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phabeten ist seit den letzten fünf Jahren unverändert ge blieben. Ein Skandalprozeß in Petersburg. Bor den Schranken d-s Peteisburger Bezirksgerichts Wird gegenwärtig ein sensationeller Prozeß verhandelt, der für die rufstsche Beamtenkorruptton äußerst typisch ist. Den Prolog zu den Spitzbübereien »er Beamten, die auf der Anklagebank sitzen, liefert die Schlacht von Tsuschiua. Mit den Schiffen des russischen Geschwaders fasden auch die Sparkassenbücher der Mannschaften und Offiziere rin Grab auf dem Meeresgründe. Iw Jahre 1905 begannen die Angehörigen verschiedener O-fizi re auf Grund von Briefe», welche ste erhalte» hatten, rie Rückgabe der Spar einlagen vom Staate zu fordern. Der damalige Marine- Minister Birilew setzte »ach Rücksprache mit dem Finanz. Minister einen vereinfachten Modus für die Erhebung solcher Spareinlagen fest, indem die Briefe der Offiziere und Mannschastes vom Geschwader mit den Angaben über Spareinlagen einfach von den Beamten des Marine- Ministeriums Sergejew geprüpft und attestiert wurden, worauf die staatlichen Kaffen die angeblichen Einlagen auSzahIten. Dieses vereinfachte Verfahre« wurde von Sergejew dazu benutzt, eine Reihe fingierter Briese zu attestieren und gegen 80 000 Rubel zu erheben, bis ein Zufall den großen Betrug mit den Spareinlagen der tote« Soldaten von Tsuschima aufdeckte. Sergejew, der Haupt schuldige, der den Löwenanteil an dem Betrüge einsteckte, hat seine Haut durch rechtzeitige Flucht inS Ausland in Sicherheit gebracht. Auf der Anklagebank sitzen lauter kleine Leute, deren niedriger Gehalt ste zu Mithelfern Sergejews gemacht hüt, indem ste die Briefe fälschten und die Einlagen als angebliche Angehörige der Um- gekommenen erhoben. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrit nehm« wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 2 Dezember. — Do« Laxdtag. In heißer zweitägiger Rede schlacht, die heule fortgesetzt wird, hat sich die zweite Kammer mit der WahlrcchtSvorlage beschäftigt. In der gestrigen Sitzung kam man bi» zum Schluß der General. diSkusston, worauf die Spezialberatusg deS sogcnanxtcn EventualvorschlageS begann. Nach Schluß der General- debatte lehnte die Kammer mit 72 gegen 4 Stimmen die Regierungsvorlage im ganzen ab. Die vier konservativen Abgeordneten, die ihr Ja gegen ein 72 faches Nein in die Wagschale warfen, waren die Herren Behrens, Enke, Nudelt und Wittig. In der Debatte, die der Abstimmung voraufgtng, war trotz ihrer langen Dauer und trotz der großen Zahl der Redarr nur wenig irgend- wie Neue» oder Markante- zu bemerken. Man wieder, holte längst Gesagtes zum hundertste» Male, geriet in den von den Dcputalionsvcl Handlungen her bekannten unerquicklichen Parteizank und verlor sich, wie zumeist im Lerlaufe so laug ausgedehnter Generaldebatten, in die Gefilde unfruchtbarer Rede und Gegenrede. Als das hervorstechendste Moment der ganze» zweitägige» Ver- Handlung kau« angesehen werden, daß sowohl in der konservativen wie in der »alionaUiberalen Partei eine straffe Geschlossenheit und Einheitlichkeit zu der- missen ist. Während am Montag die konservativen Abgeordneten BehreiS, Dr. Seetzeu und Dürr einen von der Mehrheit ihrer Freunde abweichenden Standpunkt einnahme», war es gestern auf dieser Seite besonder- der Abgeordnete Bahner, der nicht mit dem Mehrheitsantrag ging, sondern ein Zurückgehen auf das 68er Wahlrecht empfahl. Von de« Nationalliberalen wurde in der gestrigen Verhandlung wieder das Kompromiß vielfach als die eigentlich beste Lösung zurückgesehnt, so von den Abgeordneten Schieck und Grobe, während anderseits die vorgestrigen Ausführungen Dr. Schills von des eigene» Parteigenosse« verschiedentlich bekämpft und zurückgewiesen wurde». Vor allem wandte ma« sich gegen die Meinung Schills, daß man erst auf die Erste Kammer warten und womöglich auS deren Händen den Regierungsentwurf Nochmals entgegennehmen soll. Besonders scharf trat der konservative Abgeordnete Dr. Spieß gegen Dr. Schill auf, der nur Kritik geübt und keine positiven Vorschläge gemacht habe. Eine« bemerkenswerten Heiterkettserfolg hatte der nationalliberale Abgeordnete Müller-Lupzig, der in unverblümtester Offenherzigkeit die totale Ergebnis- losigkeit der langen Arbeit konstatiert« und mit einer, in weiten Kreise» des Vaterlandes zweifellos nicht ohne gewisse Zustimmung aufgenommene« Resignation so charakteristische Situationsdokumente zu Stenogramm gab, wie, Laß nun „nichts mit dem Wahlrecht wirb", und daß er, Herr Müller, „überhaupt sür gar nichts mehr stimme". DaS ist allerdings zum Lachen — unter Tränen des Schmerzes und der Scham! Nach der endgültigen Erledigung des Regierungsentwurses trat daS Haus in die Spezialberatung deS sogen. Eventualvor schlages ei«. Diese brachte »ach einer längeren Ver teidigung des Vorschlages durch den Munster Grasen Hohenihal insofern eine gewisse Klärung der Loge, als der ß 1 »ach dem Anträge des Abgeordneten Spieß mit 43 gegen 34 Stimmen angenommen wurde. Dieser Antrag Spieß bezweckt, die Frage der Zahl der Adge- ordneten und einer V-rmehrung der Wahlkreise vorläufig offen zu lassen. Durch die Annahme dieses Paragraphen durch die konservative Mehrheit wurde also die Möglichkeit dargrboten, daß der Eventualvorschlag der Regierung ohne die Notwendigkeit einer Zweidriltel-Mehrheit gegen die Stimmen der Nationalliberale», Freisinnigen, des Konservative« Behrens und des Freikonservativen Dürr tatsächlich zum Beschluß der Zweiten Kammer erhoben werden kann Es war namentlich der ruuionalliberale Abgeordnete Dr. Zoephel, der auf die Bedenklichkeit dieses Vorgehens binwieS. Nech der Annahme des 8 1 in der Fassung Spieß folgte die Wkitcrberotuug der einzelnen Paragraphen des EsentualvorschlogeS. Hier war es vor allem di« Frage der Wahlkreiscinteilung, au die sich eine längere Debatte anschloß. Viel bemerkt wurde, daß I^ssch ell eine Offerte vor. Man mußte ste aber ablehne«, da M i, « um Platz für die neue Niederlassung zu schaffen, Utz l scvassei , - müssen. Und^ hiesigen Bürger hätte — „ausmieten >, zu izun lins Vortrag« tzchmied der Son feste Kru Gesteine llimeerei Die G« Zerium Reer zu Vohisbo Bcaunsk schon zi spuren ! heldiM »ichsten i Soifer K funde» r Burkhar Cchmnd D-Vo», Grnmba Meißner Bräunst Schären stnd em 3a der üusdrüch der Wil wird u bst zur J-n Mir die Lew Meere c später zu d-r Ne. druch d Mre DK Sa standen, gewaltig wurve r Formen änderte; liche K streng . «kündete in Mi sitzende stritt, Übergeb! üühue 1 nächsten aus Lei Haichwc üorintci bossen^ Mensch Nb-kd, Wählen j'stinha^ ^Vitals ^rde st viklübe, chäft wollte man nicht! — Der Verein für Naturkunde, eine Abteil" des Beztrkslehrelveretns WiiSoruff, hielt am 28 Nuvs!» » im „Adler" seine erste Sitzung ab, die sich beschäl^, m t oem neuen Arbeitsgebiet des Vereins: Durchson^,« der Heimat. Der Vorsitzende, Herr Lehrer Kühne, in seiner Einleitung hin auf die allgemeine Tatsache" Heimatgefühls, deS Heimwehs, das begründet sei'"g großen Bedeutung der Heimat für die geistig« Entwicu des Mensche«. In der Mute des vorigen Jah>hu«°. c- sei die Heimatskunde geschaffen worden, die 2 Zwecke folge: Betonung des Heimatwiffcns und Pflege d" » liebe. Di« Heimatgcschichte und das heimatliche schaftsdild müßten zunächst erforscht werden. Letzter bestehend in den Erscheinungsformen: der MtNl ^ seiner Kultur, daS Tier-, das Pflanze »lebe«, der Ye ^je Boden — fei eine kausale Reihe, deren 1. Glied- heimatlichen Gesteine" heute behandelt weroen solle. kreiseinteilung mitgewirkt habe. Nachdeu der 8 7, der di« Wahlkreis cinteiluiig enthält, sowohl »ach de» Vor schlägen der Mehrheit wie der Minderheit abgelehnt worden war, wurde die Verha«dlung */,7 Uhr abge- broLen. — Die Erricktuug eines neue« sächsischen Reiterregiment»? Wie die Korrespondenz „Heer und Politik" eriähli, werden iunerhalb der letzten Jahre des Quir quennats sowohl Bayern wie Sachsen an Neu- sormationen beteiligt sein, die die Retlerwaffe betreffen, und zwar Sachsen mit einem Kavallerieregiment. Dieses Regiment, wahrscheinlich ein Husar nregiment, wird seine» Standort in Bautzen erhalten — Nach der „Neuen Pol. Korresp " steht der neue MMärhaushaltsetat für Sachse» die Errichluvg eines KavallerirbrigadestabeS und eines Kavallerieregimentes sür 1910 vor. Sachsen hat zurzeit bei zwei Ai meekorps nur stebm Kavallerieregimenter, eS fehlt also an dem normalen Bestände ein Regiment. In Sachsen wird ein Manenregiment, in Boyer» ein Ehrvaux- legerregiment errichtet werden. — Evangelischer Bund. Was will der evan- gelische Luno? Deutsch evangelisch l Unter diesem Lösu»gkwort arbeitet und kämpft der Edm gelische Bund Mit diesem Lösung-worte werden wir au daS Erbe der Verzange»heit erinnert, a»den Bund, der zwischen deutschem Wesen im Zeitalter der Reformation in vorbildlicher Weise geschloffen worde« ist. Wir werden an alle Segnungen gemahnt, die aus diesem Bunde heraus unserem Volke, unserer Kirche zugeflossen stnd; au die deutsche Bibel, a» da- deutsche Kirchenlied, an den deutsch-evan gelische« Gottesdienst, a» die deutsch-evangelische Volks, schule, an die deutsch-evangelische Bildung und nicht zuletzt an das deutsch-evangelische Kaisertum. Deutsch-evangelisch — wenn wir diese- Losungswort als ein gottgeschenktes auch für unsere ZUt im Evangelischen Bunde aufgcnommeu haben, so treten wir damit «iemand zu »ah. Wir wehre« niemand, der anderen Glaubens ist, zum Wohl deS ge meinsamen Vaterlandes das Seine betzutrage». Und wo ein Zusammenwirken der getrennte» Konfesstoncn auf irgend einem Gebiete deutscher Wohlfahrt und deutscher Gesittung bei gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Ver trauen auch in unserer koifessiosell zerklüfteten Zeit möglich ist, da heißen wir e» aufrichtig willkommen. Deutsch-evangelisch — wir vergesse» bet diesem LosungS- wprte auch nicht, daß der Protestantismus viel weiter reicht, als die deutsche Sprache klingt und daß andere Völker der Nationalitäten ihre besondere Gabe« der evan gelischen Kirche entgegenbringen. Aber wir sprechen unsere Ueberzeugung auS, daß der Zusammenschluß von deutsch und evangelisch auch für die schwere» Aufgaben der Gegenwart, auch für die dunklen Fragen der Zukunft als reiche Quelle des Segens in unserem Boll sich erweisen soll. Und wir Habens gerade im evangelischen Bunde erfahren, daß wir mit diesem Losungsworte über die Be« grenzhlit und über die Getrenntheit politischer Parteien und theologischer Richtungen hinausgehoben stnd und gerade in diesem Sinne eine besondere Gnadeugabe von oben darin zu erbl-cken habe«. — Das „Esperanto" als UnterichtSfach der Schulen. Dem Esperanto, das schon seit längerer Zeit vielfach l« HasdelS- und Privatschule« des Ja- und AuS- landeS gelehrt wurde, ist kürzlich — bet u«s in Deutsch land zum ersten Male — al» Unterrichtsfach der Schulen die offizielle Sanktion zu teil geworden. DaS herzoglich- sächsische Staatsmtntsterium von Koburg-Gotha hat die Genehmigung zur Einführung des wahlfreien Esperanto- Unterricht- in den sogeaanvlex Handelsschulklasfe» der Realschulen erteilt, und zwar schon vo» Michaelis 1908 ab Ferner wurde zur selben Zeit daS Esperanto auch als Unterrichtsfach an der Frauenfortbilduvgsschule ia Gotha etugesührt. — Auch an den Hochschule« bricht sich daS Esperanto Bahn. So hat a» der Technische« Hochschule zu Dresden der bekannte Professor Dr. Scheffler de- gönnen, Esperanto zu lehren. Ja Berlin/wo im Laufe des Novembers Kurse in sechs verschiedenen Stadtteile» ei öffnet wurden, befindet sich Pri»ze»straße 95 eine Esperaxto-Auskunftsstelle, welche gern aufklärende Schriften unentgeltlich versendet. — Bekanntlich Hai das Esperanto auch in Wilsdruff bereits eine kleine Gemeinde gesunde». Von Meißen aus stnd jetzt Bestrebungen im Gange, durch Zusammenschluß der einzelnen Ortsgruppen die Esperau. tsten einander persönlich näher zu bringen uno das Wissen zu ergänzen und zu vertiefen. Die Esperanto sprache hat im Meißner Bezirk bereits Gemeinden in Meißen, Nossen, Lommatzsch, Wilsdruff, Weinböhla, Eos- wig-Kötitz usw. — Am Montag hielt Herr Amtshauptmanu Freiherr vo» Oer einen Amistag in WilSVrusf ab. Aus der Tagesordnung der auw m den anderen Städ rn des Be zirks abgehaltenen Amtstage berichtet das „M itz. Tgbl.": An erster Stelle stand die Wasserversorgung der Ge meinde», die nach Ansicht des Ministeriums mancherorts verbessert werde« möchte. Um dies den Gemeinden zu erleichtern, ist vom Ministerium em technischer Beamter beauftragt worden, de» Gemeinden auf Wunsch generelle Planungen von Wafferversorgungsaulagen zu liefern, und zwar uncvtgelilich. Amtshauptma«« Frciher von Oer empfahl den Gemeinden dringens, von dieiem Entgegen- kommen Gebrauch zu machen und diesbezügliche Wünsche bei der Königlichen Amtshauptmannschaft anzumelden. Ferner wurde die vom Stadtrate zu Hainichen eingerichtete Poltzeischule berührt, die bekanntlich den Zweck hat, Schutzleute auf ihren Beruf vorzubereiten. Wenn man bedenkt, daß diese Beamten jetzt bei ihrem Eintritt in ihren verantwortungsvollen Dienst meist nur eine kurze mehr- tägige Unterweisung durch einen älteren Kollegen erfahren, so kann man die Nützlichkeit einer solchen Schule nicht wohl bestreiten. Der Herr Amtshauptmanu bezeichnete es als wünschenswert, daß die Gemeinden bei Neu- avstellungen den Nachweis einer solchen Vorbildung ver langen. Die Schule veranstaltet jährlich drei Kurse. hl ^i Z l-t 9 Illi >3 <! «Sb Nii N knMhl Geh. Regierungsrat Dr. Hetnk auf eine Anfrag Lang" Weiler wurden berührt das Vtebseuchevaesetz Hammers zugab, daß auch der Abgeordnete Schmidt vom'Ueberführun« von an Seuche» gefallenen Tiere» in ° Bund der Landwirte bei der Ausarbeitung einer Wabl-'Kadaververwertungsanstalt ist sofortige BenachriaulW an den Gemeindevorstand iu Bohnitzsch zwecks U ^erwachM der Vernichtung erforderlich; die Tätigkeit der Leiche" fraue» — ste sollen sich, was i« unserer Gegend UM schon durchweg geschieht, aus naheliegenden Gründen Handels mit Lebens- und Gesußmitteln enthalten; Vergebung von Arbeiten durch die Gemeinde — ° wurden dafür die vom Staate aufgestellten BedingE empfohlen, die für 10 Pfennige bei den Güterkaffe» käM sind; die Ausweisung von Oesterreichcrn — cs ist bMl gleichzeitig der etwaige Hausrat nach der Grenze zu fürder»; der Gäusehandel — Gänsehändler habe» M ihre Bestände Buch zu führen. Ausführliche DarleguE des Herrin AmtshauptmanueS galten schließlich noch deV Haftpflichtversicheruxgsverband der Gemeinde« dem in Vorbereitung befindlichen Zentralarbeitsnechwe^ Zu ersterem Punkte wurde witgcteilt, daß jetzt daS M streben hervortritt, größere, kreiShauptmannschaM Verbände zu gründe». Was den in der Bildung "p griffenen ZeutralarbrtiSnachweis betrifft, so hob df Vorsitzende nach einer Schilderung der Klage«, über die derzeitige Arbeilsvermtttelung erhoben werdtk u«d der bisherigen Entwickelung d^r Arbeitsnachweis wegusg die Vorteile eine» Zentralarbeitsnachweises aB sür die La»dsemei»den hervor. Der ArbeitSnachM" würde eher darauf hi»wirken, die Arbeitskräfte dem L<E zu erhalten, al- ste den Großstädten zuzuführeo. M aber wäre lctztererS zu befürste», wenn sich ei» SM von dem Arbeitsnachweis ausschließen würde, da dann Arbeitsuchenden des Bezirkes gezwungen wären, Zentralstelle in der Großstadt aufzusuche». Ueber Beitritt zum Arbeitsnachweis haben »och der Bezirks^' schuß und der Bezirkstag zn beschließen. . > — Die Stadtverordneten-Ergäxzunswah' faud gestern unter ganz außergewöhnlicher Beteiligt der Bürgerschaft statt. Ak der Wahlurne erschieß neunzig Prozent der Wähler (468 von 527) — Z ffer, die wir »och i« kemem sächsischen Gemeinde^ erreicht sahen. Aus der regen Beteiligung spricht lebhaftes Interesse der Bürgerschaft an städtischen E , legenheiten, von dem ma» vur wünsche« kann, daß dauernd erhallen bleibe. Der geschlossene Aufmarsch dl Wähler ist umso bemerkenswerter, als der Wahl dies^, keine sonderlich rege Agitation vorausgegange» Gewählt wurden als ansässige Sladtverordnt^ Herr Bramreibrsttzer August Frühauf mit 308 Stimuli Herr Kaufmans Louis Wehner mit 284 Slimo^ Herr Vorschußveremsdirekior Gustav Fischer 271 Stimmen; als unansässiger Stadtverordnete Herr Privaius Bruno Eger mit 155 S-iwiv^ Ansässiger Ersatzmann wurde mit 247 Stimme« A, Hotelier Mox Schlösser; als weiterer Ersatzmann wo durch das Los bestimmt Herr Mödelfadr kaut Ranft, der mit H-rrn Möbelhänvler Hildebrandt gleiche Stimmenzahl — 154 — erhalten hatte. uoansässiger Ersatzmann war diesmal nicht zu wM»' Die Wahl bringt insofern Veränderungen in Zusammensetzung des Kollegiums, als a» die Stelle - Herren Ro«ft und Schltchenmaier, dir 144 Stimme» sich vereinigte, die Herren Wehner und Eger trete»' Sämtliche Gewählte waren bis auf Herrn Eger, de» ! ^freie Vereinigung uaabhäugiger Wähler" auf Schild erhoben hatte, gemeinsam vom Gemeinnützige»' vom Gewerbeverei« ausgestellt worden. Nebe« H^» Hildebrandt waren vo» der Sozialdemokratie die Herre» Mödelfabrikant Richter und Trschlergchilfe Mehlig a»U'! stellt, die es auf 135 bez. 151 Stimmen brachte«. De» Zweck des Kompromisses, eine« Sieg der Sozialdemokrat» hintanzuhaltev, ist also vollkommen erreicht worden. , — Für die morgen, Donnerstag, abenc>s 6 Uhr stau' findende -ffextttch- Stadtgem-in-erat»sttzu«g, wlgende Tagesordnung aufgeflcllt worden: 1. GeschäN^ Mitteilungen; 2. Gewährung einer Beihilfe an die Hmt^' bliebenen der verunglückte« Bergarbeiter in RavM» 3- Gesuch der Bezirksanstalt HilberSdorf um GeaMuU ei«er WeihnachtSspende; 4. Regulierung derLohnverhält»» des Maschinisten Kretzschmar hier; 5. Weihnawtsmau' betreffend; 6. Berichterstattung über Erweiterung Elektrizitätswerks; 7. Errichtung eines Wasserbehälter betreffend. — Der Leiter einer am Montag abend abgehobene» sozialdemokratischen vürgerversammlung u. a. a«, ob der hiesige Jnduftric-Ausichutz tätig sewe e sei. Er wollte ferner wissen, ob man mit de» 5i)0 die zu Zwecken diese» Ausschusses verwilligt worden etwas geschaffen habe oder ob die Summe etwa v»t Vergnügungsreisen verwendet worde« sei. Wir wollen Herrn Hildebrandt verraten: von der Summe ist u geringer Bruchteil sür Inserate in auswärtigen Blüm verwendet worden. Eine ganze Anzahl Auflagen fuh"- zu keinem Resultat In den letzte» Tagen lag wuo