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No. 19. PAPIER-ZEITUNG. 465 2 OberWasser+8755 UnlerlVaster+1090 Fig. 2. h 9 h Fig. 3. halten der Griessäulen an ihren oberen Enden und hat also in waage rechter Richtung eine nicht unbedeutende Kraft aufzunehmen. Ferner dient der Oberbalken t zur Aufnahme der Winden für 11 h 2. Das Regawehr zu Greifenberg. Das Regawehr wird durch Figg. 2—4 dargestellt. Von dem alten Wehr waren stehen geblieben: die Wehrmauer C (Fig. 4), die beiden Spundwände D E, der Fachbaum G, die drei Pfahl reihen H J und F mit ihren Holmen KL und M, sowie der Belag Q. und 4), welche behufs Bedienung der Winden angeordnet ist. Die Laufbrücke v ruht auf Konsolen u und ist mit Geländer versehen. Die Winden bestehen aus den Ketten trommeln p, dem Schneckenrade 8, der Schnecke z und der Handkurbel q. An letzte rer kann ein Mann das Heben und Senken der Schütztafeln besorgen. Die Schütztafeln hängen in je zwei Ketten an der Winde (Fig. 2); das Heruntergehen der Schütztafeln ist durch die eigene Schwere derselben ge sichert. Der Wasserstand vor den Schütztafeln I und II ist 1300 mm, der vor den Schütz tafeln III und IV ist 1000 mm. Die Schütz- tafeln I und II sind in Fig. 2 in geöffneter, die III und IV in geschlossener Stellung dar- gestellt. Bei starkem Eisgang müssen die Gries säulen aus den Schuhen w herausgenommen werden. Dies geschieht in folgender Weise: Nachdem durch Entfernung des Keiles m die Griessäulen am obern Ende gelöst sind, werden sie mittels eines bereit gehaltenen hölzernen Hebebaumes soviel angehoben, als sie unten in die Schuhe w hineinreichen. Sowie dies geschehen ist, werden sie unten vom Wasserstrom fortgeschleudert, bleiben aber am oberen Ende in den Bügeln n hängen, da der Querstift l am oberen Ende der Gries säulen so lang ist, dass er nicht durch die Bügel hindurch kann. Die gelösten Gries säulen werden durch die Eisschollen gehoben und lassen diesen freien Durchgang. Der oben erwähnte Querstift l dient auch dazu, die Griessäulen anzuheben, und zwar legt man dabei den erwähnten Hebebaum auf den Oberbalken t und unter den Querstift l. Der Versuch hat ergeben, dass man die vier Schützen und die drei Griessäulen, wenn Gefahr im Verzüge ist, mit acht Leuten in fünf Minuten entfernen kann. Ein so schnelles Oeffnen des ganzen Wehres wird natürlich nur in Fällen dringender Gefahr geboten er scheinen; zur gewöhnlichen Bedienung des Wehres genügt ein Mann, welcher die Schützen öffnen und schliessen kann. Der Oberbalken t ist deshalb so hoch das Heben und Senken der Schütztafeln und zur Anbringung einer Lauf brücke v (Figg. ~ ~ StT ~i Gi» ■ 94,5 I w a, , a » a. tl r /d bf,b d b" Zur besseren Sicherung der Wehrmauer C wurde der ganze Raum zwischen den beiden Spundwänden I) und E mit einer 500 mm starken Betonschüttung 0 ausgelegt. Der Beton ist hergestellt aus fünf Theilen Steinschlag, drei Theilen Kies und einem Theil Zement; dies ist eine Mischung, die bei derartigen Wasserbauten ein durchaus festes und undurchdringliches Gemäuer giebt. An den Ufern wurden die beiden Pfeiler A und B aus guten Hartbrandziegeln und in Zement mörtel gemauert hergestellt; dieselben sind 1300 mm X 1800 mm in der Grundfläche gross und stützen sich noch gegen angrenzende Gebäude, wie Fig. 3 erkennen lässt. Die Weite des Wehrs, also die lichte Entfernung der beiden Pfeiler A und B beträgt 11,7 m. Wie Figg. 2 und 3 zeigen, sind vier Schütztafeln I, II, III und IV an geordnet, und es waren also drei Griessäulen f nöthig. Die Griessäulen f sind unten in gusseiserne Schuhe w (Figg. 2 und 4) gelagert. Diese Schuhe sind durch je zwei lange Anker N (Fig. 4) in der Betonschüttung verankert, da der grösste Theil des Wasser druckes auf den unteren Theil der Griessäulen und damit auf die Schuhe w einwirkt. Am oberen Ende werden die Griessäulen durch die Bügel n (Fig. 4) gehalten. Dieselben sind um einen Zapfen P in der Richtung von unten nach oben drehbar. Die Zapfen P sind an dem aus drei starken T-Trägern zusammengenieteten Oberbalken t befestigt. Die Bügel n umschlingen die Griessäulen, und letztere werden mittels des Holzkeiles m in senkrechte Lage eingestellt. Der Oberbalken t ist nur auf den beiden Oferpfeilern A und B gelagert, er trägt sich also in seiner ganzen Länge von 11,7 m frei zwischen den Pfeilern. Er dient, wie oben schon bemerkt, zum Fest gelegt, damit die Schützen genügend hoch über den höchsten Wasser spiegel gehoben werden können. Die über das Oberwasser angeordnete in Fig. 4. dargestellte Fahr brücke dient zum Wagen verkehr, sie hat mit der eigentlichen Wehr anlage nichts z. thun.