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die i. Klasse bet einem Einkommen § ff Klaffe 12000-14000 Mark -- 6 Mark ff Bezirksamt Dillivgen, Regierungsbezirk Schwabes, am 24. und 25. März. — Durch eine neue Verordnung des Ministeriums des Kultus und des Innern ist, wie unsern Lesern schon bekannt, die stille Zeit vor Oster« «m ein wesent liche- verkürzt worden; betrug sie trüber 21 Tage — vom Montag nach Lätare bis mit 1. Osterfeiertag —, so ist sie jetzt auf zehn Tage beschränkt worden, den» sie beginnt am Donnerstag vor Palmarum (6. April) und währt bis mit 16. April (Ostern). Als geschloffene Zeiten gelten ferner die Bußtage, der erste Pfingstfeiertag, der Totensonntag, die Vorabende der obengenannte Tage von nachmittags 6 Uhr ab, die Tage vom 22. Dezember bis mit dem 1. Weihuachtsfeiertag. Auch die stille Zeit vor Weihnachten ist um drei Tage gekürzt worden. — Zur Staatseiukommeusteuer. Die be kannten blauen Zeltet der StaotSetvkommensteuer gelaugten nunmehr in die Hände der Steuerzahler und riefen wohl (Bis zu 3100 Mark Einkommen wird für jedes Familie», glied — Kinder (auch Enkel oder Geschwister, wenn diese in der Familie erhalten werdenj — von über 6 bi» zu 14 Jahren 50 Mark vom Et»kommen in Abzug gebracht. Bei drei und mehr dergl. Familienmitgliedelu tritt min desten» eine Ermäßigung der Steuer um eine Klaffe ein. Das Alter zur Zeit der Einschätzung ist maßgebend.) Die Ergänzusgsstkuer (Vermögenssteuer) beginnt bei einem Vermögen von 12000 Mark und beträgt in und so fort '/, vom Tausend der die Klaffe beginnenden Summe. Die Klaffen steigen bis 100000 Mark um je 2000, bis 200000 um je 4000 Mark, von da ab um je 10000 Mark. — Der Frühjahr-gautag de» «uue» 2lb Dre-de« des Deutschen Radfahrerbundrs wurde dieser Tage in Freiberg abehalten. Es wurde u. a. beschlossen, die Bezirksgrlder für 1911 auf der bisherigen Höhe zu belasten. Die folgenden Anträge wurde« zum Beschluß erhoben: 1. Antrag des Bezirkes „Weißeritztal": Den Herbstgautag in Wilsdruff abzuhalten undMLlMMÜüa. unter Bewillig L^^i^unes vis zu 50 Mark, 2. Antrag des Bezirke» Döbeln: De» Frühjahrsgautag in Freiberg im Sinne einer Gausternfahrt zu werten, 3. Antrag des Herrn Ingenieur Horn, Großenhain: Für die vorschriftsmäßigen Leistungen bei den Gaukontrollsahrten statt Zeitmedatllen Gaubecher zu verteilen. Endlich wird auf Anregung des Preßausschuffes beschlossen, den folgenden Antrag dem Bundesvorstand zum Bundestag in Frankfurt (Main) am 4. bis 9. August 1911 zu unterbreiten: Der deutsche Radfahrerverein wolle seinen Gauverbänden zur Pflicht machen, in diesen keine aktiven Mitglieder aufzunehmen, die in anderen Vereinen noch Verpflichtungen haben. — Fortsetzung des Berichts über die am 2t. März statt- gefuvdene öffentliche Ltadtgemeinderat-fitzung aus voriger Nummer. Zu dem Gesuch des Kolonialwaren- Händlers Busch um Besserung des Platzes vor seiner Scheune am Stadtgraben hat dir Ttefbaudchutation einen Beschluß nicht gefaßt, sondern will dies dem Kollegium überlasse». St V. Loßner ist der Anficht, daß dort nicht vielauszubeffern sei, während St.V. Wehner betont,daß dort die schlechteste Stelle der neue« Straße sei, da diese bet Regenwetter durch das Master von den Dächern der dort stehenden Scheunen, die keine Dachrinne haben, aufgeweicht würde. St.R.Bretschneider bemerkthierzu.daß die Arbeiten an der betreffenden Straße durch den Eintritt des Winters seinerzeit nicht vollständig erledigt werden konnten. Die Besitzer der Scheunen müßten nochmals erinnert werden, daß sie die Dachrinnen nunmehr anbringen lasten. Im übrigen sei er der Meinung, daß sich dort sicht viel vielfach recht gemischte Gefühle hervor. Nach de» in des Zettel» festgesetzten Klassen dürsten wohl Manche im un klares sein, wie hoch ihr Einkommen oder ihr Vermögen versteuert wird, und so lasse» wir zur Orientierung Staffel hier folgen: 2. 3. 4. machen lassen werde, da eine gründliche Besserung zu teuer wäre, zumal jetzt noch viel nötigere Verbesserungen an Straßen vorgenommen werden müßten. St.R Kronfeld will den Gesuchsteller wegen einer Pflasterung abschlägig bescheiden, da dies seinerzeit den Anliegern a» der Bahnhosstrsße auch nicht bewilligt worden sei. Weiter weist er darauf hin, daß die Parkstraße bei schmutzigem Wetter sich in einem Zustande befindet, der auch sehr dringend der Besserung bedürfe. St.R. Dinndorf schlägt vor, die Stelle mit Klarschlag aukzufüllen. Mau will die Angelegenheit im Auge behalten und wird für die Instandhaltung des Platzes sorgen. — Um Herstellung einer Schleuse an seinem Grundstücke hat Dr. med. Bartcky wiederholt nachgesucht, da sein Keller fortgesetzt unter Wasser steht. Der Vorsitzende berichtet hierzu, daß eS sich um ein älteres Uebel handelt, um besten Ab- Hilfe man unbedingt besorgt sein müsse. Die Tiefbau- deputation hat deshalb beschlossen, dort 30er Schamotte, rohre eivzuUgen, da diese haltbarer als Zementrohre seien. St.R. Bretschneider gibt sodann nähere Aufklärung, woher das Wasser kommt, und wie die Schleuse ausge- baut weiden soll. St.R. Kronfeld weist darauf hi», daß für dir Stadtgemeinde noch Unannehmlichkeiten entstehe» könnte«, falls nicht baldigst für Abhilfe gesorgt wird. Nach einiges weiteren unwesentlichen Bemerkungen schließt man sich Lem Vorschläge der De- putation einstimmig an. Weiter schlägt St.R. Bret, sch neider noch vor, die Arbeiten durch de» Röhrmeister Teller auSführen zu lasten, der um eine sorgfältige Er ledigung auch besorgt wäre. Der Vorsitzende bemerkt, daß Teller vom Wafferleitungsbau her bekannt sei; er sei zuverlässig und auch sicht zu teuer. Eine Aus- schreibung der Arbeit würde auch erst viel Zett i« An spruch nehme». Nach Lage der Sache ist Kollegium ein- stimmig damit einverstanden, daß Teller die Ausführung übertragen wird, unter der Voraussetzung, daß er in die Preise von Lange eintritt. — Um die Lieferung des Heizungsmaterials für das Elektrizitätswerk haben sich die Kohlenhändler Beyrich, Kühne (Hofemühle), Petzschke und Seidel bemüht. Für 200 Zentner Brockwitzer Nuß- briketts verlangt Pötzschke 106 Mk-, die anderen 107 Mk., für 120 Hektoliter Zauckeroder Keffelkohle Petzschke 131 Mk, Seidel 131,50 Mk., Beyrich 132,80 Mk. und Kühne 134 Mk. Bei Zuschlag der ganze« Lieferung will Beyrich diese für 128,80 Mk. liefern. Die Elektrizitäts- Werksdeputation überläßt die Wahl dem Kollegium. Ge- braucht werde» 10000 Zentner (100 Lori) Brikett» und 4500 Hektoliter (23 Lori) Keffelkohle. StV. Loßner möchte Beyrich ausgeschaltet wissen, da dieser al» Beamter bereits gegen 1500 Mk. Einkommen habe und den Handel nur nebenbei betreibe. Es möchte die Händler berück sichtigt werden, der vielleicht kaum dieses Einkommen habe», Im Grunde sei der landwirtschaftliche Konsumverein für die Klcinhandeltreibenden genau so schädigend wie der Arbeiterkonsumvereis. SID. Fischer entgegnet dem Vor redner, daß die letzten Ausführungen sicht zur Sache ge hörte». ES suche sich doch heute jeder ei«en Erwerb oder eine Stellung, wie sie ihm am besten paßt. Auch der Vorredner habe bisher an der Gepflogenheit festgehalteu, dem billigsten de« Zuschlag zu erteile». StR. Kronfeld bemerkt, daß auch Seidel und Kühne den Kohlenhandel nebenbei betreiben. StV. Mehlig ist ebenfalls für Beyrich, weil er der billigste ist. St.V. Hientzsch hat die politische Rede des St.B. Loßner eigentümlich berührt. Wen« hier die Einkommensverhällntsie der einzelnen Submittenten so ausführlich erörtert würde», werde in Zukunft «jemand mehr Offerte» einreichen. St.V. Weiß will auch bet den andere« Händler« angefragt wissen, welche Preise sie stelle« würden, wenn sie die ganze Lieferung erhielten. St.R. Bretschneider ist ebenfalls für Beyrich, da er eS ihm nicht vergeßen könne, daß er der Stadt seinerzeit, als diese beim Streik alle Händler im Stich ließen, sei« gaszeS Lager zur Verfügung gestellt hätte. St V. Fischer ist der Meinung, daß die Lieferung gleich öffentlich ausgeschrieben werden könnte, wenn »ach Bekanntgabe der Preise nochmals Offerten eingeholt werden solle«. St.V. Loßner verwahrt sich dagegen, eise politische Rede gehalten zu haben. Ec habe seinen Standpunkt klar gemacht. ES wird nun bald die Zett kommen, wo den Handwerkern, Handel- und Gewerbe treibende« goldene Berge versprochen werden; sie könnte» aber jetzt schon durch de« Stadtgemeinderat unterstützt werden. St.R. Bretsckn?i.dx7 27., L5L sämtlichen 'Suvmmenieu'vochmals Offerte« für die gesamte Lieferung eivzuholen. Nach einer weiteren Auseinandersetzung zwischen de« St.V. Loßner und Hientzsch beschließt man, von einer Vergebung abzusehen und erst Offerte« für die Gesamtlteferung einzufordern. St.V. Fischer verläßt die Sitzung, — Für die Anfuhre der Kohlen, die voriges I hr durch Fuhrwerksbesttzer Pietzsch ausgeführt wurde, Verlar gt dieser sowie Wiedemann pro 100 Zentner 7 Mk. Diesmal kommt demzufolge Wiedemann an die Reihe. Kollegium ist einstimmig einverstanden. — Nach Bekanntgabe der Angegangenen Offerten für Bau eines Kohlenwagens für das Elektrizitätswerk, wonach Maschinen- fabrikant Goldnau und eine Dresdner Firma 116 Mk., Schmiedemetster Emmrich 130 Mk., Loßner und Scheffler je 145 Mk. und Schloffermeister Trepte 150 Mk. ver langen, wird nach dem Vorschläge der Elrktrizitätswerks- diputation der Zuschlag einstimmig dem Maschinenfabrikakt Goldnau erteilt. — Für das Fahren des Sprengwagens verlangen die beiden vorgenannten Fuhrwerksbesitzer pro Stunde 1 Mk. Die Deputation schlägt vor, den Zuschlag Pietzsch zu erteilen, da Wiedemann die Kohlen fährt. Man beschließt einstimmig demgemäß. — Bezüglich der Verwendung der alten Schule teilt der Vorsitzende mit, daß er diese verschiedentlich ausgeschrieben habe; es komme für Inserieren ein Betrag von 285,75 Mk. in Frage. Bis jetzt hat sich von auswärts niemand gemeldet außer einem, der ein Kinotheater dort eröffnen wollte. St R. Dinndorf hat mit diesem Rücksprache genommen und ihm das Lokal gezeigt. Es müßten nun bauliche Ver- äuderungen vorgenommen werden, wovon er abqeraten habe, da der hiesige Ort kein Feld für ein ständiges Jedes wettere 1000 Mk. Einkommen 40 Mk. Steuern mehr von 20000 „ , an 45 „ 34000 „ „ „ 50 „ 73000 „ „ . 60 14000-16000 „ --7 16000-18000 „ 8 18000 - 20000 . — 9 1a V0N über 400 bis 500 Mark 1 Mark 1 „ ff 500 „ 600 „ 2 2 „ ff 600 „ 700 „ 3 3 „ 700 „ 800 „ 4 4 „ 800 „ 950 „ 7 5 „ 950 „ 1100 „ 10 ff 6 „ 1100 . 1250 „ 13 7 . ff 1250 , 1400 „ 16 8 „ 1400 „ 1600 „ 20 9 „ ff 1600 „ 1900 „ 26 ff 10 „ 1900 „ 2200 „ 36 -f 11 - 2200 „ 2500 „ 46 12 „ ff 2500 „ 2800 „ 56 13 „ 2800 „ 3100 „ 67 14 „ 3100 „ 3400 „ 78 15 „ 3400 „ 3700 „ 90 16 „ ff 3700 „ 4000 „ 105 17 „ ,f 4000 „ 4300 „ 120 18 „ 4300 „ 4800 „ 140 19 „ ff 4800 „ 5300 „ 160 20 „ 5300 „ 5800 „ 180 21 „ ff 5800 „ 6300 „ 200 22 „ ff 6300 „ 6800 „ 221 23 „ ff 6800 „ 7300 „ 242 24 „ 7300 „ 7800 „ 263 25 „ 7800 „ 8300 „ 285 26 „ 8300 „ 8800 „ 307 27 „ 8800 „ 9400 „ 330 28 „ 9400 „ 10000 „ 354 29 „ ff 10000 „ 11000 „ 380 ff Theater sei. Der Vorsitzende bemerkt noch, daß das Gesuch wegen Verkaufs der Schule noch beim Kultus ministerium liege, trotzdem er bereits erinnert hätte. St.R. Bretschneider beklagt, daß die Sache dadurch so ver zögert würde. Nachdem es nicht gelungen ist, eine fremde Industrie herauzuziehes, ist er dafür, dem Gesuch de» MöbellackiereiS Gericke stattzugeben und diesem die Hälfte der Schule als Wohn- und Arbcitsräume pachtweise zu überlassen. Er beantragt, daß die Hochbaudeputation die Sache sofort in die Hand nimmt und mit Gericke ver handelt, damit sie möglichst bis zum Qaartalswcchsel er ledigt wird. Man ist einverstanden hiermit. Demzufolge wird auch da» Pachtgesuch Maiwalts bis dahin zurück- gestellt. — Außerhalb der Tagesordnung fragt StV. Mehlig an, wann über daS Gesuch der Freien Rad- fahrervercisigung verhandelt würde, worauf ihm der Vor sitzende entgegnet, daß dies i» der nächsten Sitzung er folgen solle. — Hierauf geheime Sitzung — Die gestern Abend im Hotel goldner Löwe ab- gehaltene Hauptversammlung des Gewerbeverei«- eröffnete der Vorsitzende, Kaufmann Seidel, gegen 9 Uhr unter begrüßenden Worten an die Anwesenden, wobei er den schwachen Besuch der Versammlung bedauerte und einer berechtigten Kritik unterzog. Nach einem Rückblick auf daS verflossene Jahr, wobei er namentlich deS von hier gegangenen Ehrenmitgliedes Pfarrers Ficker und des ehemaligen Vorstandes Bershard Hofmann gedachte, gab der Schriftführer, Tischlermeister Seifert, den Jahresbericht für das abgelausene 71. Geschäftsjahr und Möbelfabrikant Heinrich Ranft den Kassenbericht bekannt. Letzterer wie» eine Einnahme von 426,40 Mk. und eine Ausgabe von 345,10 Mk. auf, sodaß ein Kaffenbestand von 81.30 Mk; verbleibt. Zu Rechnungsprüfern wurden Kaufmann Wil helm und Buchdruckereibesttzer Schiller gewählt. Nach Bekanntgabe einiger unwesentlichen Milteilungen wurde» die alten Vorstandsmitglieder per Akklamation wieder gewählt. Hierauf präzisierte Stellmacher Loßner nochmal» seine» in der letzten StadtgemeinderatSsttzungetngenommereu Standtpunkt bei der Vergabe von Kohlen fürs Elektrizi tätswerk und fragte an, wie sich die heute anwesenden St V. Frühauf und Ranft hierzu stellen. Der Vorsitzende klärte die Versammlung über die Kohlevpreise auf und kann sich über die eingereichte Offerte des einen Subwit- tanten nicht genug wundern. Im wesentlichen war die Versammlung mit dem Standpunkte Loßners einverstanden. Die Bibliothekare teilten noch mit, daß im abgelaufenrn Jahre gegen 200 Bücher entliehen worden waren. Zu« Schluß stattete Privatus Plattner dem Vorstand für seine aufopfernde Tätigkeit und Mühewaltung den Dank ab, dem sich die Versammluug durch Erheben von den Sitze» anschloß. — Nm Sonnabend sand in Anwesenheit des Herr« Kammermusikers Teuchert-Dresden, deS Vorsitzenden deS Sächsischen Mustkerverbaudes u«d des Herrn Kammer musikers Knauer-Dre-den die Prüfung der Schüler unserer Studtkapelle statt. Di- Prüfung der Fach klaffe erfolgte durch Herrn Lehrer Gerhardt. Die Schüler gaben Proben vo» ihrem reichen Wissen. Daran schloß sich die Entlassung von 9 Schülern aus dem Verbände der Fortbildungsschule durch Herrn Schuldirektor Thomas. I« seiner Rede dankte er dem Herrn Musikdirektor Römisch für seine außerordentliche Fürsorge für seine Schüler, und sprach seine Zufriedenheit über ihr gutes Betragen aus. Zwei Schüler wurden durch Bücher ausgezeichnet, die Herr Teuchert im Name« de» Sächsischen Musiker- Verbandes überreichte. In dem PrüfusgSkonzert zeigte» die abgehende« Schüler ihr Können auf ihrem Instrument- Alle haben ihre Aufgabe gut gelöst, es sind anerkennens werte Leistungen. Die Zuhörer folgten mit Aufmerksam» keit de« Vorträgen. Das Solo für Trompet« wurde in ganz respektvoller Weise zum Vortrag gebracht. Unsicher« Tongebung und technische Unebenheiten werden durch eine gewisse Aufregung entschuldigt. Bet der Romanze für Violon-Cello erfreute besonders die schöne Tonentwtcklung und Sauberkeit. Das Waldhorn-Solo gelang im Adagio am beste«; der präzise Tonaxsatz und die Sicherheit, die man oft bei Waldhornsolisten vermißt, zeichnete das Ganze aus Eine recht gute Leistung war auch daS Contra-Baß- Solo von Keyl. Die Romanze und Polacca für Clari- nette aus dem Konzert Nr. 2 vo« C. M. von Weber war der beste Solovortrag. Ihn zeichneten der edle Ton, die vorzügliche Technik und der gewissenhafte Ton- ansotz auS. Nicht minder gut wurde das Konzert für Posaune von Sachse vorgetragen. Einen guten Grund stein hat Herr Musikdirektor Römisch bei seinen Schülern gelegt, und sie können bet fortgesetztem Fleiß noch Ansehn liches erreichen. Das Konzert schloß mit der Ouvertüre zu der Oper „Tannhäuser" von N. Wagner, die eine Glanzleistung an sich ist. — Dichter Nebel lagerte gestern über Stadt u«d Land und bereitete der Schiffahrt auf der Elbe und allem anderen Verkehr Gefahren. Mit dem Steigra der Sonne zerteilten sich aber sehr bald die Nebelschwaden und ein Heller FcühlingSmorgen stieg herauf. Der Himmel er glänzte im schönsten Azurblau und kündete uns einen milden und son»enbegläazten Tag an. — Vorigen Sonntag, den 26. d. M. fand in der Kirche zu Limbach eine Musikaufführung statt. Durck den Gemeindegesang „Wollt ihr wissen, was mein Preis? (Vers 1 und 2) wurden die Zuhörer auf „Jesus den Gekreuzigten" hingewiesen, dessen stellvertretendes Leide« der Ausführung als Thema diente. Nach einem Tonstück von Gade für Orgel führte ein Sopransolo „Passtons lied" von Frank-Riedel in die Passion des Heilandes ein, mit der Bitte um rechte, wahre Paffionsandacht. M Quartett und eine Arie für Tenor aus dem „EltaS" vo» F Mendelssohn-Bartholdy und das Soloquartett vo» G. A. Homilius „Israel, hoffe auf den Herrn!" zeigten, daß die nach Erlösung Dürstenden, die Jesum von ganzew Herzen suchen und auf ihn hoffen, Gnade erlangen. Von der Freude des Erlöste« weissagt der 126. Psalm, der als Duett von Carl Reinecke vorgetragen wurde- Bet dem dreistimmigen Männrrchor „Heilige Wunde» von Demetrius Bortniansky und dem Altsolo „AgnuS Dei vo»