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Lie Mörder de» König» Carlo» von Portugal -ntd-SN Nachrichten aus Lissabon -ufolge sollen die drei kürzlich verhafteten politischen Verbrecher eingestanden haben, die eigentlchen Urheber der Ermordung drS Königs Carlos uvd seines ältesten Sohnes gewesen zu sein. Die Polizei setzt ihre Erhebungen fort, und man er« wartet Aufsehen erregende Enthüllungen. Ein Antrag auf Absetzung de» Königs Peter von Serbien ist dieser Tage allen Ernstes in der serbischen Skupschtina gestellt worden. Ter Nationalist Ljubomir Georgewitsch beanlragte unter heftigen Ausfällen gegen König Peter, vom Präsidenten, sowie von dem Lärm der radikalen Ab» geordneten wiederholt unterbrochen, folgende Resolution: „Mit Rücksicht darauf, daß König Peter bishrr noch mit keinem Eurovaherrscher zusammengetroffen ist und daß für eine solche Zusammenkunft auch keine Hoffnung besteht wodurch es Serbien unmöglich ist, eine entsprechende aus. wärtige Politik zu führen, beschließt die Skupschtina, König Peter aufzufordern, ein für allemal auf den ser bischen Thron zu verzichten und mit den Mitgliedern seiner Familie das Land zu verlassen, dagegen garantiert die Skupschtina dem König Peter eine entsprechende ma» terielle Entschädigung." Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 29. Dezember. — Die letzte Nummer unseres Blattes im alten Jahre ist die heutige. Eine lange und doch so schnell entschwundene Zeitenspanne ist wieder dahin und neben Sonnenschein hat sie uns Regen, neben Gutem und Erfreulichem gar manches Trübe und Böse gebracht. Und Licht und Schatten werden uns auch die 365 Tage bringen, in die uns dos neue Jahr des Heils 1910 hinein führt. Seien wir nur getrosten MutiS und allezeit auf dem Posten, auf den daS Schicksal unS gestellt, dann können wir auch an jedem Jahresschlüsse, den Gott unS noch erleben läßt, ohne Furcht und Sorge die Bilanz unfircS Schaffens ziehen. Ist der Ausfall befriedigend, so werden wir mit neuer, größerer Kraft und Lust weiter streben, den Zielen des Guten, Wahren und Schönen zu, war er weniger gut, dann lassen wir unser LebenSschifflein aufs neue in See gehen, mit anderem Kurse, aber in der Hoffnung, daß wir diesmal in den richtigen Hasen münden. Wir ziehen die Bilanz unseres geschäftlichen Wirkens, unserer Arbeit im Dienste der Heimat mit dem erfreulichen Resultat, daß unser Blatt im verflossenen Jahre zu seinen zahlreichen alten Freunden so manchen neuen gewonnen Hot und mit einem herzlichen Dank an alle Leser, Mitarbeiter und Inserenten für das unserem Unternehmen auch im abgelaufenen Jahre entgcgengebrachte Wohlwollen. Möge eS uns vergönnt sein, im neuen Jahrgänge viel mehr Gutes und Erfreuliches, als arideres berichten zu könre» aus Stadt und Land, unserer engeren Heimat wie aus unserem gesamten deutschen Vaterlande. In dieser Hoffnung beschließen wir unsere Arbeit und wünschen Allen einen durch nichts getrübten gesegneten Schluß des alten und einen frohen Beginn des neuen Jahres! — Gemäß § 14 des Gesetzes, die staatliche Schlacht' viehverficherung betr., vom 2. Juni 1898 bez. 24. April 1906 sind vom Verwaltungsausschusse der Anstalt kür staatliche Schlachtvieh-Versicherung hinsichtlich der in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1910 statt- findenden Schlachtungen die der Ermittelung der Entschädi gungen nach 8 2 des angeführten Gesetzes zu Grunde zu legenden Durchschnittspreise für die einzelnen Fleischgattun- gen für je 50 KZ Schlachtgewicht wie folgt festgesetzt worden: Ochsen: 1) vollfleischige, ausgeinästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 77,50 Mk., 2) junge fleischige — ältere ausgemästete 73,— Mark, 3) mäßig genährte junge — gut genährte ältere 67,— Mk., 4) gering genährte jeden Alters 58,— Mk., 5) a. magere 47,50 Mk., b. abgemagerte, soweit sie nicht nach 8 1Zffr.1b des Gesetzes von der Versiche rung ausgeschloffen sind 35 Mk. L. Kalben und Kühe: 1) vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht- wertes 74,50 Mk., 2) vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 71,50 Mk., 3) ältere ausgemästete Kühe und gutentwickeltejüngereKüheund Kalben 65,50 Mk., 4) aut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 57,— Mk., 5) gering bez. mäßig ge- nährte Kühe und gering genährte Kalben 47,50 M., 6) s. magere dergl. 40,— Mk., 6. abgemagerte dergl. soweit sie nicht nach 8 1 Zffr. 16 des Gesetzes von der Ver- sicherung ausgeschlossen sind 30,— Mk. L. Bullen: 1) vollfleischige höchsten Schlachtwertes 68,— Mk., 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 64,— Mk., 3) ge ring genährte 59,50 Mk., 4) a. magere 45 Mk. 6. abge magerte, soweit sie nicht nach 8 1 Zffr. 16 des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind 40 Mk. v. Schweine: 1) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes und zwar der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1Vi Jahren 77,50 Mk. 2) fleischige 74,50 Mk., 3) gering entwickelte Mastschweine, sowie ausgemästete Schnitteber (Altschneider) und ausge mästete Sauen 69,50 Mk., 4) nicht ausgemästete Sauen, Schnitteber (Altschneider), Zuchtsauen und Zuchteber, sowie ehr gering genährte oder mangelhaft entwickelte Mast- chweine 55 Mk., 5) a. magere, bez. im Ernährungszustände z urückgebliebene Tiere 40,— Mk. 6. abgemagerte, soweit ie nicht nach § 1 Zffr. 1d des Gesetzes von der Ver- icherung ausgeschlossen sind 30.— Mark. — In den Kreisen der Handels« nud Jndustriewelt ist vielfach der Wunsch ausgesprochen worden, die jetzt im Verkehr zwischen sächsischen und preußischen Stationen vorgesehene durchgehende Expretzgutabfertiguug nach Möglichkeit zu erweitern. Diesem Bedürfnis tragen die beteiligten Eisenbahnverwaltungen nunmehr durch Ein- führung eines neuen Preußisch-Sächsischen Expretzguttorifs am 1. Januar 1910 insofern Rechnung, als von genannten Zeitpunkte an auf Grund dieses Tarifs zwischen allen größeren und mittleren Stationen deS sächsischen und preußisch-hessischen Staatsbahnbereiches eine direkte Expreßgutabfertigung möglich ist. Ueber die Bedeutung und die Vorteile des Expreßgutes sowie dessen Beförderung sei folgendes hervorgehobcn. Unter Expreßgut sind solche Güter zu verstehen, die sich zur Beförderung im Packwagen eines Erl- oder Personen- oder auch Schnell zuges eignen. Das Expreßgut wird auf Eisenbahn- paketadreffe, deren Ausstellung dem Absender obliegt, am Gepäckschalter abgesertizt. Die näheren Bestimmungen über die Expreßgutabfertigung und Beförderung ergibt der bezeichnete Tarif, der durch die Wirtschaftsverwalrung der Königlich Sächsischen Staatsbahnen in Dresden-N-, Lößvitzstraße 12 zum Preise von 1,10 Mk. bezogen werden kann. Auskunft hierüber erteilen auch die Stationen. — Für diejenigen, welche Handelsbeziehungen zu Dänemark unterhalten, dürste eine Entscheidung des See- und Handelsgerichtes zu Kopenhagen von Interesse sein, die kürzlich durch das höchste Gericht bestätigt worden ist. Diese Entscheidung beweist, wie außerordentlich weit- gehend der Markenschutz in Dänemark ausgelegt wird. — Die Sachlage war kurz folgende: Eine Aulomobil-Gesell- schaft hatte sich daS Wort „Toxamotor" als Warenzeichen eintragen lassen und brachte diese Bezeichnung an ihren Automobildroschken an, die dem öffentlichen Verkehr über geben waren. Eine Konkurrenzfirma brachte daS bekannte Wort „Taxameter" an ihre Wagen an und wurde des- halb wegen Warenzcichenverlrtzung verklagt. DK Taxameter-Geseüschaft machte geltend, daß eine Schutz, marke nur zur Bezeichnung von Waren, dre zum Verkauf bestimmt sind, dienen sollte, während dis betr. Automobil droschken doch nur vermietet würden. Das See- und Handelsgericht stellte sich auf den Standpunkt, daß das Wort „fetlhalten", welches im Warenzeichen-Gesetz vor kommt, auch jedes andere Ausdieten, im vorliegenden Falle auch daS Ausbieten einer Vermietung in sich schließt. Diese Entscheidung ist nunmehr vom höchsten Gerichte bestätigt wordeu. Hierzu bemerkt das Patent bureau, Ingenieur Hülsmann L Chemiker Dr. Wachs, Dresden, Waisenhausstraße 32, dem wir diese Mitteilung verdanken, daß im deutschen Warenzcichengcsetz das Wort „seilhalten" nicht verwandt wird, vielmehr spricht das Ge setz nur von der Verwendung eines Warenzeichens zur Unterscheidung von Waren. Die strittige Frage wäre also in diesem Falle, ob ein Automobil, welches nur vermietet wird, im Sinne des Warenzeichengesetzes als Ware auf- Massen wäre. — s.L k. Vom La«desgesa«gbuch wird jetzt bei B. G. Teubner in Leipzig eine nach Entwürfen von Rudolf Schefer reich mit bildlichem und anderem Buch- schmuck ausgestattete Ausgabe hergestellt, die sich besonders zu Geschenken für Konfirmanden, Brautleute pp. eignen wird. Es war die Absicht, sie noch vor Weihnachten in den Handel zu bringen. Leider war bas nun nicht zu ermöglichen. Aber im Februar oder Anfang März 1910, also immer noch rechtzeitig vor den nächsten Konfirmationen, wird der Betrieb beginnen. — Es ist entschieden als ein glücklicher Gedanke zu bezeichnen, das Gesangbuch mit gutem Bilaschmuck zu versehen. Besonders zu begrüßen aber ist es, daß Rudolf Schäfer hierzu ge- Wonnen wurde, ein Künstler, dessen Gestaltungskraft und fromme HerzenStiefe miteinander Schritt halten und dessen deutsche Eigenart an Ludwig Richter erinnert Wer seine Illustrationen zu Paul Gerhards Liebern kennt, wird cs kaum erwarten können, seine neuesten Zeichnungen kennen zu lernen. Jedem, d:r zur Konfirmation, Trauung und ähnlichen festlichen Tagen ein vornehmes und gehaltvolles Geschenk machen möchte, wird durch diese Neuausgabt des LandesgesangbucheS die Wahl bedeutend erleichtert. — Wie wir erfahren, kursieren im Publikum, teil- weise auch in der Presse, irrige Ansichten über das Ver- hältnis des in der Bildung begriffenen Gemeinde verbandes für die Ueberlandzentrale Gröba zur Aktiengesellschaft Lauchhammer. Es ist bekannt geworden, daß diese letztere Gesellschaft eine elektrische Versorgung ihrer drei Werke Lauchhammer, Gröditz und Riesa von Lauchhammer aus, wo sie billige und anders nicht zu verwendende Kohle besitzt, plant, sowie, daß diese Gesellschaft dem erwähnten Gemeindeverband An erbietungen auf Lieferung der elektrischen Energie im großen gemacht hat, wie dies übrigens auch vorher schon von anderer Seite, namentlich von kleinen Werken aus, geschehen ist. Aus diesen Tatsachen und einigen Zeitungsartikeln hat sich die Meinung entwickelt, Lauch hammer plane eine Art Konkurrenzunternehmen gegen die Ueberlandzentrale und sei bereit, einzelnen Gemeinden direkt elektrische Energie abzulassen. Dies ist indessen nicht der Fall. Zurzeit steht der Verband in eingehender Erwägung, ob er auf das Anerbieten von Lauchhammer, daS ja manches Verlockende hat, eingehen kann. Es wird dies namentlich davon abhängen, ob die Preis: ihm wirklich einen Vorteil gegenüber der eigenen Produktion und der vollen Selbständigkeit sichern. Andererseits hat die Aktiengesellschaft Lauchhammer alle Veranlassung, dem Gemeindeverband möglichst entgegen zukommen, da sie ohne seine Zustimmung ihren Plan nicht ausführen kanu. Es ist deshalb zu hoffen, daß die im Gang befindlichen Verhandlungen im beiderseitigen Interesse zu einem günstigen Abschluß führen werden. Die Gemeinde Gröba, welche angenommen hatte, sie könne durch direkte Verhandlungen mit der Akt.-Ges. Lauchhammer, getrennt vom Verbände, eine günstigere Position erlangen, ist seitens der Akt.-Ges. schon darüber aufgeklärt worden, daß dieselbe nur mit dem Verbände zu verhandeln beabsichtigt. — Bucher Nachsehen! Das ist jetzt für all* Geschäftsleute eine unabweisbare Pflicht, wenn sie sich vor Verlusten schützen wollen. Mit Schluß dieses JohreS verjähren nämlich die vor zwei Jahren entstandenen Forderungen der Handwerker, Kaufleute und Gewerbe treibenden für gelieferte Waren und Arbeiten, für Zech, forderungen und dergleichen. Man schicke den säumigen Zahlern also umgehend nochmals Rechnung bezw. eine Mahnung zur Zahlung und wenn die letztere nicht in den nächsten Tagen erfolgt, reiche man Klage beim Gericht ein oder stelle dem Schuldner einen Zahlungs befehl zu. Der auf diese Art durch rechtskräftiges Urteil festzustellevde Anspruch verjährt dann erst in dreißig Jahren. Die bloße Mahnung genügt nicht, eine Unter brechung der Verjährung tritt vielmehr nur durch Leistung einer Teilzahlung oder einer sonstigen aus drücklichen Anerkennung der Schuld ein. — Aus Anlaß des Neujahrsverkehrs wird der Dienst beim hiesigen Kaiserlichen Postamle am 1. und 2. Januar 1910 wie folgt erweitert: Sonnabend, den 1. Januar 1910 (Neujahr). Der Schalterdienst findet wie an Sonntagen statt. Die Schaffuerbahnposten auf der Strecke Polschappel-Wilsdruff.Nossen und die fahrende Landpost nach Weistropp verkehren wie an Werktagen t auch die Briefbeut«! durch Vermittlung deS Eisenbahn personals werden wie Werktags nbgeferttgt. Im Orts- bestellbezirke finden mehrere Briefbestellungen statt; die Geld- und Paketbestellung ruht; die Briefkasten werden wie au Werktagen geleert. Im Landbestellbezirke findet vormittags eine Bestellung nach allen Ortsteilen, Ab bauten usw. statt: hierbei gelangen alle Sendungen — aus genommen Nachnahmebriefsendungen und Postaufträge — zur Abtragung. Sonntag, den 2. Januar 1910. Der Dienst findet im allgemeinen wie an Sonntagen statt. Nur im Ortsbestellbezirke werden vormittags Geld- und Paketscndungen bestellt. Die Schaffuerbahnposten auf der Strecke Potschappel-Wilsdruff.Nosscn verkehren wie an Werktagen; hiernach richten sich auch die Brief kastenleerungen. — Theater in Wilsdruff. Nun wird auch Wilsdruff seine „Dollarprinzessin" haben! Morgen Donnerstag geht sie hier unter Begleitung der Stadt kapelle in Szene. Es dürfte der Schlager der Saison werden. Wer kennt sie noch nicht — den Dollarprinzes- stnnen-Walzer, daS Ringelreihn-Duett und all die anderen bekannten Melodien, die bereits im Ballsall zu fröhlichem Tanz erklingen? Daher auch der große Erfolg dieser Operette allenthalben. In Großenhain, Rlesa, Mittweida, Wurzen usw. erzielte die Zschiedrichsche Theatergesellschaft nach den unS vorliegenden Rezensionen ausverkaufte Häuser. So wird es auch morgen Donnerstag werden. Die Darstellung durch unser Ensemble wird als vorzüg- lich gelobt; die Kostüme, in dem Atelier der Weltfirma Verch L Flotow-Berlin hergestellt, sind ganz hervorragend! Bei dem voraussichtlich starkem Andrang dürfte es sich empfehlen, dm Bedarf an Billetts so zeitig als möglich zu decken. Von auswärts werden Bestellungen telephonisch entgegengenommen. — Das am dritten Weihnachtsfeiertaa im Schützen haus von der Stadtkaprlle veranstaltete ExtrakonzerL hatte sich eines zahlreichen Besuches zu erfreuen. Leider mußte man die Wahrnehmung machen, daß viele nur gekommen waren, um bei musikalischer Unterhaltung ein Stündchen zu verplaudern, sodaß die vorzüglichen Dar bietungen in der allgemeinen Unruhe zum Teil verloren gingen. Die junge Schar hielt sich unter der Lrituug ihres Direktors, Herrn E. Römisch, wacker und brachte die einzelnen Nummern des Programms präzis und ihren Charakier entsprechend zum Vortrag. Dem reichlich ge spendeten Beifall folgten die üblichen Einlagen in Gestalt schneidiger Militärmärsche. Verschiedentlich konnte mau es sich aber nicht erklären, daß das Programm zur Hälfte Wiederholungen vom letzten AbonnementSkonzert aufwies. Dann wurde noch über die mangelhafte Heizung des Saales geklagt, denn anfangs verbreitete nur ein Ofen am Eingänge die benötigte Wärme. Am Schluß deS Konzertes heizte man dann die beiden anderen Oefen, sodaß cS erst bei Beginn des Tanzes leidlich »arm wurde. — Der Evangelische Arbeiterverein für Wilsdruff und Umgegend veranstaltet am Sonntag, den 2. Januar nachmittags */,4 Uhr im Saale deS Hotels weißer Adler für die Kinder ebenfalls eine Weihnachts bescherung, an welche sich abends 8 Uhr die Jahres- Hauptversammlung anschließt. — Zu der am 27. Dezember im Restaurant „Park- schänke" stattgefundenen ersten Ehristbescherung des Wohltätigkeitsverein „Sächsische Fechtschule", Verband Wilsdruff, waren zwanzig würdige und hilfsbedürftige Personen geladen, welche zum größten Teile selbst erschienen oder durch Angehörige vertreten waren; außer dem hatten sich zahlreiche Damen und Herren als Gäste eingefunden. Nach dem allgemeinen Gesang des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht", welches vom Herrn Lehrer Alfred Hillig (Kassenprüfer des Verbandes) am Piano be gleitet und durch die von der Diakonissin Schwester Martha gebotenen Sangeskräfte unterstützt wurde, hielt Herr Pfarrer Wolke eine erhebende Ansprache an die um einen brennenden Christbaum gruppierten Versammelten, in welcher er auf die aufopfernde Liebe zur Weihnachtszeit hinwies. Hierauf folgte wieder allgemeiner Gesang; als dann richtete der erste Vorsitzende, Herr Oöerfechtmeister Kunze, herzliche Worte an alle Anwesenden, brachte dem hohen Protektor deS Vereins, Sr. Majestät König Fried rich August von Sachsen, ein dreifache- Hoch und wünschte zum Schluffe seiner Rede den geladenen zwanzig Personen ein recht fröhliches Weihnachten. Den letzteren wurden darauf die vor denselben auf langen Tafeln liegenden nützlichen Sachen, Barbeträge und Stollen, sowie Aepfel und Nüsse verabreicht. Von Herrn Alfred Vogel und Frau wurden diesen sodann noch reichlich Kaffee und Stollen gespendet, welchen die Fechtmeisterinnen Fräulein Sohr und Fräulein Nußbach kredenzten, wofür