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22 PAPIER-ZEITUNG. No. 1. Fabrik-Hypotheken. Die Hypothek auf einem Grundstück umfasst nach einer Ent scheidung des Reichsgerichts vom 22. Oktober 1890 auch die nach Aufnahme der Hypothek dem Grundstück zugefügten Ergänzungs theile, selbst dann, wenn sich der Hersteller der neuen Theile oder ein anderer das Eigenthumsrecht vorbehalten hatte. Ein Vorbehalt hinsichtlich dieser Ergänzungstheile, zu welchen bei Fabrikanlagen auch diejenigen Maschinen gehören, deren Einfügung das Gebäude erst zur betriebsfähigen Fabrik macht, ist dem Hypothekengläubiger gegenüber wirkungslos. Der Inhaber einer Dampfschneidemühle hatte noch vor Fertig stellung derselben eine Hypothek aufgenommen. Die Mühle brannte ab, die Versicherungsgelder reichten knapp zur Deckung der Hypothek, und der Lieferant der Maschinen fiel mit seiner Forderung von etwa 8000 M. aus. Derselbe hatte sich jedoch das Eigenthumsrecht an den gelieferten Maschinen solange vorbehalten, bis dieselben vollständig bezahlt seien, hatte auch eine Pfändung der Ver sicherungsgelder erwirkt und machte nun seine Rechte vor Gericht geltend. Seine Klage wurde in der Berufungsinstanz und auch vom Reichsgericht zurückgewiesen, wobei letzteres Folgendes ausführte: Mit Unrecht bestreitet der Revisionsantrag, dass die in Frage stehende Maschineneinrichtung, wenn sie als Substanztheil der Dampfschneidemühle aufgefasst werden müsste, von den Hypothekenrechten der Beklagten er griffen worden sei. Die Ansicht der Klägerin, dass dies durch ihren Eigenthumsvorbehalt an den Maschinen ausgeschlossen werde, ist nach Preuss. Recht nicht begründet. Es handelt sich hier um den Fall eines Baues mit fremden Materialien. Eigenthümer dieser bis dahin fremden Materialien wird nach ausdrücklicher Vorschrift des Allgem. L.-R. I, 9 §§ 334, 335 der Bauende durch die Thatsache der Verbauung, und derselbe bleibt auch ihr Eigenthümer trotz ejner eintretenden Trennung der Materialien von dem Bau. Die Berufung der Klägerin auf § 30 des Eigenth.-Erw.-Gesetzes ist verfehlt. Wenn dort die auf dem verpfändeten Grundstück befindlichen Gebäude, nur sofern sie dem Grundstück eigenthümer gehören, der Hypothek unterworfen werden, so hat dadurch nicht ein neuer Rechtssatz des Inhalts eingeführt werden sollen: dass die einzelnen Parteien einer zusammengesetzten Sache im Sondereigenthum der früheren Eigenthümer der verwendeten Materialien ständen; sondern es sollte lediglich dem Umstand Rechnung getragen werden, dass nach be stehendem Recht Grundstück und Gebäude verschiedenen Eigenthümern gehören können. Das R.-G. hat denn auch bereits entschieden, dass die Hypothek neu hinzukommende Substanz-Theile des Grundstücks ergreift, auch dann, wenn ein Anderer sich an den hinzugefügten Theilen das Eigen thum vorbehalten hatte . . . Nach § 4 I, 2 A. L.-R. gelten als Substanz alle Theile - und Eigenschaften einer Sache, ohne welche dieselbe nicht das sein kann, was sie vorstellen soll, oder wozu sie bestimmt ist. Demgemäss ist schon wiederholt vom R.-G. ausgesprochen worden, das die Maschinen dann als Theile, nicht als blosses Zubehör (§§ 42 flg. I, 2 A. L.-R.) des Fabrikgrundstückes aufzufassen sind, wenn nicht bloss eine auf die Dauer berechnete mechanische Verbindung derselben mit dem Grundstück her gestellt worden ist, sondern auch das Grundstück erst durch Einfügung dieser Maschinen zu derjenigen Sache, zu der sie bestimmt ist, nämlich zum Fabriketablissement geworden ist, und diese Eigenschaft wieder verlieren würde, wenn die Maschinen entfernt werden sollten. Muster gratis und franco. Caesar 4 Ewald Leder-Leim-Fabrik Sobernheim in Rheinpreussen fabriciren als Specialität: Prima Lederleim von höchster Reinheit für die Bunt-, Chromo-, Glacepapier-, und Tapeten-Fabrikation, garantirt säure- und fettfrei. 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