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Hochglanz-Glättung. Von den Augenärzten, an welche wir Nr. 15 mit dem Aufsatz Hochglanz-Glättung« sandten, äusserten sich bisher Herr Professor Hermann Gohn in Breslau und Herr Dr. Schneller in Danzig. Der Letztere hat bereits wiederholt thatkräftiges Interesse für das Buchgewerbe an den Tag gelegt und die Einflüsse von Erzeugnissen desselben auf Erhaltung der Sehkraft geprüft. Auf seine Veranlassung und unter Berücksichtigung seiner Angaben wurde z. B. die »Danziger Fraktur geschaffen, eine vereinfachte derbe Buchschrift mit stark verdickten Haarstrichen, die auch für schwache Augen hinreichend lesbar und geeignet ist, gesunde Augen vor Schwächung zu behüten. Wir geben nachstehend den Wortlaut der beiden Briefe wieder: Breslau, 21. Februar 1891. Auf die gefl. Anfrage in Nr. 15 der Papier-Zeitung kann ich nur er widern, dass, wie jeder glänzende Reflex, so auch der des glänzenden Papiers das Auge schnell ermüdet und auf die Dauer unerträglich wird. Prof. Dr. Hermann Cohn. Danzig, 20. Februar 1891. Ich halte es für durchaus gerechtfertigt, dass Sie in Uebereinstimmung mit Herrn W in Nr. 15 der Papier-Zeitung sich dagegen aussprechen, dass auf geglättetem und glänzendem Papier gedruckt wird, und bin mit Ihnen der Ansicht, dass das zum Druck gebrauchte Papier matt und weiss sein sollte. Mir stehen augenblicklich nicht viele Druckwerke zur Verfügung, in denen glänzendes glattes Papier verwendet ist. In denen, die ich habe prüfen können, ist die Erkennbarkeit des Druckes merklich schlechter, wenn man das Blatt so dreht, dass der Glanz ins Auge fällt, als wenn man es so hält, dass man das Spiegeln des Papieres nicht empfindet. Bei Prüfungen, die ich anstellte, erkannte ich Schrift erst in 85 cm, wenn das Blatt spiegelte, dieselbe in 110 cm, wenn es nicht spiegelte. Der Glanz wirkt also eines- theils so, als ob die zu lesende Schrift um den oben angegebenen Werth kleiner oder weniger dunkel gedruckt wäre, als. auf mattem Papier. Ander seits aber kommt noch hinzu, dass der Glanz des Papiers blendet, das Auge reizt und es damit allmälig in einen Zustand der Ueberreizung setzt, der besonders bei empfindlichen Augen zu krankhaften Erscheinungen führen kann. Nun ist es richtig, dass man ein spiegelndes Blatt immer so halten kann, dass man den Glanz nicht, ins Auge kommen lässt. Bekanntlich wird das Licht von spiegelnden Flächen in demselben Winkel zum Loth zurück geworfen, in dem es auffällt, und man braucht diesen Winkel also nur an nähernd so zu wenden, dass das auffallende Licht anderswohin als ins Auge zurückgeworfen wird. Aber einmal ist es unbequem und irritirend, neben dem Lesen immer auf solche Nebensachen achten zu müssen, anderseits muss man zu diesem Zweck das Blatt oft schräg auf die Richtung des Blicks halten, und dann sieht man die Buchstaben nicht unter ihrem richtigen, sondern unter einem kleineren Winkel, also kleiner und undeutlicher, und dies ruft dann wieder dieselben Nachtheile hervor, von denen ich oben sprach. Also Druckpapier soll matt, natürlich aber nicht runzlig sein; es soll dick genug sein, um nicht »durchzuschlagen«, und es soll weiss sein, denn auch die farbigen Papiere, auf denen gedruckt wird, haben auf die Dauer für das Auge, wie ich gefunden, etwas leichter Ermüdendes als das reine weisse Papier. Dr. Schneller. Was die Forderung- anlangt: Das Papier soll weiss sein«, so nehmen wir an, dass Herr Dr. Schneller Papiere mit leicht gelb lichem Ton noch als »weiss« gelten lässt. Nach unserer Erfahrung liest sich schwarze Schrift auf leichtgetöntem Papier besser und wirkt weniger ermüdend als auf reinweissem. Kaltschmelzverfahren. Bei dem nach Zurücknahme des Eberle’schen Patents frei ge wordenen Brennätzverfahren werden bekanntlich die auf dem Stein erzeugten Züge dadurch gefestet, dass sie mit Harzpulver bestäubt werden, welches dann mittels offener Flamme angeschmolzen wird. Aehnlicher Erfolg lässt sich auch auf kaltem Wege in folgender Weise erreichen. Man nimmt einen rechteckigen Holzblock von etwa 12 bis 15 cm Breite und etwa 50 cm Länge, der mit Tuch überspannt und kurz vor dem Gebrauch mit Aether befeuchtet wird. Auf beide Seiten der zu schmelzenden Zeichnung, die vorher eingeschwärzt, mit Kolophonium eingestäubt und mit .Federweiss rein abgeputzt wurde, wird ein Glanzdeckelstreifen gelegt, den der An leger an dem einen Ende mit den Fingern festhält. Der Drucker nimmt nun den mit Tuch überspannten Klotz, giesst auf die eine Seite desselben der Länge nach Aether auf das Tuch, so dass dieses damit gut durchtränkt ist, ohne natürlich zu tropfen, legt den Klotz mit dieser Seite auf die Streifen zu beiden Seiten und schiebt ihn ganz langsam von der oberen Seite gegen sich zu über den Stein. Der Aetherdunst wirkt nach unten und bringt das Harz mit voller Gleichmässigkeit zum Schmelzen, noch dazu in der kurzen Zeit, die nöthig ist, um den Klotz über den Stein zu schieben. Je langsamer man schiebt, desto stärker schmilzt das Harz; je schneller, desto oberflächlicher. Im letzteren Fall kann man, je nachdem dies nöthig erscheint, noch ein- oder zweimal über, den Stein gehen. Büchertisch. Directory of Paper Makers of the United Kingdom. London EC. 1891. Marchant Singer & Co. Das bekannte Adressbuch der englischen Papierfabriken zeigt dieselbe Anordnung, wie in früheren Jahren: erst die Firmen nebst Angabe der Maschinen zahl, der Sonder-Erzeugung, der nächsten Post- und Bahnstation und der etwaigen Niederlagen oder Vertreter in London; dann folgt ein Verzeichniss nach den Nummern der alten Steuerliste, eine alphabetische Liste der Eigenthümer, eine Liste nach Graf schaften geordnet, ein Verzeichniss der Sonder-Erzeugnisse und eine Zusammenstellung der von einzelnen Fabriken gewählten, in Form von Wasserzeichen auf den Papieren angebrachten Namen. Eine Eigenthümlichkeit, die wir im Vorjahr tadeln mussten, ist diesmal vermieden: zum Druck ist nicht mehr gestrichenes Papier von un angenehm kreidigem Griff genommen, sondern gutes starkes, schwach satinirtes Papier ohne Anstrich. § > LEIPZIG Brüderstrasse No. 26—28. Gegründet 1819. j.GJche!ter^ Giesecke Grösste und leistungsfähigste SCHRIFTGIESSEREI 400 Galvanoplastik Schriftiager Arbeiter 1 300000 kg - i i 34 Messinglinienfabrik *sTG* Holzschriftenfabrik • e • • Ag hag NAP 98/ Anstalt für Holzschnitt und Zinkhochätzung Maschinenfabrik SP""' Colt’s Armory Tiegeldruckpresse Wetters patentirte Numerirmaschinen Hilfsmaschinen für Buchdruckereien Apparate für Papier-Stereotypie Sicherheits-Transmissions-Aufzüge smissions-Anlagen Einrichtung kompletter Buchdruckereien in kürzester Zeit. ])i//iostc Jientgs- 6 A,. p A4 1A o I^mi'ichtungeii quelle v. Papier-VVUVeCTu. -Material. Neustes System. Einfachste Handhabung. Prosp. kostenlos. Sulenbetg-Mauo oFtauis dßczfin 00. 41. Danziger Bian en Pte vonRd. PTannenschmidt, Chemische Fabrik in Danzig. [51004 Dieser yorzügl. blaue Farbstoff find. Verwendung als Ersatz v. blausaurem Kali z. Färben v. blauem Aktendeckel-, Zucker-, Cichorien- etc. -Papier, über- rifft das blaus. Kali <1. Billigkeit. Bequemlichkeit d. Handhabung u. Gleichmässigkeit d. Färbung. Ausführl. Prospecte gratis u. franco Lager in Deutschland: in Danzig: Wallgasse 5—7, in Mannheim bei: Herren Gebr. Krayer, in Dresden bei: Herren Kohl & Voigtritter.