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MMl ß, MM UN- Amsegenö Amtsblatt Mr die Lgl. Amtshauptmannschaft Meisten, Mr das Kgl Amtsgericht und den Stadtrat m sowie für das Kgl. ForSrentamt zu Tharrnd. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, BraunSdorf, BurkhardtSwalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, verzog»»a»r am oanooer^ vno»— Kaufbach, Keffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberherwSdokf, Pohrsdorf, Röhrsdori bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Aachsdorf, Zchmiedewaldr, Zora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim N-ikersdork Weistrovv. Wildke, Mit der wöchentlichen Geilage „Welt im Bild" und der monatlichen Leilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für Politik und Inserate verantwortlich: Arthur Zschunke, für den übrigen Teil: Johannes Arzig, beide in Wilsdruff. F Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis virrteljShrlich I MI. 30 Psg., durch di« Post bezogen 1 Ml. 54 Psg. Fernsprecher Nr. 8. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Jusersat« werden MoMagS, Mittwochs und Freitags bi» spätestens 12 Uhr angenommen. Insertion? Preis 15 Psg. pro viergespalten« Korpuszeil« Außerhalb des Amtsgerlchtsb-ztrks Wilsdruff 20 Psg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 «/, Aufschlag No. 4». l Sonnabend, de« 10. April 1S0S «8. Jahrg „Ehrist will unser Trost sein, des sollen wir alle froh sein". Es ist bedeutsam, daß fast sämtliche Oster geschichten im neuen Testament mit trauernden Menschen beginnen. Betrübt wandeln die Frauen zum Grabe des Heilands; weinend sucht Maria Magdalena den verlorenen Herrn; traurig ziehn die Jünger von Emmaus ihre Straße. Aber nur der Anfang dieser Evangelien ist Trauer und Tränen, der Fortgang ist schon süßes Ahnen, freudige Erwartung, zitternde Freude, und das Ende ist Freude und Wonne des Wiedersehens. So kann man denn sagen, Ostern sei noch immer ein Fest für trauernde Menschen, um ihr Leid in Trost und Freude zu verwandeln. Trauern wir über den Tod — der Tod ist verschlungen in den Sieg. Wie sollten wir nicht trauern über den Tod, den wir fast täglich namenloses Leid bringen sehen! Das ist und bleibt der eine große Schmerz, der an uns alle herantritt, das Sterben. Und man Weiß kaum, was schmerzlicher ist, selbst dahin gerafft zu werden, oder sein Liebstes dahingeben zu müssen. »Gegen diesen gewaltigen Schmerz hilft nur ein gewaltiger Trost, und das sind nicht Menschen worte, nicht Bildung, Runst und Wissenschaft, denn das alles fährt im Sturm des Todes dahin wie lose Spreu, sondern gegen den Tod tröstet nur die Auferstehung des Lebensfürsten, davon die Kirche singt: „Thrift ist erstanden von der Marter alle, des folln wir alle froh sein, Ehrist will unser Trost sein." Licht ist es nun geworden im dunkelsten Lande, und die Ostersonne ist aufgegangen über denen, die da wohnten im Todesschatten. Ein Strahl von dieser Sonne fällt nun in die letzte Stunde des Ehristen, daß er getrost den letzten Feind erwarten kann in der Gewißheit: „Jesus lebt, mit ihm auch ich, Tod, wo sind nun deine Schrecken?" Ein freundlicher Hoffnungsstrahl ist es, den nun Ostern in alle christlichen Trauerhäuser sendet, daß, ob man auch wehmütig der Toten ge denkt, dennoch der Glaube weiß, bei wem sie zu Ollern, finden sind. Und gehn auch noch immer Leid tragende hinaus auf den Gottesacker, um ein liebes Grab zu schmücken, auch durch seine Tränen hindurch sieht der Gläubige den Engel der Hoffnung am Grabe, der nach oben weist und tröstend spricht: „Entsetzet euch nicht! Der Herr ist auf erstanden! Er lebt und ihr sollt auch leben. Der Tod ist verschlungen in den Sieg!" Aber der Auferstandene will noch andere Tränen trocknen. Tragen wir Leid über die Sünde — der Sünde wird nicht mehr gedacht. Es gibt noch bitterere Tränen, noch schmerz licheres Leid, als die Trauer um einen Toten. Wenn wir die Trauer jener liebenden Frauen am Ostermorgen mit der Trauer der Jünger, mit dem Schmerz eines Petrus vergleichen, ging nicht der letztere tiefer als der jener Frauen? Zu der Trauer über den Verlust seines Meisters kam noch die bittere Reue, kam noch der Schmerz über seine Untreue und Verleugnung. Es war, wie wenn ein Sohn, der im Zorn seine Mutter verlassen, aus der Ferne heimkehrt und nun das Grab seiner Mutter findet, und der Sohn steht am Grabe und seufzt: „Ach, daß ich dich nicht gekränkt hätte! ach, Mutter, daß du mir noch ein Wort der Liebe sagen könntest! Doch vergebliches Wünschen! Das Auge der Mutter bleibt im Tode geschlossen, aber er, an dem die Jünger sich so schwer vergangen hatten, er, der verleugnete und verlassene Meister, ward wieder lebendig und trat mitten unter die schmerz bewegten Jünger, um sie seiner ewigen Liebe zu versichern und sie zu grüßen: „Friede sei mit euch! Ich gedenke eurer Schuld nicht mehr!" Za, Ostern, das Fest der Auferstehung Ehristi enthält für die gläubige Gemeinde nicht nur die Gewißheit ihrer Auferstehung, sondern auch die Gewißheit ihrer vollbrachten Erlösung, ihrer Versöhnung mit Gott, ihrer Vergebung. Man denke sich einmal, der Gekreuzigte wäre im Grabe geblieben, woraus sollte man erkennen, woraus hätten es die Jünger erkennen sollen, daß der Tod Ehristi am Aarfreitag geschehen sei zur Erlösung und Vergebung der Sünden? Rein Mensch wäre auf den Gedanken gekommen, daß in dem Tode eines unter die Uebel täter Gerechneten das Heil der Welt beschlossen sei. Aber nun geschah das Gewaltige und Ehristus ward auferweckt durch die Herrlichkeit des Vaters, der Allmächtige bekannte sich zu dem Werk seines Sohnes, und der Gekreuzigte kehrte von den Toten wieder, um selbst seine Jünger und alle, die an ihn glaubten, zu absolvieren und ihr Gewissen zu trösten mit seinem „Friede sei mit euch!" Erst durch die Auferstehung des Herrn empfängt sein Tod das rechte Licht, und wir erkennen in dem Gekreuzigten den Heiland der Welt, der Frieden gemacht zwischen Gott und den Menschen. Wo aber so die schwersten Steine, die Steine des Todes und der Sünde abgewälzt sind, muß nicht da alles, was ein Ehristenherz ängstigt, verschwinden vor der Kraft seiner Auferstehung? Haben wir noch Angst in der Welt — seien wir getrost, Ehristus hat die Welt überwunden. Reine Sorge mehr, wenn die Mächte des Unglaubens, der Lüge und Ungerechtigkeit sich breit machen in der Welt; auch über den Heiligen schienen die Pforten der Hölle zu triumphieren, und doch — schon am dritten Tage hieß es: Galiläer, du hast gesiegt, und mit der Wahrheit und Recht! Und vergeblich hat sich noch immer alles erwiesen, was man unternommen hat, Glauben und Evangelium zu unterdrücken. Der Mensch denkt und Gott lenkt, Gott sitzt im Regiments und. führet alles wohl. Oder was wäre es sonst, was uns zu schaffen machte und das Herz bekümmert? Lebt er nicht heute noch, der alte Gott, der die Sorgensteine abwälzt, ehe mans denkt, der Leid in Freude ver kehren kann, gleich wie er aus der Nacht den Tag kommen läßt? Getrost nur, du sorgendes Menschenherz, lebt er nicht heute noch, der auf erstandene Heiland, der am liebsten seinen trauernden Freunden nachgeht und sie teilnehmend fragt: „Warum seid ihr so traurig?", um es auch sie erfahren zu lassen: „Ehrist will unser Trost sein, des folln wir alle froh sein." Körsache. » Auf Grund von 8 14 Absatz 1 des Gesetzes, betreffend die Unterhaltung und Körung der Zuchtbullen, vom 30. April 1906 wird hiermit bekannt gemacht, daß die s Hauptkörung für das Jahr 1909 am 10. Mai beginnen wird. Die Herren Bürgermeister von Wilsdruff und Siebenlehu, sowie sämtliche Herren Gemeindevorstände und Gutsvorsteher werden hierauf mit dem Bemerken hin« gewiesen, daß die Köranmeldungen von sür freiwillige Vereinigungen und Genossen schaften nach § 1 folgende ves genannten Gesetzes zur Verfügung gestellten Zuchtbullen, soweit dies noch nicht geschehen sein sollte, nunmehr spätestens bis zum 50. April Vieser Jahres bei der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft zu be- , wirken fino. Weiter wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Körung von lediglich für die eigenen Bestände zu verwendenden Privatbullen, falls sie gelegentlich der Anwesenheit der Körkommtsston im Ort vorgenommen wird, nach 8 18 Absatz 1 der Ausführungs- Verordnung vom 30. November 1906 zu dem genannten Gesetze gegen ein Entgelt von 5 Mark für jede Körung erfolgen kann. Die obengenannten Herren werden daher hiermit weiterhin angewiesen, eine ent- sprechende Umfrage bei den Bullenbefitzern ihrer Gemeinde zu halte», und hierher bis zum 50. April anzuzetgen, ob und wieviel derartige Privalkörungen beantragt werden. » Die seit 1. Juli 1908 bis zum Beginne der Hauptkörung im Mai 1909 vor- gekörten Zuchtbullen gelten als angemeldet, bezüglich ihrer haben die obengenannten Ortsbehörden nur einen eventuell durch Verkauf oder Schlachtung erfolgten Abgang bis zum 50. April an die Königliche Amtshauptmanuschaft anzuzeigen, für die etwa nach dem 30. April bis zum Körgeschäft in Abgang kommenden Zuchtbullen ist sofort nach dem Bekanntwerden des Abgangs hierher Anzeige zu erstatten. Von den einzelnen Körterminen werden die obengenannten Ortsbehörden durch den Vorsitzenden der Beztrkskörkommisston, Herrn Bezirkstierarzt Haubold, in Kenntnis gesetzt werden. Die Ortsbehörden ihrerseits haben sodann umgehend den Vorsitzenden der Ausschüsse der Züchtervereinigungen sowie den Bullenhaltern von den Körterminen Kenntnis zu geben. Meißen, am 7. April 1909. Nr. 317 e V. Die Königliche Amtshauptmanuschaft. Die Bruftseuche unter oen Pserven des Gutsbesitzers Hetzel in Lampersdorf ist erlaschen. Meißen, den 8. April 1909. Nr. 416c/v. Die Königliche Amtshauptmanuschaft. Die bisherige Gendarmerie-Stallon VurkharStswalve ist nach Taubenheim verlegt worden. Meißen, am 7. April 1909. Nr. 51/1. Die Königliche Amtshauptmanuschaft. i Auf Blatt 2 des hiesigen GenofsenfchastSregtsters, betreffend den Darlehns-, Spar- und landwirtschaftlichen Konsumverein zu Grumbach bei Wilsdruff, eingetragene I Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, ist heute eingetragen worden, daß der