelegentlich einer Interpellation über zu glimpfliche Behandlung Ler Ursulinerinnen. I« Westafrika wurden französische Offiziere und zehn Manu niedergemacht, als sie die Haupträdelsführer einer Empörung festnehmen wollte». In Spanien hat daS Ministerium Canalejas In Wilsdruff sollen Mittwoch, d-« 12. April 1911, vormittckgs 1« Uhr IWei Lastwagen und ein Jauchenfatz gegen sofortige Barzahlung versteigert Verden. — Versammlungsort der Bieter: ZschumpeltS Restaurant „Tonhalle". Wilsdruff, de« 10. April 19l1. Q 43/11 Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts mitten in Ihrem Zimmer!" „So," fragte ich, „mitten im — na, und —?" „Ja, wollen Sie denn ganz im Schmutz umkommen?" Und nun begann das Werk der Zerstörung, oder dock deS Umsturzes. Als ich am Abend, böser Ahnungen voll, meinen Wohnraum wieder betreten, find' ich alles verändert, nichts am alten Platz, meine braunplüschenen Hausschuhe gar nicht. Das Mädchen behauptete mit dem Ton innigster Ueberzeugung, sie habe diese Zwillinge nie gesehen und angerührt — „Gott bewahre!" Mein Argument, daß sich doch jetzt der Rasierspiegel aus dem Schrank, der Papierkorb zu Füßen im Bett und ein drehbarer Globus auf dem Nachttisch befinde, zerfchcllte an Minnas zweifelndem Achselzucken. Ich gelangte auch nicht wieder in den Besitz der Schuhe, aber ich sah — nein, spürte sie noch einmal. Es wurde wieder kalt, und die Kälte zwang mich, aufs neue Heizen zu lassen, lieber die störenden Gerüche, die der sonst durch sein Wohlverhalten so beliebte Kachelofen entsendete, zerbrachen sich viele den Kopf; bis der Ofensetzer ermittelte, daß vom Gesimse des wärmenden Freunds leichte Opser- wölkchen ausstiegen. Ai eine langsam schmorenden Braunpl »scheuen. Und sie waren nicht allein; ein verschrumpfter Gummiball — Spiel zeug meines Dackels — und zwei ausgestopstc Wellensittiche — auch im zweiten Tod noch inseparable — leisteten ihnen Gesellschaft. Und doch — wenn alles vorüber ist, wenn der reinigende Sturmwind über sämtliche Räume gefegt — wirklich „gefegt" hat und ein Zustand der Ruhe wieder eingekehrt ist — wirklich „gekehrt" — welche Wohligkeit I Welches Ungehemmtscin für den Blick, der sonst in die vollgestopften Eckchen und Winkel glitt, ohne doch etwas anderes zu gewabren, als — Plunder. Man drückt der Hausfrau dankend die Hand und ist's unsere eigene Frau, sogar noch einen Kuß daraus; und nimmt ihr's nicht mal übel, wenn sie solche Gesühlsbezeigung sür Ironie hält. Zritz, orte, mnie Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 10. April. Großreinemachen ist jetzt bei unseren Frauen an der Tages ordnung. Gewiß, es hat seine Existenzberechtigung — sonst wäre es ja nicht da — cs mag auch sogar segensreich sein — angenehm ist es sicher nicht. Ein Erfahrener aus unserem Leserkreise schreibt uns zu diesem Thema: Man traut dem so weichen, schöneren Geschlecht gar nicht zu, daß es eine so grausame Festigkeit ini Ausrechterhalten der Großreinemachenseinrichtung entwickelt. Ein Gutes hat dieses schonungs lose Vorgehen der Hausherrin und ihrer Mitverschworenen. I. WaS nicht niet- und nagelfest ist in der Wohnung, wem des Leims bindende Kraft nicht Zusammenhang für noch viele Jahre gegeben hat, das geht während der Sturmperiode in Trümmer. Tschirrpardautz und Klad- rabims sind die Klänge, die den, durch Hinundherrücken von Schreib tisch, Bücherschrank und Büfett hervorgerusener Untergang verschiedener Gegenstände andeuten. Und II. Leute, die sich bei dem vielgebrauchten Wort „Chaos" keinen rechten Begriff machen können — hier lernen sie's! — Es wird ost behauptet, die Frauen seien konservativer als die Männer. Ich bin aus Grund jahrelangen Erfahrens anderer Meinung geworden. Schon in dem bei der Hausfrau so beliebte» „Aufräumen" liegt die Erklärung. Es wird so gründlich aufgeräumt, daß manches Altgewohnte, Liebgeworvene aus Nimmerwiedersehen ver schwindet. „Wo ist denn eigentlich das blaue Hest mit den altmodischen Bildern?" Stummer Blick auf den Ofen. „Hier standen doch so viel kleine Tonfiguren!" „Aschengrube!" „Aber der alte Blechkasten mit —" „Aus'm Boden!" Fahrt wohl Ihr Lieben! — So war es immer. Kenne das von der Junggesellenzeit her. Eines Tags hält mir meine Wirtin ein Stückchen Papier vor die Augen. „Das lag Dieösterreichisch.ungarischeFestungSarttllerie, die bisher aus fünf Regimentern und fünf selbstäudigen Bataillonen Kit zusammen 72 Kompagnien bestandund seit 1891/92 keine ^»Mehrung ihres Stande« mehr erfahren hat, wird um zwei Bataillone mit acht Kompagnien zusammen erhöht > AAen. Diese nxu -u bildenden Bataillone kommen nach Südtirol in Garnison. — Die Heeresleitung hat ferner r"kue Kaoallertemaschinengewehrabteilungen gebildet, Ae seit 1. April in Verwendung stehen und nach Przemysl, «um», G^z und Olmütz gelegt wurden. Im Spät- lommer werden noch 4 weitere Maschine«gewehrabteilungen e Kavallerie aufgestellt werden. JnsertionspreiS 18 Pfg. pro viergespaltenc KorpuSzclle Außerhalb des Amtsgertchtsbqirks Wilsdruff 20 Pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 80 Prozent Ausschlag. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage cingezogcn werden muß oder der Austraggeb. in Konkurs gerät. neue italienische Kabinett. , de^Mentschen Deputtertcnkammer gab Misister- vrästdent Giolitti zu bringen, da die Iankecs doch zu gerieben sind. Ebenso geriebe« wollen die Konservativen in England sein; denn sie haben zur Verhinderung der Vetobill nicht weniger als 900 Amendements im Ünterhause beigebracht. Hss- und Perssnalnachrichten. Prinzessin Mathilde von Sachsen kauft 11 Gemälde, die aus ungarischem Besitz stammte« und im Wiener Kunst verein zur Auktion ausgestellt waren, zum Preise von 20000 Kronen, darunter daS Riesengrmälde des englische« Malers Parris, welches die Signatur dieses MalerS und die Jahreszahl 1820 trägt und den Londoner Regente«, park darstellt. Das deutsche Krosprinzenpaar ist gestern in Wie« eingetcoffen und wird am Dienstag nach Potsdam zu. rückkehren. Das württembergische KönigSpaar beging vorgester« die Feier seiner silbernen Hochzeit. Graf ». Kirbach, kommandierender General deS 5. Armeekorps, ist zum Präsidenten deS Reichsmilitär. gerichtS ernannt worden. Die Fricdensverhandlungcn der mexikanischen Regierung mit den j ! Aufständischen wurden ergebnislos abgebrochen. politische Rnndscha«. Wilsdruff, den 10 April. DrrrtscheS Artch. Der deutsche Buudesrut hat in seiner letzten Sitzung »eue B'-stimmuagen über die Quarantäne des seewärts eingehenden Viehes ange- ! vommen. Die jetzt vorgeschriebene Tuberkulinprobe, die sowohl vom veterinälpolizeilichm Standpunkte als unzu» verlässig, wie auch im Interesse der Fleischvrrsorgung Deutschlands als Erschwerung und Belastung der Einfuh vielfach angefochten wurde, soll vom 1- Juli dieses JahreS wegfallen und durch eine klinische Untersuchung ersetzt werden. Bei der Beratung der Vorlage wurde namens der preußischen Regierung erklärt, daß sie beschlossen habe, Unter gewisses Voraussetzungen eine staatliche Quarantäne- anstatt in Saßnitz etnzurichten, über die nach den gettesoes Bestimmungen auch schwedisches und norwegisches Vieh würde eingehen können. Von unserer Marine. Die schwimmenden Lafetten, wie der SeemannSwitz die in den 70er Jahren gebauten elf Panzerkanosenboote der Salamanderklafft nannte, find jetzt völlig auS uvferer Marine verschwunden. „Mücke", „Krokodil", „Skorpion" und „Natter" sind als die letzten ausgemerzt worden. Dir unscheinbaren Kriegsschiffe führten ein größeres Gc- Ichützkaltber, als selbst die Riesenschiffe der „Nassau"- Klaffe eS aufwcises, ein 30,3 Zentimeter-Geschütz. Bei dem geringen Verdräng war ei« sicheres Feuer« bet einigem Seegang unmöglich. Seit 1900 fasde« die Panzer- kanonenboote keine Verwendung im aktiven Dienst. Jetzt kommen, der „Köln. Ztg." zufolge, die veralteten Schiffe unter de« Hammer. Ausland. Vermehrung der Ssterreichisch-ungarrschett FeftuugSartillerie. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 12 Uhr angenommen. Bezugspreis vierteljährlich ^/38Mk. frei ins Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post bezogen 1,84 Ml. Fernsprecher Nr. 6. — Telezramm-Adresfe: Amtsblatt Wilsdruff. Mr die Kgl. Amtshauptmannschaft Weihen, Mr das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat ;u Wilsdruff, lowre Mr das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt- Lokalblatt für Wilsdruff, Birke»bain Blankenstein, Braunsdorf, BurkhardtSwalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, keffelSdorf Kleinschönberg Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorfl Pohrsdorf, RöhrSdorf ' bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschöoberg mit Perne, SachSdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bet Mohor«, Seeligstadt, SpechtShause«, Tanneberg, Taubenheim, UnkerSdor', Weistropp, Wildberg. Mit der wöchentlichen Leilage „Welt im Vild" und der monattichen Leitage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff.