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alle sechs Söhne des Monarchen ihre Laufbahn ergriffen haben. Vier aehören der Armee an, einer der Marine und einer ist Jurist. Im 21. Reichstagswahlkreise wurde Dr. Stresemann wieder als Kanditat der Nattonalliberalen und der Fort schrittlichen Volkspartei ausgestellt. Der Superintendent und Dowpfarrer Th. Hermann Haesselbartd in Freiberg ist gestorben. Der Grillparzer-PreiS wurde Dr. Karl Schönherr für sein Drama „Glaube und Heimat" verliehen Delcassö soll iür den Posten eine» französischen Bot schafters in Petersburg ausersehen sein. Am» -ta-t Land. MitteiUmgm «i« d«m Leserkreise sür diese RabrU nehm« wk jederzeit santdar entgegen. Wilsdruff, den 18. Januar. Alt und neu! Vom neuen Jahre waren die Gemüter voll. Das alte — je nun, man spricht nicht mehr groß davon. DaS Recht, die Pflicht des Tages, das Gegenwartsmenschentum, das flotte und feste Erfassen deS Nächstliegenden, auch wenn's nicht vom goldenen Phantasie-Schimmer umflossen ist, — jawohl, das ist doch die Haupt sache. Freilich, so ganz kommt man nicht vom Vergangenen los. Alte Erinnerungen . . . Sind's schmerzliche Töne, die da mitklingen? Sind es lachende, liebe Bilder, die aus einmal grüßend austauchen? „WaS vergangen, kehrt nicht wieder; aber, ging eS leuchtend nieder, leuchtet'S lange noch zurück." Und spricht man nicht vom „bewährten" Alten? Zwar, das ewige Reden von der „guten, alten Zeit" hat oft für den etwas Komisches, der jene Zeiten wirklich und gründlich kennt. Die ratternde Postkutsche, das tändelnde Rokoko, die Kleinstaaterei, die Grandezza der Zopfmenschen, das nimmt sich einen Augenblick ganz nett aus, wenn man nämlich grade ob Kuiturhast und Kultur- Übersättigung seufzen muß, aber jene Dinge etwa erneuern oder wieder herbei wünschen wollen, das wird keinen, vernünftigen Menschen ein fallen. Dennoch: verachten wir nur nicht das geschichtlich Alte! Es mag in hundert Einzeldingcn längst veraltet jein, mag ost lediglich einen antiquarischen Wert für Forscher und Liebhaber haben, — und es kann doch nicht geleugnet werden, daß wir aus den Schultern ver gangener Geschlechter stehen. Wer das „Es war" der Geschichte hoch mütig übersieht, der hat in der Regel wenig Verständnis sür das „Es ist" der Gegenwart. Hohe, brauchbare Weisheit ist's, von der Ge schichte zu lernen. BiSmarck wünschte dringend, „daß unser Volk wieder mit historischem Sinn erfüllt werde". Goethe pries „die Be geisterung", die von der Geschichte ausgehe. Carlyle sprach von dem „artikulierten Verkehr" der Vergangenheit mit der Gegenwart. Der Freiherr vom Stein betonte, wie uns die Geschichte über „das Ge meine" erheben könne . . . Altes und neues! Wie sind die Grenzen zuweilen fließend und unbestimmt! Die allerneueste Mode — und da ist schon wieder eine noch neuere Nüancc da. Oder sollte etwas ähnliches nicht schon lange, lange, früher einmal dagewcsen fein? „ES kann ja nicht immer so bleiben!" Auch Stimmungen, Gefühle ändern sich. Alles wird alt, alles geht vorüber. Auch das Fatale, Dumme und Ärgerliche. „Duck' dich", sagt ein altes thüringisches Sprichwort, „und laß vorübergah'n; daS Wetter will sein Fortgang ha'n! . . ." Manchen Leuten fällt es zu Anfang bitter fchwer, sich in das Neue zu finden, mag es noch so gut und nötig sein. Andere fallen aus alles und jede- hinein, wenn es nur als das Neueste pzid Modernste angcpricscn wird. Es ist eben auch eine Weisheit, altes und neues in die richtige Beziehung zu einander zu setzen. — De» 4vjShrigen Geburtstag des neue» deutsche» Reiches begehen wir am heutigen 18. Januar. Im Schlosse zu Versailles fand am 18. Januar 1871 vor einer glänzenden Festversammlung durch den Grafe» BiSmarck j ne denkwürdige Kaiserproklamation des Helden- köntgS Wilhelm I. statt, die die Einigung aller deutschen Stämme hrrdeiführte und den Fortfall der Maingrenze auch äußerlich zum Ausdruck brachte. Dieser Tag ist tn der Geschichte unseres Volkes so groß und herrlich, als daß er jemals, so lange deutsche Zungen klingen, ver gessen werden könnte. Ein nationales Kleinod ist's, die deutsche Einigkeit und Freiheit, die wir seit jenem Tage unser eigen nenne», und die uns dazu verholten hat, daß Macht und Ansehen des jungen deutsche» Reiches sich immer mehr gewettet und gemehlt haben. 40 Jahre goldenen Friedens liegen seit jenem 18. Januar hinter uns, und Mit Recht können wir stolz darauf sein, daß eS uuserm Vaterland- möglich wurde, die weltbeherrschende Machtstellung zu bewahren und dabei doch den Frieden in jeder Weise zu schirmen, während tn vielen anderen Staaten daS nicht der Fall war. Sollen uns aber die Segnungen deS Friedens erhalten bleiben, so muß dab Wort: „Willst du den Frieden, so rüste zum Kriege" stets seine ausschlaggebende Bedeutung behalten. Mit der Bitte, daß Gott unS auch fernerhin den Frieden er halten möge, und mit dem Gefühl innigsten DankcS an die heldenmütigen Slreiter jener Zeit begehen wir den 40. Gedenktag der Wiederaufrichtuvg des Deutschen Reiches, dessen Zugehörigkeit wir allezeit freudig und kräftig em- pfi»den werden. — A« der Kaiferpr-klamati-« i» Versailles, deren 40. Gedenktag wir heute begehen, nähme« folgende Offiziere deS Sächsischen Armeekorps teil: 1. Oberst Frei herr v. Hausen vom Schützenregiment, 2. Rittmeister Schul»« Z. Reiterregiment, 3. Premirrleutnant Wils dorf, Artillerie, 4. Pcemierleutnant E Kirchhoff, Leib-Grenadierregiment, 5. Leutnant v'EIsa, 2. Gre- «aoterregiment. Letztere beiden find die einzig noch lebenden Herren. Premierleutnant Kirchhoff ist jetzt Generalleutnant z. D., Leutnant d'Elsa kommandierender General des 12. Armeekorps. — Das Kaiser!. Gesundheitsamt meldet den AuSbruch der Maul- und Klauenseuche aus Schiedlo, Kreis Guben, Regierungsbezirk Frankfurt a. O, Wallhausen, Kreis Sangethausin, Regierungsbezirk Merseburg, Kriftel, Kreis Höchst a. M , Regierungsbezirk Wiesbaden, München- Gladbach (Schlachthoi), Sladtkreis München-Gladbach, Regierungsbezirk Düsseldorf, und auS Barchfeld, K eis Schmalkalden, Regierungsbezirk Cassel, am 12. Januar; aus Hönisch, Kreis Verden, Regierungsbezirk Stade, Grassel, Kreis Gifhorn, Regierungsbezirk Lüneburg, Zwetyau, KreiS Torgau, Regierungsbezirk Merseburg, Dörnfeld, LandratsamtSbezirk Königsee, Fürstentum Schwarzburg - Rudolstadt, am 13. Januar, sowie vom Zeutralviehhofe zu Berlin am 14. Januar. — Die Bekanntmachung des Finanzministeriums, be treffend den Verkauf von Hol-Pflanzen auf den StaatSforstn vieren im Jahre 1911, liegt in unserer Ge schäftsstelle für Interessenten zur Einstchtnabme auS — DaS Volkszählungsergebnis sür Sachse«. Bei der am 1. Dezember 1910 vorgenommeuen Volks- rähtung wurden in Sachsen schätzungsweise 4870000 Einwohner ermittelt. Das genaue Ergebnis liegt noch nicht vor, doch kann die D ff^renz nur eine geringe sein. Am 1. Dezember 1905 wurden 4 508600 Einwohner ge zählt, sodaß tn den letzten fünf Jahren die Bevölkerung SachserS sich um rund 361400 Seelen vermehrt hat. — Meißner Porzellan sür de« Pekinger Hof- Bekanntlich trifft der Kronprinz deS Deutschen Reiches im April in der Metropole des „himmlischen" Reiches ein Bei deu Festlichkeiten, die aus diesem An- lasse am Pekinger Hofe veranstaltet werden, soll die Tafel nach europäischem Muster auSgestattet werden. Aus diesem Grunde hat man stch durch Vermittlung de» deutsche» Gesandtes in Peking, deS Grafen Rex, der be kanntlich ein Sachse ist, an die Dresdner Hauptniederlage der König!. Porzellanmanufaktur gewandt, worauf in diesen Tagen, tu 16 Kisten verpackt, ein kostbares Speise service mit Blumenmalerei nach China abging. Auch andere Tafelausstaltungsstücke in Silber, GlaS, Leinen rc von anderen Firmen in Dresden und Berlin find dahin unterwegs. — Um die S«m»e vo» 94388 hat die Zahl der Abendmahlsgäfle i» Sachse» im Jahre 1999 gege« das Vorjahr adgenommen. Der Anteil dir männlichen Kommunikanten an der Gesamtzahl der Abkndmahlsgäste betrug 42,46 Prozent (im Vorjahre 42,49 Prozent). An der Seelenzahl der Landeskirche gemessen betrug die Gesamtzahl der Abendmahlsgäste 363 Prozent (im Vorjahre 38,5 Prozent) Auch die Zahl der Teilnehmer an Privatkommunioncn hat um 2603 abgenommen. Von den 29 Ephorien hat den höchsten Prozentsatz der Abendmahlsgäste die Ephorie Marienberg aufzuweisrn, nämlich 56,3 Prozent, de» niedrigsten Leipzig I mit 17,8 Prozent. Der auffällige Rückgang der Kommunikanteszahl ist zu einem beträcht liche» Teile gewiß auf die besonders ungünstigen Witterungs- Verhältnisse am 2. Bußtag und Totenfeste zucückzusühren. Indessen auch die immer mehr zunehmende Sitte, jähr lich nur einmal zu kommunizieren, hat mitgewiikt. Die innere Entfremdung von der Kirche und ihren Gnaden- mitteln überhaupt wtro aber der Hauptgrund des Rück gangeS sein. — W«s soll der Junge werde»? Diese Frage geht so manchem Elterspaare jetzt, da die Konfirmation immer näher herbeikommt, durch die Gedanken. Leider find sehr viele Familien darauf angewiesen, daß der Soh» sofort «ach der Schuleutlassuog mit verdiene» helfen muß. Wo eS aber irgend möglich ist, sollte man von dem Gedanken ablassen, den Knabe« in die Fabrik zu schicken; er möge etwa» lernen, dann holt er ven augenblicklichen Verlust an Lohn später doppelt und dreifach nach. Manche Eltern, die für ihren Sohu etwas tun können, meinen, cs sei feiner, wenn sie ihn als Schreiber zu einem Rechtsanwalt tun oder ihm eine Stelle als Kaufmannslehrling verschaffen. Beide Stände in Ehre»! Aber es sei darauf hingewieseu, daß solche Stellen wegen ihrer vermeintlichen ober wirklichen Vorzüge eben mehr gesucht find. Infolge dieses Andranges gibt es auch in beide« Berufen sehr viele Stellenlose. Und das wollen die Eltern doch nicht, daß ihr Kind später immer wieder in die Gefahr des Hungers kommt. Ein tüchtiger HandwerkSgesell, auf den stch sein Meister völlig verlassen kann, ist jetzt, zumal wein er noch eine Fachschule besucht hat, ein gesuchter Mann, der auch einen hübschen Pfennig Geld verdient. Ueberlegt es euch recht genau, ihr Väter, ob ihr eure Söhne nicht ei» Handwerk lernen lassen wollt- Wen» eaS der Fall ist, so zögert auch nicht lange, sondern sucht schnell eine Lehrstelle, denn die besseren derartigen Plätze, an denen die Lehrlinge etwas ordentliches lernen und gut behandelt werden, find bald vergriffen. — Die im Bezirke der KreiShauptmannschast Dresden wohnenden Handwerker, welche sich der Meisterprüfung im Sinne von §133 der Gew.-Ordn. im bevor sdhendenFrüh- jahr unterziehen wollen, werden darauf hingewieseo, daß st« ihr Gesuch um Zulassung zur Prüfung bi» 15. Februar an die Geschäftsstelle der Gewerbe-Kammer Dresden, Ostraallee 27, r einzusenden haben. Später eingehende Gesuche können möglicherweise erst im Herbst 1911 Be- rückstchligung finden. In dem Zulassungsgesuche ist daS Gewerbe zu bezeichne», tn dem bre Prüfung erfolgen soll. Die folgenden Unterlagen find beizufügen: 1. ein vom Gesuchstcller selbstständig verfaßter und eigenhändig ge- schrtebener Lebenslauf, 2. Der Nachweis über die Zeit, dir der Gesuchsteller als Geselle in dem betreffenden Hand- werk tätig gewesen ist (Arbeitszeugniffe), 3. Die Zeugnisse der gewerblichen Bildungsanstalten, die der Gesuchstcller etwa besucht hat. 4. Das Lehrzeugnis, und wenn der Gesuchsteller die Gesellenprüfung abgelegt hat, das Zeug- niS über das Ergebnis derselbe», 5. eine behördliche Aufenthaltsbescheinigung, 6. Vorschläge für das Meister- stück, 7. die Prüfungsgevühr; dieselbe beträgt im allge meinen 30 Mk., im Maurer- und Zimmererhandwerk 75 Mk., 8. die Versicherung, daß der Prüfling sich noch nicht anderwärts zur Prüfung gemeldet hat oder die An gabe, wo und wann dies bereits geschehen ist, und 9. die Angabe, ob und bejahendenfalls welcher Innung der Ge- steiler angehört. Allein durch das B-stehru der Meister- Prüfung wird die Befugnis zur Anleitung von Handwerks- lrhrlingen erworben. — Bet dem Auskommen der Uebcrlandzentralen ist es nicht ohne Bedeutung, sich klar zu mache», daß cs verschiedene Arte» ver Stromzusührung gibt Die einen Elektrizitätswerks erzeugen Gleichstrom, andere, wie z. B. Niroerlößnitz, Emphaseu-Wechselstrom, wieder andere, wie Deuben oder Coschütz, Zweiphasen-W-chfclstrom und endlich einige, wie Pirna, Gröba, Borna, Leipzig, Cossebaude, Drehstrom. ES ist die Meinung der Fach leute, daß für die Zwecke der Ueberlandzentraleu Dreh- ström bet weitem das Beste ist. Diese Meinung findet übrigens auch für den Laien ihre Bestätigung darin, daß die Preise der Drehstrom-Elektromotoren erheblich gerirgee find als die anderer Elektromotoren, insbesondere der Eirphasen-Wechselstrom-Motoren. Die Einphasen.Wechsel strom-Motoren ziehen nicht unter Last an; eS sei denn, daß man stch zur Anschaffung der erst tn jüngster Zeit ausgekommeven, ganz besonders teuren Einphasen-Kommu- tatoreu-Motoren entschließt; daS kann man aber nur dann tun, wenn man die große Einfachheit d-S Drchstrom- Motors für Wartung und Betrieb opfert. Es ist deshalb sehr befremdlich, daß neuerdings tinige Zweiphase».Werke angefangen haben, Etnphasen-Strom zu verteilen, und es kann nur gewünscht werde«, daß diese« Verfahren stch nicht weiter ausdehst, daß vielmehr nach Möglichkeit überall nur Drehstrom zur Verfügung gest llt wi d. — v»chführ««g»kursu» für selbständige Landwirte an der landwirtschaftlichen Schale z« Meißen. Mehr und mehr bricht stch i» deu Kreise» der praktifchen Landwirte die Ansicht Bahn, daß eS oh«e eine genaue Buchführung, die in einwandfreier Weise Aufschluß über den Reinertrag, das heißt die Verzinsung deS im Gute angelegten GefamtkapitalS und über daS steuerpflichtige Einkommen gibt, nicht mehr geht. Der Andrang zu den an den landwirtschaftlichen Schulen Sachsei s alljährlich abgehaltenen, mit den Mitteln der Mehnert-Stiftung veranstalteten BuchführusgSkursen ist daher immer ein starker gewesen. Auch in diesem Jahre soll i« der letzten Hälfte des Februar an der landwirt schaftlichen Schule in Meißen wieder ein Buchführungs kursus für praktische Landwirte abgehalten werde«. Die zum Kursus erforderliches Bücher werden den Teilnehmern völlig kostenlos überlassen. Außerdem erhält jeder Kurstst eine Auslösung unter der Bedingung, daß er sich schriftlich, veipflichtet, die erlernte Buchführung im Laufe deS Kursus- jahres i« seinem Betriebe einzuführcn und mindestens zwei Jahre lang beizubehalten. Selbständige oder un mittelbar vor dem Selbständ'gwerden stehenve praktische Landwirte, die stch für eine einfache Buchführung inter essieren, wollen sich baldigst bei dem Direktorium der landwirtschaftlichen Schule zu Meißen (Professor A. Endler) zur Teilnahme am Kursus anmclden. Bis jetzt liege» vier Anmeldungen vor. Mehr als zehn Teilnehmer dürfen zu einem Kursus nicht zugelasseu werde». — Hinsichtlich der religiöse« Erziehuug der i« gemischten Ehen geborenen Kinder erläßt die Königliche BezirkSschulinspcktion in voriger Nummer eine diesbezüg liche Bekanntmachung, die wir zu beachten empfehlen. — Auch im neuen Jrhre setzt der im vorigen Sommer gegründete Verei» für ländliche Wohl fahrtspflege im Bezirke der Köwglichen Amtshaupt» manuschast Meißen seine Tätigkeit eifrig fort. Schon in den nächsten Tagen findet in Garsebach die Einwrisung der ersten innerhalb deS Bezirks seitens einer Ortsgruppe angestellten berufsmäßigen Krankenpflegerin statt. Ferner wird noch in diesem Monat in einem Orte bet WilSdruffi ein Familienabend abgehalten, der belehrende uud künst lerische Anregungen verschiedener Art bieten wird. Be sonders aber sei auf den am 30. Januar ^6 Uhr im Hotel „Hamburger Hof" tn Meißen statlfindrndrn Bor trag des Herrn Dr. med. Beschorner au« Dresden über die Bekämpfung der Tuberkulose auf dem Lande hinge wiesen. Wie viele leben nicht in der unbegründeten Sorge,, daß diese fast au allen Orten austaucheude Krankheit auch den Gesunde« anfallen müsse, der mit civem er krankten Familtengliede täglich tn Berührung kommt! Wie weit ist doch der Jrtum verbreitet, daß nur^ eine Be handlung in teuren Anstalten dauernde Heilung bringen kann. Gewiß sind die Gefahren der Krankheit groß. Aber Verhütung und Besserung ist doch auch mit geringe« Mitteln zu erreichen. Darüber wird der geplante Vor trag des Herrn Dr. Beschorner Aufklärung bringen. Bet derselbe« Versammlung sollen auch Auszeichnungen an häusliche Dienstboten, die zehn oder mehr alS zehn Jahre bei ein und derselben Herrschaft gedient haben, verteilt werden. Die Bedingungen, welche für die Bewerbung verlangt werden, sind bereits früher bekannt gegeben worden und bei dem Vorsitzenden des Vereins, Herrn Amtshauptmann Freiherrn von Oer, jederzeit zu erfahren. Gesuche um diese Auszeichnungen sind ebenfalls an den Vorsitzenden des Vereins zu richten. — Ueberflcht über die bei den Spartafle» in der Amtshauptmannschaft Meißen im Monat Oktober 1910 erfolgten Ein- und Rückzahlungen: Sitz der Kasse Einzahlungen Rückzahlungen (an Einl. u. Zins.) Barbest, am Schlüsse Anzahl Betrag Anzahl Betrag des MonatS Coswig . . Lommatzsch . Meißen. . . Nossen . . . Siebenlehn . Weinböhla . Wilsdruff . — Steuer 242 854 4421 1205 483 316 1012 e« «« 20080 62510 331922 136834 48748 31722 114086 d Einko 90 208 2015 360 147 156 469 mmen 10411 69220 315138 101273 38411 22385 141954 . 10871 3388 48864 20013 770 21130 10459 82303 86 Mk. (im Jahre 1908 1025175 Mk.) waren im Jahre 1909 an Steuern im Bezirke der Amtshauptmannschaft Meißen bei einem Gesamteinkommen von 67265000 (64233000) Mark aufzubringe«. Dasselbe setzte sich wie folgt zusammen: auS dem Grundbesitz 13322000 (13104000) Mk, aus Resten, Zivsen, Dividenden usw 8447000 (8436000) Mk , aus Gehälter» uud Löhnen 38411000 (35975000) Mk. uuö aus Haude! und G'werbe 14566000 014107 000) Mk. An Ergänzungssteuern waren 94793 (95577) Mk. auf 212850000 (214477000) Mk. ergänzungSsteurrpflichttgeS Vermögen zu zahlen, wovon 40869 (40187) Mk. Steuern der 90188000(88765000) Mk. Vermögen auf die Stärte und 53924 (55390) Mk. Steuern bei 122662000 125712000 Mk. auf die Landgemeinden entfallen. — Bet der Arbeiterrähl««g vom 1 Mai 1909 wurden in der Amtshauptmannschaft Meißen er mittelt (die Zahle« in der Klgmmer beziehen stch auf