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No. 2. PAPIER-ZEITUNG. 35 Schiene verbundenen Nummernwerke auf einmal verändert werden. Im allgemeinen leistet diese Maschine gute Arbeit und ist ent schieden praktischer, als die verschiedenen sonstigen in die Schnell presse einzustellenden, meist sehr komplizirten und un verlässlich arbeitenden Systeme. Dem Ideal eines selbstthätigen Numerirwerkes näher kommt die Wetter’sche Numerirmaschine von J. G. Scheiter & Giesecke in Leipzig, Fig. 6. D ieselbe besteht aus einem vernickelten Kästchen in der Grösse von 27 X38 mm, in dessen Wandungen die Ziffernrädchen mit dem Nummernzeichen und dem erforderlichen Mechanismus untergebracht sind. Der Ziffer-Vorschub wird direkt durch den Druck des Cylinders oder Tiegels auf das höherstehende Nummernzeichen bewirkt, indem dasselbe durch die Druckwirkung auf die Ebene der Ziffern niedergedrückt wird, wodurch sich eine im Innern des Kästchens ruhende Feder spannt und beim Nachlassen des Druckes die Drehung der Ziffernräder in der für die fortlaufende Numerirung erforder lichen Weise vollführt. Um unreinen Druck zu vermeiden, ist der Mechanismus derart eingerichtet, dass die Drehung der Räder erst dann erfolgt, wenn der Druckbogen schon weit genug von der Form entfernt ist. ' Eventuell kann das Nr.-Zeichen herausgenommen und durch eine blinde Platte ersetzt werden, auf welche dann der Druck erfolgt, und mittels deren der Ziffer-Vorschub sich vollzieht. Der Grundgedanke dieser Erfindung ist gewiss geistvoll zu nennen, da ohne jede sonstige mechanische Vorrichtung, lediglich durch dieselbe Kraft, welche den Druck bewirkt, zugleich der Ziffer-Vorschub vollführt wird. Wenn das Nr.-Zeichen mit der Zahl gedruckt wird, kann das Nummern werk, falls der erforderliche Platz vorhanden ist, in den Satz eingestellt und die gewöhnlichen Auftragwalzen verwendet werden. Wird ohne Nr.-Zeichen gedruckt, so sind zerschnittene oder Theilwalzen nöthig, weil nur die Ziffern mit Farbe versehen werden dürfen. Um dies ohne viele Umstände zu ermöglichen, werden besondere Theilwalzen angewendet, Fig. 7, welche auf der Walzenspindel in beliebiger Entfernung angebracht werden können. Die zur Her- Fig. 7. Auftragvorrichtungen zu den Wetter’schen Nummernwerken. Stellung der Theilwalzen nothwendigen Ringe liefert die Fabrik für jeden beliebigen Spindeldurchmesser zu mässigem Preise. Walzen spindeln mit Holzumhüllung sind zum Aufsetzen der Ringe nicht geeignet, vielmehr müssen passende Extraspindeln angefertigt werden. Das Nr.-Zeichen wird daher in dem letztbesprochenen Falle nicht zugleich mit der Zahl gedruckt, man kann aber dasselbe entweder vor- oder nachdrucken, oder wenn man den Druck sparen will, ver wendet man doppelt so grosses Papier und richtet die Form zum Umdrehen ein. Auch bei dieser Anordnung kann die Numerirung zugleich mit dem Satze gedruckt werden, vorausgesetzt, dass sich über und unter der erhöhten Platte nicht Schrift befindet, da dieselbe in diesem Falle, wegen der getheilten Auftragwalzen, keine Farbe erhalten würde. Daraus geht auch hervor, dass die Nummernwerke in diesem Falle nur parallel zu den Auftragwalzen gestellt werden können. Diese Numerirapparate, welche sich in amerikanischen Buch druckereien als sehr praktisch erwiesen haben sollen — ich selbst kann ein Urtheil über dieselben nicht abgeben, weil ich sie zu wenig erprobt habe — werden für verschiedene Zifferngrössen bis zu sechs Stellen, das ist bis zur Numerirung von 999 999 erzeugt. eN 952863 eN 670538 Ziffern der Wetter’schen Nummernwerke. Auf Wunsch kann beim Nr.-Zeichen auch ein Sperrkegel angebracht werden, womit es ermöglicht ist, die gleiche Zahl fortgesetzt zu drucken, und bei dieser Anwendung entfallen die zerschnittenen Walzen. Ausserdem werden diese Apparate in zweierlei Form ausgefertigt, und zwar mit feststehenden und versenkbaren Nullen. Bei ersterer Form müssen die Nullen mitgedruckt werden, und zwar Nr. 000 001, bei der zweiten werden die Nullen versenkt, sobald sie an die be treffende Stelle kommen, man kann daher mit 1 ohne Nullen be ginnen. Das Nr.-Zeichen kann bei dieser Anordnung nicht mitgedruckt werden, weil es von der Ziffer zu weit abstehen würde. Selbst verständlich kann auch in diesem Falle das Nr.-Zeichen eingedreht werden. Beim Druck mit fünf Ziffern kann das Nr.-Zeichen mit gedruckt werden, vorausgesetzt, dass die betreffende Null versenkt werden kann, weil sich das Nr.-Zeichen um die Breite einer Ziffer vorschieben lässt. Bei den sechsstelligen Apparaten muss das Hunderttausenderrädchen von Hand verändert werden, was übrigens ganz belanglos ist, weil es höchst selten vorkommt. Das Wetter’sche Nummern werk ist durch D.R.P. Nr. 35458 geschützt. (Schluss folgt.) Papierstaub. Der Papierstaub, welcher sich beim Drucken füllstoffhaltiger Papiere in den Schnellpressen ablagert, wird dem Drucker oft recht lästig. Namentlich beim eiligen Zeitungsdruck lagert sich auf den Rotationsmaschinen binnen wenigen Stunden schon der Papierstaub in dicken, weissen Schichten ab, zumal wenn mit Füllstoffen beladenes Papier trocken verdruckt wird. Hat das zu verdruckende Papier jedoch erst ein Feuchtwerk zu passiren, so wird es hier bereits von einem grossen Theil loser Fasern befreit, während die noch am Papier verbleibenden lockeren Stofftheilchen unter dem Einfluss der Feuchtigkeit kein Bestreben zum Verstäuben haben. Der im Feucht werk zurückbleibende Staub kann leicht mit dem abfliessenden Wasser weggeschwemmt werden ; der trockene, auf den Maschinentheilen sich ablagernde Staub jedoch verstopft leicht die Schmieröffnungen der Lager, so dass dieselben stark leiden, falls ihre Oeffaungen nicht mit Schmierdeckeln ausgestattet sind. Ganz erheblich werden aber die Farbwerke durch den Papier staub verschmutzt, zumal wenn dieselben unterhalb der Papierbahn liegen, so. dass der Staub hineinfällt. Ein grosser Theil des Papier staubes geräth ferner dadurch ins Farbwerk, dass die mit zäher Farbe eingewalzte Druckform Fasern vom Papier abhebt und an die Farb walzen abgiebt, so dass diese schliesslich gereinigt werden müssen, ebenso wie der Farbekasten, an dessen Lineal oder Abstreichmesser sich gern Papierstaub in so grosser Menge absetzt, dass die Farbe- regelung beeinträchtigt wird. Beim Rotationsdruck hat man zuweilen den Papierstaub dadurch unschädlich zu machen gesucht, dass man beim Ein lauf des end losen Papierstranges ein Paar Bürsten anbrachte, welche sich gegen Vorder- und Rückseite des Papieres legen und so einen grossen Theil loser Fasern abstreifen. In den Vereinigten Staaten bringen neuerdings Samuel W. Marvin und Charles S. Marvin an Cylinder- schnellpressen einen eigenartigen Papierstaubsammler an. Derselbe besteht aus einer rotirenden Bürstwalze, welche dicht neben dem Druckcylinder über einem kastenartigen Gehäuse gelagert ist und das vom Cylinder fortgeführte Papier auf der einen alsbald zu be druckenden Seite säubert. Der fortgebürstete Staub wird von dem geräumigen Kasten aufgenommen. Bei den mit Schneidevorrichtungen ausgerüsteten Schnellpressen entsteht viel schädlicher Staub durch das Zerschneiden. Damit derselbe die Druckform sowie die Farbewerke nicht verunreinigt, hat der Maschinenbauer darauf zu halten, dass das Schneiden möglichst erst nach dem Bedrucken, und zwar thunlichst unterhalb der Druck formen und Farbewerke erfolgt. Ist der Längs- oder Querschneider jedoch oberhalb empfindlicher Maschinentheile angebracht, so bringe man dicht unter demselben wenigstens grosse, aus Blech gefertigte Staubfänger an. Auch durch Anbringung von Saugröhren könnte der Papierstaub wirksam beseitigt werden, doch dürfte im allgemeinen diese Methode wegen höherer Kosten kaum Eingang finden. P. H111111IIIIIII111111111111III11111111111111111II1111111 Hill IIIIII IUI IIII11II111III11 m | Herren Förste & Tromm, Leipzig, | Liniirmaschinen-Fabrik. । | Im Begriffe, noch eine „Universal-Rollen-Liniir- = = Maschine“ bei Ihnen zu bestellen, mache ich es mir zur = = angenehmen Pflicht, Ihnen mitzutheilen, dass wir mit der = E Construction, sowie mit der Leistung Ihrer letztgelieferten = = Liniir-Maschine vollkommen zufrieden sind, und möchten wir = = eine neue Maschine genau nach dem Modell dieser Letzteren = = gefertigt haben etc. etc. g = Gomel (Russi.), d. 18. 10. 88. gez. Directeur grant A. Stulginski. g = 41430] Papierfabrik Dobrouch. iTi 1111111111111 ii 111111111 m 1111111 ii ii 1111111 ui i ii i in j ii 1111 ii 111 im i in im 111111 rii