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Papierzeitung
- Bandzählung
- 16.1891,1-26
- Erscheinungsdatum
- 1891
- Sprache
- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Technikgeschichte
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Saxonica
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 16.1891,1-26
-
- Titelblatt Titelblatt -
- Register Inhalt I
- Ausgabe No. 1, 1. Januar 1
- Ausgabe No. 2, 4. Januar 29
- Ausgabe No. 3, 8. Januar 53
- Ausgabe No. 4, 11. Januar 77
- Ausgabe No. 5, 15. Januar 101
- Ausgabe No. 6, 18. Januar 125
- Ausgabe No. 7, 22. Januar 149
- Ausgabe No. 8, 25. Januar 173
- Ausgabe No. 9, 29. Januar 201
- Ausgabe No. 10, 1. Februar 225
- Ausgabe No. 11, 5. Februar 249
- Ausgabe No. 12, 8. Februar 277
- Ausgabe No. 13, 12. Februar 301
- Ausgabe No. 14, 15. Februar 325
- Ausgabe No. 15, 19. Februar 353
- Ausgabe No. 16, 22. Februar 381
- Ausgabe No. 17, 26. Februar 405
- Ausgabe No. 18, 1. März 433
- Ausgabe No. 19, 5. März 461
- Ausgabe No. 20, 8. März 489
- Ausgabe No. 21, 12. März 517
- Ausgabe No. 22, 15. März 545
- Ausgabe No. 23, 19. März 577
- Ausgabe No. 24, 22. März 605
- Ausgabe No. 25, 26. März 629
- Ausgabe No. 26, 29. März 657
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Band
Band 16.1891,1-26
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No. 15. PAPIER-ZEITUNG. 357 Buchgewerbe. Druckindustrie, Buchbinderei, Buchhandel. Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme; Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Eingesandt© Werke finden Besprechung. Zifferndruck. Als ich mein neues, für Massendruck besonders geeignetes Numerir- verfahren der Oeffentlichkeit übergab, that ich dies nach reiflicher Ueber- legung und nicht ohne dasselbe vorher in allen seinen Theilen vollkommen erprobt zu haben. Ich bin daher in der Lage, den in Nr 12 veröffentlichten, meine Numerirstäbe kritisirenden Aufsatz des Herrn H. vom Anfang bis zum Ende widerlegen zu können. Dankbar bin ich dem Herrn Einsender insofern, als er mir Gelegenheit giebt, bezüglich der Numerirstäbe — infolge unrichtiger Auffassung vielleicht — aufgetauchte Zweifel, wie ich hoffe, gänzlich zu zerstreuen. Bezüglich des Festkittens der in die Nuthen eingreifenden Ziffern kann der Herr Einsender unbesorgt sein. Mein Herr Chef, der, die Brauchbarkeit und Nützlichkeit meiner Numerirstäbe einsehend, dieselben für sein Geschäft anschaffte, gab mir hierdurch Gelegenheit, die Stäbe ein volles Jahr hindurch zu erproben. Da man Numerirarbeiten mit Hilfe der Stäbe zu billigen Preisen herzustellen imstande ist, so bewarb sich mein Herr Chef um der artige Arbeiten, und infolge dessen stehen die Numerirstäbe fast unausgesetzt in Verwendung, und zwar so, dass die Ausgabe für dieselben bereits mehrfach hereingebracht wurde. Die Befürchtung des Herrn H. ist aber während des ganzen Zeitraumes nicht eingetroffen. Zudem ist der Schmutz - Ansatz an den Buchstaben so geringfügig, dass er bei einer Kolumne oder Spalte bei spielsweise, wo 50 oder mehr Zeilen übereinander stehen, das System in der Höhe nur um ein ganz Geringes überschreitet; hier aber, wo bloss eine einzelne Letter in Betracht zu ziehen ist, ist die gehegte Befürchtung kaum erwähnens- werth. Sollte es aber dennoch nothwendig sein, die Nuth des Stabes zu reinigen, so presst man ein Stückchen Baumwolle in dieselbe und fährt mit einem Gegenstand (am besten mit einer Ahle, welcher die Spitze abgebrochen wurde) die Nuth einigemale entlang, wodurch vollständige Reinigung erzielt wird. Das Einölen der Nuth ist deshalb nicht zu empfehlen, ja zu verwerfen, weil dies Schmiere ansetzt. Der Herr Verfasser meint ferner, dass die durch die Nuthung sehr geschwächten Stäbe sich durch Stoss und Schlag verbiegen und dann ins alte Eisen geworfen werden müssen. Hier hat der Herr Verfasser eine Behauptung aufgestellt, ohne sich vorher von der Richtigkeit derselben überzeugt zu haben. Die Tiefe der Nuth beträgt bloss 10 typographische Punkte, es bleibt daher noch immer ein massives Stück von 17 Punkten in der Höhe und 8 Punkten in der Breite übrig. Wenn das nicht genügt hatte, dann würde ich sicherlich den Stab um einige Punkte höher gemacht haben, da an der Solidität der Stäbe in erster Linie mir selbst gelegen sein muss. Bei Erzeugung der Stäbe und Ziffern wurde ein bei der Messinglinien- Erzeugung ergrauter Fachmann, sowie tüchtige Schriftgiesser zurathe gezogen, jedenfalls also metallkundige Leute. Ja, es wurde sogar die ursprüngliche Garmondstärke der Stäbe auf die nunmehrige praktischere Petitstärke re- ducirt. Im übrigen verleiht die Nuthung den aus zwei Theilen zusammen gesetzten Stäben eine gewisse Festigkeit, und trotzdem der Stab bei Petit stärke und 100 Cicero Länge bloss 21/4 Cicero hoch ist, ist an ein Verbiegen desselben garnicht zu denken. Die Tiefe der Nuth beträgt 10 Punkte, und die beiden Stabtheile sind durch 8 bis 9 Nuthen zusammengehalten. Zudem sind die Stäbe aus federhartem Messing hergestellt. Nach Ansicht des Herrn H. müssten ja dann alle unsere längeren Achtelpetit-Messinglinien (die Stäbe habenPetitstärke, also 8 mal soviel!) sich verbiegen und zerschlagen und sodann ins alte Eisen geworfen werden. Allerdings könnte dies vorkommen, wenn mit denselben in roher Weise umgegangen würde. Ich bin aber der Meinung, dass Messinglinien nach einer, freilich langen Reihe von Jahren durch Abnützung beim Druck un brauchbar werden, die Stäbe dagegen bei nur halbwegs guter Behandlung die Messinglinien noch um einige Jahrzehnte überdauern können. Für solide Ausführung bürgt ja der gute Ruf der herstellenden Firmen. Was ferner die Aeusserung anbelangt, dass die Ziffernstäbe aus übel angebrachter Sparsamkeit nicht auf Schrifthöhe gefertigt werden, so geschah dies allerdings auch deshalb, um an Messing zu sparen, in erster Linie jedoch aus dem Grunde, um das Hantiren mit denselben während des Druckes bequemer zu machen. Ganz unbegreiflich ist mir die Bemerkung des Herrn H., dass er das Unterlegen mit losen Stückchen lästig findet, da dies angeblich den gewollten Vortheil, die leichte Herstellung der Form und das bequeme Aendern, verkümmert. Ist ihm denn die Anwendung der Unterlagen aus der grossen Zeichnung nicht klar geworden’? Wie der Herr Verfasser des ersten Aufsatzes (Nr. 10 der Pap.-Ztg.) ganz treffend bemerkte, bilden die Unterlagstege den Stäben ein unverrückbares Bett. Diese Unterlagen werden in die Form eingesetzt und verbleiben während der ganzen Numerirarbeit unverrückt in derselben. Sie haben bloss den Zweck, die Stäbe sammt den Ziffern auf Schrifthöhe zu bringen. Hätte beispielsweise die betreffende Buchdruckerei Berthold’sche Höhe, also 621/, Punkte, der Stab bis zum Auge der Ziffer 37 Punkte, so müssten die Unterlagstege in der Höhe von 25‘/2 Punkten geliefert werden. Da die Länge des Stabes 100 Cicero beträgt, so sind 5 Stege erforderlich, den Stab in seiner ganzen Länge zu unterlegen. Im Nothfalle werden auch 4 Stück genügen, indem man diese etwas aus einanderhält. Der Herr Verfasser ist .jedenfalls der Meinung, dass bei jeder Aenderung eines Stabes mit diesem auch die Unterläge herausbefördert werden muss? Die »Gebrechlichkeit« des Systems scheint Herrn H. viel Sorgen zu bereiten. Die Ziffern sind allerdings aus Schriftmetall, und zwar aus sog. Hartmetall gegossen. Ohne über die »Gebrechlichkeit« viel Worte zu ver lieren, erlaube ich mir, kleine und grössere Ziffern beizulegen, und bitte die geehrte Redaktion, die Gebrechlichkeit derselben zu erproben. Ich glaube kaum, dass ihr dies gar so leicht gelingen wird (Die ausgeklinkten Ziffern lassen sich, weil sehr gedrungen in der Form, mit der Hand nicht zerbrechen. Selbst bei den Ausschliessungen ist dies sehr schwierig. D. Red.) »Man stelle sich nur vor, dass eine, z. B. die obere Ziffer, falsch, defekt oder gar abgebrochen sei.« Wenn dieses »Unglück« wirklich passiren sollte, so wird, wie Herr H. richtig sagt, allerdings das Verschlussstück abgeschraubt, die Ziffern sammt Ausschluss bis zu dem betreffenden Defekte der Länge nach heraus- und dann wieder einzeln hineingeschoben. Diese ganze Hantirung erfordert aber kaum eine Minute Zeit und kann bei den Vortheilen, welche die Stäbe beim Numeriren bieten, garnicht in Betracht gezogen werden. Während des ganzen Zeitraumes, wo mit den Stäben in der unter meiner Leitung stehenden Buchdruckerei gearbeitet wird, ist es nicht vorgekommen, dass auch nur eine einzige Ziffer abgebrochen oder lädirt worden wäre, oder ein Reinigen der Stäbe sich als nothwendig erwiesen hätte. Bei einer gewöhn lichen Form kann wohl infolge des nothwendigen Gebrauchs der Ahle ein Lädiren einzelner Ziffern oder Buchstaben vorkommen, bei den Stäben aber kommt die Ahle mit den Ziffern in garkeine Berührung. Bezüglich des als Verschluss dienenden Winkelstückes will ich hier bemerken, dass es nicht meine Absicht war, dasselbe in Winkelform herzu stellen. In Zukunft wird der Verschluss an beiden Enden des Stabes an gebracht, und zwar in Form eines geraden Messingstückes mit versenktem Schraubenköpf. Man wird dann blos die Schraube zu lockern brauchen, um Ziffern einsetzen und herausschieben zu können. Nun meint Herr H., dass man die Falznuthe in den Stäben fortlassen und bloss einen einfachen Schlitz herstellen könnte, in welchen Ziffern und Ausschluss von oben her gesteckt würden. Ziffern und Ausschluss seien mit Einkerbung und Nase zu versehen. Diese Art der Ausführung der Stäbe würde diese allerdings verbilligen, ob aber der Herr Einsender, der wohl Fachmann sein muss und auch vom Druck etwas verstehen wird, von der Vortheilhaftigkeit und Ausführbarkeit seiner Idee auch fest überzeugt ist, das möchte ich schier bezweifeln. Er mag es nur versuchen, einen 100 Cicero langen Stab mit Ziffern und Ausschluss zu füllen und dann das Verschluss stück festzuschrauben. Schon bei dieser letzteren Arbeit wird er die Wahrnehmung machen müssen, wie sich die kleinen Dinger von Ziffern und Ausschluss gegen die Mitte zu heben und wölben werden, um sodann, trotz Nase und Kerbe, herauszuspringen. Geschieht dies aber nicht schon beim Zusammenstellen der Stäbe, dann muss diese Katastrophe beim eisten oder zweiten Druck unvermeidlich eintreten, wo die gekerbten und benasten Ziffern von den Auftragwalzen ohne Gnade und Barm herzigkeit herausgezogen werden. Welche Vorsicht müsste man ferner gebrauchen, damit ein solcher Stab nicht umfalle oder gar während des Hantirens mit den Ziffern nach unten zu liegen komme! Wo will ferner Herr H. bei 11/2-Punkt- und 2-Punkt-Spatien, wie solche bei meinem System, und zwar mit Zäpfchen versehen, vorkommen, Nase und Kerbe anbringen? Ursprünglich war mein Ausschluss gleich den Ziffern mit Zäpfchen ver sehen. Nachdem aber die Praxis gezeigt hat, dass Ausschlussstücke selbst ohne Zäpfchen während des Druckes nicht in die Höhe steigen, da der An druck des Verschlussstückes, sowie der Halt jeder einzelnen Ziffer dies ver hindert, so werden von nun ab bloss die Spatien (11/2, 1, 3 und 4 Punkte) mit Füsschen geliefert, und zwar nur deshalb, damit das Ding nicht gar zu klein ausfalle. Derartige Spatien sowie die früheren und die neuen Aus schlussstücke erlaube ich mir gleichfalls zur Ansicht beizulegen. Bezüglich der Ziffern habe ich mich bereits in Nr. 12 d. Bl. geäussert und verweise den geschätzten Leser auf die betreffende Stelle. Bemerken will ich hier nur, dass die kleinen Zifferngrade auf Cicerokegel gegossen sind. Nun gelangt Herr H. zu einer andern, leider wenig glücklichen Lösung der Aufgabe. Zwei Aehtelpetit-Messingstreifen nämlich von etwa 31/2 Cicero Höhe sollen an den Enden mit Messingklötzen von der Dicke der Ziffern zusammen- gelöthet werden, auf welche Weise offene flache Kästen entstehen, in welche man Ziffern und Ausschluss, wie solche in der Druckerei vorhanden sind, einstellen kann. Der Verschluss wird durch Schrauben bewirkt, welche durch einen der angelötheten Messingklötze geführt werden. Welch heller Widerspruch! Meine petitstarken Stäbe wären schwach, und nun sollen gar zwei Achtelpetit-Linien ohne jeden anderen Halt als die Löthung an den beiden Enden die Sache retten! Der Fachmann beliebe sich nur eine etwa 100 Cicero lange Achtelpetit-Linie vorzustellen, und er wird zugeben müssen, dass diese nach allen Richtungen hin »federn« wird. Als Beispiel will ich von einem kleinen Zifferngrade absehen und wähle gleich Cicero- Ziffern auf Halbgeviertbreite. Der »Kasten« wird nun mit Ziffern und Aus schluss in nöthiger Anzahl versehen und die Schraube angezogen. Damit die Messingstreifen nicht »federn«, wird man den gefüllten Kasten ja nicht an bloss einem Ende anfassen dürfen, sondern hübsch in der Mitte, da sonst bei dieser Länge die Zeile brechen würde und das Ganze sodann einen Fisch haufen gäbe. Wie vorsichtig müsste man erst beim Auswechseln der Kästen während des Druckes zu Werke gehen, und welches Gewicht hätte beispielsweise ein mit Doppelmittel- oder noch grösseren Ziffern versehener Kasten! Bei grösseren Ziffern wäre infolge ihrer Schwere ein Herausfällen derselben beim Auswechseln während des Druckes zu befürchten, oder die Schraube müsste derart angezogen werden, dass der lauge dünne Streifen früher oder später reissen würde. Das feste und ungleichmässige Anziehen der einzelnen Schrauben hat noch einen weiteren grossen Nachtheil im Ge folge: Schraubt man nämlich eine Ziffernreihe nur um ein weniges fester an als die andere, so werden die Ziffernreihen ungefähr von der Mitte bis zur Schraube nicht mehr Linie halten, was bekanntlich im Drucke häss lich aussieht. Da sich die dünnen und langen Messingstreifen immerhin
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