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658 PAPIER-ZEITUNG. Ferner wäre zu prüfen, ob das Fabrikationswasser das gleiche Wird ein derartiges Papier, welches vorher sehr gut im Leime ge- Auch in der Beschaffenheit des Halbzeuges können Hat man sich davon überzeugt, dass ein, da dieses nicht mit leimenden Stoffen ausgefüllt ist, das Papier M . . ist so bemessen, dass jetzt ein aus Dieser Hub ein wenig hebt. Lager gebohrt, welchen sich Metallstange a in eine be- beeinträchtigen. Das Satinirwerk wird somit erst dann zugänglich, wenn der Arbeiter an der Zufuhrseite das Schutzgitter durch Treten gehoben hat. alle Vorgänge .genau wie früher und unter den gleichen Verhält nissen stattfanden, dann kann eine Beeinträchtigung der Leimfestig HU Ul JI —cldiU8- L"PI12 ‘----5 I- D-i ©- II. —. A . 1 . halten hat, jetzt mit Tinte geprüft, so dringt diese in die Risse ein, wie früher ist, und nicht von irgendwelcher Seite aus nachthenligen und wenn durch die Veränderung der Faser auch der Ueberzug Zufluss erhält. A"eh i" " ” 1" heit d" Enlhe"me "nhe" derselben beschädigt wird, so dringt die Tinte ins Innere der Faser Aenderungen eingetreten sein. Die beigegebenen Abbildungen zeigen die an einer Satinir- maschine ange brachte Vorrichtung. Fig. 1 ist ein schema tischer Aufriss, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht. A ist das Gestell, BB, sind die beiden Stahlwalzen, C der Einlegetisch; der Auslegetisch ist in Fig. 1 weggelassen, in Fig. 2 unsichtbar. In gegenüberlie genden Stellen der Gestellwände, nahe dem oberen Umfang der Oberwalze, sind an der Zufuhrseite Schutzgitter für Satinirmaschinen. Glättwerke gehören erfahrungsgemäss zu den gefährlichsten Maschinen, und da sie in den verschiedenen Zweigen von Papier fabrikation, Papierverarbeitung und Buchgewerbe eine ziemlich gleich grosse Rolle spielen, verdienen die zur Verminderung oder Beseitigung ihrer Gefährlichkeit von verschiedenen Seiten empfohlenen Schutz vorrichtungen die besondere Aufmerksamkeit der Fachgenossen. Nachdem wir an verschiedenen Stellen (z. B. Jahrg. 1889, Seite 1269; Jahrg. 1890, Seiten 1040, 1552 und 2203) Beschreibungen und Ab bildungen solcher Schutzvorrichtungen gebracht, geben wir nachstehend die Einzelheiten einer Schutzvorrichtung wieder, die von Herrn Arthur Friedheim, Mitinhaber der Finna Friedheim & Sohn in Berlin NO., ausgearbeitet und an deren Satinirmaschinen ange bracht wurde. Herr A. Friedmann gestattete uns die Veröffentlichung in der Absicht, die einfache und sicher wirkende Vorrichtung recht vielen Fachgenossen zugänglich zu machen, hoffend, dass durch prak tische Ausführung derselben die gefährlichen Finger- und Hand verletzungen der Arbeiter in Zukunft möglichst verhindert werden möchten. wegen kann. Diese Stange ist mit einer zweiten Stange (oder Schiene) b durch eine Anzahl leicht geschweifter Stäbe c verbunden, so dass ein Gitter entsteht, welches die Zufuhr seite der Satinirmaschine vollständig absperrt. Die Schmalseiten des Gitters sind von eigenartig gebauchter, ebenfalls geschweiften Blech streifen d (Fig. 2) begrenzt, welche die seitliche Annäherung ver hindern. Mit dem rechtsseitigen Ende der Stange a ist ein kurzer Hebel e fest verbunden, und mit diesem ein in Gelenken beweglicher Hebel f mit um h drehbarem Tritthebel g. Setzt der Arbeiter seinen Fuss auf den Tritt i, so bewegt sich Hebel f aufwärts und Hebel e veranlasst, dass sich das Schutzgitter keit des Papiers nur auf die Aufnahme von Feuchtigkeit bei der Lagerung zurückgeführt werden, wozu die im Papier enthaltene Chlormagnesia beiträgt. Wie viel hiervon im Papier enthalten ist, wäre immerhin interessant zu erfahren. In der Asche lässt sich dieselbe leicht bestimmen, doch ist bei der Veraschung darauf Rück sicht zu nehmen, dass die Chlorsalze bei Anwendung von allzu starker Hitze mehr oder weniger flüchtig sind. Zinkblechen und Papierbogen bestehender Stoss von üblicher Höhe darunter durchgeschoben werden kann. Die Stellung des Schutz gitters im angehobenen Zustande ist in Fig. 1 strichpunktirt ange deutet. Die entsprechende Veränderung in der Stellung des Hebel werks wurde nicht mit gezeichnet, um die Deutlichkeit nicht zu schlägt durch und ist nicht mehr leimfest. Wird bei der Leimung des Papiers aber darauf Rücksicht ge nommen, dass die Faser mit leimenden Stoffen dicht ausgefüllt ist, so kann die Aufnahme von Feuchtigkeit unter den angegebenen Ver hältnissen nicht verhindert, aber immerhin erschwert werden. Selbst angenommen, dass die Veränderung, welche das Papier erfährt, die gleiche ist, wie oben angegeben, so ist dies nur oberflächlich, da die ausgefüllte Faser jedes weitere Eindringen von Flüssigkeit verhindert. Das Papier wird jedenfalls, wenn die Fasern mit leimenden Stoffen ausgefüllt sind, viel grössere Sicherheit für die Leimfestigkeit bieten, selbst wenn es verschiedenen Feuchtigkeitseinflüssen ausgesetzt war. Das Wasser in der angegebenen Zusammensetzung dürfte die Leimfestigkeit des Papiers nicht beeinflussen. Wenn dasselbe für die Anfertigung von Leimpapier nicht geeignet wäre, müsste sich dies durch die ganze Fabrikation hindurch zeigen. Fällt jedoch ein Theil der Machung leimfest und der andere nicht leimfest aus, so liegt nach den gemachten Erfahrungen die Schuld meist an ungleich gemischtem Stoffe. Solch ungleiche Mischung tritt ein, wenn der Mischholländer fehlt, und Zellstoff oder Ganzzeug allein gemahlen werden, so dass bei dem langsamen Gange des Rührers in der Bütte die Mischung unvollständig ist. Veränderte Pressen und Trocken- cylinder mit wechselndem Dampfzufluss sind auch öfters Anlass hierzu, doch sollten diese letzteren Aenderungen nicht mehr Vor kommen, wenn die Papierbahn erst richtig läuft. Weitere Beobachtungen über Veränderung der Leimfestigkeit des Papiers hatte ich Gelegenheit auf dem Kalander zu machen. Das Papier war stärker als nöthig gefeuchtet und sollte mit geheizten Glattwalzen kalandrirt werden; die Walzen waren zu stark überhitzt, und das klangtrockene Papier hielt weniger im Leim. Hier war das Zusammenziehen beim Trocknen so stark und die entstandenen Risse so gross, dass selbst das mit ausgefüllten Fasern geleimte Papier dem Eindringen der Tinte keinen Widerstand leisten konnte. Dass bei den erhitzten Glättwalzen die entstandenen Sprünge und Risse durch das weiche Harz, Harzthonerde usw., bei der Pressung nicht geschlossen und das Papier somit auch nicht leimfest wurde, hatte seinen Grund darin, dass diese Körper nur auf der Oberfläche erweicht wurden, die trockenen Fasern aber im Innern des Bogens die Hitze nicht weiterleiteten, so dass die Risse, welche bis ins Innere des Papiers gingen, bestehen blieben, und die Tinte durch sie eindrang. Der Fall, dass das Papier nach der Fertigung sich so stark ändert, ist nur in dem angegebenen Fall denkbar, und selbst hier hätte die heisse Glättung den Fehler, welchen das Zusammenziehen verursacht, aufgehoben, wenn das etwas starke Papier Zeit gehabt hätte, die Feuchtigkeit wieder an die Luft abzugeben oder ins Innere dringen zu lassen. Was nun den ziemlich bedeutenden Chlorgehalt des Wassers anbetrifft, so ist derselbe an Salze gebunden. Von weit grösserem Nachtheil dürfte der Magnesiagehalt sein. Bei dem Magnesia- gehalte des Fabrikationswassers ist zu beachten, dass die gelöste Magnesia bei der Leimung durch Alaun als Magnesiahydrat ausge fällt wird, ein als solcher ganz indifferenter Körper, der im Papier zurückbleibt. Wird das im Stoffe enthaltene Chlor nicht ausge waschen, sondern durch Antichlor in die nicht nachtheilige Form gebracht, so bleibt auch von diesen Chlorverbindungen etwas im Papier zurück. Neben diesen Chlorverbindungen hat das im Papier enthal tene Magnesiahydrat das Bestreben, mit den Chlorsalzen sich in Chlormagnesium umzusetzen, und die in der Luft enthaltene Kohlen- säure befördert diese Umsetzung bedeutend. Diese Salze sind im Papier als Chlormagnesium zurückgeblieben, ein Salz, welches nur durch Chloraluminium an nachtheiligem Einfluss übertroffen wird. Hier ist freilich Grund zur Annahme vorhanden, dass die Leimung des Pa piers auf dem Lager zurückgeht. Ausserdem ist zu berücksichtigen, dass Chlormagnesium sehr hygroskopisch ist, das Papier also das Bestreben hat, weit mehr Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen, als es sonst unter gewöhnlichen Verhältnissen der Fall wäre. Im besprochenen Falle geht auch »Probiren über Studiren.« Man lasse von ein und derselben Machung zwei Proben, die eine an einem trockenen, die andere an einem feuchten Orte, sonst aber unter den gleichen Bedingungen, lagern, und prüfe die Papiere auf Leimfestigkeit, bezw. untersuche, ob in der Leimfestigkeit eine Aen- derung eintritt. Wenn vorher jahrelang ohne Klagen Leimpapiere angefertigt wurden, und die Arbeitsweise keine Aenderung erfuhr, so ist diese Erscheinung immerhin auffallend, und die feuchte Lagerung dürfte von Einfluss sein.