Volltext Seite (XML)
Ein brutaler Ehrmann. Gegen den 40jährigen Fabrikarbeiter Josef Urban aus Nikl in Böhmen wurde kürzlich vor dem Schwurgericht in Bautze« wegen ver suchten Totschlags verhandelt. Urban wurde beschuldigt, in der Nacht zum 30. Juni d. I. in Ostritz versucht zu haben, seine Ehefrau vorsätzlich aber ohne Ueberlegung zu töten. Er hatte ihr in der Nacht mehrere äußerst ge fährliche Messerstiche in die Brust beigebracht. Vor Ge richt behauptete Urban, er habe jedenfalls im Schlafe und im Schnapsrausche gehandelt. Die Verhandlung ergab, daß der Angeklagte ein arbeitsscheuer, brutaler, dem Alkohol total ergebener Mensch ist, der seine Frau und Kinder oft mißhandelte. Seine 19jährige Tochter sagte vor Ge richt ans: „Der Vater war immer roh und grob zu uns, sorgte nicht für uns, er vertrank alles. Ich wohnte nicht mehr zu Hause, weil der Vater meine Nähmaschine, die von mir auf Abzahlung gekauft worden war, versetzt hatte. Er hat die Mutter oft geschlagen und auch gesagt: „Ihr werdet schon noch etwas erleben, eS ist noch nicht das letzte!" Ich traue ihm zu, daß er die Mutter erstechen wollte." Die Frau Urban schilderte dann noch, wie ibr Mann mitten tu der Nacht aufgestanden sei, sie im Bett am Halse gepackt und darauf mit einem Messer mehrere Male in die Brust gestochen habe. Bet der Abwehr habe sie sich die linke Hand total zerschnitten.' Die Geschworenen kamen auf grund der Beweisaufnahme nicht zu der Ueber- zeugung, daß Urban seine Frau habe töten wollen. Er wurde daher nur wegen gefährlicher Körperverletzung zu vier Jahren drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ein schwerer Unglücksfall, leider mit tödlichem Ausgange, ereignete sich am Sonntag in Kamenz. Als der in den dreißiger Jahren stehende Gutsbesitzer Michael Baland aus Dubring bei Wittichenau mit seinem Geschirr, auf der Heimfahrt begriffen den ge nannten Ort passierte, scheute das Pferd und ging durch. Dabei wurde Baland so unglücklich aus dem Wagm ge schleudert, daß er mit dem Kopfe an eine steinerne Gartensäule aufschlug und bewußtlos liegen blieb. Ein Sittlichkeits-Attentäter wurde in Großenhain festgenommen. Es ist der 38jährige Baufabrikarbeiter B. von Großenhain, der beschuldigt ist, im September d. I. in Ebersbach an einem von dort gebürtigen, in Großen hain bediensteten Mädchen ein SitUiLkeitsattentat und weiter zu gleicher Zeit in den Abendstunden auf dem Wege von Mülbitz nach Zschauitz an einer Zschauitzer Ein wohnerin ein gleiches Verbrechen versucht bezw verübt zu haben. Das erstgenannte Mädchen ist dem Unhold vor kurzem wieder begegnet und veranlaßte seine Fest nahme. Auf dem Bahnhofe in Lobstädt bei Borna gelang es, Sonntag nachmittag kurz vor der Abfahrt des 5 Uhr-Zuges nach Leipzig einen Wilderer zu verhaften, der zusammen mit zwei Komplizen am Lerchenbache mit Hilse eines Frettchens erfolgreiche Jagd auf Kaninchen gemacht hatte. Einer der Komplizen sprang, nachdem ihm seine Beute abgenommen war, durch das Fenster und verschwand in der Dunkelheit, der dritte entkam mit dem Zuge Insgesamt hatten sie dreißig Kaninchen gefangen, von denen ihnen zwanzig wieder abgenommen wurden. Ausländische am Bahnbau in Leipzig beschäftigte Arbeiter schlugen einen ihrer Landsleute am Sonntag abend bis zur Bewußtlosigkeit und schleppten ihn dann auf die Schienen der Eisenbahn zwischen den Dörfern Wiederitzsch und Podelwitz. Der Mann kam glücklicher weise noch vor Erscheinen des nächsten Zuges zu sich und konnte sich seiner gefahrvollen Lage entziehen. Einen armen, blinden Manne wurden vor einiger Zeit auf sein Ansuchen hin von einer Leipziger Wohl ruhig Köhler, „jetzt müssen wir schon eilen, um zum Leichenbegängnisse des Hofrates Reutemann zurecht zu kommen." Langsam sagte es der alte Gärtner, sehr langsam und dabei schauen seine Augen ruhig und fest in die Züge des jungen Menschen, der jetzt bleich wird und seine Hand, als suche sie eine Stütze, auf die nächste Stuhl lehne legt. Die Frauen haben sich schon nach den ersten Worten, die gewechselt wurden, aus dem Zimmer entfernt. Es ist ihnen, weil beide dem einstigen Hausgenossen freund lich gesinnt blieben, peinlich, seiner Niederlage beizuwohnen. Die drei Männer sind also allein. Zwei davon wnnderten sich, wie rasch der dritte den Schrecken über windet, den ihm einige Worte durch die Seele peitschen. „Der ist noch viel schlechter, als wir glaubten," denkt Köhler und Josefs weiches Herz fühlt jetzt schon Mitleid mit dem „Richtigen", dem ahnungslos Verfolgten. Der hebt jetzt mit gewaltsam zur Festigkeit gezwungener Stimme an: „So? Ist der alte Herr gestorben?" „Ja, er ist gestorben," wiederholt Köhler mit eigen tümlicher Betonung und dann sagt er: „Sie gehen doch mit zum Leichenbegängnis?" Es ist das keine Frage, es klingt wie ein Befehl. „Natürlich!" entgegnet Jamnitz, aber er fühlt, daß« es nichts Unnatürlicheres gibt, als daß er zu diesem Leichenbegängnisse geht! Daraufhin fuhren sie alle nach der Stadt. Jamnitz mußte neben Josef auf dem Rücksitz Platz nehmen, im Fond saßen die beiden Frauen, neben dem Kutscher auf dem Bock Köhler. Er behielt fortwährend die Türe, an deren Seite Jamnitz saß, im Auge. Er hielt sich jeden Augenblick bereit, vom Bock zu springen. Im Innern des Wagens herrschte peinliche Stille; die Frauen meinten — weil Jamnitz abgewiesen worden sei. Josef aber wußte, daß der blasse Mensch an seiner Seite Höllenqualen ausstand. Endlich befand man sich in der Kirche. Sie war von Menschen überfüllt. Mit scheuem, unwilligen Ge murmel machte man Josef und seiner Begleitung Platz. Die meisten der Anwesenden verdächtigen ihn ja noch immer der furchtbaren Tat! Das Gericht hatte ja bis jetzt alles hierauf Bezügliche sorgfältig verheimlicht. tätigkeitsanstalt etwa ein Dutzend sogenannte Suppen- marken behändigt. Einige Male nahm er zur festgesetzten Zeit seine kräftige Brühe in Empfang, blieb aber dann befremdlicher Weise weg. Doch bald brachte ein Bote die Lösung: Der Blinde schickte die übrigen Marken wieder zurück und bat, sie eine» anderen Bedürftigen zukommen zu lasten Ihm selbst sei das Glück wider fahren, daß das Lotterielos, an dem er Anteil hatte, mit dem Hauptgewinn und der Prämie (Gesamtgewinn auf das ganze Los bekanntlich 800000 Mk.) gezogen wurde. Aurze Lhrsnik. Die alte Geschichte Die Frau des Zimmerers Gommert in der Huttenstraße in Berlin versuchte sich und ihre Seiden Töchter im Alter von sechs und sieben Jahren mit Leuchtgas zu vergiften, weil sie fortgesetzt Mißhandlungen ihres Mannes ausgesetzt war. Die beiden Kinder konnten wieder ins Leben zurückgerufen werden. Auf der Kontrollverfammlung «rst-chen! Auf der Kontrollversammlung zu Reitz (Pommern) gerieten mehrere betrunkene Reservisten in Streit, in dessen Ver lauf bald eine regelrechte Messerschlacht im Gange war! Drei Personen wurden schwer verletzt in das Kreiskranken haus gebracht, ein Schweinefütterer wurde durch einen Stich in die Lunge getötet. Eigenartiger Eisenbahnuufall. An einer Eisenbahnüberführung der Eisenbahnstrecke Düsselsdorf— Duisburg wurde ein junger Kaufmann aus Köln, als er vor der geschlossenen Schranke die Vorbeifahrt eines Güterzuges abwartete, von einem aus einem Güterwagen herausragenden Gegenstände mit voller Wucht getroffen. An den Folgen der erlittenen schweren Verletzungen ist der junge Mann im Krankenhause gestorben. Die fet«dlichen Brüder. In Bamberg gerieten zwei Brüder, Handwerker, wegen der Frau des einen, in Eifersucht und Streit. Während die Frau aus Angst vor den kämpfenden Männern zum Mansardenfenster hinaus in den Hof hinab sprang und tödlich verletzt liegen blieb, gingen die Brüder ins Wirtshaus und versöhnten sich. Ein niederbayrtscheS „Heldenstücklei«". In Annathal in Niederbayern rotteten sich alle Burschen des Ortes aus Eifersucht zusammen, um mit Prügeln, Stöcken und Steinen drei ortsfremde Burschen und zwei Mädchen zum Dorf hinauszuhauen. Nicht nur durch die ganze Ortschaft, sondern noch eine Viertelstunde über das Dorf hinaus dauerte die Jagd. Erst als eines der Mädchen von einem Steinwurf zu Tod getroffen niedersank, traten die Verfolger den Rückzug an. Aus der Suche «ach deu Einbrecher« . . . Tie „Münch. Reuest. Nachricht." melden: Zwischen Trau bing und Tutzing, am Starnberger See wurde abends der Bürgermeister von Traubing, der mit dem Gemeinde diener zwei Einbrecher festnehmen wollte, von dem Bau techniker Knittl, der mit einem Knecht die Einbrecher ebenfalls suchte, erschossen. Beide Parteien hatten sich für die Einbrecher gehalten. Tragischer Tod. Ein junger Assistenzarzt aus Basel wollte seine Flinte, die ihm beim Frühstücken in den Alpen an steiler Bergwand herabgefallen war, am Lauf wieder zu sich Heraufziehen. Dabei entluden sich beide Schüsse und trafen ihn in die Brust, so daß er sofort tot war. Zum Millionendiebstahl im dem russischen Kloster „Am Weißen Berge" bet Czentochau. Endlich ist es gelungen, drei der Teilnehmer an dem Ein bruch im Kloster in Mawrze bei Warschau fcstzunchmen. Das Haupt der Bande ist ein gewisser Vinzenz Brodzki, der im Auslande zahlreiche Einbrüche verübt hat und mit einer Frau Ostrowicz in Czentchau in Beziehungen stand, die die Witwe eines Verbrechers ist. Man nimmt an, daß Frau Ostrowicz mit Hilfe des in Haft befindlichen Klosterwächters in das Kloster eindran- und die geraubten Wertsachen ihrem Komplizen zum Fenster hinausreichte. Die beiden anderen Teilnehmer find ein früherer Inhaber eines Auswanderungsbureaus in Warschau und ein be kannter Einbrecher, der schon zahlreiche Geldschränke ge sprengt und beraubt hat. Frau Ostrowicz hat dem Ermittelungsrichter zugegeben, daß die verhafteten Ein brecher an dem Einbruch in das Kloster beteiligt sind. Sie will aber nicht wissen, wohin sie die geraubte» Schätze» die die Höhe von mehreren Millionen, man spricht sogar von 15 Millionen erreichen, gebracht haben. Drei Personen im Armenhaus verbrannt» In Woyzin im Kreise Znin brannte das Armenhaus nieder, wobei der Rentenempfänger Müller, dessen Tochter und Enkelin ums Leben kamen. Schließung eine- Klosters. In Cantu, unweit Como, wurden vor einigen Tagen drei Mönche, die in ihrem Kloster sich gegen Waisenkinder unsittlich vergangen hatten, dem Gericht eingeliefert. Trotzdem die klerikalen Zeitungen behaupten, eS handele sich um „Mißverständ nisse", hat die Untersuchung so schwere Verdachtsmomente zu tage gefördert, daß die Behörden die Schließung des Klosters und des mit ihm verbundenen Waisenhauses angeordnet haben. Einen schwere« Unfall meldet das „B. T." aus Rom: Der pensionierte Präsident der Rechnungshofes, Mazmcchnelli, wurde auf der Straße von einem durch gehenden Droschkenpferde umgerifsen, und, da gleichzeitig, von der entgegengesetzten Seite ein Wagen der elektrischen Straßenbahn kam, von diesem niedergerissen und über fahren, so daß er auf der Stelle tot war. Dem Neffen des Präsidenten, der diesen begleitete, wurde der Arm zerschmettert. Eine mysteriöse Geschichte. Die „B Z. a. M." berichtet, daß in dem Eisenbahnzuge Monte Carlo—Nizza am Dienstag abend zwei Reisende, ein russischer Kauf mann aus Tiflis, der seit vier Jahren in Nizza lebt, und ein angeblicher Rentier, der angiebt aus Südfrank- reich zu stammen, schwer verletzt aufgeiunden wurden. Jeder von ihnen behauptet seltsamer Weise, daß der andere ihn mit einem Revolver angegriffen habe. — Vielleicht haben sie sich gegenseitig für Eisenbahnräuber gehalten. Eine furchtbare Explosion in Bolivia. Aus La Paz wird berichtet, daß eine furchtbare Explosion Oruro heimgesucht hat. Das dortige Dynamitlager ist in die Luft geflogen und die ganze Ortschaft stark be schädigt worden. Die Häuser sind fast alle zerstört. Bis jetzt sind 40 Leichen geborgen. Oruro zählt 8000 Ein wohner. Ei» Auto ins Wasser gefalle«. Ein großes mit sechs Personen besetztes Automobil stürzte in Chicago,, weil die Zugbrücke nicht herabgelassen war, in den Fluß. Alle sechs Personen ertranken. Vermischter. * Flüche, die Geld koste«. Es gibt in England eine ganze Anzahl CaiLz und Restaurants, iu denen das Fluchen teuer zu stehen kemmen kann. An der Wand dieser Lokale sind nämlich sogenannte Fluch-Bücksen an gebracht, in die der Gottlose, dem ein Fluch entschlüpft, ein Geldstück, das je nach dem N veau des Lokals zwischen drei Pence und sechs Pence Höhe schwankt, hineiuwerfen muß. ES soll da Stammgäste geben, die ein kleines Ver mögen in Fluchgeldern ausgegeben haben. Die Beträge Abdruck auf dem schneebedeckten Boden hinterlassen, den Abdruck einer feingeformten Sohle und eines kreisrunden Absatzes. Reiner geht jetzt rascher an den Teilnehmern des Leichenzuges vorüber. An dessen Spitze weiß er einen vornehm aussehenden Herrn — auf diesen tritt er zu, mit diesem spricht er einige Worte. Daraufhin verläßt ein junger Mann, der hinter dem vornehm aussehenden Herrn geht und der sein Untergebener ist, unauffällig den Friedhof. Es scheint, als ob Reiner ihm folge. Er verläßt aber den Friedhof nicht, er geht nur Lis an dessen einzigen Ausgang, einem Ausgang, der durch hohe Mauern nach dem freien Felde führt. Dort geht Reiner auf und ab. Eben als die Leute beginnen, sich zu zerstreuen, eben also, da das Begräbnis vorüber ist, taucht auf dem Wege, der nach der Stadt führt, eine Kutsche auf. Eilig kommt sie heran. Neben dem Friedhoftore hält sie. Zwei Polizisten steigen aus. i Reiner winkt ihnen. An dessen Pforte steht ein kleiner, dicker Herr. Verschiedene i Leute nickten ihm freundlich oder wohl auch geheimnisvoll! zu, die Kronenwirtin, das Ehepaar Stiegler, Hemberger und noch andere sind darunter. Er grüßt lächelnd, seine Augen aber behalten ihren ernsten, forschenden Ausdruck. Bescheiden geht Josef hinter den Honoratioren her, er blickt traurig zur Erde. Er sieht den Detektiv nicht und auch Köhler steht diesen nicht, er blickt eben mit kalter Strenge auf deu Mann, der zwischen ihm und Josef geht, er spricht leise etwas zu ihm, und jener zuckt zusammen. Das bemerken Reiners scharfe Augen und — obwohl der Mensch das Gesicht von ihm abgewendet hat, erkennt er doch in ihm den Fremden, der heute gleich zeitig mit ihm angekommen ist. Unwillkürlich mißt er dessen Gestalt mit den Augen; es ist ein kleiner, junger Mann mit braunen Haaren und fein gekleidet, wie er ist, passen die groben Arbeiterhände so gar nicht zum teuren, modisch gemachten Winterrock. Es sind Hände, die für gewöhnlich gewiß nicht in vor nehmen Handschuhen stecken, sondern möglicherweise Spaten und Rechen führen. Und noch einmal wandert Reiners Blick über die Gestalt, der er ungesehen folgt, und da kommt er bei dem. Stiefeln an, bei den Stiefeln, welche einen ganz seltsamen - Jetzt trug man den Sarg aus der Kirche und hob denselben in den Leichenwagen. Köhler drückte plötzlich Josefs Hand und deutete mit seinen Blicken nach einer bestimmten Richtung. Da ge wahrte dieser auch Reiner unter der Menschenmenge. Sie nickten einander zu. Jamnitz, den sie unauffällig in die Mitte genommen hatten, schien mit dem Instinkte, den die aufs höchste gesteigerte Angst verleiht, zu ahnen, daß irgend etwas gegen ihn ihm Zuge sei. Deshalb hielt er seine beiden Begleiter durch rasch sich folgende Fragen und Bemerkungen an seiner Seite. Er hätte jetzt nichts zu fürchten gebraucht Weder Josef noch Köhler dachten daran, das Leichen begängnis durch irgend eine auffallende Handlung zu stören. Sie waren ihres Mannes ja sicher. So glaubten sie wenigstens. Im leise niederwirbelnden Schnee verschwand der imposante Menschenzug, der den Gemordeten zu Grabe geleitete. Ein schöner, alter Friedhof nimmt ihn endlich auf. Indessen kommen schon Leute, die dem Begräbnisse beigewohnt haben, den Hauptweg herunter. Und weiter rückwärts entsteht plötzlich, Reiner sieht es wohl, ein Drängen und Rufen. Reiner deutet sichs richtig. Nun steht er zwischen- den hoben Pfeilern, die ernsten Wächtern gleich die Friedhofspforte flankieren. Durch diese Pforte tritt jetzt als erster der junge, blasse Mensch, den Reiner vorhin zwischen seinen beiden Bekannten gesehen, er geht nicht sehr eilig, wiewohl man es ihm ansieht, daß ihn Furien jagen, man merkt aber auch, daß sich seine Füße so schwer, als seien sie von Blei, vom Boden heben. Eben meint er sich frei, entkommen, und er seufzt tief auf — da legt sich eine Hand auf seine Achsel, da. tauchen zwei Polizisten vor ihm auf. „Christian Jamnitz, ich habe Sie auf dem alten Domplatz vergeblich gesucht; so verhafte ich Sie denn hier im Namen des Gesetzes als den Mörder dessen, den Sie eben zum Grabe geleitet haben." Ein Schrei, ein Ringen, dann wird ein gefesselter Mann in den Wagen gehoben. Die Gerechtigkeit geht zuweilen schnell.