Volltext Seite (XML)
Prinzen in der Hofloge, von wo er ihr die kostbarsten Blumensträuße auf die Bühue warf. Sein Erzieher, der französische Major Levasseur, hielt eS für seine Pflicht, ihn zur Einsicht zu bringen, und der Prinz versprach dem ernste» Lehrer hoch und heilig, daß er nicht mehr ins Theater gehen wolle. Natürlich war er schon am nächsten Abend wieder da. Um ihm für diese Treue zu danken, warf ihm die „Slatkatsura", als sie nach einer gut ge spielten Szene vom Publikum herauSgeklaischt wurde, zwei feurige Küsse zu. So erfuhr ganz Belgrad, daß der Prinz und die Schauspielerin sich liebte.«. König Peter runzelir die Stirn, gab seinem Söhnchen Stubenarrest und befahl der Polizei, die DehanSka Georgewilsch über die Grenze zu bringen. Man packte sie am nächsten Morgen in einen Zug, der nach Wien ging und schob sie ab, nachdem man ihr zur Linderung ihres Liebeslrids einiges Geld zugesteckt hatte. Etnige Tage später aber war der Prinz Georg aus dem väterlichen Schlosse entflohen. Ein kleines Hotel in einer Vorstadt Wiens diente der jungen Naiven und dem naiven Jüngling als Liebesnest. Da erschien auf dem Plane Herr Jascha Nenadowitsch, Vetter und Geheim- sekretär des Königs Peter. Und das Turteltaubensplet »ahm ein Ende. Herr Jascha Nenadowitsch überredete Fräulein DehanSka Georgewilsch mit sanfter Gewalt, ein Schriftstück zu unterzeichnen, in welchem sic sich verpflichtete, nie wieder die Wege ihre» jugendlichen Liebhabers zu kreuze»; den Kronprinzen aber brachteer, unter Zusicherung eines GencralpardonS, nach Belgrad zurück. Aber cs ge schah — und bas ist die zweite Begebenheit — daß der Prinz sich wieder in eine Schauspielerin verliebte. Dies mal ging die Sache jedoch anders. Die Theaterdame hatte nämlich keine Ahnung davon, daß ihre Schönheit dem Erben der Krone den Kopf verdreht halte. Um es ihr zu Gemüt zu bringen, machte Prinz Georg ihr stunden lang Fensteipromenaden, und zwar — eine interessante Neuerung! — zu Wagen. Dem skandalsüchtigen Publikum von Belgrad gefiel das natürlich außerordentlich. König Peter aber wurde wieder sehr böse. Man erzählt, daß er sich, aller königlichen Würde bar, mit einem handfesten Rohr stock bewaffnet habe, um dem Prinzen dort, wo der Rücken aufhört, eine derbe Züchtigung zu teil werden zu lassen. Seitdem wickeln sich bie Liebesabenteuer des Kron prinzen »icht mehr in voller Oeffentlichkeit ab . . . Der Sultan verkleinert feine Leibwache. Wir der Frankfurter Zeitung aus Konsiaptinopel ge meldet wird, hat der Suiten seine Einwilligung dazu gegeben, daß die Garnison im Mdis-Kiosk und dessen näherer Umgebung um 3000 Mann veimindeit wird. Die Präsidentenwahl in Amerika. Taft wurde mit großer Mehrheit zum Präsi denten der Vereinigten Staate» gewählt. Die Würfel sind gefallen! Das Weiße Hous in Washington hat einen neuen Herrn. Die ungeheure Aufregung des Wahlkampfe» ebbt langsam wieder ab, d. h. die guten Bürger der Vereinigten Staaten von Nordamerika fangen allmählich an, wieder normal zu werde». Der Wald-, Feld- und Witseneuropäer kann sich keinen Begriff von dem Tumult machen, mit dem im Lande der Freiheit die Wahlhandlungen vorgenommen werben. Wie die Leiden schaften auSarten, beweist die Ermordung deS Mr. Kelly, des Führers von Tammony Hall, i» einem Newyorker Restaurant, eine Tat, die ausschließlich auf politische Motive zurückzuführeu ist. Der Wahlparoxysmus packt die Aankees bei Sonnenuntergang, wenn im Schuft-r und Barbierladen, die der Staat zu fabelhaften Preisen als Wahllokale gemietet hat, die Zählung der Stimmen beginnt. Die Bulletins von der „Wahlstatt" interessieren weit mehr als der Kampf selbst. Wen» auf den Transparenten der großen Zeitungen die ersten Depeschen mit den Teil- resultaten erscheinen, gerät das Volk in fieberhafte Auf- regung. Riesige Fahnen, die oft so groß sind wie ein Salonteppich, verdunkel» die Straßen; viele sind mit den Bildern der Kandidaten geschmückt, noch mehr aber sind Vom Rege» verwaschen und vom Wind zerrissen und zer- schliffen. Hier und da prangen in den Schaufenster» der geschloffenen Läde» banale Karrikaturen, auf welchen die knochige Gestalt des guten Ovkels Sam den einen oder den andern der Prästdentschaftsanwärter stark unter die Hechel nimmt. I« einer Bude bietet ei« „bovllmsksr" den demokratischen Kandidaten zu eins gegen fünf an: eS will ihn aber niemand nehmen. Auf den großes Plätze» stehen galgenartige Gerüste, von u eichen am Abend die „gelben" Zeitungen die Wahlresultate auf Gerechte und Ungerechte herableuchten lasten werden. „Als ich," so erzählt ein Journalist, der den Wahlrummel mitmachte, „gegen 6 Uhr abends im Hauptquartier d er Republikaner fragte, wie die Dinge stünde», antwortete man mir: „Ikat's all rigkt!" Und als ich eine Viertel stunde später an den Generalstab der Demokraten dieselbe Frage richtete, bekam ich wieder zur Antwort: „Ikat's all riZbt!" Es ist also in der besten aller Welte» olles aufs beste bestellt, und beide Parteien scheinen gesiegt zu haben. Aber dann kommt der Abend und mit ihm ei» Menschen- ström, nein, ein Menschevmecr, daß sich gewaltig, gigantisch, grauenvoll über die Riesenstadt ergießt. Newyork saeinl seine vier Millionen Einwohner, von welchen während des ganzen Tages auch nicht die Spur zu sehen war, ganz plötzlich und alle auf einmal auSgespieen zu haben. Mit Blechtrompeten und mit Waldteufeln bewaffnet, wälzen sie sich wie eine ungeheure Woge dahin. Ein einziger „policew-m" genügt aber, um diese große Flut aufzuhalte»: wenn er seinen mit einer wundersamen Keule bewehrte« Arm er- hebt, glätten sich bie brandende» Wogen und das Volk steht still wie eine Mauer. Mit Mcnschenfracht beladen, fahren die Trams frei umher, ohne auch nur einem Hündchen wehe zu tun. Gruppen von jungen Leuten marschieren in gleichem Stritt und Tritt mitten durch die Menge und lassen die rhythmisch abgemessenen Worte: „s tolä ^ou so, I tolä )«ou 801" (Ja, ich hab' es gleich gesagt!) ertönen. Die Frauen, dir frischen blühenden Mädchen von Newyork machen mit den infernalischen Trompeten den größten Lärm. Und dabei lachen ste mit einer geradezu kindlichen Lust. Mit klownartigem Uedermut öffnen sie Sonnenschirme, die mit dem Sternen- basser bemalt sind; von allen Hüten winken Zettel mit der Inschrift „s tolä ^ou go"; von den Wolkenkratzern, die bis zum 25 Stockwerk hinauf illuminiert sind, senken sich ganze Wolken von farbigen Papierchen auf die Erve; die Zeitungspaläste sind mit elektrischen Guirlonden in allen Farben geschmückt; in den Seitenstraße» aber brennen auf großen Scheiterhaufen alte Möbel, Balken, alte Stiefel, Kisten und diverse andere Sachen. In den Kneipen feiner Republikaner und Demokraten Ver söhnungsfeste, indem ste sich gegenseitig umarmen und sich in schönem Wetteifer betrinken; ste lachen wie die Kinder, rufen sich einmal über das andere zu: „s tolä ^ou 8o!" und toasten auf die „grsLte8t republic in tks worlä". Vergeßen ist plötzlich aller Haoer, aller Haß, und draußen auf de» Transparenten erscheint in Flammenschrift das Glückwunschtelegramm des Besiegten an den Sieger . . ." Ans Kta-t und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik «ehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 6. November. — Ei« peinlicher Vorfall im sächsischen Landtage. Äm Mittwoch waren einige sächsische Zeitungen i« der Lage, ein Rundschreiben der Leitung »es Bundes der Landwirte im Königreich Sachsen, das als „streng vertraulich" bezeichnet worden war, ver öffentlichen zu können, in dem Stimmung sür die neue Evemual-Vorlage der Regierung gemacht wurde mit dem Bemerken, daß der Entwurf für den Mittelstand und die Lasdwirtschaft sehr günstige Chancen bringe. Die Ver trauensmänner des Bundes sollten so hieß cs in dem Rundschreiben weiter, recht viel Unterschriften für de» Entwurf sammeln, und diese sowohl au das Präsidium der Zweiten Kammer, wie an den Minister Graf Hoben- thal in Form von Petitionen gelangen lassen. Nach Lage der Sache konnte man den Erlaß eines derartigen Rundschreibens recht gut für möglich halten, da in der Tat der Bund der Landwirte viel Erfreuliches in der Eventual-Vorlage der Regierung entdeckt hat. In Wirklichkeit ist dieser Erlaß aber kein solcher; vielmehr handelt es sich lediglich um den Entwurf zu einem Erlasse, der aus verschiedenen Gründe» unterblieb und auch «ich in die Hände der Vertrauensmänner gelaugte. Das geht schon daraus hervor, daß die wörtliche Veröffentlichung wohl die Unterschrift des Geschäftsführers des Bunde der Landwirte, des Abg. Schmidt trägt, aber nich diejenige des Landesdelegierten, des Landtagsabgeordseten Geh. Oekonomterat Andrä. Wie dieser Entwurf eine ursprünglichen beabsichtigeten, aber tatsächlich uic ergangenen Erlasses vun aber in die Oeffentlichkeit ge langt ist, das ist eine absolut peinliche Sache, die gegen- wärlig noch des näheren eiörte.t wird. Abg. Schmidt hat «ach Kenntnisnahme der Veröffentlichung keines Ent wurfes dem Direktorium der Kammer angezeigt, daß ihm dieser Entwurf aus seiner, in dem von ihm benutzten Arbeitszimmer des Landtags, das auch anderen Abge ordneten zur Verfügung steht, aufbewahrten Mappe ent- wendet worden ist. ES wird nun angenommen, daß der unrechtmäßige Besitzer des Schuf-stückes dieses verbiet- sättigen ließ und die Abzüge den Zeltungen auslteferte. Wie gesagt, ist die Angelegenheit höchst peinlicher Art. ES bleibt abzuwarten, welche Schritte das Direktorium einzuschlagen gedenkt, und ob der betreffende Täter sich selbst als solchen bezeichnen oder ob man gar die Staats- anwaltschatt mit der näheren Untersuchung beauftrage« wird. Auch läßt sich annehmen, daß in der Kammer eine Auskläruna erfolgt. — Zahl und Schulbildung der Rekruten aus unserem Staare. Bet brr letzte» Aushebung sind im ganzen deutschen Reiche 260782 Rekruten (ab- gesehe» von den Elnjährig Freiwillige», aber ausschließlich der sonstigen Freiwilligen) in das deutsche Heer (Armee und Marine) eingestellt worden. Vor einem Vierteljahr- hundert betrug die Zahi der neu eingestellten Mannschaften nur reichlich l50000. Den Hauptantetl an dieser Ziffer stellte (damals mit 93000 Mann) natürlich entsprechend seiner Bevölkerungszahl Preußen mit 162574 Rekruten; ihm folgt Bayern mit 29 649 gegen 18000 vor 25 Jahren. Den geringsten Beitrag an Mannschaften für das deutsche Heer stellt Schaumburg-Lippe mit 225 Rekruten gegen 111 vor einem Viertljahrhundert, wo die freie Stadt Lübeck mit 107 Rekruten noch weniger zur Wehrkraft des Reiches beitrug. Au« unserm Staate wurden bei der letzten Aushebung 16911 neue Mannschaften ins Heer eingestellt; unter ihnen waren 135 Unteroffiziersschüler; vor 25 Jahren betrug die Zahl der aus unserm Staate neu eingestellten Rekruten: 8661. Nach einer Bestimmung der Hceresordnung findet einige Zert nach der Einstellung der Mannschaften eine Prüfung nn Lesen und Schreiben statt, dabei werden als „ohne Schulbildung" diejenigen Leute bezeichnet, die in keiner Sprache ihren Familien- namen richtig schreiben können. Ihrer gab es bei der letzten Prüfung im ganzen Heere nur 60 gegen 2406 vor einem Vierteljahrhuudert. Man sieht, die Schulbildung macht große Fortschritte Aus unserm Staate war von den 60 Analphabeten des letzten Jahres keiner gebürtig. - Erdbeben in Wilsdruff. Der Ausläufer einer Erderschütteruvg Hot sich heute früh gegen 5 Uhr 40 Min. in Wilsdruff bemerkbar gemacht. Personen, die wach im Bett lagen, fühlten deutlich einen wellenförmigen Stoß. Ein Leser berichtet uns, er habe die Erd erschütterung deutlich im Bett verspürt; gleichzeitig sei es ihm gewesen, als ob sich in der Este ein Geräusch be- merkbar gemacht hätte. Erst nachträglich und nachdem seine Beobachtungen bon anderer Seite bestätigt worden seien, habe er die Ucberzeugung gewonnen, daß der ganze Vorgang in den fernsten Ausläufen eines Erdbebens be stand. Ein hier wohnhafter Vogtländer, der als solcher von Jugend auf an Erdbeben gewöhnt ist, bestätigt die Angaben mit dem Bemerken, daß die Erderscheinung mindestens zwei Sekunden gedauert habe. Eine Leserin berichtet vo» einem schwachen langgezogenen Rollen; e« sei eine E schütterung durch dir Lust gegangen, als ob i gendwo heftig eine Tür zugeschlagen worven wäre. In der Umgebung und in Dresden ist die Erscheinung, soweit wir bisher fcststellen konnten, ncht beobachtet worden. Dagegen soll sich am Dienstag abend gegen 8 Uhr in KeffelSdorf eine leichte Erderschütternng be merkbar gemacht haben Der Erdbebenherd, der sich früher zumeist auf das Vogtland beschränkte, hat sich im allgemeinen bedeutend vergrößert. Er hat sich vom Vogtlande aus bis in das obere Erzgebirge und in die Gegend von Karlsfeld forlgepflaszt, er erstreckt sich westlich dis Greiz m d »ach Boyern hinein und im Osten bis an die Elbe. So wird aus Schmilkau gemeldet, daß dort am Dienstag abend und Mittwoch früh wiederum zwei Erdstöße verspürt wurden. Personen, welche auf Stühle« und Sofa saßen, merkten eine schwankende Bewegung. Der Sloß am Mittwoch früh war so stark, daß die Leute im Bett erwachten. In Plauen sind in der Nacht zum Mittwoch wieder verschiedene Erdstöße wahrgenommen worden und zwar 6 Uhr 19 Mi»., Dienstag abend, 1 Uhr 30 nachts, 4 Uqr 30 und 4 Uhr 40 Min. früh. Der Stoß von 6 Uhr 19 Min. abendS wurde auch in Auerbach in der Dauer von 15 bis 20 Sek. verspürt. Ferner liegen Nachrichten vor aus Göttengrün, Mylau, Schöneck, Treuen, Ellefeld, Grünbach, Schönheide und Klingenthal In Markneukirchen bebte seit Dienstag morgen die Erde fast unusterbrochen, zwischen den einzelnen Stögen lagen immer nur Minuten. Um 12 Uhr mittags, 1Uhr und ^2 Uhr nachmittags waren die Stöße so stark, daß. bie Balken knackten und ächzten, Laa Pen klirrten usw. Alle- dies aber übertraf jedoch der Stoß, der ^3 Uhr einsegle und mehrere Sekunden anhielt. Leute, die auf der Straße waren, sagten aus, daß die Häuser erzitterten und schwankten. In Brambach wurden am Dienstag von 11 Uhr 9 Mim bis Vi-3 Uhr einige sechzig Erderschütterungen verzeichnet. Luch in Rothenkirchen und Untersachsenberg bebt die Erde weiter. Auf der Annaberger Station für Erdbeben forschung wurde am Dienstag nachmittag 2 20 Uhr der erste Erdstoß verspürt, dem im Laufe des Nachmittags sowohl wiein der Nacht noch verschiedene andere von ungleicher Stärke folgten. Der Mittwoch 4.50 Uhr verspürte wird als der stärkste bezeichret. Der Türmer der St. Annenkirche melde, daß zu dieser Z tt der Ofen in seiner Wohnung ins Wanken geriet. Sehr zahlreich sind auch die Meldungen aus der Umgebung von Annabcrg- So wurden Beobachtungen üver Erderschütteruugen gemacht ia Frohnau, Königswalde, Sehma, Cranzahl, Scheibenberg, Elterlein, Crottendorf, Neudorf, Hammer-Unterwiesenthal, Tannenberg, Ehren friedersdorf und Wolkesstein. In Zwickau wurden Diens tag mittag Uhr und '/,? Uhr abendS Erdstöße ver spürt. Der Türmer auf der Marienkirche meldet einen Erdstoß von Mittwoch morgen 4 Uhr 35 Minuten. Mittags 2—3 Minuten nach 12 Uhr wurden heftige Erdstöße in der Bahnhosvorstabt md ^1 und ^3 Uhr in der inneren Stadt bemerkt, wobei teilweise die Fenster klirrten uud die Türen aufspra-igeu. — In Planitz und Wilkau wurden Dienstag abend '/,7 Uhr Erdstöße wahrgenommen. Dienstag abend ist auch in Glauchau zwischen 6 und Vi7 Uhr eine Erderschütterung verspürt worden, die ein Klirren von Gegenständen hervorrief. Eine weitere leichte Erderschütterung ist Mittwoch mittag einviertel 3 Uhr be merkt worden. In Asch gab es DienStag nacht und Mittwoch früh zahlreiche weitere Erdstöße. Die Mehr zahl der Bevölkerung verbrachte die Nacht schlaflos. In Eger fanden vier heftige Erdstöße statt. Die Häuser schienen zu wanken und krachten in allen Fugen; die Be wohner eilten erschrocken ins Freie. — Theaterabend der Sanitätsrolonne. Meist in aller Stille erfüllt die freiwillige Sanitätskolonne ihr menschenfreundliches Werk. Wo man der rasch-n Hitte ihrer Mitglieder bedarf, stellen ste sich hilfsbereit und selbstlos in den Dienst der Humanität: nur selten dringt davon eine Kunde in die O-ffentlichkeit. Und wenn einst Kriegsfanfaren ertönen würden, daun gehörten unsere Sanitäter zu den erste», die die heimatliche Scholle ver laffen müßten, um sich in den Dienst des Vaterlandes zu stellen. Die Kolonne hat darum einen Anspruch auf Unterstützung und Förderung ihrer Bestrebungen. Am So»«tag abend veranstaltet ste einen Theaterabend. Der Ertrag ist zu dem Ankauf eines Krankentrassportwagens bestimmt, dessen Besitz die Kolonne schon längst asstrebt, nachdem andere Kolonnen — weist mit Hilfe von Gönnern, und Gemeindeverwaltungen — einen solchen Wage» zu ihrem Inventar zähle« können Wollen wir hoffen, daß die Veianstaltu-g den regen Besuch aufzuweisen hat, auf den die Kolonne angestcht ihrer menschenfreundlichen Be strebungen und des vielen Fleißes den sie auf die Einstudierung des Schwankes verwendet hat, Anspruch erheben darf. — Kleine Vereinsnachrichte«. Sonnabend Monatsvexfammlun^ des Königs,Sächf. Militärvcreins im Vereinslokal „Hotel weißer Äölcr^. — Sonntag abend V,8 Uhr evangelischer Jünglingsvereiu (Tonhalle> — Keffelsdorf, 5. November. Nächsten Sönniag und Montag wird oas Kirchweihfest hiesiger Parochie — au beiden Tagen mit VormittagsgotteSdienst — gefeiert werden. Außer den üblichen Kicmeßfestlichkeiten, die in Gasthäusern und Familien abgehalttu werben, findet Mon tag Abend im Gasthof zur Krone großes Militärkonzert )on der Kapelle des König!. Sächs. Schützenregimests Nr. 108 unter der Direktion des Herrn Musikdirektors Hellwig statt. — In der Nacht zu gestern brannten in Mannsdorf die Nebengebäude der Ebertschen Bäckerei wllstanotg nieder. Das Wohnhaus war in großer Ge- ahr, konnte aber gerettet werden. Es oürfte böswillige Brandstillung vorltcgen. — Al- der beim Baumeister Wünschmann beschäftigte Kutscher Werner aus Rabenau eine Fuhre Bretter nach »in Bachschen Neubau brachte, stürzte der schwerbeladene Wagen an einer Kurve um und tötete Werner, der unter die ganze Last zu liegen kam, augenblicklich.