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ja jede Hausfrau überzeugt»,, denn für 10 Pfg. bekommt man ja schon überall ein Paket. könnte, ist sehr begründet. Die Anfänge dazu sind be reits da; eS bedarf nur eines geringfügigen Anlasses und jene gewerblichen Korporationen, deren Vorstände sich dem Hansabunde genähert haben, verfallen unrettbar verderblicher innerer Zwietracht. Nixdorf, Erich Rannow, wird seit Sonnabend vermißt. Dem Jungen waren über Nachlässigkeit von Eltern und Schule Vorhaltungen gemacht worden. Die Eltern be fürchten das Schlimmste. Unaufgeklärter Leichensuud. In der Nacht zum Sonntag wurde auf dem Geleise der Staatsbahn in der Nähe des Winneburgerhelzes bei Wolsrode die Leiche eines etwa 30jährigen Mannes gefunden. Ueber die Persönlichkeit des Toten, auch darüber, ob Mord oder Selbstmord vorliegt, konnte noch nichts ermittelt werden. Nach einer anderen noch unbestätigten Meldung sollen Bahnbedienstete, welche die Strecke absuchten, von zwei in der Nähe des Toten stehenden Männern mit einem Gewehr bedroht worden sein. Auftrieb: 182 Ochsen, 288 Kalbe« und Kühe, L8t> Bullen, 311 Kälber 1056 Schaft, 2678 Schweine. Von dem Austrieb waren — Rinder und — Kälber und — Schafe österreichisch-ungarischer Herkunft. Geschäftsgang: Sehr langsam, Kälber und Schweine langsam. Der endlose KWUecki Prpzetz. 3m Prozeß um den jungen Grafen Kwilecki sind am Montag die Zeugen vernehmungen beendet worden, so daß die Entscheidung nahe bevorsteht Für die abschließenden Plädoyers de Rechtsanwälte ist Termin beim Posener Oberlandes gericht auf heute angesetzt. Ein furchtbares Verbrechen. Bei Wimmeldur bemerkte ein Bahnwärter in der vorvergangenen Nach wie zwei unbekannte Männer, anscheinend Wilddiebe, einen unbekannten etwa 25jährigen Mann vor dem Ein laufen eines Zuges auf den Bahnkörper der Strecke Halle-Kassel legten und hinter einer Hecke die Folgen ihrer Tat abwarteten. Der Zug verstümmelte den Körper des Unbekannten. Die Wilderer flüchteten. Weder sie noch der Tote sind bekannt. Unglück beim Rodeln. Der 2l jährige Ver» stcherungsbeamte Friedrich, der mit zwei Freunden an der steilen Hasenbergsteige bei Stuttgart rodelte, stieß geZen einen Kastanienbaum; ihm wurde der Schädel zer trümmert; er starb auf dem Transport nach dem Kranken- Hause. Von den beiden anderen Rodlern ist einer sehr schwer, der andere leicht verletzt. Seit vergangenen Mittwoch ist dies der sechste Unfall, der sich beim Rodeln in Stuttgart ereignet hat. Vom elektrische« Strom getötet. In Plueder- Hausen in Württemberg kletterte ein Knabe unbewußt der großen Gefahr an dem Verteilungsmast der elektrischen Fernleitung empor. Oben angelangt, stieß er mit dem Kopf an die Hochspannleitung, deren Strom ihm die Hirnschale wegriß. Der Knabe fiel tot zu Boden. Helfers Dauk. In Grattersdorf in Niederbayern, wo zwei Arbeiter in einer Wirtschaft Händel angefangen hatten und mit dem Wirt zu raufen anfingen, wurden ein Hilfslehrer und ein Musiker, die dem Wirte helfen bezw. schlichten wollten, von den Händelstiftern mit den Messern schwer verletzt. Der Lehrer ist bereits gestorben. Der Musiker ist dem Tode nahe. Die Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschastsgesellschaft soll im Jahre 1913 in Lothringen abgehalten werden. Als Ausstellungsort ist Metz bestimmt. Ein falscher Generalmajor ist in Brünn wegen zahlreicher Betrügereien verhaftet worden. Madame Steinheil als Gängerin. Frau Steinheil ist von Paris nach London abgereist Sie hat geäußert, daß sie infolge ihrer beschränkten Mittel ihr Talent als Sängerin auszubilden beabsichtigt. Seestürme. Die Azoren «Inseln find von einem schweren Orkan heimgesucht worden. Ein großes Schiff ist an der Küste der Insel Pico gestrandet; zwanzig Mann der Besatzung ertranken. Man befürchtet noch weitere Schiffskatastrophen. Arrrze Chronik. Juweleudiebe iu Berit«. Vorgestern nacht er- beuten Juwelendiebe bei einem Schaufensteretnbruch in einem Uhrmacherladeu im Osten Berlins Schmucksachen im Werte von 10000 Mark. Die Täter find entkommen. Ei« Mixdorfer Gymuafiast verschwuude«. Der 16jährige Obertertianer des Realgymnasiums zu Wer es mit dem deutschen Mittelstände tatsächlich gut meint, muß den Wunsch hegen, ein solches Unglück von ihm abzuwenden; denn der eintretende Schaden würde kaum wieder gut zu machen sein. Man kann diese Wahrheit einsehen und darnach handeln und braucht deshalb noch lange nicht ein Gegner des Hansa- bundes zu sein. Lediglich um dem gesamten deutschen Mittelstände einen Dienst zu erweisen, entschloß sich die Mittelstands-Vereinigung im Königreich Sachsen den zahlreichen dringenden Aufforderungen aus außersächsischen Mtttelstandskreisen zu entsprechen und zur Klärung der Streitfrage einen außerordentlichen Delegiertentag de- deutschen Mittelstandes nach Leipzig zu berufen. Der Zweck dieser Veranstaltung war in klarer Form in einen vor ungefähr vier Wochen erlassenen „Aufruf an den deutschen Mittelstand" ausgesprochen worden. Als Hauptziel der Tagung galt die Gründung eines Zentral- ansschusseS der gewerblichen Mittelstandsverbände Deutsch lands. Dadurch wurde zu erkennen gegeben, daß man in den führenden Mittelstandskreisen die negative Abwehr als etwas Nebensächliches, dagegen aber die Leistung positiver Arbeit im Interesse des Mittelstandes als die Hauptsache betrachtet. Dieser Gedanke fand dann auch allgemeine Zustimmung in den Kreisen der organisierten deutschen Handwerker und der organisierten mittel- ständischen Kaufmannschaft. Man hatte das Gefühl, daß sich nur auf diesem Wege, der religiöse, konfessionelle und parteipolitische Frage» streng meidet, eine wirksame Gesamtvertretung der allgemeinen deutschen Mittelstands interessen erzielen lasse. Im übrigen stellte sich durch die Erörterungen in der gewerblichen Fachpresse und durch zahlreiche Zustimmungsschreiben heraus, daß die Idee eine, deutschen Mittelstandskartellö schon seit Jahren innerhalb vieler gewerblicher Verbände erörtert worden ist. Nur fehlte früher zur Durchführung der günstige Zeitpunkt, der jetzt durch das Auftreten deS Hansabundes gegeben ist. Aus der Geschäftswelt. Woher kommt der Name „Bamf"? wird manche Hausfrau fragen. Er ist aus den vier Anfangsbuchstaben der Firma BreSlauer Aktien-Malz-Fabrik zusammen gesetzt, einer Weltfirma ersten RaageS, die schon vor 36 Jahren gegründet wurde. Der Name ist ja schließlich Nebensache, die Hauptsache ist, daß er kurz ist und leiLt zu merken. Die erste Bedingung ist die, daß die Qualität gut ist und die ist wirklich ausgezeichnet, davon kann sich Der von Leipzig aus ergangenen Einladung leistete» laut der geführten Anwesenheirsliste sechzig große ge werbliche Verbände und Korporationen, vier Vertreter von Handwerkskammer» und der Vorsitzende des deutschen Handwerkskammertages Folge. Ihre schriftliche Zu stimmung zu dem „Aufrufe an den deutschen Mittelstand" und der beabsichtigten Gründung des Zentralaussch»sses hatten außerdem vierunddreißig gewerbliche Verbände und zwanzig Handwerkskammern erklärt. Unter diesen Verbänden befinden sich neben der Mittelstands-Ver einigung im Königreich Sachsen, der Mittelstands-Ver einigung für Handel und Gewerbe (Sitz Düsseldorf) und dem Deutschen Zentralverband für Handel und Gewerbe zahlreiche Reichs- und Landesinnungsverbände, die größten kaufmännischen Verbände und verschiedene Landesverbände der Gewerbe- und Handwerkervereine, sowie ein großer Teil der bisherigen Landesverbände und Ortsgruppen der Deutschen Mittelstands-Vereinigung. Die Leipziger Versammlung kann also für sich das Recht beanspruchen, als das Sprachrohr eines ganz bedeutenden Teiles des deutschen Mittelstandes angesehen zu werden. Daran können alle böswilligen Verkleinerungsversuche von interessierter Seite nichts ändern, weil die Tatsachen für sich selber sprechen. Aus den „Mitteilungen der Miiteistands-Bereinigung im Königreich Sachsen. Markt-Bericht. Dresden, 29. November. Produktenbörse in Dresden. Preise In Mark. Wetter: Trübe Stimmung: Ruhig. Weizen, pro 1060 Kg. netto: Kansas 250—254, do. weißer, . <75-78 Kg.) 278-284, do. neuer (75—78 Kg.) 208- 216, feuchte-. 246—254, russ.,rot241—251, argentin.247—252,amerikan.(75—78 Kg.) 241-251. Rogge», pro 1000 Kg. netto: sächsischer (70—73 Kg.) 158-164, neuer 000—000, russischer 183—186. Gerste, pro 1000 Kg. netto: jächs. 165-180, schief. 175—190, Posener 170—185, böhm. 190—205, mähr- 000—000. Futtergerste 128—136, Hafer, pro 1000 Kg. netto: fSchs. 157-164, schies. u. Pos. 158—163, russ. 152—160. Mais, pro 1000 Kg. netto: Cinquantine 155—158, Mais, neuer 185—192, Laplata, gelb, 154—157, amerikau., mixed.166—171, Rundmais, gelb 154—158, do. feuchter 160—168. Erbsen, pro 1000 Kg. netto: 230—240, Saat- ware220-230. Wicken, Pr°1000Kg. netto: sächsische000-000. Buchwcizm, pro 1000 Kg. netto: iul. 208—218, fremd. 220—230. Oeisaaten, Wirrte» raPS, feucht 225—240 MI., troek. 230-250 MI. Leinsaat, pw 1000 Kg. netto: seine 305-315, mittlere 250—305, Laplata 310-315, Bombay 285—290. Rüböl, pro 100 Kg. netto: mit Faß rafsiu.161. Rapskrrcheu, pro 100 Kg. (Dresdn. Mar!.), lange 14,00. Lelniuchen, 100 Kg. (Dresdn. Mackn): I. 19,50, II. 18,00. Malz 30-32 MI. Weizenmehle, Pro 10O Kg. »etto ohne Sack (Dresdner Marte»), exkl. der städtischen Abgabe« Kaiseranszug 37,00—37,50, Grieslerauszug 36,00-3»,50, Semmelmehl 35,00—35,50, Bäcker mnndmehl 33,50—34,00, Grieslermundmehl 25,56 bis 26,50, Pohlmehl 19,00-20,00. Roggenmehl, pro 100 Kg. netto ohne Sack (Dresdner Maric»), exklusive der städtischen Abgabe: Nr. 0 25,06 bis 25,50, Nr. 0/1 24,00-24,50, Nr. 1 23,00-23,50, Nr. 2 21,50 bis 22,50, Nr. 3 17,00-17,50. Futtermehl, 14,60 bis 14,80, exll. der städtischen Abgabe. Weizenkieie, pro 100 Kg. netto ohne Sack (Dresdn. Marie») grobe 11,60—11,80, seine 11,20—11,40. Rogaenlleie, pro 100 Kg., »etto ohne Sack (Dresdner Maüm): 13,00—13,20. (Feinste Ware über Notiz.) Die siir Artiiel pro 100 Kg. nonertev Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Kg. Alle anderen Notierun gen, einschließlich der Nottz sür Malz, gelte» sür Geschäfte vo» min destens 10000 Kg. Aus dem Markte: Kartossel» (50 Kilogramm), neue, 2,50 bis 3,00 Mi. He» i« Geb und (50 Kilogramm) 5,50—5,80 Ml Roggen stroh, Fiegeldrusch (Schock) 38-41 Mi. Schlachtviehpreise auf dem Dresdner ViehmarkL am 29. November 1909. Tiergattung und Bezeichnung. Ge» es Z " Schlacht- Ochsen: MI. MI. 1. ». vollfleischige, auSgemästete, höchsten SchlachwerleS 76-79 bis zu 6 Jahren d. Oesterreicher desgleichen 40-4l 42-46 78-8L 2. junge fleischige, nicht ausgemästetc — ältere ausgem. 36-39 72-75 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 4. gering gmährte jeden Alters 32—35 68-71 26-31 58-66 Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, ausgcmästete Kalben höchsten Schlacht- wertes 38-41 70 2. vollfleischige, ausgemästete Kühe höchste» Schlacht- wertes bis zu 7 Jahre» 3. ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 35-37 66-68 30-34 60-64 4. mäßig genährte Kühe und Kalbe» 25—28 54—SS 6. gering genährte Kühe und Kalben —- 46-53 B ulten: 1. vollflcischigc höchsten Schlachtwerles 38-41 68-72 2. Mätzig gmährte jüngere und gut gmährte ältere 3. gering genährte 35—37 29-34 65—67 59-68 Kälber. 1. seinste Mast- (Vollmilchmast) und beste Sauglälber 47—49 77—79- 2. mittlere Mast- und gute Sanglälbrr 43 -46 73-76 3. geringe Sauglälber 38-42 68—72 4. ältere gering genährte (Fresser) — Scha je: 1. Mastlämmer 43-45 83-86 2. jüngere Masthammel 38-41 79-82 3. Aeltere Masthammel 34-37 72-77' 4. mäßig gmährte Hammel und (Mnz)Schasc Schweine: I. ») vollflcischigc der feineren Rassen und deren Kreuz ungen iw Atter bis zu 1'/. Jahr« d) Fettschweine. 30-32 66-70 >8—59 75—76 59-61 76-78 2. fleischige >5-57 72—74 3. gering entwickelte, sowie Saum 4. Ausländische I >0-54 36-71 tin YerbSngnk. ' " Originalroman von Hans Wachenhusen. 14 „Wie soll das werden, wenn ich sterbe! Ich muß als« leben!" sazle sich der Vater bekümmert, aber sich danach energisch aufrichlend, sa gut es seine alten Glie der gestatteten. Inzwischen bekam er Ursache, sich über Eigenmächtig keiten zu beklagen, die Klaus sich in wichtigen GeschSfks- sachen erlaubte, in denen er seine Zustimmung Hütte einholen müssen. Er wechselte den Bankier, seines Vaters langjährigen Freund, gegen einen andern, und auch der Buchhalter Jost, den er v«r Jahren angestellt, wurde zurückhalten der gegen den alten Herrn im Auskunftgeben, um seinen Posten nicht zu verlieren. Robert kam eines Tages ganz entrüstet. Wan habe ihm bei dem neuen Bankier seinen Wonakswechsel um hundert Wark gekürzt; damit könne er nicht auskommen! Kummervoll» fast beschämt vor dem Sohn, blickte der Greis vor sich hin. Er wußte nichts von dieser Ein schränkung. .Lieber will ich mich auf den Comptoirbock setzen, als damit mich vor den Kameraden schämen; aber nicht neben den Geizlats drüben, der mich nur ducken, an mir sparen will, während es bei ihm hock) hergeht! Sie sind ja Beide jeden Abend in den Theatern speisen danach in den feinsten Restaurants, da die schöne, junge Frau keine Lust hat, nach der Küche zu sehen, was ja unter der Würde einer Künstlerin ist! Da drüben, da geht was drauf! Frag' nur Aränzchen und die Tante, die von ihren Fenstern aus oft bis Nef in die Rächt, drüben alle Lüstres strahlen sehen, und wenn ich nicht irre, sind auch die früheren Verehrer, sogar mein Leut- -uaut von Fette «ihm sind da. Freund Schimmelpfen nig sagte mir so etwas der Art. Ich mische mich nicht dahinein, aber er fall mir nicht den Vormund spielen wollen, dann verstehen wir uns nicht mehr! Doch rege Dich nur ja nicht deshalb auf, gib Du dem neuen Ban kier nur Deine Ordre, Papa, so weiß Klaus, woran er ist." Dem Greis kak's weh, wie er zu dem blühenden, hübschen Jungen, der voll Lebenskraft und Selbstver trauen, aufschaute, der ein Stolz seines Alters, wenn er auch wohl zuweilen über die Stränge schlug. Beide Kin der erinnerten ihn an ihre Wutter, dieser aber war sein Liebstes, wenn er es auch nicht eingestand. Klaus hatte sich ihm längst entfremdet, aber er war geschäftlich seine Stühe; er durfte sich nicht mit ihm entzweien, mußte ihn schonen, mochte er selbst noch so tief empfinden, was dieser oft sogar Unehrerbietiges sich erlaubte. »Es soll alles beim Alken bleiben! Ich will's ihm lieber durch das Telephon sagen. Beruhige Dich! Auch Fränzchen beklagt sich wegen seiner Übergriffe in meine Rechte, aber auch Ihr müßt nicht vergessen, daß er die Seele meines Geschäfts, seit ich leider so hinfällig gewor den, daß er auch sür Euch zu schassen bemüht ist, und deshalb dürft ihr ihm eine gewisse Ökonomie nicht übel nehmen." „Die sollt' er aber auch für seine Wirtschaft nicht vergessen! Fränzchen soll auch sparen, sagte er ihr neu lich, und dabei hängt er seiner Frau Alles an, was sie haben will. Du siehst sie nicht; wenn sie mal herüber kommt, anstandswegen, ist sie so häuslich gekleidet, aber draußen auf der Promenade, überall, da geht's Geld hin; so viel verstehe ich auch!" Robert sah, wie seine Worte den Vater erregten. Er schwieg. »Du wirst's ja machen, Papa!" schloß er ruhiger. »Du bist ja doch der Herr im Hause! — Wenn nur meine Schulden nicht wären!" —- — - - So überfiel es ihn dabei doch heiß. Der Vaker wier alles aus die Geschäflskasse an und ginge diese Sache durch die Hände von Klaus, so gäb's einen bösen Auf tritt. — Biegen oder brechen muht' es schließlich doch einmal zwischen ihnen Beiden; aber nur setzt nicht! Wenn er die Tante einstweien anborgte, um das Drin gendste zu zahlen! Er sah diese mit einer Handarbeit in der Gartenlaube allein sitzen und wendete sich zu ihr» Klaus, der von den Fenstern seines Arbeitszimmers den Garten überschauen konnte, sah ihn von seinem Platz aus. Wie die Seinigen vorausgesehen, besah Klaus alle Anlage, kein glücklicher Ehemann zu werden. Er war in seinem Wesen rücksichtslos, selbstwillig, rauh, hatte nichts von der Zartheit, mit der ein junges Weib behan delt sein will; zudem trug er in sein eheliches Leben immer die Stimmung hinein, in die ihn Verdrießlichkei ten im GsschSfte versetzten. Das Erste, was er an Laurette zu rügen gehabt» war eine ihm als Geschäftsmann nicht verzeihlich erscheinende Unpünktlichkeit, die er ihr vergeblich zum Vorwurf machte. Dann eine Sucht nach Zerstreuung» die ihm selbst jede Ruhe nahm, wenn er im Comptoir saß und sie wieder ausfliegen sah. Lr hielt es allge mach auch für seine Pflicht, ihr auch dieserbalb Vorstel lungen zu machen, und das geschah ebenfalls oft ohne die nötige Rücksicht. Laurette ihrerseits, durch die Bübn- ein unruhiger Dasein, durch das Rottenstudieren, die Proben, die Vor stellungen mit'ihrer künstlerischen Aufregung gewohnt und all dieser Dinge satt, halte sich das Leben junger Frauen als ein ideales gedacht, wenn sie die e im öffent lichen und gefellfchasttichen Verkehr beoda Hieke.