Volltext Seite (XML)
Daß die beiden Vereine unter solchen Umständen darauf verzichteten, mitzumachen, kann man ihnen wirklich nicht verdenken. Es ist uns aber absolut unverständlich, welche zwingenden Notwendigkeiten Vorlagen, gegen sie in so schroffer Weise vorzugehen. Schließlich hat doch jeder alte Krieger daS Recht, seinen Kaiser zu begrüßen, und dieses Recht sollte mau ihm nicht verkümmern, ob er nun den Krtegerverband angehört oder nicht. Ausland. Die deutsche Invasion. Ich besuchte kürzlich in Hannover, so erzählt der „Tgl. Rdsch." ein Leser, einen älteren englischen Herrn, der der großen Flottenschau auf der Themse beigewohut hatte. Voller Stolz zeigte er mir eine kleine Münze, die zur Erinnerung an dielen denkwürdigen Tag hergestellt worden war. Es war eine kleine, vergoldete Aluminium münze, die auf der Vorderseite die Köpfe des Königs und der Königin trug mit der Umschrift „Our beloveä KinZ suä Lueen". So wett war nichts Merkwürdiges dabei. Als ich mir aber die Münze etwas näher ansah, bemerkte ich zu meiner großen Ueberraschung unten am Räude beo steckt, in winzigen, jedoch deutlich lesbaren Lettern die viel sagende Inschrift; „dlsäs In Eine neue tschechische Provokation in Niederösterreich. Abermals steht eine große tschechische Demonstration in Niederösterreich bevor. Die Wiener Tschechen haben einen Dampfer gemieiei, mit dem sie Sonnabend abend eine Demonstrationsfahrt nach der Wachau unternehmen wollen. Nickt nur in Wien, sondern auch in allen Ort schaften der Wachau herrscht darüber in der deutschen Be völkerung die größte Erregung. Die Forderung der Deutschen, die tschechische Demonstrattonsfahrt zu unter sagen, wurde von den Verwaltungsbehörden abgelehnt, dagegen wurde dem tschechischen Schiff verboten, irgendwo zu landen oder tschechische Fahnen und Abzeichen zu führen. Trotzdem befürchtet man, sowohl abends bet der Ab fahrt tu Wien, wie Sonntag tu der Wachau, Zusammen stöße. Gleichwohl strömen immer neue Menfchenmastcn hinaus. Auf morgen in der Wachau, besonders im Städtchen Melk, sind die größten polizeilichen Vorbereitungen getroffen. Ein Bataillon des 84. Infanterieregiments ist dort bereits eingetroffen. Das berühmte Kloster Melk hat für Sonntag seine Pforten geschloffen, und sämtliche Gastwirte in Melk haben erklärt, den Tschechen weder Speise noch Trank zu verabreichen. Der deutsche Volks rat hat einen Aufruf erlassen, in welchem die deutsche Bevölkerung zu einer großen nationalen Gegen demonstration oufgefordert wird. Zum schwedische« Generalstreik. Auch der zehnte Tag des Massenstreiks ist ohne Störung der Ordnung verlaufen. Die Streikenden be wahren eine besonnene Haltung, viele machen Ausflüge in die Umgebung Stockholms, fischen und genießen hier in aller Ruhe das prächtige Wetter. Die organisierten Arbeiter beharren immer noch fest auf ihrem Standpunkte, zeigen aber keinerlei Enthusiasmus. Die Nichtorganisierten Arbeiter sind bereits wankend geworden und haben an mehreren Plätzen die Aibeit wieder ausgenommen. Der Typogrophenstreik hat seinen Zweck ganz verfehlt, vielfach wird nicht gestreikt, vielfach wegen Vertragsbruches scharf verurteilt und Wiederaufnahme der Arbeit gewünscht. Die Zeitungen erscheinen regelmäßig täglich. Die Ab- stimmung unter den organisierten Eisenbahnarbeilern dürfte nach den bis jetzt bekannten Ergebnissen gegen den Streik ausfallen. Sollte der Streik der Landarbeiter zur Wirklichkeit werden, so wird er trotz scharfer Agitation bestimmt auf wenige Gegenden einzelner Provinzen beschränkt bleiben. Die staatlichen Werke und In- stitutionen arbeiten ohne jede Betriebsstörung. Die Streikleitung versucht jetzt, auch die Straßenfeger in den Streik hineinzuziehen, wahrscheinlich aber ohne Erfolg. Sollten die Straßenfeger heute nicht zur Arbeit zurück kehren, so ist die Bürgerwehr bereit, auch diesen Dienst auszuüben. Der Zuzug ausländischer Arbeiter ist hier niemals erörtert worden, da iür ihn keine Notwendigkeit besteht. Der König und die Regierung stimmen in ihrer Stellung zur Streikfrage vollständig übcrein. An eine Vermittelung zwischen den Parteien kann wohl nicht gedacht werden, solange keine von beiden hierum bittet. Das Straßenlebea hat seine gewöhnliche Physiognomie angenommen. Die Verkehrsmittel aller Art sind wieder im Betriebe Zur Aufnahme der Arbeiten im Hafen am Montage meldeten sich genug Nichtorganisierte Arbeiter, vielleicht schließen sich ihnen auch die organisierten Arbeiter an. Die Kohlendampfer werden ihre Ladungen löschen können. Die Zufuhr von Lebensmittel«, Milch, Brot usw. ist reichlich. Der Geist des Militärs in der Haupt stadt und in den Provinzen ist vorzüglich, von dieser Seite ist eS niemals zu Demonstrationen oder Sympathie, kundgebuugeu für die Streikenden gekommen. Allzu galante italienische Offiziere. Eine niedliche Episode, die für die Beteiligten nicht ohne böse Folgen geblieben ist, hat sich jüngst in den Ampezzaner Dolomiten am herrlichen Misurinasee zuge- tragen. Dort befand sich rin Detachement des 10. italt- enifchc« Bersaglieri-RegimentS auf der Uebung. Eines Tages traf nun dort eine österreichische Tourifiengesellschast ein, zu der auch mehrere bildhübsche Damen gehörten. Die Reize der schönen Zöllnerinnen ließen die italienischen OWere bald alle erbfeindlichen Gefühle vergessen, und es dauerte nicht lange, so war die Bekanntschaft zwischen den italienische» Offizieren und den österreichischen Touristen, besonders aber den Touristinnen, geschloffen, und die ganze Gesellschaft wurde von den Offizieren in der Oifiziersmesse bewirtet. Nach einer sehr animierten Unterhaltung sollen die italienischen Offiziere ihren österreichischen Gästen auch die Modelle der neuen Aus- rüstungsgegenstände, wie Tornister und Zclte, gezeigt haben. Die österreichischen Damen lirßen sich schließlich vor dem Abschiednehmen mit den italienischen Bersaglieri- hüten aus dem Kopfe photographieren. Das erregte aber den patriotischen Unwillen der braven italienischen Versag- lierimannschaft, die deshalb ihre eigenen Offiziere auSpfiff. Das Kriegsministerium in Rom wurde von dem Vorfälle verständigt und beauftragte den Kommandanten des 5. Armeekorps, General Ponza, mit der Untersuchung der Angelegenheit. Die Folge war, daß die betreffenden Offiziere verhaftet wurden und nun einem hochnotpeinlichen Krimiualverfahren wegen Verrats militärischer Geheimnisse entgegensetzen. Man steht, was — schöne Angen anrtchten können. Vom Krieg-schavplatz im Riff. Aus Penon wird gemeldet: Im Laufe des Tages eröffnete der Feind mehrmals das Feuer auf die Stadt. Lei Einbruch der Nacht rückte er bis an den nahen Strand vor, von wo er eia lebhaftes Fever eröffnete. Artillerie zwang den Feind, sich auf die Höhen zurück- zuziehen, wo er Feuer anzündcte, um die Stadt zu be leuchten und ein wirksames Gewehrfeuer zu ermöglichen. Um 11'/, Uhr wurden die Angriffe der Eingeborenen eingestellt. Auf spanischer Seite sind keine Verluste zu verzeichnen; die Mauren verloren mehrere Tode und Verwundete. — Sämtliche Kriegsschiffe des spanischen Geschwaders haben Befehl erhalten, nach Melilla abzugehen. Aus Studt und Lund. Mitteilungen an« dem Leserkreis« für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 16 August. — Die Auflösung der Zweite« Kammer des sfichfifchen Landtags wird dem Vernehmen nach gegen Ende dieses Monats erfolgen und gleichzeitig damit wird dann die amtliche Ausschreibung der Neuwahlen, die sich zum ersten Male über das ganze Land zu erstrecken haben, vorgeuommen werden. Im wesentlichen hat die Auflösung lediglich formale Bedeutung, immerhin ist ihr ein gewisses politisches Interesse nicht abzusprcchen, da ein- solche Maßregel erfahrungsgemäß das politische Leben kräftigere Wellen schlagen läßt, als wenn es sich um eine einfache Neuwahl nach Ablauf der Mandate handelt. In formaler Hinsicht ist die Auflösung deshalb notwendig, weil die Mandate dec 1907 noch auf Grund des 1896er Wahlgesetzes gewählten Abgeordneten nach 8 71 Absatz 1 der Verfassung bis 1913 laufen und de» Abgeoidneten nicht einfach durch Gesetz entzogen werden können und man auch kein gesetzliches Mittel hat, um die Gewählten zum Verzicht auf ihre Sitze im Parlament zu veranlassen. Nach § 71 der Verfasse ng hören die Abgeordneten, abgesehen von den Fällen deS Ausscheidens durch Tod oder Mandatsniederlegung, aber nur dann auf, Mitglieder der Kammer zu sein, wenn sie die Wähl barkeit verlieren oder wenn sie im Staatsdienste angestellt oder in eia höheres Amt befördert werden oder in ein besoldetes Hofamt treten oder wenn der König die Kammer auflöst. Da die ersten drei Möglichkeiten hier nicht in Betracht kommen, bleibt nur die letzte, also die Auflösung der Kammer übrig, um dem § 41 Abs. 2 und 3 deS neuen Wahlgesetzes praktische Geltung zu verschaffen, wonach es bei dem jetzigen Bestände der Zweiten Kammer bis zur Neuwahl der Abgeordneten nach Maßgabe dieses Gesetzes verbleiben soll. Gegen Eude Oktober wird dann, das neue Pluralwahlrecht die erste praktische Probe in Sachsen zu bestehen haben. Die Wirkungen dcs Mehr» stimmenrechts werden je nach der örtlichen Zusammensetzung der Wählerschaft ganz verschieden sei». Während z. B. in Freiberg die Wähler mit 3 und 4 Stimmen (6630 Stimmen insgesamt) denen mit 1 und 2 Stimmen (5734 Stimmen) überlegen stad, zeigt sich in Reichenbach i V. gerade bas umgekehrte Verhältnis (4820:5400 Stimmen), ebenso in Ellefeld (1078 Stimmen von 1 bezw. 2 Stimmenwahlen gegen 881 der beiden anderen GrvppenX in Falkenstein hält sich daS Stimmenverhältnis ungefähr die Wage (2346 Stimmen gegen 2274 Stimmen von Wählern mit 3 bezw. 4 Stimmen). Als sicher aber kann heute schon gelten, daß die Zweite Kammer im kommenden Winter ein sehr verändertes Aussehen gegen früher zeigen- wird. Mindestens ein Drittel der Abgcordncten, die aust sechs Jahre als Vertreter der Wählerschaft in den Wallot-- bau am Dresdner Schloßplatz einziehen, werden „neue Männer" sein: um 9 Stellen ist die Zahl der Volksvertreter vermehrt worden, drei Mandate sind durch Tod der Inhaber erledigt (die der Abgeordneten Goldstein, Goltzsch und Kretschmar), und 19 Herren, die bisher Abgeordnete waren,, haben auf eine Wtederaufstellung verzichtet, nämlich vow den Nationalliberale» Ahnert, Drechsler, Ehret, Gontard, Händel, Neidhardt, Poppitz, Richter, Schieck, Dr. Schill,. Wolff; von den Konservativen Däweritz-Leisnig, Fritzsching,. Grumbt, Klötzer, Dr. Kühlmorgen, Schlag, Zeider endlich- der aus der konservativen Partei ausgetretene bisherige Abgeordnete BehrenS. DaS find von 91 Sitzen 31, die: neu zu besetzen sind. Da sich unter den Verzichtenden auch zwei Mitglieder des Direktoriums befinden (Ahnert und Dr. Schill), so wird auch daS Präsidium «ine andere Zusammensetzung zeigen, als bisher. — Ltmdtagswahle« ««- Kirchensteuer- Von einem hervorragenden sächsischen Geistlichen erhalten die „Leipziger Neuesten Nachrichten" folgende Zuschrift:. Wie sich ein sächsisches Amtsblatt auS Dresden schreiben läßt, will die Regierung die beiden Kirchensteuergesetz- entwürfe, welche im letzten Landtage „unerledigt blieb«n"„ dem kommenden Landtage ganz in der alten Fassung wieder vorlegcn. Man muß sich den Inhalt jener Ge setzentwürfe klar machen, um ihre Tragweite zu verstehen. Bekanntlich hatte jede Kirchengemeinschaft in Sachsen da^ unbestrittene Recht, ihre Mitglieder zu persönlichen Steuerleistungeu für ihre Kirchenwesen heranzuziehem Aber die Kirchensteuern vom Grundbesitz fließen von alters her der Kirche der konfessionellen Mehrheit zu,, das heißt, in einer Anzahl Lausitzer Gemeinden der katholischen, in den übrigen Gemeinden dcs Landes der evangelischen Kirche. Das gilt auch für den Grundbesitz Andersgläubiger, sowie seit den siebziger Jahren für die Aktiengesellschaften und juristischen Personen — scheinbar eine Ungerechtigkeit gegen Andersgläubige, in Wirklichkeit: eine Forderung der Billigkeit gegen die evangelischen Auf dunklen wegen. Roman von E. Wagner. Fortsetzung aus der Beilage. (Nachdruck verboten.) Renard war während der ganzen Fahrt sehr still ge- wesen. Seine Blicke, die von Zeit zu Zeit Adxa trafen, waren finster und in seinem ganzen Wesen lag die Wut, seinen Plan vereitelt zu sehen. Die Narbe in seinem Gesicht wurde glühend rot und dadurch deutlicher sichtbar. Alcxa konnte ihn nicht ohne Schaudern ansehen; sie wanote sich von ihm ab und bemerkte somit nicht, daß seine Blicke erwartungsvoll nach dem Schlosse gerichtet waren, als hoffe er den Marquis von Montheron an einem Fenster zu sehen. Alexa fühlte sich sicher und geborgen. Diesmal war der Versuch sie zu ermorden, gescheitert, aber konnte nicht ein zweiter Anschlag zu ihrem Verderben ausfallen? Und daß ein solcher Versuch schon bald folgen würde, war ihre feste Ueberzeugung. Als Mrs. Jngestre und Alexi in die große Halle des Schlosses traten, sahen sie den Marquis von Montheron die Treppe h-rabkommen. Er war etwas bleicher, als gewöhnlich, aber keine Dame bemerkre die luchte Ver- änderung in seiner Erscheinung. Ec wollt- in die Bibliothek gehen, aber Mrs Jngestre hielt ihn auf und gab ihm einen kurzen Bericht über den Verlauf ihrer Wasseifahit; die meisten Worte verlor sie in betreff ihrer Angst um Miß Strange. Der Marquis hörte mit scheinbarer Teilnahme zu, gratulierte den Damen zu ihrer Rettung und trieb sie zur Eile an, ihre nassen Kleider abzulcgcn, damit sie sich nicht erkälteten. Dieser Rat wurde befolgt. Die Damen eilten auf ihre Zimmer. Mrs. Jngestre rief ihr Mädchen und die Haushälterin herbei, welche ihr die nassen Kleider aus ziehen und sie zu Bett bringen mußten. Alexa nahm ein warm s Bad, einen wärmenden Trunk, zog trockene Kleider an und legte sich auf eine Ruhebank, welche sie an den Kamin gerückt hatte, sich ihren Gedanken hingehend. Zum zweiten Male war sie den Anschlägen ihres Feindes entgangen, aber ihr Herz sank bei dem Blick am den mit Schlingen und Fallen belegte» Weg vor ihr, wenn sie in Mont Heron blieb. „Er hat es sich in den Kopf gesetzt, nrch zu vernichten," sprach sie zu sich selbst, an Pierre Renard denkend. „Ich würde bereitwillig kerben, wenn ich meines Vaters Recht- fertigung sichern könnt»; aber ich möchte nicht auf solche Welse beseitigt werden, solange meine Mission nicht erfüllt ist. Renard kennt mich und beabsichtigt, mich zu ermorden, jedenfalls, weil er mich fürchtet. Ater weshalb fürchtet er mich? Er muß weinen Verdacht, baß er der wirkliche Mörder oes letzten Marquis ist, ahnen; seine letzten Maßnahmen gegen mich bestätigen meinen Verdacht. Er ist ebenso schlau, wie boshaft. Wie soll ich seine Schuld beweisen." 40. Kapitel. Kine Begegnung. Weder Mrs. Jngestre noch Alcxa erschienen an diesem Unglückstage bei Tische. Die Haushälterin besuchte die letztere und brachte ein Billet von Lord Kingscourt. Ec hatte von dem Unfall gehört und war sehr besorg-. Al-xa antwortete ihm kurz, cb.r falls brieflich, ihm m tteilend, daß dieses unfreiwillige Bad ihr durchaus nicht geschadet und daß sie Lord KingScourt am anderen Morgen beim Frühstück sehen werde. Später am Abend kam Mrs. Matthews die Haus- hälterin, gefolgt von einem Mädchen, welches allerlei Delikatesten auf einem Sevierteller brachte. Alexz bat Mrs. Matthews ein wenig bei ihr zu bleiben und ihr die Langeweile zu vertreiben. Die Haushälterin nahm diese Einladung an, rückte einen Stuhl an den Kamin un^ setzte sich. Alcxa erkundigte sich nach Mrs. Jngestre. „Sie ist flhr krank," antwortete die Haushälterin: „Der Schrcck, das kalte Bad und dann die Fahrt in den nassen Klcidern haben ihr eine Art Fieber zugezogen. Es ist soeben nach einem Arzte geschickt worden, er wird- gleich hier sein. Die arme, alte Dame klagt sehr." Alexa sprach ihr Bedauern aus und wollte zu Mrs.. Jngestre gehen, um sie pflegen zu helfen. Mrs. Matthews riet ihr jedoch davon ab. „Wenn sie wirklich krank ist," sagte sie, „kann ihr niemand so gute Dienste leisten, wie ihr Mädchen. Denken Sie an sich selbst Miß Strange. Wenn Mrs. Jngestre Sie zu sehen wünscht, werden Sie Nachricht erhalten. Ihre Pflicht ist es jetzt, sür sich zu sorgen. Sie sind bleich und zittern und sind nicht imstande, jemanden zu pflegen, als sich selbst. Mrs. Jngestre hat auch nicht an Sie gedacht." Mrs. Matthews verbrachte den größten Teil des Abends bei Alcxa, die sie während der kurzen Zeit ihres Aufenthaltes im Schlosse sehr lieb gewonnen hatte. Eine geschickte Wendung seitens des Mädchens brachte das Ge spräch auf das Familiendrama der Montherons und Mrs. Matthews mußte die ganze Geschichte erzählen, aber sie konnte nichts wesentliches hinzufügen, was Alcxa nicht bereits wußte. „Sie glauben, daß Lord Stratford seinen Bruder ermordete?" fragte Alexa. „Wie könnte ich anders glauben?" fragte die Haus hälterin verwundert. „Aber ich kannte Lord Stratford zu gut, daß ich weiß, er tat es nicht mit Ueberlegung."" (Fortsetzung folgt.)