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Donnerstag, 12. Januar 1911 Beilage zu Nr. 5 Man fand Mutier und Großmutter: Töchter: Großmutter Mutier 3. Rechnungsjahr Nr. Geboren Gekalbt Sen Gekalbt ""ch Lett Milch Lett Gekalbt Nr. 310 1.4.05 261 11.11.02 28.12.02 22.1.05 Dieser Beispiel zeigt, daß der Fettgehalt der Nach, 8. Ein zweiter jBulle der ebenfalls auf seine Nach. kommen wesentlich höher ist, und da diese Kühe alle Vin * * -le 6 22 2 20 8 13 19 7 1 1S.5.02 11.10'04 16. 6.02 10.10'04 10.4. 01 14.4.01 9. 7.01 2.10.02 10.10.02 pfd. pfd. pfd. 13.12.02 5. 3.03 24.9.03 13. 8.04 5.12 04 18.1.05 18 19 7 20 15 3 11 Lis- Karen 5 3 10 2 7 4 9 1 4,08 4,21 4,07 4,60 4,37 4,35 3,97 4,50 4,55 Februar stattfinden. Ein dreister Einbrecher besuchte in der Nacht zum Donnerstag den Gasthof zum „Fuchs" in Schmiedefeld. Er schlachtete im Stalle drei sehr wertvolle Zuchtgänse, dann stieg er gewaltsam ins Wohnhaus ein und stahl hier verschiedene wertvolle Gegenstände. Vorher sättigte sich der Spitzbube gründlich in dem Speisegewölbe, nahm auch noch ein ganzes Brot, .Wurst und dergleichen mit. Ein Polizeihund aus Lohmen konnte die Verfolger nicht auf die Spur führen, da der Dieb ein Fahrrad bestiegen hatte. Von der Blutspur der abgeschlachteten Gänse nahm der Hund keine Notiz. Die Spur des Diebes führte nach Weißig. Wahrscheinlich ist der Dieb derselbe, der vor kurzem in Fischbach fünf Hühner abschlachtete und eine Partie Wäsche stahl. Eine eigenartige praktische Straßenbeleuchtung für spät Heimkommende hat die Gemeinde Zschöllau bei Oschatz eingeführt. Dort leuchten bis 10 Uhr die elek trischen Lampen auf Kosten der Gemeinde. Wer sich später noch „heimleuchten" lassen will, hat ein Zehn- Pfennigstück in einen Automaten einzuwerfen, worauf alle 23 Straßenlampen 13 Minuten lang in Tätigkeit treten. richtung in vier Jahren bezahlt. Vom Schwurgericht Chemnitz ist am 22. November der Barbiergedilfe Kurt Gründig wegen Raubmordes zweimal zum Tode verurteilt worden, weil er die Gast wirtseheleute Keller in Burkersdorf mit einem Beile er schlagen und ihnen 60 Mark geraubt Hal. Seine Revision wurde vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. Das Todesurteil ist damit rechlskräftig geworden. Die 85 Jahre alte schwerhörige Armenhausinsasstn Binder aus Remtengriin bei Markneukirchen wurde von einem zweispännigen Postschlitten überfahren. Sie trug zwei Knochenbrüche und einen Unterschenkelbruch davon und starb am Sonnabend im Krankenhause zu Markneukirchen. Eine junge Straßenräuberin trat in Aue mit un gewöhnlicher Dreistigkeit auf. Ein Mädchen im Alter von neun Jahren war zur Erledigung von Einkäufen aus geschickt worden und hatte ein 20-Markstück mitbekommen. Plötzlich wurde ihm dasselbe von einem Mädchen auS der Hand gerissen, das höchstens dreizehn Jahre alt sein konnte. Leute, die den Vorgang beobachtet hatten, nahmen die Verfolgung der kleinen Diebin auf, die über den Kirchplatz Reißaus nahm. ES gelang nicht, sie festzuhalten. Deuksprüche für Gemüt und Verstand. Irrt der Blinde, so zeigt mitleidig jeder den Weg ihm; Stürzet ein Seher hinab, wird er von allen verlacht. 7. In seiner Arbeit „Einfluß der Kontrollvereine auf die Hebung der Viehzucht usw." legt O. Bührig einige Beispiele vor, die die Vererbunssfähigkeit des Bullen zeigen: Bulle „Birk", dem Landwirt Jörg Christiansen. Birkelund gehörig, ist am 4. Januar 1899 geboren. Seine Mutter gab in 2 Jahren, in welchen sie kontrolliert wurde: 4089 Kg. Milch, 4,15 Proz. Fett und 373 Pfd. Butter, 3600 Kg. Milch, 3,86 Proz. Fett und 305 Pfd. Butter. Die Leistungen seiner Töchter im Verhältnis zu deren Müttern sind in der folgenden Ueberstcht zusammengestellt: Jnlande selbst bedeutend erhöht haben. Die nächste Holz auktion wird voraussichtlich Ende Januar oder Anfang Ars» SaM'OK. Wilsdruff, den 41. Januar. Ein schöner Oktoberiag ging znr Rüste. Die Sonne senkte sich langsam dem weißen Wolkenbett zu, noch sich spiegelnd in dem kleinen, pom Himmel tiefblau gefärbten See, welcher die Stadt umsäumte. (Forlseßnng folgt.) „Er ist mein letztes Gebm-tStaaS«tsch«nk", haM sie unnatürlich ruhig gesagt. Niemand wagte ihr r« widersprechen, da sie so eigenartig, ganz anders wie sonst »ar. Der Arzt fand ihr Aussehen, die ganze Art sich zu geben, sehr bedenklich und empfahl die größte seelische Ruhe für sie. So wurde ihr, um ihr jede Aufregung fern zu halten, jeder Wunsch erfüllt. Es war aber auch nicht anders möglich, so lieblich flehend sah sie jeden an. Das Gesicht aber hatte einen ganz fremden Ausdruck angenommen und das wenige, was sie sprach, war leise und bestimmt. Sie saß immer bei der Familie; die Tante wärmte ihre kalten Hände, und ihr Kopf, der wie im Fieber hämmerte und glühte, ruhte an der Tante Schulter. Sie schien es zwar wohlthuend zu empfinden, aber ein Etwas war in dem Kinde, das keiner begreifen konnte. Baron von Vitzthum war bald nach dem Tode seines Freundes zu dem jungen Mädchen gegangen und hatte es gebeten, ihm zu der Leiche des Grafen Gotter zu folgen, wo er den Anstrag des Toten an sie ausrichteu wolle. Nnn saßen sie in der Dämmerung am Lager ihres Geliebten tm Gebnrtstagszimmer. Vitzthum teilte ihr alles mit; sein Ton war ernst und ein leichtes Zittern flog dann und wann über sein Gesicht. Sie saß ihm gegenüber nnd ihre Augen, diese wunderbaren Märchenaugen, die er nie vergessen sollte, sahen ihn so ruhig und lieblich wie immer an. Sonst keine Aufregung, keine Bewegung. Nur als er geendigt nnd versuchte, einige Trostes- worte ihr znznflnstern, - es kam ihm selbst so banal nnd dumm vor - erhob sie sich leise und sagte, ihm die Hand reichend: „Ich danke Ihnen für Ihre Treue nnd Freundschaft für den Verstorbenen. Das Schicksal trennt uns nicht, - denn Gott ist gut!" Nun kam die Nacht. Tas junge Mädchen hatte sich auf vieles Bitten ihrer Verwandten nnd der Mutter znr Nnhc begeben. Nur die Tante durfte sie begleiten. An ihrem Arm schritt sie schwankend zur Ausgangsthür, sodaß es den Eindruck machte, als wären ihre Kniee gebrochen. Mit mattem Blick, freundlich lächelnd, kehrte sie noch einmal um, ihrer Familie einen Gruß zuzuwinken. Diese blieb noch eine Weile zusammen um im Totenziminer alles zu ordnen; dann ging ein jeder anf sein Zimmer. Nachdem der junge Wilmsen noch mit der Lant; gesprochen, horchte er noch einige Sekunden auf das Stöhnen und Seufzen seiner Cousine. Durch diese Wahrnehmung, die ihm ein An zeichen für das Weichen ihrer Starrheit war, beruhigt, suchte er im Nebenzimmer sein Bett auf. Die alte Frau warf sich augekleidet auf ihr Lager und weinte sich in den Schlaf. Da auf einmal fuhr sie auf! Wer hatte sie so heiß, so innig ge küßt? Hatte sie geträumt, daß Rose, die Arme um ihren Hals geschlungen, Abschied nahm? Das Gesicht der Tante war aber ganz nab von Thränen, da konnte es doch kein Traum sein! Sie sprang auf und tappte an das Bett ihrer Nichte, — es war leer. Mit einem furchtbaren Aufschrei weckte sie ihren Neffen und stürzte mit ihm durchs Haus. Großer Gott, wo war ihr Liebling, ihr Herzeusschatz geblieben? Hatte sie sich ein Leid angcthan? Durch alle Zimmer stürmte der junge Mann, daß die Tante kaum folgen konnte. Er rüttelte an der Ausgangs- Pforte; sie war geschlossen. Und alles still außer dem Getöse in den Mühlwcrken. Da trieb ihn der Jammer der alten Frau wieder zurück. Die Thür deS Zimmers, in dem der Tote ruhte, war nur angelehnt, und unruhig flackerten die Lichter ans den Kandelabern. Jesus, was ist das? Ueber die Leiche hingcworfen, den Kopf an die Brust des Verstorbenen gedrückt, lag Rose ... sie war tot. was lehren die bisherigen Erfahrungen über die Milchkontrsllvereine Von Dr. Tannert, Direktor der Landwirtschaftlichen Winterschule zu Schmirgel (Pros. Posen). VI. 194^12. 5. 04 138 9.12.04 313 18.12.04 189! — 282 — 194 — 246 - 305 — 415'! — Kei Sonnenuntergang. Littauischer Roman von M. von Wehren. 591 (Nachdruck verboten.) „Bete — mit — mir! — Hörst — Dn — die Abend- glocken — läuten? Anferstehe», ja auferstehen wirst Dn, mein Leib, nach kurzer Rub! Unsterblich Leben wird, der Dich schuf, Dir geben, Hallelujah." „Mir wird so dunkel, — hältst Du mich, — Lieb?" „Ja, mein Georg, Du ruhst in meinen Armen." „Wieder aufzublühen ward ich gesäet — Der Herr der Ernte geht und sammelt Garben, Er sammelt ein, die starben, znr Ewigkeit —" „Wo bist Dn geblieben, Rose? Ich kann Dich nicht sehen — verlaß - mich nicht!" Wild, verängstigt sahen die schon gebrochenen Augen sich um und die Sprache war schwer verständlich. „Wie dem Träumenden wird dann uns sein. Mit Jesu geh'» -wir ein zu seinen Freuden, Der müden Pilger Leiden sind dann vorbei. Auf Wiedersehen!" Wie ein Hauch verhallte das letzte Wort; ein Röcheln noch, ein Aufzucken und alles war vorüber. Im Nebenzimmer hatten sich die anderen niedergeworfen und beteten mit. Die Thür war offen geblieben. Als es uun auf einmal so still, unheimlich ruhig wurde, ging die -ante leise ins Zimmer. Da lag ihre Nichte noch immer Mif den Knien. — Kein Laut, kein Ton entrang sich ihrem Munde. „Er schlän, mein Liebling. Wir erwecken ihn niemals. — Lab uns gehen." — Das junge Mädchen batte gleich nach dem Tode des Grafen Gotter den Wunsch geäußert, ihn in ihrem Geburtstags- rimmer aufgebahrt zu wissen. 1. Rechnungsjahr t 2. Rechnungsjahr Der Arbeiter Ehrhard Süßmann, der unter dem Verdacht verhaftet wurde, den Ruppersdorfer Raubmord Verübt zu haben, hat vorgestern beim Verhör im Amts gericht Herrnhut die Tat eingestanden. Die Stadt Dippoldiswalde feiert im Jahre 1918 ihr 700jähriges Bestehen. Die im vorigen Monat in Freiberg stattgefundene «roße Holzversteigerung, aus Beständen des Zschopauer, Bärenfelser und Grillenburger Reviers zusammengesetzt, ergab im großen und ganzen ein zufriedenstellendes Resultat. Die Preise für die Hölzer sind nicht zurück gegangen, im Gegenteil, sie zeigten eine nicht zu unter schätzende, allerdings durch die Umstände bedingte Er höhung. So wurden z. B. für einen Festmeter — ein Raummeter ist 0,75 Festmeter — bestes tadelloses Kiefern holz über 30 Mark bezahlt. Die Anziehung der Holz preise findet ihre Erklärung darin, daß die schlesischen Nonnenfraßhölzer vollständig aufgebraucht sind und daß die früher stark vertretenen russischen Hölzer jetzt wenig Der Prokurist des in Konkurs geratenen Trikotagen- Hauses Otto Heinemann in Dresden, der 46 Jahre alte Kaufmann Martin Heinemann, ein Bruder des Firmen inhabers, hat sich Sonntag abend erschaffen. Er beging die Tat infolge beträchtlicher, durch den Konkurs ent- standener Vermögensverluste. — Die beiden Aviatiker Grade und Kahnt unternahmen Sonntag nachmittag abermals Schauflüge in Reick. Gegen 6000 Personen waren herbeigeströmt. Um V.3 Uhr stieg bei wunder vollem Wetter zuerst Kahnt auf und umkreiste in weitem Bogen das Gelände. Dann folgte Grade, der über Leuben, Tolkewitz und Blasewitz schwebte. Beide Flieger um- kreisten mehrere Male auf- und abwärts schwebend den Platz und erhoben sich hierbei bis zu 350 Meter Höhe. Nach einer Pause begann die Fahrt von neuem. In Spiralen flogen die Aviatiker empor. Nach einer zweiten Pause fuhren beide zugleich ab. Grade senkte sich jedoch vorzeitig und stieg zuletzt allein zu einem kühnen Ueber- landfluge über die umliegenden Ortschaften auf. Die Fahrten, denen der leichte Ostwind nichts anhaben konnte, gelangen tadellos. — Der 50 Jahre alte Magazinverwalter Kämpf in Dresden, der seit neun Jahren von seiner Ehefrau getrennt lebt, sich aber vor kurzem mit ihr aus gesöhnt hatte, erschoß gestern seinen noch im Bette liegenden 15jährtgen Sohn und dann sich selbst, weil seine Frau trotz der Versöhnung von ihrem Liebhaber, den sie während der Trennung gehabt hatte, nicht lassen wollte. — Selbst mord im E senbahnwagen beging am Sonntag ein auf der PortikuSstraße in Dresden wohnender Kaufmann. Man fand hn in dem abends 7 Uhr 50 Min. von Schandau einlaufenden Zug in einem Abteil zweiter Klaffe tot auf. Er hatte sich wegen Vermögensverlusten erschossen. pfd. 4250 2914 6851 3646 5886 3971 5541 6033 8102 pfd. 4523 6056 5823 pfd. 6794 WeM K NckB /» 4,13 4,16 4,01 /» 4,07 auf den Markt' kommen, da sich die Preise dafür im, Das genügt, um den Ort zu durchwandern. Wenn tag' - - e ".rr lich nur ein Groschen eingeworfen wurde, Ware die Elw -H" -v" -i' v--- 7- kommen einen hohen Fettgehalt vererbte, ist „TauruS IV". demselben Bullen mit guten Formen und guter Ab- Sein Vater vererbte einen durchschnittlichen Fettgehalt stammunz abstammen, so ist diese Prozentische Fett- von 3,88 Prozent. Dieses Vaters Mutter hatte in den steigerung zweifellos auf den Einfluß deS Vatertieres irtzten 3 Jahren erzeugt: zurückzuführen. Milch pfd. Lett 7° Butter Nr. Durchschnitt für Jahre Milch pfd. Lett 7° H Butter 6660 3,74 277 6 2 6690 3,21 238 5543 3,67 227' 10 6 7147 3,79 301 8112 3,38 305 — — 5943 3,80 352 15 7 5196 4,03 234 5196 4,02 234 — — 5974 3,78 252 5 8 6366 4,22 304 6799 3,72 282? — — — — 7605 3,70 314 — — — — — -— — ! —. — —