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Wochenblatt für WiNM Ersch,,»t »Schestlich dreimal mrd zwar DI«1tagr, Domrastag« «ad Somuebrad». AN- Am-e-e«h. J.serate werd« M--tagj^ Mittwoch» uad Fattag« b» spSksteus 12 lthr aagruomm«. Amtsblatt jkorpa-tetl«. 20 Ma. > «»Wag. J»sertio»«prel« IS Psg. Pro vier. Außerhalb d«S Nmt»g«ichtSb«trtt Zettraubeudrr «ad tabellarisch« Satz i »«„»drei« vierteljährlich 1,35 Mi., tu WllSd«ff 1^0 Ml-, durch die Pop b«o«a 1,»« MI. Fernsprecher Rr. s» — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Mlsdruss. , . — - Mr dir »gl. »mt-hauptmannschast Meitzen, Mr da« Lgl. «mtsgertcht uad den Stadlrak « «tl«dru». sowie Mr da» »gl. Forftrentamt pr Tharaud». Lokalülatt für Wi!S-r«ff, Altta»»eber«, Ltrke»bai«, Blankenstet», Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf>^^dß»w«>r um ^***^«1, »anfbach, Keffelsdorf, Kl^nschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, RIitz-Rottzsche», Rnnzig. NeuNrchen, Na»«eb«g, M^erwaMa. Obe^^ Pohrsdorf, RöhrSdorf bet Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, SachSdorf, Schmiedewald«, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, WeiStropp, Wildberg. Mit der wöchentliche« Leila-e „wett in, Bild" und der monatliche» Leila,e Unsere Heimat". No. 14». Druck uud B«lag von Arthur Zsch-ulr, Wilsdruff. Für di- Redaktion verantwortlich: Arthur Zschogie, WlSdruff. Sonnabend, de« 18. Dezember 190S. 68. Jahr-. Bekanntmachung. Vom 19. bis S4. Dezember soll der hiesige WsshNKchtsMKlEt Deuben.Dresden, am 6. Dezember 1909. politische Rttn-scha«. Wilsdruff, den 17. Dezember. Deutsches «eich. Die Etatsstärke des oeutsche« Heeres für 191« ist festgesetzt auf: 387 Generäle, 664Regimentskommandeure, 2354 Stabsoffiziere, 6535 Hauptleute und Rittmeister, 15554 Oberleutnants uad Leutnants, zusammen 25494 Offiziere; 84 Generalstabsärzte, Generalärzte rc, 482 Oberstabsärzte, 615 Stabsärzte, 1107 Oberärzte und Assistenzärzte, zusammen 2288 Sanitätsoffiziere; 1 Generalvetertnär, 31 Korpsstadsveterinäre, 330 Ober. stabS- und Stabsveterinäre, 836 Obcrveterintre und Veterinäre, 33 Uatervetertnäre, zusammen 761 Veterinäre; 1082 Oberzahlmeister und Zahlmeister, 2 Armeemufik- Inspizienten, 5 Werkstättenvorst-Her und Matrrialverwalter. 4 Maschinenmeister, 833 Büchsenmacher, 103 Sattler, 203 Waffenmeister, 487 Obermustkmeister und Must!« meister, 1230 Unterzahlmetster, 95 Schirrmeister, 5937 Feldwebel und Wachtmeister, 4257 Vizefrldwebel und Bizewachtmeister, 3393 Fähnriche, 62453 Unterosfiztere, 5717 Hoboisten, Hornisten und Trompeter, 630 Bataillons- tambours, 2272 Sanitätsunteroffizirre, zusammen 85259 Unteroffiziere; 8458 Kapitulanten, 2381 Obergesreite, 55 402 Gefreite, 2055 SauttätSgefreite, 431634 Gemeine, 4516 Oekonomiehaudwerker, zusammen 504446 Gemeine; 114162 Dienstpferdt. Dte Maisstärke der Kaiser!. Mari«- für 1910. Das Personal der Marine wird 1910 2509 Offiziere (mehr 138 gegen 1909), 273 Aerzte, (mehr 13), 2441 Deckosfiziere (mehr 133), 11618 Unteroffiziere (mehr 673), 38679 Gemeine (mehr 2474) und 1650 Schiffsjungen stark sein; insgesamt 57170 Köpfe (mehr 3431 gegen 1909). Abnahme de» Parsevalballons. Vorgestern vormittag weilte in Bitterfeld eine Kommission des KriegSminißeriums und der Luftschiffe» abtetlung in Berlin, zu der u. a. Major Groß gehörte, zwecks Besichtigung de» vom Reich zu übernehmenden LenkballonS „Parseval IH". Die Uebernahme wird am kommenden Montag nach vorhcrgegangeuer Probefahrt erfolge». Die deutschen Weinsendunge« «ach de» Vereinigte« Staate« waren So» den dortigen Zollbehörde» beanstandet und mit Beschlag belegt worden, angeblich weil diese Weine mit Schwefel behandelt würden. Wie die »Köln- Ztg " erfährt, ist diese Bestimmung, die in dem deutsche» Wei», handel den lebhaftesten Protest erregt hatte, vorläufig aufgehoben, und eS ist angeordnet worden, daß alle bis zum 15. d. M. unter Beglaubigung des amerikanischen Konsulats ausgesührten Sendungen wie bisher, also ohne einen Zusatz, betreffend die Behandlung mit Schwefel, etngebracht werde« können. Ein Zufall hat rS gewollt, daß die erste beanstandete Sendung Weine der Reichs- gräflich Kesselstattschen Verwaltung, der Domkirche in Trier und der v. Schubertschen Verwaltung in GrüuhauS, dann der Königlichen Domäne im Rheingau waren. Eine französische Zeitung wird vom 1. Januar des nächsten Jahres ab in Berlin erscheinen. Sie will der Aufgabe der wirtschaftlichen Annäherung Deutschlands und Frankreichs dienen. Ausland. Die belgische MiNtärgesetzreform. Der Senat beendigte am Dienstag die Beratung des MilttärgesetzeS und nahm die Vorlage mit 71 gegen 22 Stimmen bet 9 Stimmenthaltungen an. Das Amendement, das die Einführung der persönlichen Dienstpflicht um zwei Jahre hinausschieben wollte, wurde mit 61 gegen 39 Stimmen abgelehnt. Hiermit ist die Hceresreform end- gültig angenommen. Ei« Kabinett So««i«a ist uunmehr in Italien, wie folgt, gebildet worden: Vor sitz und Inneres Sonnino, Aeußeres Guicciardtni, Justiz Scialoi«, Schatz Salandra, Finanzen Arlotta, Krieg General Spilingardi, Marine Admiral Bettolo, Unerricht Daneo, Oeffcntliche Arbeiten Rubini, Landwirtschaft Luzatti, Post Santonofrio. Die neuen Minister leisteten am Sonnabend nachmittag dem König den Eid. Popolo Romano schreibt, nichts berechtige zur Wer» mutung, daß unter dem neuen Ministerium die Richtung der italienischen auswärtigen Politik die geringste Aenderung erfahren werde, da diese im Sinne der Regierung, welche auch immer im Amt sein möge, im Sinne des Parla ments, gleichviel welche Majorität vorherrsche, und im Sinne des Lande» sei. Guicciardtni habe scho» 1906 als Minister des Auswärtigen erklärt, daß er den Drei bund als internationale Wohlfahrtseinrichtung zur Auf- rechterhaltuug deS Friedens uud die Freundschaft mit Frankreich als wirksame» Faktor zu gleichem Zweckt betrachte, und er sei heute noch derselben Ansicht. Vom «op bis Kairo! Das Verbindungsglied zwischen der britische» und der Kongosttecke der Eisenbahnlinie vom Cap bis Kairo ist Sonntag i» Gegenwart von Vertretern Englands und Belgiens feierlich eröffnet worden. Z«r Lage i« Riearag«a. Der Vertreter der Associated Preß meldet auS Blue- fields (Nicaragua): Die Lage der Revolutionäre ist weniger günstig als angenommen wird. Ihr Führer Estrada hat den amerikanischen Konsul im Moffat ersucht, die Marine, truppen deS Kreuzers Des MoineS zum Schutze der Amerikaner zu landen. Estrada scheint vou Zelaya über- listet zu sein und seine Hoffnung hauptsächlich auf eine amerikanische Intervention zu setzen. Der amerikanische Konsul in Moffat gab Estrada die Versicherung, daß Marinetruppen vom Kreuzer Des MoineS mit sechs Schnellfeuergeschützen auf den Posten sein würden, wenn die Armee ZelayaS, die sich in einer Stärke von 3000 Mann im Armarsch auf BluesteldS befindet, die Stadt überrasche» sollte. Das Erscheinen der Truppen Zelayas wird stündlich erwartet. Seit Montag abend find die amerikanischen Kriegs« schiffe „Albany", „Yorktown" und „Vick-burg" mit zu- samme» sechshundert Marinesoldaten vor Cortnto vereinigt, um die Interessen der Vereinigte» Staaten in Nicaragua zu schützen. Nach Telegrammen aus BluesteldS hat General Morales die Städte Tortugas und Orasi an der Grenze von Costarica eingenommen, Estrada zum Präsidenten ausgerufen und rückt jetzt auf RivaS vor. Sächsischer Landtag. Erste Kammer. In der Sitzung am 14. Dezember, der Prinz Johann Georg beiwohnte, berichtete nach dem Vortrag der Re, gistrande zuerst Rittergutsbesitzer Dr. von Wächter namens der zweiten Deputation über Kap. 25 und 26 deS ordent. lichen StaatshausbaltdetalS für 1910/11 und stellte den Antrag, bei Kap. 25 (Verzinsung der StaatS- und Finanz. hauptkaffen.Schulden) die Ausgaben mit 28133966 Mk. zu genehmigen und bei Kap. 26 (Tilgung der Staats- schulden) die Ausgaben mit 11838997 Mk. zu bewilligen. Diese Anträge decken sich mit den Beschlüssen der Zweiten Kammer. Die Kammer genehmigte ohne Debatte die ge- stellten Anträge. Beim nächsten Punkt der Tagesordnung ließ man nach einem Bericht des Herrn Oberbürgermeister Dr. Schmid eine Petition des Handelsmannes Christian Dressel in Crimmitschau um Regelung deS Bierausschanks auf sich beruhen. Der Wunsch des Petenten ging dahin, Bier nur in ^4, V, oder 1 Liter-Gläsern zum Ausschank zu bringen. abgehalten werden. 447» Der Eeme!«dev«rsta»d. I. V.: Bernh. Naumann, Gem.-Aeltester. Endlich wurden auf Antrag des Kammerherrn v' Schönberg die Petitionen der Therese Kaden in Böhmisch- Grünthal um eine Unterstützung, deS Polizei-WachtmeisterS a. D. Rudolph in Dölitz bei Leipzig zurückgewieseu. Nächste Sitzung: Freitag, 7. Januar 1910. Zweite Kammer. Siebzehnte öffentliche Sitzung am 14. Dezember. Die Zweite Kammer »ahm zunächst de» freisinnigen Antrag Brodaus und Gen., betr. die Neuregelung der Bestimmungen über die Ruhe au Sonn- uud Festtage», insbesondere auch während der stillen Zeit vor Oster» i« allgemeine Vorberatung. Der Antragsteller führte in Begründung seines Antrages aus, unter den Gesetzen und Verordnungen, die in Sachs-n in Geltung seien, befände» sich manche, die aus ganz andere» Zeitverhältniffe» heraus- geschaffen seien und einer der veränderten Zeit entsprechen den Reform bedürfen, so die Vorschriften über die Ruhe an Soun-, Fest- und Bußtagen uud über die geschloffene« Zeiten. Die retchsgesetzlicheu Vorschriften seien aus sozialen Rücksichten entstanden und zwar im Interesse der An gestellten uud Arbeiter, um ihnen eine Ruhe- und Er- holungSzeit zu schaffen. Die LandeSgesetzgebung dagegen treffe ihre Bestimmungen vornehmlich aus kirchlichen Gründen im Interesse der Sonntagsheiligung. Viele der laudeSgesetzlichen Bestimmungen erschienen der Mehrzahl der Bevölkerung nicht mehr zeitgemäß. Sie griffen in daS Erwerbsleben einzelner Stände »ehr ein, als eS der Zweck der SonntagSheiliaung erfordere. Er nenne nur den wichtigen Stand der Zivilmusiker uud der Saalinhaber, den der Bäcker, Fleischer usw., die durch die lange Dauer der stillen Zeit schwer geschädigt würden. Dazu komme noch, daß ma« die stille Zett nicht bloß auf öffentliche Tanzmusiken, sondern auch auf Vereins- uud Privattanz- mustken ausdehne, von denen gerade vor Ostern infolge der viele» Hochzeiten eine große Anzahl in Frage kämen. Ein Vergleich mit anderen deutschen Ländern zeige, daß in Sachsen überall die stille Zett länger dauere als dort, einige wenig« Länder ausgenommen. Auch werde bei unS noch darüber geklagt, daß die Behörden über die gesetzlichen Vorschriften hinaus Beschränkungen Vorschulen, soweit VereinSvergnügen in Betracht kämen. Redner führte einzelne Fälle an, die sich als Härten darstellen und meint, solche Regierrrei fördere durchaus nicht die Staatsautorität. Minister des Innern Graf Vitzthum von Eckstädt erklärte, bet der geschlossenen Zeit vor Ostern handle eS sich um 13 Tage, an denen weder öffentliche noch private Tanz musiken stattfinden dürfen. Diese Vergnügen erscheinen ihm entbehrlich, wo eS sich um die Wahrung einer kirch lichen und volkstümlichen Sitte handelt. Die Regierung würde sich zu einer Einschränkung der stillen Zeit nur sehr schweren Herzens entschließen können. Wenn sich Härten ergeben, würden Ausnahmen im Verordnung-Wege zugelassen. Die Regierung müsse sich ihre endgültige Ent schließung Vorbehalten. Abg. Posern (natl.) erklärte daS Einverständnis seiner politischen Freunde mit den Ausführ ungen deS Antragstellers. Abg. Böhme (kons.) führte aus, seine politischen Freude seien nicht dafür, ohne Wetters dieBe- sttmmungen über die stille Zett aufzuheben, den bet aller Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Bevölkerung dürfe die religiöse Seite deS Volkslebens nicht außer acht gelaffen werden. Die Abg. Schwager (freis. Vp) und Hart- mann(natl) erklären sich mit dem Antrag einverstanden. Abg. Fräßdorf (soz.) betont dagegen, daß der Antrag ihn nicht befriedige. Seine Freunde verlangten die völlige Ab schaffung der stillen Zeit. Abg. Langhammer (natl.) polemisiert gegeu den Abg. Fräßdorf und wünscht eben- falls, daß die Regierung für eine Beschränkung der stillen Zeit eintrete. Nach weiterer Debatte, in der der Kultus- Minister die religiöse Seite der Frage hervorhob, wird der Antrag an die Gesetzgebungsdeputattoll verwiesen. Es folgt die Beratung über den Antrag Günther (freis.. Vp.) betr. Aenderung des Forst- und Feldstrafgesetzes.