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annahm und in kurzer Zeit 24 Gebäude vernichtete. Auch eine Menge Vieh fiel den Flammen zum Opfer. Das Feuer ist in einem Stalle durch Fahrlässigkeit ausgebrochen. Furchtbarer Sturm und Grotzseuer in New'Nork. Ein furchtbarer Sturm ist über die Ost staaten Amerikas niedergegangen Von verschiedenen Seiten werden Verluste an Menschenleben gemeldet. In New-Aork, wo zu Anfang der Woche eine enorme Hitze herrschte, erreichte der Wind eine Stundengeschwindigkeit von über 100 Kilometer. Verschiedene Straßenbahnwagen in den Außenbezirken wurden umgeworfen, die großen Plakate und Schilder wurden von den Dächern geweht, und an zugigen Ecken flogen die Passanten wie Kegel durcheinander. Durch den Sturm entstand auch ein großer Brand, bei dem 82 Straßenbahnwagen, die einen Wert von über 600000 Mk. repräsentierten, verbrannten. Ein Metallgegenstand war nämlich von einem Dache ge weht worden und schlug auf einen elektrischen Zuführungs draht auf, wodurch Kurzschluß entstand. Die Funken schlugen in das Wagendepot und setzten dort einen Petroleumbehälter in Brand. Das Petroleum explodierte und das ganze Depot brannte nieder. Amtlicher Bericht über die am 26. März 1909, nachmittags 5 Uhr stattgefundene Sitzung des Schulvorstandes zu Wilsdruff. Anwesend sind sämtliche Herren Mitglieder des Schulvorstandes. Vorsitzender: Der unterzeichnete Bürgermeister. 1. Die fertiggestellte Probetür und das Parterre senster follen in der Tmutzaüe aufgestellt und die Blanketts für Tischlerarbeiten nunmehr ausgegeben werden. Die Frist zu ihrer Wiedereinreichung wird auf den 21. April dieses Jahres mittags 12 Uhr festgesetzt. Hierzu wird heute schon bestimmt, daß der Schulvorstand über die Probetür und das Probefenster nächsten Mittwoch, den 31. dieses Monats zu einer Beratung zusammentreten wird. Mit den vom Herrn Architekt Kießling vorgesehenen Fristen zur Anlieferung der Tischlerarbeiten erklärt man einverstanden. Der Preis eines Blankctts für diese wird ans drei Mark festgesetzt. Hierauf nimmt man von dem herausgegebencn Heizuugs- und Lüftungsprogramm und der Beurteilung der eivgereichten Kostenanschläge Kenntnis. Herr Architekt Kießling erklärt, daß er die letzten eingehend geprüft habe, so daß sie sich nach Richtigstellung verschiedener Rechenfehler wie folgt stellen: W. Heiser L Co. 17662.22 Mark, Franke L Micklich 17985,- Mk., Postclt L Co- 18144,— Mk., Liebold L Co. 19998,61 Mk.. M. Haase 22313,91 Mk. und Wagner 26905,— Mk. Nach ein- gehender Erläuterung der einzelnen Projette durch Herrn Architekt Kießling beschließt man einstimmig die Lieferung der H-tzungs- und Lüftungsanlage der Firma W. Heiser L Co., Dresden nach Aufmaß dergestalt zu übertragen, daß der Gefamtpreis die Höhe von 17600 Mk. nicht übersteigen darf. Hierauf gab Herr Architekt Kießling sein Gutachten über dir Prodebänke ab. Er erklärte, daß das System des Herrn Schlichenmaier sehr zu empfehlen sei, nur müsse seine Bank in der gleichen Stärke wie die von Herrn Ranft hergestellte angefertigt werden. Weiter erklärte er, daß die Bank des Herrn Ranft ebenfalls sehr gut sei, überläßt jedoch dir definitive Entscheidung über diese Frage dem Schulvorstande. Nach längerer Aus sprache beschlüßt man gegen zwei Stimmen für das neu einzurichtense Klassenzimmer zwölf Bänke System Schlichenmaier von den Herren Schlichenmaier une Ranft zu gleichen Teilen anfertigen zu lassen. Genannte Herren enthielten sich hierbei der Abstimmung Während der Be ratung dcr Schulbavkfrage selbst waren sie abgetreten. Nach Wiedereintritt bittet Herr Ranft im Protokoll fest zulegen, daß er gegen die Zusammensetzung der Bun! des Herrr Schlichenmaier Bedenken trage, ob diese sich in der Praxis bewährm würde. Die Herren Stadträte Bret- schneider und Dinndorf stimmten deshalb gegen den ge. übertragen zu sollen, weil sie die Probebänke angefertigt hätten. Von emer Offerte des Herrn M. Seydel, Dresden, Lieferung von Dachziegeln betr. nimmt man Kenntnis. fiert, wie die „Meggendorfer" jetzt ausschauen, der lasse sich sofort eine Gratis-Probenummer vom Verlag München, Thcatinerstraße 47 zusenden. Der seitherige billige Preis von 3 Mark pro Quartal ist trotz der beträchtlichen Ver besserungen nicht erhöht worden, was nur durch die hohe Adonnentcvzahl des beliebten Blattes als möglich erscheint. faßten Beschluß, weil sie beide Systeme angefertigt haben Ides Familienblattes in allen Teilen sorgfältig gewahrt wollten. Der Schulvorstand glaubt die erforderlichen bleibt. Wer noch nicht Abonnent ist und sich dafür Luteres- zwölf Bänke den Herren Ranft und Schlichenmaier deshalb 2 Von dem Beschlusse der Königlichen Bezirksschul- iuspektion Meißen vom 13 dss. Mts., inhalts besten dem Schulvorstande zur Tilgung des aufzunehmenden DarlehnS zu Schulneubauzwecken nur eine Frist von 42 Jahren be willigt wird und dem vom Stadtgemeinderate hierzu aus gesprochenen Ersuchen um Verlängerung dieser Frist bei der vorgesetzreu Behörde nachzusuchen nimmt man Kenntnis. Man beschließt einstimmig eine Tilgungsfrist von mindestens 60 Jahren anzustrcben. 3. Kenntnis nimmt man 1. davon, daß die Ver sicherungsanstalt für das Königreich Sachsen mitgeteilt habe, daß sie in nächster Zeit und spätestens bis Mitte April d. I. einen größeren Teilbetrag von dem erbetenen Darlehen verfügbar habe; 2. von einem Prospekt des Vereins für das FortdUdungSschulwesen über die im Sommer 1909 zum 12. Male in Leipzig stattfiudenden Ausbildungskurse für Fortbildungsschullehrer; 3. davon, daß gegen die Annahme eines zweiten Hilfslehrers au der hiesigen Volksschule dem Königlichen Minsterium des Kultus und öffentlichen Unterrichts Bedenken nicht beigehen und 4. von einer Verfügung der Königlichen Bezirksschul inspektion Meißen, daß im Falle des massenhaften Auf tretens des Nonnensalters Ler Schulunterricht für die älteren Kinder zum Faltersuchen dergestalt freizugeben ist, daß der Unterricht nur an den ersten beiden Vormittags- stunden stallfindin soll. 4. Das G-such des Herrn Gastwirt Schumann in SachsLorf um Aufnahme seines Sohnes in hiesige Schule wird genehmigt. 5. Zurückgestellt werden Punkt 3 der Tagesordnung — Ferienangelegenheiten in dcr Fortbildungsschule — sowie ein Gesuch deS Herrn Baumeisters Hayn um Ueber- tragung der Lieferung von Packlagerstetnen für den Gezingweg. Der Schulvorstand. Bürgerwstr. Kahlenberger, Vorsitzender. Aus -er Geschäftswelt. „Allen voran!" ist die Devise, weiche sich die „Meggendorfer Blätter, München" von jeher gestellt haben Getreu diesem Grundsatz haben sich Redaktion und Verlag entschlossen, diese erstklassige Zeitschrift für Humor und Kunst abermals einer gründlichen Neugestaltung zu unter ziehen und den Inhalt noch interessanter, vielseitiger und anziehender zu gestalten, als bisher. So sollen denn fortan neben dem bekannten Inhalt auch hervorragende Kunstwerke der Malerei als prächtige vollscitige Titelbilder in sorgfältiger, farbiger Wiedergabe Aufnahme finden, während der literarische Teil durch aktuelle Themen, soweit sie in den Rahmen der Zeitschrift paffen, und der Politik fernbleiben, bereichert wird. Die uns vorliegende, erste Nummer dieser neuen Epoche beweist zur Genüge, daß die Leitung der Zeitschrift die sich gestellte Aufgabe in glänzender Weise gelöst hat. Der reiche vielseitige text liche Inhalt ist durch prächtige Bilder der Schwarzwerß- kunst abwechselnd mit hervorragenden farbigen Illustrationen der verschiedensten movcrnen Reproduktionstechniken belebt, wie wir es in keiner anderen deutschen Zeitschrift, die dem Humor gewidmet ist, wiederfinden. Ohne Uebertreibung kann man sagen, daß die „Meggendorfer Blätter" durch diese Neugestaltung nach der technischen Seite hin geradezu mustergültig find, und die uns vorliegende neueste Nummer bedeutet eine Glanzleistung aus dem Ge biete dcr deutschen Buchkunst im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei ist zu betonen, daß sich der Inhalt im Gegensatz za so vielen anderen Witzblätter unserer Tage nach wie vor in lobenswerter Weise in den Grenzen des Anstands und der guten Sitte bewegt und der Charakter Praktische Winke für de« feidmätzige« Spargeianbau. Es kann wohl heute als eine ein- waodsfreie Tatsache hingestcllt werden, daß der Spargel konsum sich von Jahr zu Jahr bedeutend hebt. Dies wird ohne Zweifel darauf zurückzuführen sein, daß man allerorts und in allen Kreisen die Spargelpflanze in ihrer gesundheitfördcrnden Wirkung auf den menschlichen Orga- nismuS schätzen gelernt hat. Die Spargelproduktton in Deutschland ist denn auch mit den Jahren viel zu gering gering geworden, um der Nachfrage auf dem Markte zu genügen. Für den praktischen Landwirt lohnt sich der Spargelanbau auf jeden Fall, und es ist ratsam, da, wo die Vorbedingungen günstig strd, Spargel im Großen anzubauen. Diese Vorbedingungen, Lie nach den modernen erprobten Erfahrungen sich mit der ehedem beliebten Spargelkultur in vielen wichtigen Punkten nicht mehr decken, weisen darauf hin, daß eine ertragsfähige Spargelzucht auch unter Bodenverhältnissen möglich ist, wo man sich früher nicht getraut hätte, Spargel an- zupflanzen. Während man z. B. früher den Boden tief bearbeitete, tief düngte und den Spargel tief pflanzte, in der Hoffnung, möglichst lange Pfeifen zu erhalten, wendet man jetzt eine wesentlich flachere Kulturmethode an. Dieses ist eine wesentliche Aenderung im Spargelaubau, die — wie in einem ausführlichen illustrierten Artikel der „Landwirtschaftlichen Umschau" (Verlag Fabersche Buch- druckerci, Magdeburg) — erwiesen wird, in der Tat die besten Erfolge gezeitigt hat. Es wird in der heutigen Zeit einer möglichst umfangreichen Bodenausnutzung dem Ackerbürger von pekuniärem Nutzen sein, wenn er hierbei den praktischen Winken erfahrener Fachmänner folgt und zwar Fachmännern, die selbst mitten im landwirtschaftlichen Leben stehen und ihre Erfolge praktisch bewiesen haben. Die „Landwirtschaftliche Umschau" zählt eine Reihe solcher Männer der Praxis zu ihren ständigen Mitarbeitern, so daß in jeder Nummer neue und als gut erwiesene An regungen gegeben werden können. Rätsel-Ecke. Btld-rrätf-l. (Lösung in nächster Nummer.) Auflösung der Skatausgabe aus voriger Nummer: Kartenverteilung: V: 2 dB; sL; 10, X, O, 9, 7; ck ZI. dck: 310, 9- 8, 7; dX, O, 9, 8, 7; c8. tt: c 68; 3^, O; 610, X, v, 9, 8, 7. Skat: bZ^, 10. Spiel: 1. V: NX, 39, 3O (V 7). 2. V: c7, c8, 3^. Al bleibt am Stich, nur die beiden letzte» Stiche auf die Jungen (8), worauf L/l höchstens 14 Augen brocken kann, fallen an V. „Ist er ein Grieche?" „Nein, Mylord; er kam aus einem fremden Lande, — weit von hier, — aber aus welchem, weiß ich nicht" Der junge Graf hätte gern noch einige Fragen in Betreff des jungen Mädchens, welches ihn aus den Händen der Räuber befreit hatte, an die Haushälterin gerichtet, aber sein Zartgefühl hielt ihn davon zurück. Stunden lang grübelte er darüber nach, wer dieses Mädchen sein mochte, und als er schlief, träumte er von ihr. Am anderen Abend hatte er das Vergnügen, sie wiederzusehen, und mit dem Abendessen kam ein zweiter Rosenstrauß. Er glaubte, daß die junge Dame thm die Blumen geschickt hätte, obwohl die Haushälterin sich den Anschein gab, die Gabe komme von ihr, und als Briggs sich zum Abendessen in die Küche begeben hatte und der Graf sich allein befand, führte er die Rosen in seltsamer Zärtlichkeit und Ehrerbietung an seine Lippen. Kaum hatte er den Strauß in die Vase gesteckt, als er auf der Veranda in geringer Entfernung Tritte hörte, und eine zarte, liebliche Stimme rief: „Vater! Lieber Vater! Komm heraus in die milde Luft! Der Mond erhebt sich über den Golf! Die Nacht ist wunderbar. -Du bist seit gestern Morgen in Deinem Zimmer eingeschlossen gewesen. Deine Krankheit ängstigt mich. Wenn Du nicht auf die Veranda herauskommen kannst, muß ich annehmen, daß Du ernstlicher krank bist, als Du mich es glauben machen willst! Des jungen Grafen Herz bebte hoffnungsvoll. Das Mädchen war also Messer Stassos Tochter. Ihre Stimme durchbebte ihn, wie ihr Anblick es getan, als er sie in der Höhle der Banditen gesehen hatte. Dann vernahm er den Klang eines schweren, gemessenen Schrittes. Air. Strange, unfähig, den Bitten seiner Tochter zu widerstehen, verließ sein Zimmer und warf sich schwer auf einen Sessel auf der Veranda. In der Stille des Abends, und da ein Flügel der Glastür von Lord Kingscourts Zimmer halb offen stand, konnte dieser jeden Ton der sanften, lieblichen Stimme hören. „Wie angegriffen Du aussiehst", sagte das Mädchen in englischer Sprache. „Ich sah die Veränderung an Dir nicht in deinem Zimmer; es war dort so finster. Du solltest nach einem Arzt schicken. letzten vierundzwanzig Stunden seine jahrelangen Leiden noch einmal durchkosten ließen. Es war sein Wunsch gewesen, ihr junges Leben sorgenfrei zu halten, und sein Leben mußte ganz getrennt von dem ihrigen bleiben; seine Vergangenheit mußte ihr ein ewig versiegeltes Buch sein. Darum zwang er sich, gesund zu erscheinen, und lächelte in ihre sorgenvollen Augen und lenkte das Ge spräch geschickt auf einen anderen Gegenstand. „Ich bin nicht im Stande gewesen, unseren Gast heute zu besuchen, Alexa", sagte er. „Hast Du von ihm gehört?" „Die Haushälterin sagt, daß er sehr krank ist und vor einem Monat nicht transportiert werden kann", erwiderte Alexa. „Aber sie glaubt sicher, ihn vollständig herzustellen." „Wer kann eine kranke Seele kurieren?" fragte Mr. Strange bitter. „Ich bedarf keines Arztes, keiner anderen Medizin, als Deine Liebe. Aber um Deinetwegen wünsche ich, ich wäre vor vielen Jahren gestorben; Deinetwegen wünsche ich, ich wäre jetzt tot." „Ich verstehe Dich nicht. Wie sonderbar bist Du",^, " „Heftiger Rheumatismus ist eine schreckliche sagte das Mädchen bekümmert. „Hast Du Kummer?"! Krankheit", sagte Mr. Strange; „aber Aminka ist eine „Keinen neuen, mein Kind. Wie sorgenvoll Du! gute Pflegerin, und sie wird ' mehr ausrichten, als der aussiehst! Du mußt meine Last nicht auf Deinem Arzt aus Athen, den er mit seinem Freunde morgen Schultern ziehen, mußt Dir meinen Kummer nicht so zu! erwartet. Laß uns hinab nach dem Golf gehen, Alexa. Herzen nehmen, Alexa. Morgen werde ich wieder der j Die Luft tut mir gut". Alte sein. Es ist nur, daß dieser junge Mann, unser! Der Graf hörte ihre Schritte sich entfernen, und Gast, mich mit einem eigentümlichen Heimweh erfüllt nvieder streckte fick unwillkürlich seine Hand nach den hat, — einer Sehnsucht nach meinem Vaterlaude, wie ich Rosen aus, die er nochmals an seine Lippen führte. sie nie wieder zu bekommen geglaubt hätte. Wir wollen! Es war eine iolche Glut auf seinen Wangen, ein nicht weiter davon sprechen, meine Tochter. Man sollte ffo eigentümlicher Glanz in seinen Augen, daß Briggs, froh sein, in diefem schönen Griechenland leben und als er wieder zu ihm kam, seinen Zustand für fieberhaft sterben zu können!" und doch seufzte er schwer. ^erklärte und ihm einen kühlenden Trank und ein Er konnte seiner Tochter nicht sagen, welche Stunden! Schlafpulver gab. der Angst, der Furcht und der Sehnsucht er verlebt! Es war am Nachmittag des nächsten Tages, als hatte seit der Anwesenheit Lord Kingscourts in seinem Mr. Bertin Kollys, begleitet von einem Athener Arzt Hause. Er konnte seiner Tochter nichts sagen von der! und geführt von dem Weingärtner, welcher Lord Kings- durchwachten Nacht und seinen stundenlangen ruhelosen, court in das Haus Mr. Stranges gebracht hätte, daselbst Wanderungen in seinem Zimmer während der Nacht; ankam. von den qualvollen Erinnerungen, welche ihn in den! (Fortsetzung folgt.)