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466 PAPIER-ZEITUNG. No. 19. Das Wehr ist seit Juli 1888 dem Betriebe übergeben und hat sich vorzüglich bewährt. 3. Das Sorgewehr zu Christburg in Ostpreussen. Während das Regawehr ganz, aus Stein und Eisen erbaut ist, ist das Sorgewehr mit Ausnahme der beiden Flügelmauern im Ober wasser ganz in Holz ausgeführt, wie die nach einer Photographie gefertigte Abbildung 5 erkennen lässt. Die lichte Weite des Wehres beträgt 10 m, der Wasserstand vor den Schützen 2,2 m. Auch hier sind vier Schützen und drei Griessäulen angeordnet. Die Schütz tafeln sind wie in Greifenberg mittels sechs Rollen auf den Gries säulen gelagert. Die Griessäulen sind ebenfalls zum Ausheben ein gerichtet. Ein Hann kann die Schützen, die wesentlich schwerer sind als die in Greifenberg, an der Handkurbel der Winden angreifend, heben. In Fig. 5 ist die dritte Schütze von links gerechnet etwas ge wendet. Die grössten Anlagen dieser Art befinden sich in der Holz- Schleiferei von Otto Kühnemann zu Küddowwerk-Flederborn bei Jastrow in Westpreussen. Die Patentrollschütze in der Flossschleuse zu Flederborn hat eine Breite von 4,6 m bei einem Wasserstande vor derselben von 0,9 m. Die Patentrollschütze im Turbinengerinne zu Flederborn hat 6,5 m Breite bei 2,5 m Wasserdruck. Diese Schütze ist aus einem Stück hergestellt und ist wohl die grösste Schütze dieser Art, die überhaupt bisher gebaut wurde, da kein anderes System solche ausserordentlichen Maasse zulässt. Bei diesen beiden Patentrollschützen sind die Gewichte der Schütztafeln noch durch Gegengewichte ausgeglichen, so dass also nur die Ueberwindung der auftretenden Reibungen beim Auf- und Abbewegen der Schützen übrig bleibt. Im vorigen Jahre wurde vom Fiskus in der Bode bei Rothen förde unweit Stassfurt ein grosses Wehr mit sechs Patentrollschütz- —I 5g ■ öffnet, und Wasser fliesst durch die Oeffuung; an den andern Schützen erkennt man aber, wie vollständig wasserdicht sie überall halten. Das Gefälle der Sorge am Wehr ist von Unterwasserspiegel bis Oberwasserspiegel 4,5 m; das Podest, auf dem die Winden für die Schützen stehen, ist vom Unterwasserspiegel gemessen 8,8 m hoch gelegen; die Schützen können daher auch vollkommen über den Wasserspiegel hinweg gehoben werden. Die Brücke oberhalb des Oberwassers ist hier allein dazu benutzt, uni den waagerechten Druck auf die Griessäulen, sowie den senk rechten Druck der Winden, Schützen usw. aufzunehmen. Die Zugänge der Brücke sind mit verschlossenen Thüren versehen, damit nicht Unberufene zu den Winden auf dem Podest gelangen können, wohin eine Treppe, welche innerhalb der Thüren angebracht ist, führt. Das Wehr wurde im August 1889 dem Betriebe übergeben, und die Vorzüge der in allen Theilen neuen und eigenthümlichen Bauart haben sich auch hier bewährt. Alle Holztheile dieses Wehrs wurden dreimal mit Karbolineum gestrichen, um das Holz möglichst gegen Fäulniss zu schützen. Ein solcher Anstrich sollte niemals bei ähnlichen Holzbauten versäumt werden. Heyns Patentrollschützen wurden auch mit grossem Vortheil als Gerinneschützen für Turbinenanlagen und in Flossschleusen ver täfeln von je 4,2 m Breite und 2,35 m Wasserdruck nach den Plänen des Herrn Regierungs-Baurath Wille zu Magdeburg ganz in Stein und Eisen ausgeführt, und auch hier scheint sich das neue System gut zu bewähren. Actiengesellschaft „Chromo“ vorm. Gebr. Wohlfarth Gegründet 1867 in Altenburg, S-A. 6egründet 1867 Fabrik von präparirten Papieren iür Kunst- u. Luxus-Druck. SPECIALITÄT: Chromo-Papiere u. Chromo-Cartons sowie Natur-Cartons 51021 in allen Farben, Formaten u. Stärken.