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W MM für MW «nd Amgegeud Amtsblatt Zeitraubender und Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. «8. Jahrg Sonnabend, de» 4. Dezember 190S No. 13» dieser Zahl treten Denksprüche für Gemüt und Verstand. Die Wesen unter sich sind stets im Widerstreit, DaS Leben, eins in Gott, ist außer ihm entzweit. Inserat« werden Montag-, Mittwochs und Freitag» bi» spatesten» 13 Uhr angenommen. Ans Stadt and Land. Mitteilungen an» dem Leserliche für diese Rubrik nehm« wir jederzeit dankbar entzeg«. WilSdrufs, den 3. Dezember. — Umschatt. Kurz vor Weihnachten, an diesem Dienstag, ist der Reichstag wieder zusammengetreten. Die Insertion»prei» 15 Psg. pro viergeipaltene «orpnszeil«. Außerhalb de» AmtHzerkhtSb^« WlSdmY Erscheint wöchentlich dreimal and zwar Dien»tag», Douaer-tag» and Sonnabend». vii,g«prel« virrtÄstchrlich 1,35 Mi., in WilSdruff 1,30 Mk., durch die Post bezogen 1,54 Ml. j>slitische Rnndsehan. WilSdruff, den 3. Dezember Deutsches «eich. Der Hüter de- Reich-krieg-schatzes. Die Kuratorstelle des ReichskrtegSschatzes hat eine Neubesetzung erfahren. Für de» auf seinen Antrag in den Ruhestand getretenen Wirklichen Geheimen Ober» regierungSrat Naumann vom Reichsschatzamt ist der Ge- Heime OberregtrrungSrat Herz zum verautwortlichen Hüter der 120 Millionen Mark ernannt worden, die, in Gold stücken ausgeprägt, im JuliuSturm zu Spandau lagern. Das Kapital der deutschen Aktienbanken. In Deutschland zählt man zurzeit 418 Aktien-Kredit- banken, von denen die größte, die Deutsche Bank, mit einem eingezahlten Aktienkapital von 200 Millionen Mk., die kleinste, die Spar- und Leihkaffe A.-G., Kellinghusen, mit einem eingezahlten Aktienkapital von 250 Mk. arbeitet. Nach der Höhe des eingezahlten Aktienkapitals gliedern sie sich gemäß einer Aufstellung in dem soeben erscheinenden Buche: Taeuber, .Unsere Großbanken", Verlag von Ger hard Kühlmann, Dresden, wie folgt: ES besitzen ein Aktienkapital Lokalblatt für Wilsdruff, «wanuebera, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, BurkhardtSwalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, SelbigSdors, ven»g,»a»e mn «««»«», Kaufbach, KeffelSdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotze«, Mohorn, Mtltitz-Roitzsche«, Munzig, Neukirchen, Neutannebttg, Niederwartha BobrSdorf, RöhrSdorf bet WilSdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, SachSdorf, Schmtedewalde, Sora, Steinbach bei KeffelSdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshause«, Taubenheim, Unkersdorf, WeiStropp, Wildberg. Mit der wöchentlichen Seilage „Welt im Vild" und der monatliche« Seilage „Unsere Heimat". Zu dieser Zahl treten noch die 40 deutschen Aktien- Hypothekenbanken, deren größte, die Leipziger Creditanstalt, ein Aktienkapital von 90 Millionen Mark besitzt. Deutscher Reichstag. Zweite Sitzung vom 1. Dezember 1909. Die Tische deS BundeSratS sind leer. DaS HauS ist stark besetzt. Bei der Präsidentenwahl wurde der bisherige Präsi dent Graf Stolberg (kons.) wiedergewählt. Zum ersten Vizepräsident wurde Dr. Spahn (Ztr.) gewählt. Bei der Wahl deS zweiten Vizepräsident erhielt Dr. Paasche (natl.) die meiste« Stimmen, erklärte aber die Wahl ablehnen zu müssen, da seine Fraktion auf die Beteiligung am Präsidium zu verzichten beschlossen habe. ES geht daS Gerücht, daß der Erbprinz zu Hohenlohe-Langenburg zweiter Vizepräsident werden soll. Die nächste Sitzung soll heute stattfinden und zwar mit folgender Tagesordnung: Wahl des zweite« Vize präsidenten und der Schriftführer; englisches Provisorium, Histerbliebeueuverstcherung. Schluß der Sitzung 4'/, Uhr neue Session hat der Kaiser persönlich durch eine Thron" rede eröffnet, deren Inhalt aber ganz allgemein gehalten ist und zu keinen aufregenden Betrachtungen Anlaß gibt. Die gegenseitig verzankten Parteien werde« sich, so hofft man, in fleißiger Arbeit wieder zusammenfindeu. Eine halbe Milliarde wird als Nachtragsetat für 1909 an- gekündigt u. s. w. Doch das ist Sache der Volksvertreter und wir werden ja bald lesen, wie der Hase läuft. Wir gewöhnliche« Sterblichen haben jetzt was anderes zu tu», denn io drei Wochen ists Weihnachten und da gilt?, unseren Geschenk-Etat aufzustellen und zu beraten. I« die Milliarden gehtS hierbei freilich nicht, im Gegenteil, in manchen Familien wird daS liebe Kleingeld ein bische« „knapp" sein und man wird den Grosche« oder die Mark sicherlich zehnmal drehen und wenden müsse«, um zu einem Halbwegs befriedigenden Abschluß dieses Etats zu kommen. Eines aber halte man dabei im Auge: nicht der Preis macht den Wert der Gabe auS, sondern daS Bewußtsein, daß sie gerne gegeben wird, daß man von Herzen gern auch im bescheidenem Maßt seinen Liebe« eine Freude machen wollte zum schönsten aller Feste, daS im Zeichen der Liebe steht. Gott, wie freute man sich früher doch wie ein König über daS Pfennig, oder Groschengeschenk vo« lieber Hand — sollte daS heute nicht mehr möglich sein? Weis dazu hat, der gebe mehr und reichlicher, wer» aber weniger kann, der lerne sich nach der Decke strecken. Man soll nicht mehr gebe», als man hat und daS, waS «an zu Weihnachten kauft, auch möglichst bar bezahle«. Dadurch bereitet man dopMe Freude: einmal dem Beschenkten und dann dem Geschäfts mann, der in jetziger Zeit eine „klingende" Einnahme er hofft, die für ihn das schönste Weihnachtsgeschäft bedeutet. — Sankt Barbara, der Heiligen deS Feuers, ist der 4. Dezember geweiht. Sie ist die Schätzerin deS Bergbaues und die Schutzpatronin der Artillerie und wurde in der Zeit de» Thristenverfolgungen ihres Glauben» wegen von ihrem eigenen Vater hingerichtet. Im selben Moment, wo ihr Haupt unter dem Beile fiel, sank auch ihr Vater vom Blitz getroffen tot neben ihr nieder. Seitdem wird sie auch al» Beschützerin in Gewittersnot und FeuerS- gefahr verehrt. — Inserat, Plakat oder Prospekt — was ikt dje beste Rekla»eart? Interessant ist folgende statistische Mitteilung der „Financial News* über den Erfolg der ZritungSinserate iw Vergleich zu anderer Reklame. Von einem Pariser Goldwarevgeschäft wurden 20000 Prospekte versandt, waS einschließlich Marken, KuvertS und Adressen eine Ausgabe von 2295 Frank darstellte. Es liefen daraufhin 29 Anfragen bet ihm ein, welche zu einer Anzahl Aufträgen mit einem Gesamtnetto verdienst von 495 Frank führten. Nun gab die nämliche Firma 1700 Frank für die Z-itungSinserate aus urd er- hielt hierauf 1100 Anfragen, welche zu 634 Bestellungen Anlab gaben, und zwar mit einem Bruttogewinn von 5460 Frank und einem Nettoverdienst von 3700 Frank. DaS Nettoergebnis belief sich somit auf 221 v. H. der Reklamespesen. Der Wert deS ZeituugSinserateS ist hier- durch unwiderleglich dargeta«. i« Wilsdruff. Morgen Sonnabend geht bei vollbesetztem Orchester (Stadtkapelle) die ent- Die »erlitte» Laudtagswahle». » ^efultat der Ersatzwahlen für die Berliner LandtagSwahlkretse 5, 6, 7 und 12 lautet: Im 5. Kreise Borgmann (Soz.) 318 Stimmen, Schoeler (Freis.) 303 Stimmen: Gewählt der Sozialdemokrat. Im 6. Kreise: Heymann (Soz.) 405 Stimmen, Max Schulze (Freis) 310 Stimmen. Gewählt der Sozialdemokrat Im 7. Kreise: Hirsch (Soz.) 384 Stimmen. Goldschmidt (Freis.) 378 Stimmen. Gewählt der Sozialdemokrat. Im 12. Kreise Dr. Runzr (Freis.) 349 Stimmen, Hofman« (Soz.) 330 Stimmen. Gewählt der Freisinnige. Damit ist der Zehngebotehoffmann auS dem preußischen Abge- ordnetenhause „hinausgewählt". Die absolute Majorität im 12. Landtagswahlkreise Berlin betrug 340. Zum Bischof p»tt Paderborn wurde Professor Dr. Josef Schulte in Paderborn gewählt. »«-land. Da- Nordseeabkommerr in holländischer Beleuchtung. In der vorgestrigen Sitzung der Zweiten Kammer in Haag erklärte der holländische Minister des Aeußer-n, van Swinderen, kategorisch, daß das Nordseeabkommen de« VertragSmächten keine Verpflichtung militärischen Charakters auferlege. DaS Abkommen sei nichts als eine Konvention zur Aufrechterhaltung des Status quo in der Nordsee. Im euglische» Oberhaus fiud die Würfel gefalle«. Vorgestern erfolgte im Oberhause die Abstimmung über daS Budget. Die Lords verwarfen dasselbe mit 350 gegen 65 Stimme« und nahmen die Resolution LanSdownes mit 350 gegen 7b Stimmen a«. Verschiedene Blätter hatten Vorkehrungen getroffen, um das Ergebnis der Abstimmung tm Oberhause der Bevölkerung Mitteilen zu können. Zu diesem Zwecke war vereinbart worden, große Racketen abzufeuern für den Fall, daß daS Budget abgelehnt würde. Auf diese Weise wurde« die Einwohner binnen wenigen Minuten vo« dem Ergebnis der Ab stimmung informiert. Da- Befinde« der Aart«. Nachrichten aus Ltvadia schildern die Krankheit der Zarin als hochgradige Neurasthenie. Manchmal vermag sie Personen auS ihrer täglichen Umgebung nicht zu erkenne«. Außerdem leidet sie ts hohem Maße an Ver folgungswahn. Die Anfälle dauern mehrere Stunden lang. Nachher weiß sich die Zart« nie zu besinnen, was während der Krist» vor sich gegangen ist. Die kaiserliche Familie dürste vor Weihnachten nicht nach Petersburg zurückkehre«. Fernsprecher Nr, ö. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wtl»drnff. Mr dir Lsl. Lrntsbauotmannschast Meißen, Mr das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrst ru «Usdrutk. sowie Mr das Kgl. Forstrrntamt xu Tharandt, In Gemäßheit von Punkt 2 der unterm 24. Oktober 1884 erlassenen Verordnung zur Ausführung des Gesetzes vom 16. April 1884, die gewerbsmäßige AuSubung deS HufbeschlageS betreffend, wird hiermit bekannt gemacht, daß der Hufschmied Ernst Oskar L-idert in Limbach durch das Zeugnis der Königlichen Kommission für das Veterinärwesen zu Dresse« vom 25. Juni 1907 als geprüfter Hufbeschlagmeister diplomiert worden ist. Meißen, den 1. Dezember 1909. ... Nr. 1416 vn. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Dienstag, de« 7. Dezember 1909, vormittags 10 Uhr, gelangen im Hotel zum Weitze« Adler bterselbst als Versteigerung»lokal Schlösser, Pfeifeutöpfe, Stiefeleisen, «orkplatte», Schrankbänder, Bilderleiste«, Leuchter, Butter- Wagen, Taffe«, Kaffeeservices, Scht-b-tarre«, Spirituskocher, Bandsäge«, Pferdefcho«er u. a. m. gegen Barzahlung meistbietend zur Versteigerung. WilSdruff, am 3. Dezember 1909. <z 457/09 Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts. D-nnersta-, den 16. Dezember lyvy mittags 12 Uhr wird im SitzungSsaale der Königlichen AmtShauplmannschaft hier ein Bezirkstag abgehalten. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge im Anmeldezimmer deS amts hauptmannschaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Meißen, am 30 November 1909. uu Nr. 815 l. Die Söttigliche AmtShauptmaunschaft. Der Raufmann Friedrich Reinhold Gehre, btS Ende März in WilSdruff wohnhaft gewesen, gebürtig aus Kleinwolmsdorf, z. Zt. unbekannten Aufenthaltes, wird al» Zeuge zu der Strafsache ^v. 29/03 deS Königlichen Amtsgerichts zu Wilsdruff öffentlich vsegeladen. WilSdruff, am 1. Dezember 1909. uw Der Königliche Amtsanwalt. 100000 ff biSauf 50000Mk.herab28 Of 250000 ff ff - 100000 . ff 46 »k 500000 if ff ff 250000 „ 49 U 1000000 ff w ff 500000 „ 40 ff 5000000 ff 1000000 „ 115 1k 10000000 S ff 5000000 . 34 kl 25000000 ff 10000000 „ 29 Ff 50000000 ff Ek K 25000000 „ 8 N 100000000 ff 50000000 . 11 von 100000000 fp . * I 200000000 . 6