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218 PAPIER-ZEITUNG. No. 9. Deutsche Techniker in Russland. Wie »Nowoja Wremja« mittheilt, hat die russische Regierung eine amtliche Umfrage veranstaltet, um die Zahl der in russischen gewerblichen Anstalten angestellten ausländischen Techniker und deren wissenschaftliche Befähigung für diese Stellen zu ermitteln. Diese Ermittelungen ergaben, dass im ganzen Reiche 21810 Personen Fabriken und gewerblichen Anstalten als Leiter vorstehen, von denen aber nur 1471 Personen, also kaum 7 pCt, an russischen technischen Schulen ihre Ausbildung erhalten haben. Unter den übrigen Personen befinden sich mehr als 13000 Ausländer, darunter fast 10000 Deutsche. Die Regierung soll nun, nach den Mittheilungen des genannten Blattes, die Absicht haben, »im Interesse der Hebung der nationalen Industrie« von jedem technischen Leiter die Ablegung einer Prüfung vor einer amtlichen Kommission zu fordern. Hiervon ausgeschlossen sollen nur diejenigen sein, welche eine technische oder gewerbliche Schule in Russland mit Erfolg besucht haben. Die Durchführung dieser Maassregel würde wahrscheinlich zur Folge haben, dass die meisten ausländischen Techniker ohne weiteres ihre Stellungen verlieren, da sich wohl nur wenige von ihnen nach einer meist vieljährigen praktischen Thätigkeit dazu verstehen werden, sich nochmals einer Schulprüfung zu unterziehen. Der Monteur. Der Einsender des Monteur-Artikels in Nr. 6, Seite 144, bedauert, dass es keine gute Fachschulen für Vorarbeiter, Aufsteller usw. giebt. Er scheint somit ganz von den vorhandenen Fortbildungsschulen abzusehen, deren in Deutschland eine ganze Menge vorhanden sind, und die theils vom Staate, theils von Gewerbevereinen, Handwerkervereinen usw. ins Leben gerufen wurden. Einsender Dieses kennt aus eigenen Erfahrungen die Gesinnungen der Fort bildungsschüler, welche polizeilich gezwungen sind, die Schule abends um 8 Uhr, nach der Tagesarbeit, noch zu besuchen, oder halb freiwillig, halb von ihren Meistern, die den betreffenden Vereinen angehören, gezwungen, Sonntags einige freie Stunden dafür opfern. Sehen wir einmal ganz von einem be stimmten Handwerk ab, — und dies muss bei Auswahl des Unterrichtes in einer Fortbildungsschule zuerst beachtet werden — so finden wir, dass es keine leichte Aufgabe ist, eine Klasse voll halbwüchsiger Lehrlinge in zweck entsprechender Weise zu unterrichten. Vor allen Dingen müssen Rechnen und Schreiben weiter geübt werden, indem Beispiele aus dem praktischen Leben Anwendung finden, und hier schon tritt eine merkliche Spaltung der Aufgaben ein, weil Jeder Beispiele aus seinem Handwerk haben möchte. Kommt später, nachdem die Schüler längere Zeit Schreiben und Rechnen wiederholt haben, Zeichenunterricht dazu, so wird es immer schwieriger, den Anforderungen der einzelnen Handwerke zu genügen. Tischler, Schlosser, Bildhauer, Steinmetzen. Zimmerleute, Maurer, Drucker, Glasmaler, Lackirer, Maler usw. haben wohl ein Interesse am Zeichenunterricht; — »Was nützt aber,« so hört man oft von den betreffenden Meistern, »dem Kellner, Schuh macher, Schneider, Buchbinder, Schornsteinfeger, Fleischer, Bäcker usw. das Ueben im Zeichnen schöngeschwungener Linien oder symmetrischer Figuren?« Sie wollen es nicht einsehen lernen, dass Uebung den Meister macht, und man Fertigkeit und Gewandtheit der Hände in jedem Handwerk brauchen kann. Hat der Lehrling nun seine Lehrzeit beendet und ist als Geselle darauf angewiesen, sein Brot zu verdienen, so stellt sich bald heraus, ob er seine Lehrzeit gut oder schlecht ausgenutzt hat, ob er es in seinem Handwerk zu etwas bringen wird. Hat z B. ein junger Buchbinder die Fortbildungs schule besucht, ist fleissig und bringt im Fach etwas vorwärts, so kann es nicht fehlen, dass er mit der Zeit über seine Kameraden hinwegkommt, dass ihm immer die besseren Arbeiten übertragen werden, und dass er auch Ge legenheit findet, eigene Gedanken auszuführen. Hat er Geschick zur Buch führung, so steht ihm in grösseren Werkstätten auch die Aussicht zum Werkführer offen. (Dazu braucht er keine Buchführung. D. Red) Genau dasselbe gilt von jedem Handwerksgesellen. Ist ein Schlosser in der Maschinenfabrik fleissig und auch ein geschickter Arbeiter, so ist es ganz natürlich, dass man ihm immer die besseren, sauber auszu führenden Arbeiten überträgt. Kommt es dann vor, dass dringende Arbeiten ausserhalb der Fabrik ausgeführt werden sollen und augenblicklich keiner von den älteren Schlossern zuhause ist, so wird ein Versuch mit ihm gemacht. Man sendet den Schlossergesellen »auf Montage«, oder giebt ihn einem älteren Kollegen zur Hilfe mit. Bewährt sich der Mann auch ausserhalb der Fabrik, wo er nicht fortwährend unter Aufsicht der Meister steht, so wird er bei wieder vorkommenden Fällen ebenfalls mit Aufträgen nach auswärts gesandt, und auf diese Weise wird er, was man unter dem Namen »Monteur« versteht. Ich möchte nun noch hinzufügen, dass in Maschinenfabriken die Meister der verschiedenen Werkstätten viel dazu beitragen können, den guten Ruf der Fabrik zu erhalten und zu fördern. Gerade für die Meister ist es mit unter schwer, ordentliche Leute zu finden, denen sie die ihnen anvertrauten Arbeiten zutheilen können, die nach Zeichnung arbeiten sollen, richtig messen können und nicht als Maschinen, sondern als denkende Menschen arbeiten. Man nimmt deshalb gern bewährte Monteure, falls sie sich für den Posten eignen, rechnen und schreiben können, zu Meistern, und mancher Monteur, der das Herumreisen satt hatte, bewährt sich in seiner neuen Stellung als Meister vortrefflich. SPECIALI • A T: [47810 Fertige Holländer-Bollen und Grundwerke, sowie Hol 1 änder-Messer in bester Qualität. Louis Mensen Nachfolger, Hageni.Westfalen. Sulfitstof- Kocher mit innerer Schutz - Kruste. Deutsches Reichs-Patent Von Dr. Ferdinand Salomon und Director Hermann Brüngger zu Cunnersdorf, Reg.-Bez. Liegmitz (Preussen). Fortfall der Bleimäntel und jeder Art von Aus mauerung uud der zeitraubenden und kostspieligen Re paraturen und Erneuerung derselben, sowie der damit verbundenen schnellen Abnutzung der Kocher. Die in den Kochern in wenig Stunden und ohne Kosten zu erzeugende, ungefähr 11/2 — 2 Millimeter dicke Schutz kruste hält dauernd und ist ganz undurchlässig, wofür Garantie übernommen wird. 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