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Gratisbeilage rum „Mocbenblatt fUr Alilsäruff unä äie Gmgegenä". Verlag von ürihur Zschunke, Wilsdruff. Vas k)in2peter-l)enkmal m Krelefelcl. Ans dem Friedhof in Bielefeld ist imn Andenken an Professur Hinzpeter bu> prächtiges Denkmal aufgestellt wor- F». ^tzkwidmet ist das Denkmal vun ks" Schälern Hinzpeters, dem dent ale» Kaiser, den: Prinzen Heinrich von Preußen, und dem Grafen Emil 'friedlich Görtz-Schlitz und Werner Görtz-Wrisberg, sowie dem Prinzen mauz und Ötlo Sayn-Wittgenstein- Beclebura. Das Denkmal ist nach Plänen des Herrn Professors Doktor Seidel entworfen und von der Stein- setzmeisterfirma Wimmel L Co. in Ber lin ansgeführt ivordeu. Zur Verwen dung gelangt ist schlesischer Granit mit weißem Marmor und schlesische grane Sandsteine wechselnd. Die Büste Hinz- peters, die auf dem Sarkophag steht, flammt von Professor Freese in Berlin Und ist ans weißem carrarischen Mar mor gefertigt. Auf der Stirnseite des Sarkophags, über dem eine Büste des Ver storbenen steht, befindet sich folgende Wid mung: Zn ewigem Gedächtnis die dank baren Zöglinge. Wilhelm ll. I. li. — Hein rich Prinz von Preußen. — Emil Friedrich Graf Görtz-Schlitz. — Franz Prinz Sayn- Wittgenstein-Berleburg. — Otto Prinz Sayn-Witt genstein-Berleburg. Biele- leld ist der Geburtsort Hinzpeters. Hier wurde er Mn u. Oktober 1827 ge boren. Mit 3t) Fahren, 'M Fahre 1866, wurde der bis dahin in weiteren Kreisen gänzlich unbe kannte Pädagog zuin Er zieher des Prinzen Wilhelm von Preußen ernannt, den er nach Kassel aufs Gym nasium begleitete. Kaiser Wilhelm hat seinen ehe maligen Erzieher bis zu dessen Tode stets große Anhänglichkeit bewahrt und ihn wiederholt zu wichtigen Bera- ämgen zugezogen. Nach dem im letzten stahre erfolgten Tode des Geheimrats Hinz- Peter verschwanden bekanntlich eine Anzahl wichtiger Papiere aus seinem Nachlaß, die auf seine Beziehungen zum Kaiser Bezug Lin Grabdenkmal für Geheimrat Hinzpeter. hatten. Gegen einen ehemaligen Diener wurde deshalb noch ein Prozeß angestrengt, der indessen nichts Belastendes ergab. Äer schriftliche Nachlaß Hinzpeters dürfte jeden Ligenartige Fischerwohnungen in Frankreich. falls zahlreiche interessante Streiflichter auf die Jugendzeit unseres Kaisers werfen, und eine wertvolle Ergänzung der Hinzpeterschen Biographie Wilhelms II. bilden. VIN 45 8ckiffe als kdausen. Daß man Schiffe zum wohnen be nutzt, ist nichts Neues. Namentlich in England und in Amerika erfreuen sich die Hausboote als Sommerwohnungen großer Beliebtheit. Ganz andrer Art sind indessen die Schiffshäuser, von denen hier die Rede sein soll. In dem französischen Fischerdörfchen Equilly am Kanal sieht man nämlich Häuser, die nichts andres find, als umgestülpte große Kähne, die mit Fenstern und Türen versehen sind. Unser unteres Bild zeigt uns eines dieser eigenartigen Häuser, die dem Dörfchen zu einer ge wissen Berühmtheit verhalfen haben. Natürlich benutzt man zu diesenHäusern keine neuen Kähne, sondern alte, aus rangierte Fischerboote, die zu anderen Zwecken nicht mehr zu brauchen sind, ähnlich wie man bei uns zu Lande häufig alte Eisenbahnwaggons zu Wohnzwecken benutzt sieht. Der Unter schied ist nur der, daß es sich bei uns meist nur um eine vorübergehende Benutzung handelt, als Unterkunftshütte für Bahn arbeiter oder als Ersatz einer Laube in einer Laubenkolonie, während die Schiffshäuser in Equilly Sommer und Winter bewohnt wer den. Diesem Zweck entsprechend sind sie auch im Innern ganz wohn lich eingerichtet. Aenßerlich allerdings machen die Häu ser eineu ästhetisch nicht ganz einwandfreien Ein druck. Man kann fest glauben, in irgend ein afrikanisches Eingebore nendorf verschlagen zu sein. Dafür sind aber die Häuser ungenrein praktisch. Ihre Fornr befähigt sie allen Witterungsunbilden zu trotzen, und wird einmal ein Haus unter dein Ein fluß der Zeit so schadhaft, daß eine Ausbesserung nicht mehr lohnt, so ist schnell Ersatz da, da in einem Fischerdorfe an ausrangierten Kühnen nie mals Mangel herrscht. Für Maurer und sonstige Bauarber ist Equilly freilich ein schleckjter Platz, und der Zimmermann steht hier neben deni Fischer hoch in Ehren.