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Im Weltspiegel-Ki«ematographe» iu Bautze» e»t- stand Montag nachmittag bei der Auspiovirru»- v> FilmS au- unbekannter Ursache Feuer. Dcr Vorführungs rau» stand sofort in Helle« Flammen. Mittels Minimaxapparaten gelang es, den Brand zu unterdrücke». Der im Kinematogroph «»gestellte Vorführer erlitt be» deutende Brandverletzunge» im Gesicht. Der Wert der dem Feuer zum Opfer gef«lle»r« Films beziffert sich au etwa 1000 Mark. Die Frau und etu Kind eines Steinmetzen i« Sohlaud «.Spree) wurden am Mittwoch abeud als L-upen auS dem herrschaftliche» Leiche gezogen. Di Mutter hat jedenfalls in einem SchwermutSanfalle sic in de» Teich gestürzt und dabei ihr jüngstes, ei« halbes Jahr altes Kind mit in de« Tod genommen. Ein Fall von geistlicher Intoleranz wird auS Zittau berichtet. Im dortigen Krankenhaus hatte eine 23 Jahre alte unverehelichte Fabrikarbeiterin namens Brückner bei der Geburt eine» tot zur Welt gekommenen Kindes ihr Leben lasse» müssen. Ihre Arbeitskolleginnen hatten über 50 Mark aufgebracht, um ein würdiges Begräbnis zu ermöglichen. Am Dienstag mittag wurde das j»»ge Mädchen mit ihrem Kiade im Arm beerdigt, zu gleicher Zeit mit einem vierteljährige« Kinde. Vor den beiden Särge« hielt der zuständige Geistliche in der Friedhof-Halle eine Rede. Dann wurden — wir folgen dem Berichte der freisinnigen „Zittauer Morgen Zeitung" die übrigens gleich das Kind mit dem Bode ausschütte und wegen dieser Einzelerscheinung gegen alle kirchliche Autorität los wettert — die Särge zu den Gräber» getragen, zunächst der mit dem vierteljährigen Kiade, dann der, der junge« Mutter. Der Geistliche sprach am Grabe des Kindes de» Segen. Den Leidtragende», die dem Sarg der Brückner folgte«, erklärte der Zermonien- meister dagegen, der Pastor gehe nicht mit zu Grabe. Der Geistliche ging vom Grabe des kleinen Kindes direkt dem FiiedhosSauSgange zu und ließ daS Trauergefolge der Brückner in großer Erregung zurück. Beim Verlassen der Friedhofes begegnete der Geistliche den Mitgliedern des städtischen Orchester-, die die Trauermusik bieten sollten Jone« rief er zu: „Wenn Sie blase«, werde ich Sie anzeigeu, da»» werde» Sie bestraft!" In dem Trauer» Gefolge fiele» allerlei Aeußeruugen de- UnmuteS. Wegen der ganze» Vorfalles hat man Beschwerde beim Pfarrer Primarius Rrenhardt eingelegt. In Weischlitz ereignete sich inmitten des KirmeS- IrubelS am Sonntag ei« schwerer Unfall. Der Agent und Handelsmann Werner aus Untrrwrischlitz gtug die Treppe vom Saal hinunter, wurde aber, noch ehe er de« Haus» stur erreichte, plötzlich vom Schlage gerührt. Er schlug mit dem Htnterkopf auf die stet«er»cn Stufen so auf, daß er bestn«u»gloS liegen blieb. Am Montag ist er seinen Verletzungen erlegen, Die Stadtverordnete« in Hohe«stein-Er«stthal lehnte« de» Antrag des Rate«, alte Vereine, die oer Geselligkeit dienen, mit einer Steuer von 20 Pfg. pro Mitglied und Jahr zu belegen, mit 12 gegen 11 Stimmen ab. AuS Plaue« i. B. wird geschrieben: Hier ist in der Nacht zumSountag eine höchst seltsame Erscheinung am Himmel und zwar westlich vom Jupiter beobachtet worden. Wahrscheinlich ist der Vorgang noch anderwärts bemerkt worben und es wird an Beschreibungen desselben nicht fehlen. Vorläufig liegt uns eine solche aber nur im „Vogtl. Anz." vor. Sie läßt mit Sicherheit vermute», daß dem Ereignis eme jener Wellkatastrophen zu Grunde liegt, wie sie zuweilen durch de« Zusammenstoß zweier Weltkörper mit verschiedenerBcweguug hervor» gerufen werden. Der Beobachter t» Plauen berichtet, er sei gegen 4 Uhr früh erwacht und durch ein plötzliches Auiflammen, das der Lichtstärke einer Blitzes gleichet» kommen sei, veranlaßt wordex, den Himmel zu betrachten. Sei« Blick sei ohne weitere- westlich vom Jupiter (der gegenwärtig zwischen dem Sternbild deS Löwe« und dem der Jungfrau in etwa 40 Grad Höhe steht) auf einer großartigen Lichterscheinung haften geblieben, die, etwa 20 Minuten andauernd, sich in fünf verschiedene Gestalte» verwandelte. In gelblichem Lichte, d-m d-- I v^er äbvl ch. zog sich zunächst ein Bündel vo« Lichtstrahle» in Form einer Kometenschweifes rechts vom Jupiter nach Wes e« hin; dieser LiLtstresten halte etwa die Länge deS Ab» standeS der beiden Hinterräder im großen Woge». Nach etwa 3 Minut u begann sich die bisher gradlinige Form in mehrere Wellenli trn umzuwandeln u»v zwar begann diese Umwandlung vom westlichen Ende her, während der linke Teil »och die gradltwgr Richtung beibehielt. Dre Farbe des Lichtes ging in et» kräftige- S ldergrau über. Der Himmel war völlig frei und wolkenlos. In der dritten Phase erschien die Form deS Lichlba«deS wie ein große Fünf; dir Breite deS Llchtbandes war dabei etwa- geringer, dafür aber waren dir Räuber schärfer und be» stimmler. Gegen 4 Uhr 10 Min. wurde der bis Saht« link- vorhandene giadlinige Strich mit iu die Rundung hinemgezogen, so daß sich eine Spirale von kollosaler Ausdehnung dem Auge darbot, so korrekt, wie sie der Astronom Proktor gezeichnet hat zur Eiklä'ung de» Sternhaufens, der die Milchstraße darstellt. Die Licht» stärke nahm nun immer mehr ab, so daß als fünftes Stadium 4 Uhr 15 Ml». ei»e -roße mattleuchtende Ellipse (Oval) i» die Erscheinung trat, dre nach wetteren fünf Minuten für das unbewaffnete Auge verschwand, aber in einem gute« Fernrohr wahrscheinlich ähnliche Eindrücke Hervorruten dürfte, wie der berühmte elliptische Andromeda nebel. Für die Sternwarte« dürfte die Dauer und die Lichtstärke der Erscheinungen genügt haben, um mit Photo graphischer Platte und Spektroskop eine» tieferen Einblick in die aufregende« Vorgänge zu erhalte«. Sie erinnern an das Aufiaucheu des neue« SlernS, de« Tydo Brahe am 11. November 1572 tu der Kassiopeia ausflamme« sah und als der einzige unter den damaligen Astronomen genau beobachtete und beschrieb: 17 Monate leuchtete dieser Ster». Im März 1574 ve schwand er und wurde bis heute nicht mehr gesehen. Im Vergleich dazu ist die Dauer des i« der Sonntagnacht beobachteten Ereignisses eine ziemlich kurze; aber die i« einer Zeit von 20 Minuten kaleidoskopartig stch verschiebenden Figuren vom einfachen «radltnigen Strahlenbündel bi- zum vollendeten elliptische» Nebelfleck find durchaus typisch und lasse« auf eine ähnliche Geschwindigkeit der in Frage kommenden Weitkörper schließen, wie sie bei dem Aufteuchte» deS neuen Sterne- m PcrieuS, Februar 1901, tcstgeftellt wurde. Damals sah ein Amateur der Sternkunde Anderson in Edinburgh mit freicm Auge eine« neue« Stern im PcrseuS (nova Persei); mit Hilfe deS Spektroskops stellte man daun fest, daß eS zwei Sonne» waren, die mit ungeheurer Reschwindigkeit von 20 bis 1000 Kilometer tu der Se kunde gegeneinander flogen. Bedenkt man, daß unsere ch«tllsten Geschosse t« der Sekunde 500 Meter zurücklegen, o erkennt man, daß bei einem Zusammenstoß jener Körper alle- zertrümmert werden muß; die dabei ent» wickelte ungeheure Hitze verwandel die vorher festen Körper ofort in leuchtendes Gas. Man sah dann auch, wie stch « den nächsten Monaten ein leuchtender Nebel um de« neuen Ster» «uSbreitete u»d stch mit der Geschwindigkeit >cs Lichts, 300000 Kilometer in der Sekunde, vom Ort »es ausflammenden Stern- entfernte. Vermischte». * Eine lustige Wtlderergeschichte spielte stch vor dem Schöffengericht in Wlnosycim l» Mittelfranken ab. Der Tagelöhner Hauser auS Oderzinn war mit einem gefüllte» Rucksacke dem Herr» Remerförster im Walde be» egnrt, und dieser erkundete sich a»gelege«tltch »ach dem Inhalte dieses Ruck'ücks, worauf Hauser langt Beine nachte, so daß der Herr Förster kaum nachkomme» konnte. Als er de» Ruckiackma», endlich ei«geholt hatte, raunte hm dieser vertraulich in» Ohr: „Aepfel hab' i mer g'holt ei die Westheimer, Aepfel!" Daun lief er spornstreichs >avo». Die Gendarmerie erhielt »u» den Auftrag, stch über de» Aepfelkaus des Hauser bet de» Westyetmern zu erkundigen, und sie brachte heraus, daß niemand vo» de« Westhrtmern dem Hauser Aepfel verkauft hatte. Al- der Rechter nun diese Tatsache dem Hauser vorhielt, sagte der alte Kunde so verfaul'» wie Nomal« i» Walde zu« Revierförster; „Herr Präsident, den Forstner hab i halt analog'»! 'S wäre» gar kaue Aep'elnl* — was denn?" kragte »er Richter, und treuherzig erwiderte Hauser: „Schwammerln sa»'S g'wes'n, Schwammerln, !Herr Präsident! Lauter Pufferlino!" Und der Hauser mußte wod! oder übel sreigesproche« werden; denn Schwammerln dort ei» Wilder schießen, so viel er will. Aunft, Wissenschaft und Literatur. Ilse Krapa« Die Juge»»schriftstelleri» und Noveuistln Ilie Frapan-Aku»ian hat freiwillig die Bürde deS Lebens vo« stch geworfen, indem sie von befreundeter Hand den Tod erbeten und erhalten Hal. Ei» P wat- telegramm meldet aus Zürich: Ilse Frapan ist m Genf auf ihre» eigenen Wunsch von ihrer Freundin, der Künstlerin Mand lbaum, erschossen worde». Unmittelbar darauf tötete stch auch Fräulein Man»eldaum durch ei»ea Schuß. Die G-üade, welche die befreundeten Frauen iu den Tod getrieben haben, stad noch unbekannt. Ilse Frapan-Akunian entstammt einer tranzöstsche« huge nottischen Refugt6familie Levien und wurd in Hamburg am 3. Februar 1852 geboren. Sie wählte den Lehr beruf und unterrichtete eine Zeitlang in einer Hamburger Volksschule, später machte ste R isen durch Deutschlind, Frankreich die Schweiz und Italien. Im Jahre 1887 gab ste i r erstes Buch heraus, daS de« T'tel „Hamburger Novellen* führte, und dem bald eine neue Folge „Bk» scheide»! Liebesgeschichten" »achgeschickl wurde. Dann wandelte stch dir Lehrerin i» eine Studentin, die in Stuttgart und Zürich ihre akademische Bildung erhielt. Ende der 90er Jahre hatte Ilse Frapau den Armenier Akunian geheiratet und mit ihm Kaukasien bereist. Eine literarische Frucht dieser Reist war dir Skizze „Die ver fluchte Stelle* (1901) ein Bild aus dem Naphtagebiet am Kaspischen Meer, daS auch rein ethnologisch von großem Interesse ist. j)rei»rätsel. Wrdhmtnchtlbtaddhmti chtdrt stnlmpnbdSglckSndrhmtnchtwrt. Die Buchstaben stud in Gruppen zu teilen, die sich durch Einfügung passender Vokale zu stungemäße» Wörter» bilden lasse«. Für die richtige Lösung des Preisrätsel setze« wir eine B üch er - P r ä mi e auS. Es wird unter devje»igett richtigen Lösungen gelost, die bis Mittwoch mittag in der „Redaktion des Wilsdruffer Wochenblattes* mit der Ans chrift: „Preisrätsel-Lösung" eingrgangen sind. Um Ua- zuträglichketten bei der Auswahl der Gewinne zu ver meiden, muß die Lösung außer dem Name« und Wohn ort auch die Altersaugabe des Abonnenten enthalten. Dresdner Schlachtvieh?reife. Auftrieb: Ochsen 11, Kalben und Kühe 17, Bullen 27. Kälber 1098, Schafe 76, Schweine 1902, zusammen 3131 Stück. Preise pro 50 Kilogramm Lebend - resp. Schlacht' gewicht: Ochsen, Kalben und Kühe, Bullen Morttagspreise; kälber 46-50,76-80, 43-45, 73-75,37-42, 67-72. chlccht; Schafe Montagspreise; Schweine 54—56 69 bis 71,56-57. 71 -72,52-54, 67-69,48-51, 63-66, sehr längs. Ueberständer: Obsen 14, Kalben und Kühe 18, Bulle» 10, Kälber —, Schake 120, Schweine 84. — Rmdkk österreich-ungarischer uvd — Rinder dänischer Herkunft. Markt-Vericht. Freitag, den 4 Dezember 1908. - Am heutigen Markttage wurden 123 Stück Ferkel «ingebracht. Preis pro Stück, je nach der Größe v«d Qualttäi, 9-17 Mark Meitzner Ferkelmarkt am Don»erstag: Auf rieb 49 Stück. Preis 8 ins 18 Mark Gchwei»emartt i»«rotze»hai» am 1. Dezember luftried: 318 Ferkel. 168 Schweine. Preis: Ferkel 8-18 Mk., SLwtt»e 24-90 Mk. KünstleröluL. Roman von Vera v. Baratowski. 16 „Sein Mund ist verstummt, und kann den Streit nicht mehr schlichten, ich aber erachte nur einen einzigen Wil len als maßgebend, und zwar den meinigen. DeineEin- wendungen vermögen daran nichts zu ändern und sie werden mich keineswegs zwingen, den unserem Gaste ge machten Vorschlag zu widerrufen." „So entzückend mir als Maler das Angebot schien, kann ich doch auch die Bedenken des Herrn von Su bowsky durchaus begreifen," nahm nun Meißner das Wort, „und trete selbstverständlich sofort, wenn auch mit tiefem Bedauern, zurück." „Mir ist es Ernst mit jedem Entschluß, den ich fasse," entgegnete Klothilde kalt, „und ich wüßte kein edleres Ziel, als künstlerische Bestrebungen zu fördern." „Auch lag mir die törichte Eitelkeit, mit blühenderen und jüngeren Schönheiten um die Palme ringen zu wol len, wahrlich fern. Ich traute mir nur etwas mehr gei stiges Verständnis zu und hoffte, Ihnen damit zu nützen. Nun ist meinerseits das letzte Wort in dieser Angelegen heit gesprochen. Gute Nacht!" „Könntest Du Dir nur abgewöhnen, alles, was ich sage, auf die Goldwage zu legen!" rief der Pole. „Wenn man nicht jeden Deiner Einfälle sofort mit lauten Bra- voS und Händeklatschen begrüßt, bist Du gleich die Be leidigte. Lieber Himmel, gönne mir doch Zeit, ein we nig zu überlegen! So unlieb es mir auch ist, wenn eine Angehörige unserer Familie die öffentliche Aufmerksam keit auf sich lenkt, so darf ich doch, die Sache von Deinem Standpunkt aus betrachtet und als Kunstfreund, meine Einwilligung nicht länger verweigern... Also,Glückauf!" wandte er sich etwas gezwungen lächelnd an Meißner. „Gelingt es Ihnen, Außergewöhnliches zu schaffen, so soll mich diese Nachgiebigkeit nicht gereuen." „Nun baue ich zuversichtlich auf die Möglichkeit eines großen Erfolges," sagte Hugo mit vor freudiger Erre gung zitternder Stimme. „Vermöchte ich jetzt nicht, ihn zu erringen, so müßte ich an mir selbst und an meinem Talente verzweifeln!" Schon am nächsten Morgen wurde die Arbeit begon nen. Mit Klothilde kam auch Bogislaus Mutter und nahm in einer Ecke des Ateliers Platz. Die junge Witwe hatte selbst ein lang hinfließendes, schleierartiges Gewand gewählt, welches, nur Arme und Schultern frei lassend, die schöne Gestalt umhüllte ohne jedoch deren klassische Formen zu verbergen. Mit einer einzigen Bewegung wußte Klothilde den Faltenwurf malerisch zu arrangieren und der Haltung des geschmeidigen Körpers etwas wunderbar Plastisches zu verleihen. Hugo konnte jetzt seinem Hang zum Phantastischen freien Lauf lassen. Mit von Tag zu Tag wachsender Be geisterung widmete er sich der Arbeit,welche überraschende Fortschritte machte. An dem ursprünglichen Entwurf des Gemäldes war noch manches geändert worden. Dem Hei ligen gegenüber trat das dämonisch-schöneWeib aus einem Felsenspalt, der sich plötzlich geöffnet zu haben schien, lieber ihre Schulter blickte, schattenhaft und dennoch deutlich er kennbar, der grinsende Tod. Hinter ihr brachen Flam men aus dem zackigen Gestein, alles mit feurig-rotem Licht überflutend. Weithin, als führe der geheimnisvolle Pfad in die Unterwelt hinab, gewahrte man seltsames Geflimmer. Die Versucherin reichte dem Betenden einen goldenen, überschüumenden Becher. Klothilde begnügte sich keineswegs mit der passiven Rolle eines Modelles. Sie gab ihre Meinung stets leb haft und entschieden ab, entweder tadelnd oder lobend; immer aber zeugte ihr Urteil von viel Verständnis, und durfte als verläßlicher Wegweiser dienen. Allmählich entstand eine gewisse kollegiale Vertrau lichkeit zwischen den beiden Künstlernaturen und brachte sie einander von Stunde zu Stunde näher. Sie began nen das Bild gleichsam als ihr gemeinschaftliches Werl zu betrachten. In immer größeren ZwischenräumenbeantworteteHugo Floras Briefe. Die Erinnerung an des Mädchens holde, kindliche Anmut zerrann wie Nebel vor der berauschen den Gegenwart. Nur das häufige und unvermuteteKommen der Grei sin und Subowskys riß ihn oft plötzlich aus allen Him meln. Erstere weilte nun nicht mehr stundenlang im Atelier, da sie von häuslichen Pflichten zu sehr in An spruch genommen wurde, ging aber mit so unhörbaren Schritten dahin, daß Hugo sich des peinlichen Argwohnes, sie lausche an allen Türen, nicht zu erwehren vermochte. Bogislaus kam täglich, um von den Fortschritten des Werkes, dessen baldige Vollendung er offenbar sehnlich!» wünschte, Kenntnis zu nehmen. Sein Erscheinen veranlaßte jedoch Klothilde stets, sich zurückzuziehen, mit der mißmutigen Erklärung: „Es tm mir leid, Bogislaus, ich kann aber Stellung und V>e- sichtsausdruck unmöglich beibehalten, wenn ich mich be obachtet weiß." „So ist sie nun einmal, und ihren Eigensinn bekämp fen zu wollen, hieße Wasser in ein Sieb gießen," wandte sich Subowsky, als es wieder zu solcher Auseinander setzung gekommen war, mit unangenehm klingendem La chen an Meißner. „Eine Verzögerung der Fertigstellung des Gemäldes würde Ihnen gewiß ebenso tzttlieb ieu wie mir. In Ihrem Interesse liegt es, daß Sie das Alc der Ausstellung zuschicken können, ehe der Anmeldung» termin verstrichen ist. Es bleibt Ihnen nur noch c kurze Frist von acht Wochen. Glauben Sre, dre A rechtzeitig fertigstellen zu können?" „Ja," erwiderte Meißner, aber er damit sein eigenes Todesurteil des Bildes Vollendung bedeutete der Geliebten. ^5 zg es war ihm, als habe ausgesprochen, denn auch die Trennung von