Volltext Seite (XML)
144 PAPIER-ZEITUNG. No. 6. Der Monteur. Der auf Seite 2106 vorigen Jahrgangs veröffentlichte Brief des »Mon teurs Eisenquetscher« zeigte in humoristischer Weise das Bild eines Monteurs, wie er nicht sein soll. Die Eigenschaften eines Monteurs, wie er sein soll, schildert demgegenüber ein Mitarbeiter der Elektrizitäts-Zeitung in folgender Weise: Wenn wir uns heute an der grossartigen Entwickelung der Technik erfreuen, so ist es billig, auch eines Mannes zu gedenken, dessen Namen zwar die Geschichte nicht verzeichnen wird, zumal er keinen einzelnen Namen trägt, sondern in vielerlei Gestalt und Benennung an den technischen Werken aller Art schafft, der sich aber doch in seiner nützenden und unent behrlichen Thätigkeit einen Anspruch auf die Achtung und Anerkennung seiner Zeit- und Fachgenossen erworben hat und darum erwarten darf, mit etwas mehr als mit dem Stundenlohn entgolten zu werden. Dieser Mann ist der Monteur. Ueber die Werthschätzung, deren sich ein guter Monteur erfreut, habe ich mich nicht des weiteren zu äussern. Der alte X. hat schon gesagt: »Mich is ’n juter Monteur hundertmal lieber als ’n schlechter Ingenieur«, und damit hatte der alte Knax nicht so Unrecht. Er hatte überhaupt manch mal Recht, und die Kennzeichen eines guten Monteurs, wie er sie aufzählte, haben sich stets zutreffend erwiesen. »Erstens«, sagte er, »sehe ich mich das Werkzeug an. Wenn er das nich sauber hält dann taucht er nich, denn lass ich'n gleich jehen, weil er mich denn auch nich das Material gut behandelt und weil er murkst, wo er kann. Zweitens darf er kein Lulam sein. Ein Lulam taugt nich zum Monteur. Eher etwas flott als ’ne Schlafmütze. Deswegen kann er meinet wegen auch ’ne Liebste haben, wenn er nicht verheirathet ist, aber nur eine an jedem Orte. Dann muss der Mann schreiben können Orthographisch braucht es nich zu sein, das kann ich auch nich, aber verständig muss es sind. Denn muss er mich ’n Riss machen können, hier auf de Stubenthür mit ’n Stück Kreide. Und denn muss er richtig mit ’n Zollstab messen können. Das ist mit das Wichtigste. Alles andere bringe ich ihm dann schon bei.« Der alte X. hatte ganz recht, wenn er vom Monteur in erster Reihe Ordnungsliebe, Sinn für Genauigkeit und Aufgewecktheit verlangte und die eigentlich technische Fertigkeit in zweiter Linie nannte. Thatsächlich sind viele ausgezeichnete Monteure, bevor sie dies wurden, alles andere als Professionisten gewesen, und mancher Leser wird dafür Beispiele aus eigener Erfahrung beibringen können. So werthvoll die technische Fertigkeit auch für den Monteur sein wird, in erster Reihe ist es die Treue und Umsicht, sind es also Eigenschaften des Charakters, welche seinen Werth bestimmen, und besitzt er diese, so eignet er kraft derselben sich auch bald an, was er an Handgriffen zu lernen hat. Ein guter Monteur ist ein Schatz für jede technische Firma. Denn wie viel muss ihm anvertraut werden! Auf Tage und Wochen, oft viele Meilen von der Fabrik entfernt, hat er Anlagen aufzustellen, von deren guten Leistungen der Ruf der Firma abhängt. Dabei ist es unmöglich, ihn Stunde um Stunde zu überwachen, und einzig von seiner Treue hängt es ab, ob das Werk zur Zufriedenheit gelingt. Neben Treue und Umsicht ist es besonders die Findigkeit, welche an einem Monteur zu schätzen ist, die Findigkeiten den Dingen wie den Menschen gegenüber; denn auch in letzter Beziehung ist es von Bedeutung, ob sich ein Monteur den Bauherrn und die Mitarbeiter und die Nachbaren, die er um eine Leiter oder einen Bock anborgt, gefügig zu machen weiss. Darum soll der Monteur kein »Lulam« sein. Der alte X. hatte Recht. Ein Kennzeichen hat der Alte aber doch vergessen, das ist das Be streben, zu lernen, sich zu bilden, welches jedem richtigen Monteur inne wohnt. Der strebsame Monteur kennzeichnet sich sofort dadurch, dass er beobachtet, denn ohne eine rege Beobachtung wird er nicht lernen, der Widerspänstigkeit der Dinge, in denen er wirkt, Herr zu werden. Und wer beobachtet, der lernt auch denken, und damit wird er von selbst weiter geführt. Es ist darum bedauerlich, dass diesem, namentlich bei unserem deut schen Monteur hervortretenden Bestreben so wenig Vorschub geleistet wird, dass ihm so wenig Gelegenheit geboten wird, sich durch eine gute Fach schule weiterzubilden. Die Industrie selbst hätte durch ausgiebige Unter stützung dieses Bestrebens den meisten Nutzen, und es ist nicht erfreulich, dass dies so wenig erkannt und bethätigt wird. Aichele & Bachmann, Berlin N. 31. Tiegeldruck-Maschinen D. R. P. No. 52850 bei welchen der Drucktiegel während des Einlegens längere Zeit stillsteht! Buchdruck - Schnellpressen. Einfache Schnellpressen mit Eisenbahn- u. Rollenbewegung. Illustrations-Maschinen mit 4 Auftragwalzen. Doppelmaschinen m. Combination von Eisen bahn- und Laufrollen. Zweifarbenmaschinen mit einem oder zwei combinirten Cylinderfarbwerk. Cj linder-Tretmaschinen, Eisenbahnbeweg. Lithogr. Schnellpressen, Lichtdruck - Ma schinen. [49553 Billigste Bezugs- © o quelle v. Papier- Stereotypie- Einrichtungen u. -Material. Neustes System. Einfachste Handhabung. Prosp. kostenlos. ^utenliecy-Sffauo oFtan fic, eßezfin 20. 4-1. Universal - Patent - Armstützer „Ajax” D. R.-P. 51752. Der Ajax bietet der Schreibhand die am Ende der Seite fehlende, aber unentbehrliche sichere Auflage. 50316] Kein Festsohrauben. Preis pro Stück 6 Mark. Auf diesen praktischen und gangbaren Contor-Artikel mache ich besonders Exporteure und Grossisten aufmerksam. Louis Leitz, Stuttgart. Biblorhaptes und Registratoren-Fabrik. Sulfit - Cellulose - Fabrik, Cunnersdorf, Reg.-Bez. Liegnitz, empfiehlt ihre beiden, nach eigenen Verfahren herge- steUten Qualitäten: Excelsior und Prima, deren hervorragende Eigenschaften sich eines wohlbegründeten Rufes erfreuen. [39770 OPIT ermöglichen ohne Wasser 8 ohne Copirpress die Herstellung scharfer Copien. — -Unenrbebrlicb für die Reise. -A fürs Comptoir • Bureau von grölster Wichtigkeit. Denkbar einfachste« Verfahren. Dressler & Heinemann. München.