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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 03.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191101035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19110103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19110103
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-03
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Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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aus er- ha Kaiser hat das Protektorat der Stiftung übernommen. — Etwa- vom «enen Jahre. Das Jahr 1911 ist ein Gemeinjahr von 365 Tagen. Es sind in ihm ver flossen 1878 Jahre seit dem Tode Christi. 394 Jahre seit der Reformatio« Luthers, 328 Jahre seit der Einführung des Gregorianischen Kalenders im katholischen Deutschland, 211 Jahre seit der Einführung dieses Kalenders tm protestantischen Deutschland. WaS die Jahreszeiten avlangt, so werde« 1911 beginnen der Frühling am 21. März abends 7 Uhr, der Sommer am 22. Juni einer Höhe von 160 Fuß ab und war sofort tot. Exsultan Abdul Hamid soll lebensgefährlich krankt sein. Warenfabrik) in Dresden, Oskar Schleich, Kommerzienrat (Schlegel L Dreher Nachf. Kolonialwaren- und Landes- Produkten-Großhandlung) in Dresden. Für die neuge schaffenen vier Sitze in der Kammer wurden mit 76 Stimmen gewählt die Herren Alexander Harlinghausen (Johne! L Harlinghausen. Eisenwaren- und Werkzeug- Handlung) in Freiberg, Rudolf Marthaus (Ambrosius Marthaus, Filzwarenfabrik) in Oschatz, Hugo Zietz (Orievtalische Tabak- urd Zigarettenfabrik N «idze. Inh. Hugo Zietz) in Dresden und mit 73 Summen Herr Bernhard Otto Ganßnuge (Otto Ganßauge, Kolonial waren-, Zigarren- und Delikoteffenhandluus) i« Dresde». — Gemäß 814 des Gesetzes, die staatliche Schlacht Viehversicherung betr., vom 2. Juni 1898 bez. 24 April 1906 sind vom Verwaltungsausschusse der Anstalt für staatliche Schlachtvieh-Versicherung hinsichtlich der in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1911 statt, findenden Schlachtungen die der Ermittelung der Entschädi- gungen nach § 2 des angeführten Gesetzes zu Grunde zu legenden Durchschnittspreise für die einzelnen Fleischgattun- gen für je 50 lcA Schlachtgewicht wie folgt festgesetzt worden: Ochsen: 1) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 87,50 Mk., 2) unge fleischige — ältere ausgemästete 83,— Mark, 3) mäßig genährte junge — gut genährte ältere 76,50 Mk., 4) gering genährte jeden Alters 69,50 Mk., 5) a. magere 55,— Mk., b. abgemagerte, soweit ie nicht nach 8 1 Zffr. 16 des Gesetzes von der Verficht- rung ausgeschlossen sind 36 Mk. L. Kalben und Kühe: 1) vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht- wertes 84,— Mk., 2) vollfleischige, ausgemästete Kühe »öchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 80,50 Mk., 3) sitere ausgemästete Kühe und gutentwickeltejüngereKüheund Kalben 75,— Mk., 4) gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 67,— Mk., 5) gering bez. mäßig ge nährte Kühe und gering genährte Kalben 58,50 M-, 6) a. magere dergl. 45,— Mk., 5. abgemagerte dergl., soweit ie nicht nach 8 1 Zffr. 16 des Gesetzes von der Ver- tchernng ausgeschlossen sind. 30,— Mk. e. Bullen: 1) vollfleischige höchsten Schlachtwertes 82,50 Mk., 2) mäßig enährte jüngere und gut genährte ältere 78,50 Mk., 3) ge- ing genährte 74,50 Mk., 4) a. magere 53 Mk. 6. abge magerte, soweit sie nicht nach 8 1 Zffr. 16 des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind, 40 Mk. v. Schweine: 1) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachrwertes und zwar der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1^4 Jahren 70,50 Mk. 2) fleischige 68,— Mk., 3) gering entwickelte Mastschweine, owie ausgemästete Schnitteber (Altschneider) und ausge- - Das KSnigl. Sächf. Miuisterium des Innern hat io einer kürzlich erlassenen Verordnung die Verwaltungsbehörde« angkwiesen, daraus zu achten, daß alS Kaufleute uur diejenigen Persien bezeichnet weiden, welche ein HandelSMw-rb« betreiben (§ 1, Abs. 1 des HandelsL^öiteyes), nicht aber die als Angestellte im HäNLelsgewerbe tätigen Personen, die nur unter der ihnen " Ankommenden besonderen BerufSbezeichuung (z. B. Pro- kurist, Kassierer, Buchhalirr, Handlungsgehilfe usw.) an- zusühren sind. Der Anlaß zu dieser Verordnung, die übrigens auch mit den Anweisungen für die Ausfüllung von Berufs- und VolkSzählungSlisten sich deckt, gab die Beschwerte einer Kaufmannschaft, durch welche die häufig gemachte Beobachtung bestätigt würde» war, daß sich Per sonen die Bezeichnung als Kaufmann beilegen, die hierzu nicht berechtigt sind. Die meisten Behörden haben die obigen Grundsätze schon bisher festgehattev, so hat z. B. eine Gerichtsbehörde den Antrag eines Handlungsgehilfen, der unter dieser richtigen Berufsbezeichnung im standeS- t—ckuch,.» Heiratsregister aufgeführt worden war, diese ab-'r in „Kaufmann" umgeändert haben wollte, kostenpflichtig zurückgewiesen, weil er kein Handelsgewerbe selbständig betrieb, daher nicht berechtigt war, sich alS Kaufman« zu bezeichnen. — DaS Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Aus bruch der Mau! und Klauenseuche aus Meinheim, Bezirksamt Gunzenhausen, Regierungsbezirk Mittelfranken, und aus Gtggenhauscn, Bezirksamt Freistoa. Regierungs bezirk Oberbayern, am 27. Dezember, vom Zentralviehhoie zu Berlin, auS Suhl, Kreis Schleusingen, RegterungSbe- zirk Erfurt, von dem Vtchhoie zu Frankfurt a. M., aus Heerde, Kreis Sulingen, Regierungsbezirk Hannover, Sprötze, Landkreis Harburg, Regierungsbezirk Lüneburg, Jnfelve, Kreis Syke, Regierungsbezirk Hannover, au» dem Stadtbezirk Aschoffenburg (Viehmarkt), Regierungs bezirk Untersranken, bei Händler virh. und aus dem Kreise Hagenau, Bezirk Unterelsaß am 28 Dezember. — Bei der am 29. Dezember vorgenommeu-u Haupt- Wahl zur Haudelskammer Dresden wurven Wiedcrgewahlt mu allen abgegebenen (76) Stimme« die Herren: Esuard Gustav Bie er (Firma W. G. Biener, Dampfjägewtrk) in Königstein, Carl Braune (H. W. Seurig, Geirelvehandlung) in Riesa, Adolf Collenbusch, Geheimer Kommerzienrat (A Collmbusch, Zigarrevfabrik) in Dresden, Gustav Haensel, Kommerzienrat (Heinrich Haensel, Fabrik ätherischer Otle) in Pirna, Otto Hoesch, Kommerzienrat (Hoefch k Co. t» Pirna, Cellalosefadrik) in Dresden, Bernhard Mey Kommerzienrat (Mty L Co, Blumenfabrik) in Sebnitz, Richard Müller (Müller L C. W. Th el in Dresden, Wäsche- und Wetßwarenhandluvg) in Klopsche, Dr. E. Th. Fei-x Ohm (Dr. Julius Bidtel, Fabrik keramischer Farben) in Meißen, Georg Schippan Ass» Stadt «n- (and. Mtttkilimgvr an« dem Leserkreis« sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar eutzegeu. WilSdruff, den 2. Januar. Das neue Jahr. Im Strome der Zelt ist ein Neuer aus gestiegen, etwas noch gänzlich Unbekanntes, aber dasiir von tausend Hoffnungen umwobenes, ein neues Jahr. Was es bringen wird ? Ja, wenn man das wußte! Aber schließlich ist es ganz gut, daß mans nicht weiß. Man sieht da auch noch nicht das neue Heer der Sorgen und Plagen; man dars eben das Panier der Hoffnung aufwerjen, und man redet sich selber und anderen Menschenkindern vom frohen, strahlenden Glück. Dieses Glück ist so verschiedensarbig. Mancher hats schon lange ausgegeben, sich große Illusionen zu machen. Das Hott und Trott des Alltags hat ihn mürbe und sehr bescheiden gemacht. Ein anderer will den Himmel wirklich voller Geigen haben und hat dabei seine hohen, weitgreifenden Pläne. Zumal der Jugend ist es gegeben, mit kühngefchwellten Segeln der Zukunft zuzufliegen. Nnd schließlich ertappen sich auch die Netteren bei einem noch leidlich jung gebliebenen Herzen. Wäre ja nicht das Schlimmste. Im Gegenteil. So ein bißchen jugendlicher, ja auch romantischer Optimismus ist ein gut Ding im ganzen langen Leben. „Dem Bewußtsein der inneren Freiheit und ihres Handelns", jubelt ein Schleiermacher, „entsprießt ewige Jugend und Freude. DicS habe ich ergriffen und lasse es nimmer, und so seh' ich lächelnd schwinden der Augen Licht und keimen das weiße Haar zwischen den blonden. Locken. Nichts, was geschehen kann, mag mir das Herz be klemmen ; srijch bleibt der Puls des inneren Lebens bis an den Tod!" Das ist ein treffliches Wort beim Beginn eines neuen Jahres. Und wem es doch zu idealistisch klingt, der mag es ergänzen durch Goethes weisen, der Wirklichkeit abgelauschtcn Rat: „Weite Welt und breites Leben, langer Jahre redlich Streben, stets geforscht und stets ge gründet, nie geschlossen, ost gerundet, Aeltestes bewahrt mit Treue, sreundlich ausgesaßt das Neue, heitren Sinn und reine Zwecke — nun, man kommt wohl eine Strecke!" Wir wollen im übrigen auch daran denken, daß der erste Januar ein christlicher Feiertag ist, und daß er den Kalendernamen „Jesus" trägt. Das ist eine kurze, aber vielsagende Lcbenslosung. Sieben den Geistesherocu aller Zeiten dars sich der schlichte Mann von Nazareth sehr wohl sehen lassen. Seine Weis heit war eine wunderbare Heilsgabe sür die gesamte Menschheit. Sein Evangelium kann von einem Jahr zum andern alten und doch immer neuen Trost spenden. Wir wollen auch den einsachen Versen des srommen Benjamin Schmolck ein freundlich Gehör schenken: „Sein Versöhnen und sein Heil wollen wir im Glauben ehren; also wird es uns zuteil, wird sich täglich bei uns mehren; auch sürs neue Jahr uus beut Jesu Name Seligkeit!".... Auch die Neujahrsstimmung wird bald vorübergeraufcht sein. Ehe mau sich's versehen wird, werden die Tage von 1911 etwas Gewohntes und Altes darstellen. Jede Vergangenheit muß einer neuen Gegenwart weichen, nnd schon tönen wieder im Gegenwärtigen die vielen Stimmen des Zukünftigen. Auf und nieder und inimer weiter, iveiter wandern die Wogen des Lebens; und ein Jahr ist da oft nur eine kurze Spanne Zeit. Abrr ein Jahr ist auch wieder lang genug, um einem Menschenleben so allerlei Form und Inhalt zn geben. Möge dieses neue Jahr wirklich viel Glück sür viele Leutchen in Bereitschaft haben! Heil, Heil dem Jahre 1911! mästete Sauen 63,50 Mk., 4) sehr gering genährte oder mangelhaft entwickelte Mastschweine, sowie nicht aus gemästete Sauen, Schnitteber (Altschneider), Zuchtsauen und Zuchteber 50 Mk., 5) a. magere, bez. im Ernährungs zustände zurückgebliebene Tiere 35,— Mk. 6. abgemagerte, soweit sie nicht nach 8 1 Zffr. 16 des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind, 30,— Mark. — Die leit l .m 1. November vo« der Postverwaltung eingesührtrn Freimarterrheftcheu, deren jedes 12 Frei marken zu 10 Pf. und 16 Freimarken zu 5 Pf. enthält, finden ncch verhältnismäßig geringen Absatz. Es muß dies darauf zurückgcführr werden, daß die neue Einrichtung beim Publikum noch nicht genügend bekannt ist. Abge sehen von der Annehmlichkeit, die darin liegt, daß sich 'ür den Käufer durch die Zusammenstellung des Heftchens Gelegenheit bietet, einen für einige Zeit ausreichenden Bestand der hauptsächlich erforderliche» Freimalkessorten erwerben und bei sich zu führe», haben die in erster Linie iür den Prtvatgebrauch bestimmte» Heftchen vor allem r wi, Len Vorteil, daß die Freimarken darin stets geordnet und sauber aufbewahrt bleibe« und im Gebrauchsfallc leicht aukzufinde» sind. I« Anbetracht Lt-ser Vorteil sollte jeder, der öfters Briete usw. zu schreiben Hal uns nicht größerer Mengen von Wertzeichen auf einmal bedarf, nicht unterlasse«, sich derartige Hektche« anz»kaufe«. - AuLschlutz von P-stpakrtadr-sie» ver- alteter Art. Dir Formulare zu Postpaketadressen habe« jetzt eine Größe von 10,7:15,7 cm F-üher waren duse Formulare etwas größer, nämlich 111:18.8 cm. Nachdem seit der Einführuug der neuen FotMulare jetzt mehr als 8 Jahre verflossen sind, hat das ReichSpostaml jetzt ange- „rd- el, daß die Pis' ijtalten vom 1. Januar 1911 an Post- paketadreffe« in der altes Größe nicht mehr annehmen dürfen Es dürfte« so alte Formulare sich wohl nur »och ganz vereinzelt vo, finden. — Eix postalisches Kuriosum brachte wiederum der 1. 1. 1911. Nicht weniger als fecys 1 ließen sich am eujahrSmolgen aus Postkarten oder Briefen anbringes, wes« die Absender ihre Sendungen am 1. 1. 1911 um 11 Uhr abstcmpu« ließt». Das größte Zahlcnkurtosum aber wird der 11. 11. 1911 bringen. Bei einer Bestellung, die an diesem Tage um 1 Uhr vormittags in einer Groß stadt auf Postamt 11 aufgegeben wird, kommen zehn 1 vor, et» Zahlenspirl, das nuc alle husdert Jahre einmal möglich ist. - Für Gastwirte und Bäcker. Gastwirte welche Grhilftn und Lehrlinge beschäftigen, werden daran erinnert, daß mit Beatan des neuen JahreS gemäß der Bekanntmachung de» Reichskanzlers vom 23. Jasuur 1902 auch neue Verzeichnisse über die de» Gehilfen und Lehr- linge» gewährte Ruhezeit uns über stattgehabte Ueberardett anzulege« stad. Desgleichen werden Bäckereiinhader darauf aufmerksam gemacht. daß sür daS Jahr 1911 eine mit dem polizeiliche» Stempel zu versehende Kalendcrtafel, auf der jeder Tag, an dem seitens der Gehilfen oder Lehr- linge Ueberarbeit stattgefunden hat, mittels Durchlochung oder Durchstretchung mit Ti»te kenntlich zu machen ist, neu zu beschaffe« und in der Betrtebstätte auSzuhänge» KreishauptmavnS in Chemnitz Geh. Rat Nitze ist die er betene Versetzung in den Ruhestand bewilligt worden. Der Aviatiker Moisant in NeM Orleans stürzte Der amerikanische Wohltäter Andre« Carnegie mit 1'/« Millionen Dollars für Deutschland eine Stiftung für Lebensretter und ihre Hinterbliebenen gegründet De (A. Schippan L Co, Fabrik künstlicher Düngemittel) in' ist. Zuwiderhandlungen ziehen gerichtliche Bestraf»»« Freiberg, C. A Otto Schwenke (Direktor der Aktien- «ach sich. Bierbrauerei und Malzfabrik Hofbrauhaus) in Dresden.! Neu in die Kammer wurden gewählt mit allen 76 Stimmen die Herren: Johannes Arnold (Gebr. Arnold, Lederfabrik) in Großenhain, C. Rud. Johannes Engel- man« (Riedel L Engelmann, Schokoladen- und Zucker- vachmtttags 3 Ubr, der Herbst am 24. September früh 5 Uhr und der Winter am 22. Dezember nachts 12 Uhr. Fastnacht fällt auf den 28 Februar, das Osterfest auf den 16. und 17. April, Himmelfahrt auf den 25. Mai, daS Pfingstfest auf den 4 und 5. Juni und ver erste Adventssonntag auf den 3. Dezember. Die sogenannte goldene Zahl des Jahres 1911 ist 12, die Epakten lautes XXX, der Sosutnzirkel heißt 16 und der SonntagS- buchstabe heißt Das deutsche Reich vollendet im Jahre 1911 am 18. Januar sein 40. Lebensjahr. Kaiser Wilhelm wird am 27. Januar 1911 52, der Kronprinz des deutschen Reiches am 6. Mai 29 Jahre alt. König Friedrich August begeht am 25. Mai 1911 seine« 46. Geburtstag. Er regiert in diesem Zahlte bereits 7 Jahre Kronprinz Georg von Sachsen wird am 15 Januar 1911 18 Jahre alt usd damit volljährig. Von interessanten Himmelserscheinungen find zu erwähnen die totale Sonnevfiasternis in der Nacht vom 28. zum 29. April und die rtugföcmige Sonnenfinsternis am Vor mittag des 22. Oktober. Beide VerfiLsterungen des Lagesgesttrns find bei uns unsichtbar. Mondfinsternisse sehe« im Jahre 1911 nicht vor sich. Für das deutsche Reich wird das Jahr 1911 nach menschlicher Voraussicht besonders bedeutungsvoll werden durch die Wahl eines neuen Reichstages. Für unser engeres Vaterland brachte eS gleich am ersten Tage das Inkrafttreten des Reform- gesrtzes für die LandeSbrandvcrficherungsanstalt und im Herbst den Zusammentritt zunächst einer ordentlichen evangelisch - lutherische» Lasdeösynode und dann deS Landtages, der voraussichtlich die Volksschulreform verab schiede« wird. Außerdem wird das Augenmerk der ge samten Kultmwelt 1911 nach Sachsen gezogen durch bie ia Dresde» kottstndcnde Internationale Hyzieneausstellung. — Neujahr vor 40Jahren trug zwar kriegerisches Charakle- >ür Deutschland, aber eS war damals 1871 ein Jahreswechsel voll grnßer Hoffnungen, die den« auch bald herrlich in Erfüllung ginge». König Wilhelm von Preußen, d r Oberbefehlshaber aller deutschen Truppen, beging den N-ujahrStaz tm Hauptquartier zu Versailles in festlich.r Welse. Wie in Friedenszeiten im Berliner Schlosse sanden damals in Feindesland die Glückwunschkouren statt Da neben w-^en freilich auch sehr wichtige Arbeiten erledigt. 1. a. fand eine bedeutende Besprechung König Wilhelms und seiner Umgebung statt mit dem Prinzen Kraft von Hohenlohe-Ingelfingen, dem Kommandeur der Belagerungs- artillerie vor Paris. Hierbei wurden Beschlüsse von weit tragender Bedeutung für die Beschießung der Rtesenfestung, die am 8- Januar 1871 begann, gefaßt. Ferner erhielt am 1. Jasuar 1871 Prinz Friedrich Karl von Preußen aus dem großen Haup quartier den Befehl, die Linie deS Lotr zu überschretlen uno mck 60000 Mann Infanterie, 15000 Reitern und 318 Geschützen wieder die Offensive gegen den Feind zu ergreifen, ein Vorgeben, wa» schließ- ich zur Vernichtung der Armee des Generals Lhanzy ührte. DaS neue Jahr 1871 brachte die Einleitung der etzten großen Operationen unserer Armeen zur endgültigen Niederwerfung des Erbfeindes. — Bauernregel« für Januar. Januar muß krachen, soll der Frühling lache«. — Viel Regen und wem« Schnee, tut Accker« und Bäume« weh. — Morgen- ot am ersten Tag Unwetter bringt und große Plag. — Nebel im Januar machen ei« «aß' Frühjahr. — Schnee gestöber, große Kält', und wenn auch der Fuchs noch ullt, daS mißfällt dem Bauer nicht, weiis ein gutes Jahr verspricht. — Der 100jährige Kalender besagt für Jasuar: Am Anfang kalt, trübe usd regnerisch, um die Mtte eisig und kalt, vom 20. bis 27. Schnee, da«« Hege« und Swnee bis zu Ende. — Der Winter ist die Zeit der Vorbereitung ür die Frühjahr»arbeiten. Kommen uns diele her, als wir cS erwarte«, über den Hals, dann fehlt bei den säumige» Landwirten au allen möglichen, meist aber am notwendigsten, wie Dünger. Ehe dsiser in Eile be- orgt ist, vergeht oft die geeignetste Zeit zum Ausstreuen. Drr Ketmwurzel muß, um das, was wir über der Erde entstehen sehen, ernähren zu kösnen, alles nötige sogleich ge!5fi und vertritt im Bod:« voifinden. Fehlt es eine Zeit ang an einem der wichtigsten Nährstoffe, wie z. B. an Kali, dann ist damit eine Unterernährung verbunden, welche sich voll und ganz nicht wieder gut machen läßt. Da nun aber die Kalisalze, auch die 40prozrntige«, nur asgsam in den Boden eindringen und sich schwer in diesem verteilen, solten sie in sehr schweren Boden wenn möglich schon im Herbst bei der Saatsurche, sonst aber im Früh, jahr gleich nach der Schneeschmelze verabfolgt werden. Die früher öfters gehörte Lehre, »aß gewisse Böden einer Kaltzu.uyr nicht brdürieo, hat sich nicht aufrecht erhalten lassen, sie hatte ihren Ursprung darin, daß die verspätete Ssweudung Mißerfolge zeigte, für dir man nachher un geschickter Weise den Grund in der Bodesbeschaffenheit suchen wollte. — Die Tanne als Futterbaum. Jetzt ist wieder darauf ausuurkfam ?chcn, daß der Wetonachts» Vaum sehr gut als Jurter^gaziu für die huvgcrndkk Vögel h.rzunchteu gehl, l- / ist eine in Talg ringe- schmolzene Futtermtschung, welche sowohl den isjekleu- als de» körnerfressenden Vögel« das Rechte bietet. Ma« kau« in Vogel- oder Same«ha»dlungen diese Mischung viel- fach gleich fix und fertig in erkaltetem Zustande als -Futter- stein* kaufen, dir i« einer passenden Pfanne «ur erhitzt und über die Zweige der Tanne gelöffelt zu werde» braucht. Wer die Futterfteine nicht bekommt, kann sich die Mischung auch selbst bereite«. Man nehme: Trockenes gemahlenes,
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