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«btt sonstige Entfernung der VermesiungSzeiche« von Mm Standorte wird an den Schuldigen mit Geldstrafe bis zu 150 Mk oder wit Haftstrafe bis zu 14 Tagen geahndet werden. , — Für die Donnerstag, den 23. Februar 1911. nach, mittag, i/,7 Uhr. stattstadende öffentlich- Stadt- gtmeiuderatSfitzung ist folgende Tagesordnung auf- Mellt worden: 1 Geschäftliche Mitteilungen; 2 Beschluß fassung über Anschaffung eines K ankeowagens; 3 Bau- Much des Herrn Schankwirt Bretschneider, hier, Ver änderungen im Innern betr. Hierauf geheime Sitzung — Die gestrige Versammlung des Landwirt schaftlichen B-r-in- Wilsdruff, verbunden mit der Feier deS SttstungssefteS, eröffnete der Vorsitzende, Herr Gch.Oekonomiecat Andrä, mit der Begrüßung der zahlreich erschienenen Damen und Herren, tnSbesoodere des Re ferenten, Herrn Geschäftsführer Oscar Bär-Dittmannsdorf Nach Verlesung deS Poiokolls der letzten Versammlung durch Herrn Kantor Hientzsch (der Schriftführer, Herr Kantor Kranz-Grumbach, war infolge Krankheit verhindert) dal der Vorsitzende die anwesenden Damen, die ab und zu veranstalteten Vorträge m t zu besuchen, da dieselben doch allgemein bildenden Inhalts sind Sodann wurden du Eingänge bekannt gegeben und HerrMaschinenfabcikant Goldnau-Mlsdruff als Mitglied ausgenommen. Hiera:' ergriff H-rr Bär das Wo.t zu seinem Vorlage „Die Feinde des Dorfes.* Ausgehend von der Tatsach', daß 'ine starke Landbevölkerung die Grundpfeiler des Staates sind und daß die Stätte auf das La .d angewiesen stad, führte er als ersten Feind die Sozialdemokratie an, der durch Agitation und Presse zahlreiche Mitglieder zu- geiüh.t würden. Wetter sind die industriellen Eta- dlissemevts, die jetzt Vorzugs».is« auf dem Lande er- richtet werden, zu nennen, durch welche Zucht- und Sitten losigkeit groß gezogen w rden, wie d es vrschi deutlich durch die Überhandnahme der unehelichen Gcburtn in solchen Gegenden nachgewiesen werden kann. Die Sucht nach Luxus und Vergnügungen ist ein weiterer Feind, den die Landbevölkerung bet ihren Besuchen i i den Släoten kennen lernt und der fie leicht verfüll«, worunter dann auch die kirchliche Zucht zu leiden hat. GS darf deshalb nichts unversucht kle ben, um diese Feinde zu dannen Die Sozialdemokratie muß in ihrem wahren Charakter gezeigt werden, daß sie nicht ein Freund, sonoern ein Fttud der Landbevölkerung ist, wie dies an verschiederen Abstimmungen in den Parlamenten nachgi wiesen werden kann Helfend muß uns hier aber die Presse zur Seite stehen. Eine gute Lektüre namentlich für die G.st destube wird stets gute Früchte tragen. Es gibt eine ganze An zahl Zeitungen und Schriften btlehrenden und bildenden Inhalts, die sehr gern von der Landbevölkerung gelesen werden. Möge deshalb die GutSherrschast beizeiten ht-r dem Gesinde etwas bieten, ehe die sosialvemokcatische Presse, tie nur Unzufriedenheit säet, Einzug hält. Begegnet die Herrsch ist ihren Dienstboten w iter auch mit Liebe, die namenil'ch beim Erntefest und Weihnachtsfest recht tu die Erscheinung treten kann so wird sie auch die Unzr- sried.nheit bannen Hier wäre noch die Piämikrung landwirtschaftlicher Arbeiter für treugeleistete Dienste, wie sie auch bei verschiedenen laudwirtschaftlichen V-itineu Sitte ist, zu neunen. Durch oll dies kann die Sozial- demok aOe und ihre Pr.sse mit Erfolg bekämpft werden. Schwerer ist aber Ueberhandn-hmen der industri lleu Be- triebe zu begegnen. Es oa f hier namentlich k.tn Land- Wirt eine handbreit Land für solche Zwecke hergeben; weiter muß die Regierung angegaugra werden, die Frei- zügigkeil etwas zu beschränken. Um nun die Vergnügungs sucht etwas zu bannen, muß die Frau des Hauses b-strebt sein, dem Gestade den Aufenthalt auf den GutShofe und im Hause io angenehm als möglich zu machen, damit in ihm die S-Hnsucht nach der Siast nickt wach wird. Reicher Beifall lohnte die tufftichen Ausmhrimgen d-s Vortragenden, denen der Vorsitzende noch trineu persönlichen Dank anschloß. Er habe beobachtet, daß man leid-r bis her wenig getan habe, die Laadb vö-k rur.g au ihre Scholle M fesseln. Ein schwacher Anfang hierzu seien die dies bezüglichen Bestrebungen der Fo tbildungsschule aui d-m Lande und die laubwirtscha lllchen Kurse i« den Gar nisonen. Auf Anregung des Herrn Gutsbesitzers Wetzel Bilkeohain werden in der nächsten LersammfungZeichnungs- liste» auf das Abonnement einer landwirtschaftlichen Zeitung auSgelegt und eine Anzahl Bücher und Bro schüren, zum Ausleihen an die Dienstboten, für die Bidlio- thek beschafft werden. Nach Beantwortung der einge- gangenen Fragezettel erfolgte Schluß der Versammlung der sich die Tafel mit darauffolgendem Ball anschloß. — Verschiedene an unS ergangene Anfragen bezüglich des nächsten Sommersahrplau-s auf den Stncken Polschapptl WtlSdruff-Noffeu und Wilsdruff-Meißen können wir auf eine Eingabe an die Königliche G-'nerolotrektion mit deren Rückäußerung wie folgt beartwolten: „Auf daS gefällige Schreiben vom 16. Februar teilen wir er- gebeust mit, daß Ker Sommerfahrplan noch nicht endgültig feftstcht und hierüber erst Anfang April eine bestimmte Mitteilung gemacht w rden kann". — Der am 30 Mat 1897 gegründete Köaizl Sächs Militärv.rein für K-ff-lsdorf und Umzeg-.nd hielt am Mit dem neuen Jahre sind dr Menschheit neue Z eie und Erwartungen in Menge geworden. Jeder einzelne erwartet von ihm Förtsch ilte in seinem eigenen Streben, Verbesserung seiner Existerz usw. Für den Bewohner der mittleren und Kleinstadt liegen die Hauptwurz-ln seiner Jnteresftn im heimatlichen Boden Mu der e genen Scholle eng verbunden, sind ihm deren Zuknnftsfragen vor allen anderen brennend und wertvoll und seine Ex-stenz verlangt, daß er sich über die heimat lichen Bee Häsin sie ständig auf dem Laufenden hält Die Großstadtpresse, Lie auch in die kleinsten Markl- flecken rücksichtslos hineindringt, kann i test m Wunsche des Mut l- und Kleinstädters nur in geringem Maße gerech, werden Nur di- Lokalpr-ss- kommt für d-u H-imatsort in Frage. Sie steht auf dem Booen d r Ereignisse selbst. Auswärtige Angelegenheiten und internationales Vö kergezänk berührt sie nicht mehr als notwendig Dag-g-u vertritt st- wi- k-iu- zw-it- di- Aug-l-genheit d-r eigen-« Heimat. Jever Einheimische sollte o:e Lokalpresse eifrig lesen. Ein Abonnement auf das „Wochenblatt für WilSdruff" kostet monatlich 45 Pfg, dafür steht jeder L ser mitten in den Ereignissen des Heimatortes, ist üoer alles unterrichtet, was ihm wertvoll ist, und kann seine Entschlüsse dadurch vorteilhaft beeinflussen. Wir bitten deshalb auch all Leser, tn diesem Sinne auf die Kreise etawukea zu wollen, me unserem Blatte noch feinst hm. Das „Wochenblatt für WilSdruff" bringt nach wie vor Stellungnahme zu den politischen Tazesfragen, reich ausgestalteten lokale» Dil über Ereignisse am Orte und in der Nachbarschaft, wozu auch die monatliche Beilage „Usere Heimat" wesintlich beiträgt, sorgfältig oukgewählten Unterhaltungs- te 1 (eigene wöchentliche Unterhaltungsbeilage „Wüt im Bld"), Börsen- und Marktberichte, amtliche Bekannt- machanngea jür Ott und Umgebung, Inserate von Jntenss . für jedermann. So. ntag iw Soale des Gasthofes zur Krone seine Jagns hanptvilsammlung ob, die außer den zahlreich erschtenenrn Mitgliedern von dem Bolsttndswftgtsid des Bezirks M ißen, Herrn Kantor Hientzsch. Wilsdruff und dm Ehrenm tglrcd. Piarier I^c. tll. L ßmüllec, besucht war. Letzterer gab zur Freude der V rsammlavg eisen zwölf Ouartsetten um lassenden Brief seines einstigen G.oßoukels Pfarr-r Dr. Leßmüller in Tannenhain bei Wurzen deka, nt, in weichem dieser Vie selbst durchlebten Vorgefechte der Schlacht bei Leipzig vom 10.» Oktober 1813 ad und - ie Schlucht s.lvfl in s.sseinder Weise schildert. Nur selten dürften derartige Schrntstücke noch voihoinen sein. — Nach einem von dcm Volsitzenden auf Se. Majestät Kaiser Wilhelm und König Friedrich August ausgMachteu Hoch wurve die 15 PunUe umfassende Tagesordnung eileti^t AuS dieser sei lurvorgihoben: Das Verettsbarveimögen beträgt 1735 Mk. 75 Pfg., dazu kommen Mihr als 2500 Mt. Weit der VirelnSfahne, Uniformen der Gewehr- abteiluug, Gewehrt, VereinSinventar und eine zirka 60 Bür de umfassende DerrinSbüLerkt. An die Zentral- begrädniskasie wurden bisher 2179 Mk. 93 Pfg. abgesührj. An Unterstützungen md Sterbegeldern zahlte der Berel» iw Lause der Jahre 3155 Mk 42 Pfg. seinen Mitglieder«. Die Einnahme im vergangenen Jahre betrug 774 Ml. 72 P'g., die Ausgabe dagegen 584 Mk. 2t Pfg. Ne» m den V^eio ausgenommen und verpflichtet wurden siebe« Kameraden. D:r Verein zählt gegenwärtig 134 Kame raden. Von oen ausichetderdea Vorstandsmitglieder« wurden Hauptvogel, Henker, Heydrich, Kießling und Kir« bach wievergrwählt. Der Vorsitzende, Postagent Koh!, lehnte wegen Gesundheitsrücksichten seie t Wiederwahl ent» schieden ab, Wa d aber zum Ausdruck des Dankes für Mitgründung und 14jährtgc Leitung des Vereins zum Ehrenmitglied ernannt. Nach reger Debatte ward Herr Ku t Jcmer-Roitzsch zum ersten Vorsitzenden und Herr Kantor Fichtner K<ss lSdorf zum zweite« Vorsitzenden des Verlies gewählt. Lie übrigen untergeordneten Vereins- Vorlagen fanden glatte Ettevigung und ward nach einem Schlußwort des WzükSversielers Kamerad Hientzsch die anregende und befriedigende Jahreshauptversammlung von Sem neuen Vorsitzenden geschloffen. — Gemewdevorstond Frenzel in Mohor«, der 12 Jahr- das Amt eines Gemeindevorstandes verwaltete, wu.de am Sonnabend abermals, trotz vorhergegangenen yarten Angriffs, einstimmig auf sechs Jahre gewählt. — Die Gemciude Mohorn ist dem Tuverkulosen-Für- sorge-V-rband der Amishauptmannschaft Dresden-A. bet getreten. — D-r Herr Gemeindevorstand Karl Ernst Wüstner in Dittmannsdorf ist als Standesbeamter und der Herr G-memd-alleste Paul Reinhold Miersch als stell vertretender Standesbeamter sür den Standesamtsbezirk Dittmannsdorf in Pflicht genommen worden. — DtebeSbeure aus drm Einbrüche bei Herrn Bau meister Merbitz in D.timannSdorf fanden spielende Kinder in R-i«sb-rg. In der Nähe des König Albert- Denkmals, am sogenavutcn Schusterbusch, stand ein Hand- korb, der verschiedene Gegenstände enthielt. Nach dem Befunde zu schließen, konnte der Korb noch nicht lange dort gestanden baden, denn der Inhalt war von den WittkrungSetnflüffcn noch nicht angegriffen worden. Den Einbrechern ist jedenfalls die Verwertung der Beute be drohlich erschienen, deshalb haben sie sich derselben ent äußert. Die Vermutung liegt aber nahe, daß die Täter hc Domizil in der dortigen Gegend Haden. — Ja riaer Bank tn M-itz-u erschien dieser Tage ein Mann und gab den Wun>q zu erkennen, einen der neue» tzundeilmalkschtine zu besitzen, deren „Ausgabe" durch die Bank angekündtgt woiben war. Ein Beamter enlfp.ichl seinem Wunsche und erscheint mit dem bild- sauberen, neuen Popier, daS er dem Begehrenden mit einer nicht mißzudeulenden Gebärde zeigt Der Mann swickt sich an, das Papier in Empfang zu nehmen, ohne jedoch Miene zu machen, einen Gegenwert zu erlegen, wrShalb sich der Beamte gezwungen sieht, höflich hiernach zu fragen. Doch für dieses Wort scheint der Besucher kein B-rständais za haben, weshalb man ihm endlich erklärt, daß er doch andere hundert Marl dasür bezahlen muffe. Darob eurige Verlegenheit bei dem Biederen und nach einigem Räuspern der Sloßfcn zer: „Das hab'ch mec do« ooch bald gedacht. Ich dachte, die gäb's geschenkt " Mit einem etwas rote» Kop'e eup.ahl sich der naive Herr, der sich ansch-tnend emea Bären Halle aufbinden lassen. — Wegen Ablehnung des RatSbeschlusieS, die Zulassung von Mädchen beim R algymuastum betreffend, vruch o.e Stadtverordneten hat der Stadttat in Meißen das sogenannte LiffereuMlsahreu eingereitet. U brr die Bo läge wird nunm-.hi in eiacr geuuiusamm Sitzung des Rat s und der Stadtverordnet n nochmals ürlyandelt. — Durch zwei anscheinend aas einem Gewehr ab- gefeuerte Schüsse wurde» die B.wohuer Ni-d-rwarthas am Sonnabend abend in der siebenten Slunve nicht wni§ in Schocken versetzt, zumal d<n Schüssen sofort klägliche Sa-me-z-uLfchrli- ivlgten. Da jekoch all s Ab suchen dec Gärten und Hecken, wie auch oer Weiden» ai pflcu zungeu am Erdusir mit Hunden und Laternen ergebnislos veilref uns auch am folgenden Sounlag nicht die geringste Spur zu rurdtcken war, wird vermutet, daß grober Unfug getrieben wurde. Bin wieder mit einem frischen Transport tthr guter üsaiseder aaü dolsteiaer eingetroffen uud stelle dieselben bei mir zu möglichst billigem Preis zum Verkauf. E vittmsaaräark. kaal klselier. 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