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Weiter behandelte der Redner die deutsche Kolonial- Politik und das weite sozialpolitische Gebiet. Am Schluffe seiner Ausführungen gab S-resewavn einen UeberbUck über die gegenwärtige wirtschaftspolitische Gesamtlage und die Aufgaben des Verbandes innerhalb der gegenwärtigen Bestrebungen. Wenn einmal die Geschichte des Verbandes geschrieben werden würde, dann würde sich wie eia roter Faden durch die Bestrebungen des Verbandes der Wunsch ziehen, mit allen Volksweisen, in Sonderheit mit denen der Angestellten und Arbeiter, aber auch mit allen anderen Wirtschaftsgruppen, Frieden zu halten, um dem gemein- sameu Ganzen zu dienen. Die hieraus sich ergebende Kompromißpolitik habe auch manche Angriffe zu über- stehen, sei aber die einzige mit dem Staatsinteresse zu vereinbarende, die darauf hindrärge, gemeinsame Nenner zu finden, auf denen sich die Interessen oller Stände ver einigen ließen. Unbeirrt durch die Angriffe der Extremen von links und von rechts würde der Verband auch weiterhin auf diesem traditionellen Wege weiter fortschreiten, um dem Wohle deS Ganzen zu dienen. Die Versammlung erreichte in der sechsten Abend stunde ihr Ende. Abends '/,7 fand ein Herrenessen statt, an dem neben zahlreichen Mitgliedern auch eine Reihe von Ehren gästen teilnahm. politische Rundschau. WilSdruff, den 27. Februar Die Remontierung des deutschen Heeres. Die Ergebnisse der Remontierung für das Jahr 1909 zeigen einen wetteren erfreulichen Aufschwung der ein heimischen Pferdezucht um die uns andere Länder wirklich beneiden können- Im ganzen Diutschen Reiche wurden 28278 Remonten vorgestrllt und 14047 angekauft. Hier von lieferte Ostpreußen dir meistes. Dort wurden 15108 Pferde vorgestellt und davon 8520 ansekauft. Somit hat Ostpreußen allein 60 v. H. aller Remonten für die deutsche Armee geliefert. Dann folgte» Hannover mit 2744 vorgestellten und 1208 angekauftcu. Schleswig- Holstein mit 1919 bezw. 1069, Mecklenburg mit 2079 und 924, Posen mit 2083 und 822, Westpreußen mit 1466 und 544. Unsere gesamte deutsche Kavallerie ist mit geringen Ausnahmen mit ostpreußischkn und hanno verschen Pferden beritten. In Preuße« ist auch die Feld- artillerie größtenteils mit ostpreußischen u»d hannoverschen, demnächst mit holsteinischen, odenburgischen nnd otzfriesischen Pferden bespannt. Bayern kaufte im eigenen Lande nur 350 3- bis 3'/,jährige Remonten, in Ostpreußen und Holstein dagegen 1030, außerdem noch im etge»en Lande 28 Pferde für Maschinengewehrkompagnien und in Holstein 52 ebenfalls dafür. Sachse» lauste an dreijährigen Re- monten im eigenen Lande 96 Stück, in Ostpreußen, West- Preuße« und Hannover 874, an volljährigen Pferden im eigenen Lande nur 4, in Ostpreußen, Posen u»d Holstein aber 506. Ja Württemberg wurden im eigenen Lande 73 3- und 3'/,jährige Remonten gekauft, davon 49 aus der mit dem Landgcstüt Marbach verbundenen Fohlenauf zucht-Anstalt, in Norddeutschlond dagegen 179. Außer dem bezog Württemberg wie auch früher an 4- und 4'/»- jährigen Remonten aus preußischen RemovtedepotS 250 Stück. Der Durchschnittspreis betrug in Preußen 1065 Marl, der höchste etwa 1700, der niedrigste 800 Ml., io Bayern 1000 Mark, in Sachsen 1037 für dreijährige, 1137 für vierjährige Remonten. Die Pestkouserei»; in Irkutsk, die unter dem Vorsitz des Geueralgouverxeurs Knjasew zus'mmentrat, stellte fest, daß drei Millionen Steppen- diber- und Tarbaganfelle nach Moskau, Irbit und Leipzig auSgeführt worden seien. Bisher ist jedoch noch kein Pestfoll durch den Fellexport verursacht worden. Da der Steppenbiber der Hauptträger der Pest ist, so wurde von der Konferenz, wie dem »Berl. Tgbl" aus Peters- bürg gemeldet wird, beschlossen, nur solche Felle die Grenze passieren zu lassen, die den KonsulatSnachwris tragen, daß sie aus keinem Gebiete stammen, in dem die Pest herrscht Nicht ohne Interesse ist die Mitteilung, daß England 23 Millionen Pud Getreide auS der Mandschur.i bezogen hat, das von pestkranken Kulis verladen wurve. Die Konferenz weist darauf hin, daß nur geringe Gefahr be- -ury», -da die Pestbazillen nur eine geringe Lebensdauer besitzen. In Chardin find am Mittwoch an der Pest Chinesen gestorben. In der Nähe wurde ein vollständig ausgestorbenes Chinesendorf entdeckt, in dem die Leichen im Freien unter Schnee liegen. Der Schantung-Etsenbahngesellschaft in Berlin wurde von der BetriebSdireklion in Tsingtau telegraphisch mil geteilt, daß die wegen der Pestgefohr ungeordnete Ein- stellung der Personenbcjörderuog 2. und 3. Klasse wi-d-r aufgehoben wurde. Am 25. Februar wurde die Personenbeförderung auf der ganzen Linie wieder voll ausgenommen. Parlamentarischer. Ter Reichstag holte am Freitag die namentliche Abstimmung über den 8 1 der Milttärvorlage nach, der mit 247 gegen 63 Stimmen angenommen wurde. Dann trat man in die zweite Lesung des Militäretats ein und setzte diese am Sonnabend fort. Reichstagsersatzwahl Bei der Reichstagscrjotzwahl im Wahlkreise Immen- stadt erhielt Emminger (Zentrum) 11856, Thoma (liberal) 10588, Coelzec (Soz) 3808 Stimmen. Es hat somit Stichwahl zwischen Emminger und Thoma zu erfolgen. Hof- und Perssnalnachrichten Die Ankunft des Kaisers in Wilhelmshaven erfolgt am Sonntag, den 5. März. An diesem Tage wird auch die Vereidigung der Marinerekruten stattfinden. Der Kaiser wird sich bis zum 7. März in Wilhelmshaven aufhalteo. Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron- Prinz wird sich nach seiner Rückkehr aus Indien einige Zeit in Aegypten aufhaltes, um einen zu scharfen Klima wechsel zu vermeiden. An den Aufenthalt in Aegypten wird sich dann voraussichtlich ein Besuch des Kronprinzen- Paares bei Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin auf der Insel Korfu anschließen. Im Laute des April werden der Kronprinz und die Kronprinzessin einen oifi- ziellea Besuch in Rom abstatten, um ihren Maflstäteu dem König und der Königin von Italien die Glückwünsche des KaiserpaareS zur italienischen Nationalfiier darzu- bringen. Prinzessin Viktoria Luise von Preußen wird ihre Eltern nach London begleiten. Der Geh. Oekonomierat Kasten, Rittergutsbesitzer auf Rosenberg bei Weischlitz und Mitglied der Eisten sächsischen Ständekammer, ist im AlOr von 68 Jahren ge- storben. Romanschriftsteller Friedrich Spielhagen ist in Char lottenburg gestorben. Caruso erhält für ein zweitägiges Gastspiel an der Münchener Oper 25000 Mark. Der russische Sänger Chaljapin erhält für ein 40- tägiges Gastspiel in Europa 500000 Mark. Am» Stadt «nv Land. Mttt«tl«ge» a»r d-m L-seckrtse für diese RllbrU »eümes wir jederzeit daulbar eutgeqm. WilSdruff, den 27. Februar. Frühlings sehnen. Wenn's doch bald ordentlich Frühling würde! So ruft mancher angesichts des strahlenden Sonnenscheins auS. Vom Januar verlangt ja niemand ein liebevolles, fonnensrennd- licheS Gesicht. Januar muß vor Kälte knacken, wenn die Ernte soll gut sacke«. So sagt die Weisheit des Bauern, die nicht hinter dem trockenen Gelehrtenstuhl hervorgeholt, sondern aus der lebendigen Praxis entstanden ist. Aber der Februar wird weniger leicht ertragen. Am allerwenigsten dann, wenn er statt Eis und Schnee nur dichten Nebel, Regen und Schmutz bringt! Wie erst vor einigen Tagen! Als Schmutzmonat ist der Februar übrigens von altersher berüchtigt. Er verdankt bekanntlich seinen Namen der heidnischen Neinigungsgöttin Februa. Bei den alten Römern war er der letzte Monat. Da mit ihm das Jahr schloß, so war er den unterirdisch waltenden, unbekannten göttlichen Mächten geweiht, vor denen man Furcht hegte. Die alten Deutschen sollen den Jahresschluß im Februar durch große Zechgelage gefeiert haben, wobei sie aus Hörnern zu trinken pflegten. Daraus wollen manche den Namen Hornung ableiten. Nach andern kommt diese Bezeichnung von „Hör" (d. h. Kot, Schmutz) her, weil sich Aus gangs des Winters viel Schmutz auf den Verkehrswegen ansammelt. Des F-afchings wegen heißt der Februar auch Faschings-, Narrcn- oder Schellenmonat. Aber trotz alles Karnevalstreibens läßt sich die Sehnsucht nach dem herzerquickenden Frühling in des Menschen Brust nicht unterdrücken. Mit glühendem Eiser sammelt Groß und Klein an wärmeren Tagen, wie wir gerade vorgestern einen hatten, Schmetter linge und anderes kleines Getier, das zu frühzeitig herausgelockt worden ist, und bringt die kleinen Lebewesen als atmende Frühlingsboten nach den Zeitiingsredaktionen. Frühlingsboten. Der Frühling naht! Mit Brausen I Schon bestellt mam sich seinen Frühjahrsanzug oder sucht sich wenigstens das Muster dazu aus. Schon träumt man von Schnee glöckchen, von Himmelsschlüsselchen, von Märzvcilchcn und von grü nenden Wiesen. Schon zieht man in Erwägung, wo man den Früh jahr- oder den Sommerurlaub verbringen will ... . — Verlegung der Handwerker Koufereuz. Die für den 3 März angesetzle Handwerker-Konferenz wird, wie die „Chemnitzer Allgem. Zeitung" erfährt, in folge der Dispositionen beS Reichstages auf einen späteren Termin, und zwar den 7. April veischoben werten. ES ist wahrscheinlich, daß in den ersten Tagen deS März der Etat deS Reichsamls des Jonern im Reichstag auf der Tagesordnung steht. Da über der Staaissekrttär deS Innern sich persönlich an Ler Handwerker-Konferenz zu beteiligen wünscht, muß Sorge getragen werben, daß er nicht durch die Verhandlungen des Reichstags anderweitig in Anspruch genommen ist. — Erholungsheim für Handwerker. Das Ministerium des Innern hat dem Verbände Sähsischer Gewerbe- uud Haudweikervereine zur Veranstaltung >iuer Sammlung zum Zwecke der Bildung eines Fonds, aus )kw an sächsische Handwerker und Gewerbetreibende Unterstützungen zu Erholungszwecken gewährt werden sollen, die Genehmigung erteilt. Diese bezieht sich auf einen zu erlassenden Aufruf an die Freunde und Angehörige deS Handwerker- und Gewerbtstandes im Königreich Sachsen. Im landwirtschaftlichen Kreisverelo Dresiea (Bezirks- Versammlung Stotpin) hielt Geh Oekonomierat Andrä- Braunsdorf einen Vortrag über die neuesten Erfahrungen auf dem Gebiete des Acker- und Pflanzenbaues. Er strllie fest, daß bei der Düngung einigermaßen guter Böaen der Stalldünger neuerdings wieder mehr verwendet werde wegen seiner guten Phosphorsäureentwickclung, deren der Loden in gar nicht zu großer Menge bedürfe. Diese Erfahrung sei auf einem Versuchsfeld« bet Grum bach gemacht wordin, ebenso die, daß beim Fehlen von Stalldüngung starke Zufuhr von Kali nötig werde. In welcher Weise dem Boden Stickstoff zugeführt werden müsse, solle jeder Landwirt selbst beobachten. Wetter seien Versuche angestellt worden, ob man bei zeitigem Roggen mit Verringerung der Saatstälke nicht mindestens die bisherigen, wenn nicht gar stärkere Ernten erziele. Der Eesolg sei günstig. Auch das Hacken des Winterge- treideS im Frühjahr scheine den Ertrag wesentlich zu steigern. Leider fehle eS hierzu vielfach an Arbeitskräften. — In der deutschen Heilstätte in Davos stehen, was zufolge geringer Benutzung im Pubtrkum gar nicht recht bekannt zu sein scheint, der Königlich Sächsischen Staatsregierung während des ganzen Jahres drei Betten zur Aufnahme von Tuberkulosekiankcn männlichen oder weiblichen Geschlechts zur Verfügung. Aufnahme können staden — ohne Unterschied 1er Konfession — Reichs- deutsche, die an Tuberkulose erkrankt sind uud deren Zu stand noch Heilung oder wenigstens erhebliche Besserung erwarten läßt- Die Einrichtung eignet sich namentlich für Minderbemittelte auS gebildeten Ständen, da dem Kranken, w:nn auch nicht in bedeutendem Umfang, doch immerhin Kosten erwachsen. Der tägliche Verpflegsatz beträgt für ein Bett in einem Einzelzimmer 5 Ml, in einem Zimmer mit zwei Betten 4,25 Mk. und in einem Zimmer mit vier Betten 3,50 Mk. In diesem Betrag sind die Kosten der Beköstigung, der ärztlichen Behandlung, der Kranken pflege, der Arzneien, der Heizung und der Beleuchtung enthalten. Dazu treten noch außer den Reisekosten und und einer einmaligen Geb- hr von 10 Mk. bei Aufnahme deS Kranken in die Anstalt die Kosten für Getränke und Wäsche, nach Befinden auch für Tasche» fluschen, Fieber- thermom ter und Verbandzeug und, sofern der Kranke diese Sachen sich nicht gleich mitbriugt, auch noch die Kosten für Dicken m d Fußsäcke für die Liegekur. Die Aufnahme in die Anstalt erfolgt auf Grund einer Zu weisung des Königlich Sächsischen Ministerium- d s Innern. Gesuchstcll.r haben sich deswegen dorthin zu wenden. Mit ter Aufnahme braucht gewöhnlich nicht viel länger ge wartet zu werden, als dre Vorbereitungen der Reise und diese selbst in Anspruch nehmen, sodaß mit der Kur ge wöhnlich sehr bald begonnen werden kann. Die deutsche Heilstätte in Datos wird in nächster Zeit eine nicht un bedeutende Erweiterung dadurch erfahren, daß eine zweite Niederlassung in Agra bei Lugano — 600 Meter ü. M. — geschaffen werde» soll Zur Verwirklichung dieses Plan s, durch den einem äußerst dcingrndcn Bedürfnis, namentlich für selche Kranke, die die große Höhe von DavoS nicht vertragen, abgeholfen werden toll, bedarf es aber noch bedeutender Geldmittel, die, wie auch die Mittel für die bisherigen Anlagen, nur durch freiwillige Beiträge aufgebracht werden köanen. Es ergeht deswegen an alle die, die die segensreichen Einrichtungen der deutschen Heilstätte in Davos zu unterstützen geneigt md ia der Lage sind und die ein Herz für ihre schwerkraikerr minderbemittelten Volksgenossen haben, die ebenso herzliche,, wie dringende Bitte, die Bestrebungen der Heilstätte durch einmalige oder wiedelkehrevde Gaben k>ästig zu unter stützen. Zur Entgegennahme von Beiträgen ist die Di rektion der Tirkontogesellschaft in Berlin bereit. - Die 4 Klaff- der 159. Köreigl. SSchfl La«desl»1t-ri- wird am 8. und 9. März gezogen. Die Erneuerung der Lose ist noch vor Ablauf des 27. Februar bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohn ort auf dem Lose aufgedruckt und aufgesiempelt ist, zu bewirken. — Klurvamevforschung. Der Verein für Sächsische Volkskunde har auch im Jahre 1910 die Flur- Namenforschung für Sachsen in erfolgreicher Weise ge- 'ördert So haben sich nicht nur zahlreiche Herren und Amtsstellen zur Ausführung der Flurnamensorschung on- gemeldet, sondern eS sind auch zahlreiche Flurnamenver- zcichniffe abgeliefert worden. Seit einiger Zeit werden zur Anlegung der Flurnamcnverzeichniffe neue Vordruck bogen ausgegeben, die neben den beiden Spalten für den jetzigen Namen nebst volkstümlicher Aussprache und dazu gehöriger Quelle noch zwei besondere Spalten für die allen Formen und deren Quellen enthaliep. Auch besondere Titelbogen kommen neuerdings zur Verwendung, auf denen u. o. ein besonderer Platz für das Verzeichnis der benutzten Quellen bestimmt ist. In etwa Jahresfrist dürsten die Krokis sämtlicher Fluren SachsenS in farbiger Ausführung vorliegen, so daß neu sich meldende Sammler sofort derartige Krokis erhalten können. Der Verein bittet erneut alle Freunde der Flurnamenforschung, sich nach Kräfte» an dem von ihm planmäßig betriebenen Sammeln der Namen zu beteiligen. — Blumeretage. Di- Sitte, zu irgend einem wohltätigen oder gemeinnützigen Zweck Blumestage oder Marguecitentage zu veranuaite«, findet immer mehr An klang. Im ganzen Herzogtum Sachsen-Altenburg, in all n Städten und Dörfern des Landes, wtid et« solcher Tag im Laufe des Sommers veranstaltet werden zuw Besten bedürftiger Veteranen. Die Vorbereitungen hat der Landeskriegerverband deS Herzogtums in die Hand genommen; die Herzogin hat sich an die Spitze deS vor- rereitendin Ausschusses gestellt und das Protektorat über das Un ecsehmen übernommen. — Landmauusarbett. lieber die kah'en Felder braufin die ersten Frühlingsstürme, wo noch Schnee und Eis die Felder decken, taut die täglich an Wärme uud ^rast zunehmende Sonnenstrahlung sie bald fort- Da in der jetzigen Zeit Niederschläge besonders häufig zu er warten sind, und der Mangel an Pflanzenkulturen auf )em größte« Teil der Felder leicht zu Bodenversumpfungc» Veranlassung gibt, so muß gerade jetzt für ein häufiges Reinigen der Waffernmreu uud Dratnageiöhren gesorgt werden, damit diese sich nicht verstopfen, sondern dem Wasser stets guten Abfluß gestatten. — Fastnacht. Mit dem Ende dieses MonatS- nimmt auch die Karnevalszeit mit ihrem fröhlichen Mummenschanz ein jähes uud plötzliches Ende. Noch ein mal, am Tage vor Aschermittwoch, flackern alle Lebens geister zu ungebundenster Fröhlichkeit auf. Fastnacht, d- h. die Nacht vor Beginn der Fastenzeit, ist besonders i» katholischen Gegenden und Ländern stets als letzte Ge legenheit zur Wahrnehmung vergnügter Geselligkeit aus giebig in Anspruch genommen werden. Der bayrische und rheinische Karneval sind auS dem Bedürfnis, vor Eintritt der Fastenzeit noch einmal nach besten Kräfte« fröhlich und lustig zu sein, entsprungen. Allmählich hat sich dieser Gebrauch dann auch in den rein protestantische« Gegenden eingebürgert — der Mensch ergreift ja so g«r« jede Gelegenheit zum Amüsement. Fastnachtspunsch und Fastnachts-Pfannkuchen, in manchen Gegenden au« Krapfen genannt, erscheinen von der Feier dieses Tages fast unzertrennlich. Maskenbälle, Kappenfeste, auch lustige Feiern im häuslichen Kreise, halten die Teilnehmer vis- in die späte Nachtstunde zusammen. Um zwölf Mitternacht wird auch wohl in launigen Festreden von der lustig»« Zeit Abschied genommen, in den Karnevals- gegcnden wird diese Abschiednahme durch allerhand tour Gebräuche besonders wirksam zum Ausdruck gebracht. Dann bricht der Aschermittwoch au. Grau und iru