Volltext Seite (XML)
c) die, ohne sich I« öffentlichem oder privatem Dienst« Verhältnis zu befi den, aus einer wiffenschailichen oder höheren künstlerischen Tätigkeit (als R-chlsanwälte, Aerzte, Hochsrullehrer, Ingenieure, Künstler, Schrfflst-ller oder in äbnliier Lebensstellung) mehr als 1900 Mk. Ein» kommen beziehen. ä) die Grundbesitz im Sinne Litera ä haben, auf dem über l50 Steuereinheiten haften, vorausgesetzt, daß das Gesamlemkomme» des Wählers 1600 Mk übersteigt, e) die Grundbesitz im Sinne ä haben, von dem mehr als 4 H-klar der Land« oder Forstwirtschaft oder dem Obstbau oder mehr als 1 Hektar der Gärtnerei oder dem Weinbau dienen. Vier Stimmen haben die Wahlberechtigten, 2) die ein Einkommen von mehr als 2800 Mk. haben, b) die im Sinne bc ein dienstliches oder gewerb- liches Einkommen oder im Sinne s c ein Einkommen von über 2500 Mk. beziehen, c) die Grundbesitz im Sinne ä haben, auf dem über 200 Sieueretnherten haften, vorausgesetzt, daß das Gesamteinkommen des Wählers 2200 Mk. übersteigt, ä) die Grundbesitz im Sinne ä haben, von dem mehr als 8 Hektar der Land, oder Forstwirtschaft oder dem Obstbau, oder mehr als 2 Hektar der Gärtnerei oder dem Weinbau dienen, Wer bet Abschluß der Wählerliste das 50. Lebensjahr vollendet hat, führt eine Zusatzstimme (Altersstimme). Mehr als 4 Stimmen stehen keinem Wähler zu. Nach der Wahlkreis-Einteilung wählt die Stadt Dresden 7 Abgeordnete, Leipzig mit Döl'tz mit Meuss, rf, sowie Rittergut Dölitz mit Vor- Werk Meusdorf, Dösen, Großzschocher Windorf, Leutzsch mit Burgaue und mit den GulSbezirken Barneck und Leutzsch, Mockau mit Rittergut, Möckern mit Gutsbezirk, Kaiern« Möckern, Paunsdorf mit Rittergut, Schönefeld mit Rittergut, Stötteritz mit Rittergütern, Stünz wählen 7 Abgeordnete, Chemnitz mit Borna, Ebersdorf, Furth, G ösa, Helbersdoif, Neustadt mit Kanzleilehngut, Höcke- richt, Nieder» und Odcrhermersdort, Rottlust, Schönau mit Rittergut wählen 4 Abgeordnete, Zwickau 1 Abgeord neten. Außerdem sind 24 städtilche und 48 ländliche Wahlkreise vorhanden. — Die neue Wahlrechtsvorlage kommt am heutigen Mittwoch im Pttnum der Eitlen Sländekammer zur Beratung und Verabschiedung, während die Zweite Kammer sich am Freitag den 22. Januar mit der Vor lage beschäftigen wird. — Mindereinnahmen der sächsischen Staats Hahne«. Dle rückgängige Konjunktur kommt auch in den Belriebseinoadmen der sächsischen StaatSeisenbahnen scharf zum Ausdruck. Nach den vorläufige« Feststellungen betrugen die Gewmtetnnahmen vom 1. Januar bi« 31. Dezember 1908 148626577 Mk. oder 2183162 Mk. Weniger als im gleichen Zeitiaume des Vorjahre« Hierzu trugen der Persoaenverkchr 51345582 Mark (1021050 Mark mehr) und der Güterverkehr 97310995 Mark (3204212 Mark weniger) bei. Im Monat Dezember 1908 stellten sich die Veckehrseinnahme« aus 11758 700 Mark over 186800 Mark weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres, wovon 3775900 Mark (8100 Mark mehr) au» den Personenverkehr und 7982800 Mark (194700 Mark weniger) auf den Güter» Verkehr entfallen. — Ende des Jahres 1908 betrug die Betriebslä«ge der Sächsische« Staatseise«bah«en eimLlietzttch der arpach elcn und austLiirtzlich der velpachteten Strecken 326381 km, also 14,98 km mehr als am Schluffe des Vorjahrs. Vollspurtg sind hiervon 2820.64 Km, schmal» I spurtg 44317 km. Dem Personen» und Güterverkehr dienen 3175,28 Km, nur dem Güterverkehr 88 53 Km ' Hierin ist die Länge der in Staatsverwaltung stehenden Privatbah» für den öffentlichen Verkehr Mittweida- Drei- werden von 5,93 Km nicht mit enthalten. — D e Anm ldanuen zur Teilnahme an d-r Feier des 200jährige« Bestehens des 4. J«fa«terie- Stegtment» Rr. 103 tu Bautzen, die in Gegenwart Sr. Majestät des Königs am 19. 20. und 21. Juni d I in Bautzen abgevalten werden soll, sind schon jetzt erwünscht und hat die Festleilung den Vorstehern der König!. Sächf Militärvereine die bezüglichen Meldelistev bereits mit entsprechender Anweisung übermittelt. Diejenige» eh-maligen Angr hörigen des Regiment«, welche Nch an diesem hervorragenden Feste zu beteiligen gedenken, können schon jetzt bei den Vorstehern der Militärvereine ihre Anmeldung besorgen und hoben damit zugleich 175 Mk Festb itrag zu erl-gen; ohne besten die Anmeldung zwecklos ist. Anmeldungen zum F ste find auch von solch n anzunehmen, die bei diesem Regiment gedient, aber einem Mili'ä'verein nicht anoebö en. — SLX Das christliche Haus ««d die Forderunge« der Zwickauer Lehrerversamm- 1«Ug. Unter all den Driwnun, welche zu den B-schmsten de, Zwickauer Lehrerversammlung vom 28. und 29- Sep- GGGGGGGGGG Das ständige Inserieren ist das Fundament eines gutgehenden Geschäfts. tember v. I. Stellung genommen haben, ist bisher noch am wenigsten dir Stimme des christl.chen Hauses ver nommen worden. Und doch ist dieses in erster Linie hierbei beteiligt. Es find seine Kinder, denen di» beab sichtigte Umgestaltung des Religionsunterrichtes je nachdem nützen oder schaden wird! Darum ist es nötig, daß neben den kirchlichen Organen, wie Diözesanversammlungen und Kirchenvorftänden, neben den Vertretungen der Geistlichkeit und der Lehrerschaft auch das christliche Haus, Väter und Mütter sich zu einer möglichst einmütigen Kundgebung in dieser wichtigen Frage vereinigen. Alle Väter und Mütter, welche sich zu dem alten Evangelium von Christo Jesu, dem Sohne Gottes, dem gekreuztgien und auferstandenen Heiland bekenne«, und wünschen, daß ihren Kindern ein Religionsunterricht zuteil werde, der gleich fern von totem Dogmatismus wie von kraftloser Verschwommenheit sich hallend, ihnen eine feste Grundlage für ihr religiöses Leben zu geben imstande ist, werden es darum al« ihre Aufgabe erkennen müssen, nicht nur über die gegenwärtigen Bestrebungen der L-Hrerschaft zur Umgestaltung des sieligionsunterichte« möglichst genau sich zu unterrichten, ondern auch i» öff.ntltchen Versammlungen zu diesen Bestrebungen Stellung zu nehmen. Eine solche Versamm» ung soll, so Gott will, am Sonnabend, den 23. Januar 1909, abend« 8 Udr im großen Saale deS Vereinshauses zu Dresden stattfinden. Herr Oberfinanzrat Dr. jur. Mettig wird dabei über vas Thema referieren: Das christliche Haus und die Forderungen der Zw ckauer Zehrer Versammlung. Nach dem Vortrag Diskussion. Der Zweck dieser Versammlung ist nicht, ein Signal zum Kamps zu gebe« oder den Lehrern ein Mißtrauensvotum auszustellen. Vielmehr gilt es ein gerechtes Urteil über die Bestrebungen der Lehrer unserer Kinder, aber auch eine klare Stellung zu dem, was davon angenommen oder um des Gewissens und der Kinder willen abgelehnt werden muß. Es gilt nach Möglichkeit eine Verständigung zu suchen, damit unsern Kinder« ein verwirrender Zvi«, ivalt zwischen Haus und Schule erspart werde Zu dieser Versammlung, an welcher Männer und Frauen aller Stände au« dem ganzen Lande teilnehmen können, wird von einer Anzahl angesehener Männer des Landes ein- geladen. — DaS Direktorium des LaudeSobstbouvereins gibt bekannt, daß in diesem Jahre die K«rse für A«s- bttd««g v«« Naumwärter« in folgenden oret Ab« iwntlieu st-.tlftt.d-»: An Obst- und Gartenbauschule zu Bautzen vom 1. März bis mit 8 April, vom 28. Juni sst« mit 3 Juli und vom 27. September bi« mit 16- Oktober; bei der greiherrlich von Fitesenscheu Garte«- direktion in Rötha vom 15. März b>S mit 7 April und vom 15. Apnl vis mit 1 Mat, vom 12. bi- 17. Juli und vom 4. bis mit 23. Oktober. Außerdem wird für die Baumwärter des Kursus 1908 der Wiederholungs- kursuS abgehalten in Bautzen vom 11. bis mit 16. Oktober und in Rölha vom 20. diS mit 25. September — Beide Lehranstalten gewähren für je einen Kursteilnehmer, welcher von einem d<m Landesobstbauverein angeschlossenen Bezirksodstbauvereine zur Anmeldung gelaugt, unter der Voraussetzung Befreiung vom Schulgelde, daß die be tt essenden Vereine auch eventu-ll die weiteren zu demselben Jahre auszubildenden Baumwärter an derselben Anstalt ausbilde» lasset«. Für diese letzteren ist, und zwar für jede« Teilnehmer, ein Lehrhonorar von 30 Mark zu entrichten. Aufgabe der Bezirksobstbauvereine ist cs, daß sie suchen, geeignete junge Männer zur Ausbildung zu gewinnen. Den Teilnehmern am Kursus kann auf Ersuchen der Bezuksodstbauvereine eine wesentliche Beihilfe zu den Unterhaltungskosten, in der Regel in der Höhe von 75 Mark gewährt werden. Die betreffenden Gesuche sind baldigst, späteste»« aber bi« zum 20. Februar bei dem Vorstände des Landesobstbauvereines tu Großenhain etnzureicheu. — Um den Schnupfe« lo- z« werde«, gibt e- kein besseres Mittel ats rin gelmoes, schweißtreibendes Getränk (leichter Tee mit Zitronensaft) und eine sanfte Schwitzkur im Bett. Man muß de« unreine« Stoff des Schnupfrngiftk« aus dem Körper hinausjag-n, also den Schnupfen befördern, nicht aber diesen „vertreiben" wollen, denn dadurch wirst sich das Gift am irgend eine andere Stelle, wohl gar out Augen und Ohre«, was sehr ge- fährliche Katarrh-Zustände v-ranlaßt. — Bewegung in trockener, staubfreler, frischer Luft ist auch nützlich, nur sorge man für warme Füße. — Gestern abend hielt der Gewerbeverei« z« Wilsdruff leine Monalsversammtung im Wrelustokate av. Kurz nach */,9 Uhr eröffnete der Vorsitzende Herr Seidel dieselbe mit einer längeren Begrüßungsansprache. Vor alle» Dingen dankte er für den zahlreichen Besuch, denn nicht nur die Mitglieder, sondern auch Güste waren in groß-r Zahl erschienen. Weiter gedachte er dcs 18. Januar, des GeburislageS des Deuttchen Reiches und esdigle mit einem Hoch auf die deutsche Einigkeit, in welches begeistert ein gestimmt wurde. Nach Verlesung der bei>en letzten Protokolle erhielt Herr Rechtsanwalt Dr. Kronfeld da« Wort zu seinem Vortrage. I« zirka eiostündiger Rcde führte er die Vorteile des Handelsscheck- Verkehrs in letchtverstävdlicher Weise den Zuhörern vor Augen. Für eine der nächsten Versammlungen hat Herr Dr Kronfeld einen Vortrag über den Postscheck zugesagt. (lieber diese Neuerung im Scheckverkehr werben wir zu ge gebener Zett ausführlich berichten. DR) Der Vorsitzende dankte dem Vortragenden für seine klaren Ausführungen. Von der Absendung eine« Deligterten zum Mittelstandstag nimmt man in Anbetracht der kurzen Zeit Avftanv. Mau gedenkt daS Stiftungsfest voraussichtlich am 2. März ab »halten E ne defiuitive Festlegung findet in der nächsten Versammlung statt. Im w ileren Verlauf nahm man Stellung gegen das Verlangen des Bahnfiskus, den Strom für 30 Pfg. pro Kilowattstunde zu liefern. Man beschließt, in den nächsten Tagen eine Versammlung ab- Filsener Urquell. Jüngst haben wir mit Entrüstung gelesen, Wie ruppig die Tschechen zu Prag gewesen, Wie ste Studenten der deutschen Nattoa Verfolgt mit Geifer und Spott und Hohn! Biermichel noch heute zum Stammtisch läuft, Und tschechischen Ui quell in Massen säuft. Ein Wutschrei ging durch die deutschen Lande, Und Rache schwur man der räudigen Bande, Dem knotigen Pöbel Konglomerat, DaS unsere Söhne mit Füßen trat. Biermichel schluckt weiter sein Tschechenbräu, Philistern ist so was ganz einerlei! Sie haben unsere Fahnen zerrissen, Uris Läden und Feister eingeschmiffen, Mit Stöcken und Knüppeln in blinder Wut Vergosfin unserer Kmver Blut. Biermichel als Vater empörte das sehr, Wenn der Urquell nur nicht so süffig wär! Die edlen Pragischen Polizisten Sie haben als wohlerzogene Christen Wo sich eine deutsche Mütze ließ schau'n Mit dem Pöbel zusammen den Träger verhau'». Biermichel fand ganz abscheulich das, AlS er abends wieder beim Urquell saß. D-r Tscheche bereute nicht was er verbrochen, Vorm Standrecht nur ist er zu Kreuze gekrochen, Er, der uns kürzlich noch angefp-ckt Hat vor der Flinte sich feig geduckt. Biermtchel hat d'rüber sich sehr gefreut Und doppelt schmeckt ihm der Urquell heut. Dem Wenzel steigen die borstigen Haare, Jetzt boykottiert er die deutsche Ware, Dafür verjagt man aus deutschem Lande Von fremdem Brotkorb die Schwefelbande. Biermichel immer noch U quell trinkt, Bis er beduselt vom Stuhle sinkt. O deutscher Michel! Lern von den Tschechen, Wie sich die Völker im Streite rächen! Nimm nicht, wie geschwätzige Kaffeebasen, Das lüsterne Maul voll hohler Phrasen Und liebe dein Vaterland früh und spat Nicht mit dem Munde — nein — mit der Tat! Geh in dich alter Schlemmer und Sünder! L-par deine G-oschen für Weib und für Kinder! Und trinke, so du ein Deutfcher bist. Nur deutsches Bier, wenn es auch billiger ist. Schnür fester den Riemen um deinen Bauch, In harten Zeiten war's stets so Brauch. Sonst könnten ste dir die Meinung geigen, Und bald mit den Fingern auf dich zeigen: Sei'st auch so einer, der Hurra brüllt Erst wenu ihm der Magen mit Sprit gefüllt Und mußt du ihn füllen, so füll ihn dir Nicht immer mit tschechischem Bittcrbier. Willst du erst warten, bis dir der Tscheche Von selber versalzt die lecker« Zeche? Schon hört man, vaß ste den d-utschen Hunden" Die Pilsener Fässer wollen verspunde». Und wen« das, ehe du aufwacvft, passiert, Dann hast du dich bis auf die Knochen blamiert. Drum zähme des Magens kindische Triebe, Dem deutschen Vaterlands zu Liebe, Für das du so oft daß Maul aufrerßestl — Erst wenn du durch Entsagung bewelfest, Daß diese Gründe dir leuchten ein. Magst wreoer du Spiegel der Volksseele sein! Doch kannst du cs nicht, — dann laß dich begrabe»! Das Vaterland kann solch lüsterne Knaben, D«e stets in unheilschwangeren Tagen DeS Magens halber den Dienst versage», Die ihm verweigern die einfachste» Ehre«, Mjt leichtem Herzen fortan e»lbehcen. Tausch mit dem Wenzel die Akkolade, Um solch-» Verlust ists nimmer schade. Uud solllest du dabet Läuse kriegen, UnS machte daS Faktum nur Vergnügen. — Luum kuiqusl — ein altes Wort, Drum schnüre dein Büudel und mache dich fort- N-ch Prag oder Pilsen und sauf den Tschechen, Und woll'n sie dort deine Knochen zerbrechen, So lauf zu ihren Freunde«, den Serben. Biermichel mag ruhig auswärts sterben! Der Urquell wahrer Vaterlandsliebe Hat nichts gem-in mit dcm Schlemmertriebel . W. Klinghammer.